3 Rennerdamen - neue Erfahrungen

Leneleo

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Liebes Forum, ich schreibe euch zum 1. Mal. Warum? Hier fand ich unter all den Internetforen endlich professionelle Beiträge ohne ständige Dreiergruppenermahnungen. Wir machen gerade eine besondere Erfahrung mit einer Zusammenführung nach einem Streit und 2-tägiger Isolation. Es würde ein längerer Beitrag werden. Gibt es hier Interesse an einem Bericht darüber?
 
Hallo und Herzlich Willkommen hier, Leneleo =)

Ich muss dich leider enttäuschen, wir weisen auch immer darauf hin, dass Dreiergruppen bei Rennern leider nicht so stabil sind, wie wir das gern hätten. Solange die Gruppe funktioniert, ist ja alles gut. Aber man muss ja leider immer darauf gefasst sein, dass die Renner es sich spontan anders überlegen.
Ich muss sagen, ich fände es nicht so geschickt eine zerstrittene Dreiergruppe wieder zusammen zu setzen. Da wäre es wahrscheinlich für die Tiere weniger Stress, wenn du zwei Gruppen machst und die jetzt einzelne Maus neue Gesellschaft bekommt.
Warum haben sich deine Renner denn gefetzt?

Das ist nur meine Meinung und vielleicht haben die Rennerleute (ich gehör eher zu den Farbis) da eine andere Meinung. Aber ich würde das wohl nicht versuchen.
 
Hallo,

von mir auch ein herzliches Willkommen =)
Vielleicht meint Leneleo auch einfach nur, dass hier zwar auf die Problematik hingewiesen wird, aber keine kategorische Ablehnung herrscht.
Der Bericht würde mich schon interessieren, sonst kann man sich ja gar kein richtiges Bild machen.

Liebe Grüße und viel Erfolg,
trulla
 
Herzlich willkommen Leneleo

Ich schliesse mich trulla an. Mich würde der Bericht ebenfalls interessieren.

(Und mein Beispiel zeigt, ich wurde anfangs auch diverse Male darauf hingewiesen, dass 4er Gruppen häufig zerbrechen. Ich war mir dem Risiko bewusst und aus diesem Grund wurde dies heir dann auch akzeptiert. Und meine 4er Gruppe ist zerbrochen. Es hat mich deswegen aber niemand zerrissen, dass ich es ja hätte wissen können oder so...)

Also eben - mich würde dein Bericht auch interessieren.
 
Wir, meine Kinder 9 und 13 Jahre, mein Mann und ich (45) halten eine sehr harmonische 3er Rennmausgruppe aus Schwestern in einem Aquarium 100x50x50 cm mit 2 Ebenen. Wir haben sie am 26. Januar 2010 bekommen, sie wurden im November 2009 geboren. Das Risiko einer 3 er Gruppe war uns ansatzweise bewusst, wir brachten es aber nicht übers Herz eine der 3 Mädels zurückzulassen, die Verhältnisse waren nicht unbedingt wünschenswert, sind jetzt hier aber nicht Thema. Manchmal sind die Umstände eben schwierig. Zudem ermunterte uns eine Bekannte von mir, die mit Rennern aufgewachsen ist (Eltern waren Biologen), es zu versuchen. Unsere 3 sind sehr zahm und sehr sozial in ihrem Verhalten. Sie sind ca. alle 14 Tage, manchmal öfter, im Auslauf, der ca. 5 qm misst. Wir haben, als die Mädels in die Pubertät kamen, dann auch stets ein kleines Aqua parat gehabt.

Eine der Schwestern hat sich nun an der Pfote verletzt (Prellung o. ä.). Seitdem ist das Gefüge auseinander geraten. Eine Rennmaus (Lola, im Foto obenauf), die, wie ich dachte, Rangniedrigste, unterdrückte jetzt die zwei anderen, es gab jedoch keine blutigen Verletzungen o.ä.. Sie ließ sie nicht mehr im Haus schlafen und jagte sie durch den Käfig. Komischerweise haben die anderen (Lari und die verletzte Lilli) sich nicht wirklich zusammengetan. Sie schliefen/dösten an unterschiedlichen Orten im Käfig und Lola im Haus. Wir haben Lola nach 2 Tagen Beobachtung isoliert, indem wir das Terrarium in 2 Hälften getrennt haben. Wir wollten kein Risiko eingehen, da die verletzte Maus eben nicht so schnell weglaufen konnte und sichtlich unter Schlafmangel litt. (Die Mäuse waren zu diesem Zeitpunkt seit 3 Wochen nicht im Auslauf.)

