Wenn schon ein Teil der Böcke kastriert ist (in deinem Fall einer von zweien) nimmt das bereits sehr viel Aggression raus und die Gruppe wird etwas stabiler. Meist tyrannisiert aber der Unkastrierte den kastrierten... Manchmal sind die Unkastrierten ohne Konkurrenz so friedlich, dass sie wieder etwas mehr Fläche oder Inventar haben können, aber es bleibt eben leider trotzdem das Restrisiko, dass der Unkastrierte irgendwann durchdreht. Kastration ist also unumgängich, außer aus medizinischer Sicht (Hoden im Bauchraum, falsch entwickelt, zu alt) spricht etwas gegen die Kastration.
Wenn man aus finanzieller Sicht nicht alle auf einmal kastrieren lassen kann, ist es schon ratsam mit einigen anzufangen, weil es Aggressionen hemmt. Aber sobald wie möglich sollte der nächste hinterher!
Außerdem hast du eben bei 2 Böcken das 50/50-Problem, wer als erstes stirbt. Wenn es der Bock ist, hast du "Glück" gehabt, weil der Kastrat dann einfach zu Mädels kommt, aber was ist, wenn der Bock übrig bleibt? Ein Bock nimmt nicht automatisch jeden Kastrat an. Und nicht jeder Kastrat ordnet sich dem Bock unter. Junge Böckchen (26-28 Tage) lassen sich Böcken oft gut unterschieben, allerdings werden diese älter und fangen mit 2-3 Monaten an zu stressen. Ob man das einem alten Opa zu muten muss? Dauert ja schließlich bis aus den Baby-Böckchen Kastratengesellschaft geworden ist...
Am einfachsten und angenehmsten ist es wirklich alle Jungs bei Zeiten kastrieren zu lassen! (Mal abgesehen von den obigen Gründen: Ein Bock stinkt! ein Kastrat riecht wie ein Mädel)