Meine Internetrecherche machte mir wenig Hoffnung, dass die 3 Mädels wieder friedlich zusammen leben könnten. Bis ich mich an euer Forum erinnerte und mich durch alle Beiträge las. Mäusebande.com hat sich wirklich toll entwickelt, ihr Moderatoren und Mitglieder habt eine sehr angenehme Umgangsweise, auch viel Geduld mit den z. T. noch sehr jungen Ratsuchenden. Kompliment. Auch das Wicki super gelungen, der Schreibstil sehr lesefreundlich. Leider findet man euch schwer, auch als erfahrene Userin.

Da meine Tochter sehr unter dem Mäusestreit litt und wir bald in Urlaub fahren, musste eine schnelle Entscheidung her. Es waren tatsächlich eure Beiträge, die mich zu dieser ungewöhnlichen Tat veranlassten:

Ich setzte am Mittwochabend alle 3 Damen in die kleinere der abgetrennten Aquahälften (die, in der Lola saß) vermischte ihre beiden Sandbäder nahm alles heraus, auch das Schlafhaus und wartete was passieren würde. Da ging richtig die Luzie ab. Wildes Gerangel, Geränne und eine Art festhalten mit dem Maul, kein richtiges Beißen. Lari die frühere Ranghöchste, eher zickige Maus, ergriff sofort wieder die Macht und wies die aufmüpfige Lola in ihre Schranken. Selbst Lilli, die Verletzte, nahm ihre mittlere Position wieder ein. Lola unterwarf sich eindeutig, obwohl sie die kräftigste und größte ist. Nach einer Weile gab ich ihnen ausreichend Futter, sie fraßen einträchtig zusammen. Wir gingen schlafen, stellten uns aber den Wecker, um noch 2x in der Nacht nach den Mäusen zu sehen und fanden sie alle zusammengerollt in einer Ecke friedlich schlafend. Seitdem ist es friedlich, keine Angriffe, gemeinsames Sonnenbad etc.

Ich weiß, das Einfachste wäre eine Trennung gewesenen, eine der Rennerinnen weggeben oder eine zweite 2er-Gruppe bilden. Aber nach dieser Erfahrung, die natürlich noch nicht abgeschlossen ist, bin ich froh es versucht zu haben. Wie schon gesagt, es floss zu keiner Zeit Blut unter den Mädels. Da ich mich sehr intensiv mit den Mäusen beschäftigt habe, als sie noch sehr klein waren, habe ich es ihnen irgendwie zugetraut. Aber, ich hätte keinen weiteren Tag warten dürfen, glaube ich. Das Beste wäre natürlich eine sofortige Verkleinerung des Aquas gewesen. Aber, ihr wisst es ja selbst, erst hat man Hoffnung, dass es aufhört, will nicht hysterisch sein und dann liest man sich 2 Nächte durch die Foren (ich arbeite tagsüber) und dann erst kommt die Erkenntnis.

Heute haben die Drei sehr viel geschlafen, immer übereinander in unterschiedlicher Reihenfolge. Ich war den ganzen Tag zu Hause und hab sie immer um mich, da sie in unserem Wohn-Ess-Raum stehen. Ich hab ihnen ein provisorisches Haus gebaut und vom dem alten Haus das Polstermaterial eingefüllt. Sie haben 2 größere Papprollen zernagt und sich dann sofort zu einem ausgiebigen Nickerchen alle ins Haus verzogen. Es kann immer noch schiefgehen, ich bin bezüglich Tierhaltung sehr artgerecht ausgerichtet, aber in diesem Fall war ich zu emotional, um sie zu trennen. Eine Vergesellschaftung (2te Zweiergruppe) wäre bis zu unserem Urlaub knapp geworden und wochenlange Isolation von Lola wäre auch unzumutbar gewesen. Ich schreibe euch so ausführlich, da ich denke, es ist wichtig die Hintergründe der Entscheidungen zu kennen.

Ich habe schon einmal 6 Stockenten gerettet, obwohl unser städtischer Schwanenvater ihnen keine Chance gab. Ich geb so schnell nicht auf und werde euch jeden Tag berichten, keine Angst, nicht wieder so ausführlich. Es gibt da ein Sprichwort: Ausnahmen bestätigen die Regel – mal sehen…
 
Hallo,

danke für den Bericht. Zunächst muss ich mal sagen, dass ihr wirklich großes Glück gehabt habt. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass es auch so bleibt.
Auch wenn du es jetzt schon weißt, würde ich gerne noch anmerken wie man es vielleicht besser hätte angehen sollen. Wie du schon sagtest wäre am es am besten gewesen ihr hättet die Damen einfach kleiner gesetzt. Vielleicht hätte sich dann alles von selbst geregelt. Wenn man aber trennt, dann wäre eine komplette räumliche Trennung wahrscheinlich besser. Dann können alle Tiere wieder zur Ruhe kommen und man kann dann einen Neuanfang starten. In eurem Fall war es aber denke ich ganz gut so, weil sie sich sonst ganz "aus den Augen verloren" hätten und dann wäre alles nicht so glimpflig abgelaufen (außerdem ist ein kompletter Neuanfang bei einer Dreiergruppe auch sehr schwierig und riskant). Beim Zusammensetzen hättet ihr besser einen neutralen Ort gewählt. Am besten würde sich hier sicher die Panikbox eignen, weil man damit auch das Risiko einer Beißerei minimiert.
Wie auch immer, es ist ja alles gut gegangen. Ich kann auch verstehen, dass du die Gruppe nicht gleich aufgeben wolltest. Umso besser, wenn es jetzt harmonisch weiter geht =) Ich würde jetzt immer gaaaaaanz langsam minimal vergrößern und immer schön auf der Hut sein. Aber ich denke das versteht sich von selbst.

Also alles Gute für euch,
trulla
 
Last edited:
Hallo,
ich drück euch die Daumen das es weiter gut geht.
Ich würde in der nächsten Zeit mit der Einrichtung sehr sparsam sein und auch keine Ebenen zur verfügung stellen.

Viele Grüße ;-)
 
Hallo leneleo,

Ich sehe es ähnlich wie trulla: Natürlich ist es im Einzelfall schön, dass du deine
Dreiergruppe wieder zusammengekriegt hast, oder jedenfalls für den Moment.

Dennoch werde ich auch weiterhin betroffene User darauf hinweisen, dass die
Haltung von Renner-Dreiergruppen nicht optimal ist und dass solche Gruppen
schnell zerfallen können. Genau das ist ja bei dir auch passiert.
Selbstverständlich mag es Ausnahmen geben, aber lieber bin ich doch auf das
Schlimmste vorbereitet und freue mich, wenn es nicht passiert.... ;-)

Zerfallene Dreiergruppen würde ich aus Prinzip nicht mehr "zusammenzwingen":
Die Tiere haben sich einmal zerstritten, warum sollte das nicht wieder passieren?
Dauerhaft in einer angespannten Gruppe leben zu müssen bedeutet auch fürs
Tier enormen Stress. Noch dazu müssen Dreiergruppen oft auf weniger Platz
und mit spärlicherem Inventar leben als Tiere in Duos.
Die Haltung von Dreiergruppen finde ich deshalb absolut nicht tiergerecht.
Natürlich wäre es Blödsinn, stabile Dreiergruppen grundlos zu trennen. ;-)
Aber wenn eine Gruppe einmal zerfallen ist, sollten die Tiere eine neue Chance
in einem Duo bekommen.

Schön dass deine 3 Mädels sich momentan wieder vertragen, ich wünsche
dir dass es so bleibt. Trotzdem befürchte ich, dass es über kurz oder lang wieder
zu Streit kommt und die Gruppe doch noch zerfällt. Renner sind da absolut
kompromisslos - ich habe schon Duos erlebt, die sich nach jahrelangem Frieden
plötzlich zerfleischt haben.... *seufz*
Zur Nachahmung würde ich deine Methode deshalb nicht empfehlen.

Viel Glück mit den Dreien,
Grüße,
Panama.
 
Vielen Dank für eure Beiträge! Trulla (der Name ist genial), du hast mit allem Recht! Vielleicht hätte ich auch gar nicht eingreifen müssen. Deshalb ist es auch gut so viele Erfahrungen auszuwerten und daraus Erkenntnisse zu ziehen. Ich sehe es wie ihr, Dreiergruppen müssen nicht sein. Panama hat noch ein schlagendes Argument: Die Käfiggröße! Einer Zweiergruppe kann man einfach noch mehr Etagen bieten. Wir sind hier im Moment sehr angespannt, da die Kids nicht den nötigen Abstand haben, um eine Trennung zu akzeptieren. Ich sehe es mittlerweile wie Panama. Die Gruppe ist eine tickende Zeitbombe. Niemandem rate ich unsere Vorgehensweise nachzumachen. Diese momentane Ruhe ist auch irgendwie unheimlich, sie nagen noch nicht einmal am Gitter, oder zerschreddern das provisorische Haus. Sie schlafen einfach viel, immer ganz eng übereinander. Auch beim Fressen kein Zoff.

Gern wüsste ich mehr über die Entstehung von Rangfolgen, die genauen Umstände, die dazu führen, dass Instabilität auftritt, selbst bei Zweiergruppen. Was passiert in diesen engen Transportboxen? Was führt dazu, dass es dann wieder klappt? Wie unterscheiden sich Geschwistergruppen von anderen vergesellschafteten Mäusen? Warum wird immer dazu geraten ältere mit Jungtieren zu vergesellschaften, wenn diese dann in der Pubertät Stress machen und es wieder zerbrechen kann? Ich würde eher versuchen zwei ältere zusammenzuführen.

In unserem Fall: Warum lassen sich 2 Mäuse von der eindeutig rangniedrigsten das Haus streitig machen? Hab ich viel zu früh eingegriffen? Warum wurde nicht gebissen? Warum haben die beiden Ausgeschlossenen sich nicht zusammengekuschelt und zusammen woanders geschlafen, sondern getrennt. Sorry, das ist mein Naturell, ich muss es immer ganz genau wissen. Gruppenkonstellationen, -verhalten sind ja nicht nur bei Mäusen interessant… 

Her mit euren Erfahrungen!Danke!!!!!!!!

Es wäre viel leichter für mich Lola wegzugeben, wenn eine verantwortungsbewusste Person z. B. einen Todesfall hatte und nun ein knuffiges Weibchen suchen würde. Sie ist sooo witzig und schläft viel weniger als die anderen beiden, ist sie mein geheimer Liebling. Sie buddelt und polstert das Haus aus, immer auf Tour, dabei super verspielt und schmusebedürftig, leckt die beiden anderen. Sie ist quirlig und neugierig dabei überhaupt nicht aggressiv, wenn ich meine Hand ins Aqua halte klettert sie gleich meinen Arm hoch. Im Auslauf turnte sie immer auf mir herum, saß auf meiner Schulter und wuselte in meinem Haar rum. Leider krabbelte sie auch gern ins Hosenbein und produzierte dabei winzige Löcher…*Herz*. Wir haben auch die Möglichkeit besprochen eine 2te Zweiergruppe zu bilden, dass möchten meine Kids und mein Mann aber nicht. Ich bin jetzt 45 und dreh am Rad wegen 3 Rennmäusen, wenn das meine Kollegen wüssten!*Vogelzeig*
 
Was noch wichtig ist ;-)
Gebe den dreien wenn es weiterhin so gut klappt bitte keinen Auslauf mehr, es sind schon einige 2er Gruppen deswegen zerbrochen.
 
Hallo Francy, hab eben deinen Thread gelesen. Du hast viel durchgemacht, musstest viele Entscheidungen treffen, Hut ab!Wie geht es Louis jetzt? Hast du einen Partner für ihn gefunden? Am 12.4.2011 bricht es ab.

Deine Fotos sind sehr ausdrucksstark, bemerkenswert! Unsere 3 Mädels habe ich nie im Sandbad dösen sehen. Nach den Fotos zu urteilen sind sie ganz anders im Verhalten. Auch schlafen sie nie mit dem Bauch nach oben. Ist schon toll so eine Fotostrecke von anderen zu sehen. Unsere Drei fressen Frischfutter gern, aber mit Tomate kann ich sie nicht locken. Mein Geheimtipp sind Walderdbeeren. Die sind bei uns in Hamburg soooo winzig, da nimmt jede Maus eine zwischen die Pfoten und schmatz – sind sie weg

Mein Mann und ich haben heute lange über eine 2te Zweiergruppe diskutiert, die Kids waren schon im Bett. Lola, die einst Aufmüpfige, bekommt doch des Öfteren Kniffe in die „Wangen“. Ich denk schon wieder an eine Trennung der Renner. Irgendwie hat er gemerkt, dass ich sie nicht weggeben kann, obwohl ich immer versuche ganz cool zu bleiben. Meine Tochter ist total von der Rolle. Sie fragt immer wieder nach, ob die Drei zusammen bleiben können. Im Moment wird ein bisschen gerangelt, aber gemeinsam gefressen und geschlafen.

Viele herzliche Grüße
 
Hallo Leneleo,

ich versuche mal auf ein paar deiner Fragen zu antworten.

Was bei euch der vermutliche Auslöser war, hast du ja eigentlich schon gesagt. Ist eure Lilli die Ranghöchste gewesen? Nach der Verletzung hatte sie es jedenfalls schwer in ihrer Position, was Lola sofort ausgenutzt hat, um ihre Position zu verbessern. Ist ja auch klar, der Gruppenführer muss natürlich fit und gesund sein. Wäre Lola die Verletzte gewesen, wäre vermutlich gar nichts passiert. So eine Dynamik ist völlig natürlich bei hierarchisch strukturierten Gruppen. In der freien Natur kommt es häufig nicht zu Kämpfen, die Verstoßenen werden einfach vertrieben bzw. flüchten "freiwillig". In Gefangenschaft liegt das natürlich schlechter, Raum zum Fliehen ist nicht vorhanden. Entweder die Gruppe schafft es unblutig eine neue Rangfolge festzulegen (was nur funktioniert, wenn die ehemals Ranghöchste kampflos ihren Posten abgibt) oder der Halter sollte im anderen Fall eingreifen.
Harmlose Streitereien kann ich bei meinen Rennerduos öfter beobachten, bei Dreiergruppen ist man da natürlich sensibilisiert und eher dazu geneigt sofort zu handeln (was auch korrekt ist, auch wenn es in manchen Fällen vielleicht gar nicht nötig gewesen wäre. Das kann man ja nunmal sehr schwer unterscheiden.). Ob es bei euch jetzt nötig war oder nicht vermag sicher niemand zu beurteilen. Jedenfalls ist es besser so, als dass sie sich am Ende doch gebissen hätten.
In der Panikbox stehen die Mäuse extrem unter Stress und bekommen in der Enge natürlich auch Angst. Das führt dann eher dazu, dass sie sich zusammenrotten, als dass sie sich bekämpfen. Sie können sich nicht aus dem Weg gehen, aber richtig Platz für einen Kampf ist auch nicht vorhanden. Danach soll man dann sehr langsam vergrößern, am besten so, dass es die Mäuse gar nicht merken. Das soll bewirken, dass nicht eine Maus plötzlich auf die Idee kommt einen gewissen Raum für sich zu beanspruchen und gegen die andere/n zu verteidigen. Das ist übrigens auch der Grund dafür, warum man den Rennmäusen keinen Auslauf geben sollte. Rennmäuse reagieren sowieso sehr empfindlich auf Veränderungen (was beim Saubermachen, Einrichten etc. unbedingt beachtet werden sollte).
Noch etwas zur Vergesellschaftung: Es wird oft zur VG mit einem Jungtier geraten, weil die Vergesellschaftung an sich meistens unproblematisch ist. Dass es später nochmal sehr kritisch werden kann, wird dabei häufig einfach nicht beachtet. In letzter Zeit ist mir aber aufgefallen, dass eher zur einer VG gleichaltriger Tiere geraten wird. Einfach auch, weil gleichalte Artgenossen vielmehr miteinander anfangen können, als ein Rentner mit einem Jungspund. Man muss sich dann aber darauf einrichten, dass die VG vermutlich langwieriger wird und auch ein relativ hohes Risiko besteht, dass es nicht klappt. Wenn man mehrere Adult-Adult-VGs hinter sich hat, die gescheitert sind, dann kann man es nochmal mit einem Jungtier versuchen, einfach damit die ältere Maus noch die Chance hat doch ein Leben in Gesellschaft zu verbringen.

Wenn es nun noch einmal zu einer Situation kommt, in der ihr euch vorsichtshalber für eine Trennung der Tiere entscheidet, dann sollte diese auch endgültig bleiben. Noch eine Zusammenführung würde ich dann nicht wagen. Dementsprechend gibt es da auch nicht viel zu diskutieren oder überlegt ihr nur, ob ihr im Fall einer Trennung eine Maus abgebt oder doch lieber behaltet? Du kannst dich ja vorsorglich schonmal im Vermittlungsbereich umsehen. Es werden öfter Solotiere abgegeben oder auch gesucht. Dass deine Kinder diesbezüglich so aufgeregt sind kann ich sehr gut verstehen. Aber sie sind ja in einem Alter in dem sie sicher auch ein Verständnis dafür entwickeln können, wenn man sich gemeinsam an einen Tisch setzt und die Möglichkeiten durchsprecht. Das scheinst du ja auch zu machen, was ich total klasse finde. Sowieso finde ich es toll, wie offen du mit diesem Thema umgehst und dir die Ratschläge zu Herzen nimmst. =)

Weithin gutes Gelingen,
trulla

PS: Trulla hieß meine Lieblingsmaus. Wenn dir der Name schon gefällt, hättest du sicher viel Freude an den Namen meiner anderen Mäuse :D
 
Hallo Trulla,

vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Unsere drei Damen sind in dem kleinen Abteil relativ friedlich. Lola greift nie an und ist eigentlich wie immer, aktiv (viel gibt es ja z. Zt. nicht zu tun) und quirlig. Sie schlafen auch immer als Knäul zusammen, das Haus habe ich sicherheitshalber wieder entfernt. Was mich aber doch stutzig macht, ist eine kleine Stelle zwischen Auge und Ohr. Es sieht so aus, als wäre dort das Fell von Lola abgeknabbert. Lola bekommt immer so kleine Kniffe von den anderen. Immer genau an diese Stelle oder an die gleiche Stelle auf der anderen Schädelseite. Ich hab sie schon 2x herausgenommen, um es genauer anzusehen. Gestern war es dann kaum noch der Rede wert. Aber heute wird sie, trotz gemeinsamer Schlafphasen wieder häufiger angegangen und die Stelle ist wieder gerötet. Es sieht nicht richtig aggressiv, aber auch nicht wirklich spielerisch aus. Ich habe ja nur die Erfahrungen mit diesen Mäusen und bin mittlerweile etwas verunsichert. Zusammen schlafen und trotzdem rumzicken – versteh ich nicht!

Vielleicht hat Lola kein Problem mit den Kniffen der anderen beiden, aber so harmonisch wie in den letzten 1,5 Jahren ist es nicht mehr. Ich habe deshalb Kontakt zu einer Vermittlungsstelle aufgenommen und mich um eine Vermittlung bemüht. Man liest so viele Beiträge, aus denen hervorgeht, dass die Besitzer alle Haltungsempfehlungen missachten und die Tiere als Spielzeug betrachten, da hab ich wirklich Angst sie einzeln wegzugeben.
 
Hallo Francy, hab eben deinen Thread gelesen. Du hast viel durchgemacht, musstest viele Entscheidungen treffen, Hut ab!Wie geht es Louis jetzt? Hast du einen Partner für ihn gefunden? Am 12.4.2011 bricht es ab.

Ja ich denke, dass ich einen grossen Teil der Probleme-Palette durchgemacht habe ;-). Das hätte ich anfangs, als ich die vier geholt habe, auch nicht gedacht...
Louis hat leider noch kein Gspähnli. In den umliegenden Tierheimen hat es zur Zeit nur Solo-Weibchen, in Inseraten sind nur Gruppen abzugeben etc. Ich bin bemüht eine Lösung zu finden, aber leider ist es im Moment nicht so einfach *seufz*.

Noch kurz zu deinem aktuellsten Beitrag. Ich verstehe es auch häufig nicht, dass die Tiere rumzicken und kurze Zeit später wieder friedlich zusammen schlafen (machen meine zum Teil auch - natürlich ohne Verletzungen). Aber ich denke, dass du deine Gruppe einfach weiterhin gut beobachten musst. Ich denke schon dass du merken würdest, wenn Lola unter der Situation leiden würde. Auch wenn das mit den kleinen Kniffen nicht so toll klingt.. Aber da sollen andere beurteilen, ob das bereits zu viel ist.
Ich hoffe das Beste für deine Mäuschen!
 
Blödviecher, dämliche!!!! Mistzeug! Rennmaus am Spieß über offenem Feuer!!
(sorry, aber ich habe 12 inzwischen wegen dieses Schneeballspiels, und tippe auch ganz leise, dass meine Schätzchen diesen Ausbruch bloß nicht mitkriegen, aber mir tut er mal gut... Böse Rede bei uns: "Alle rauslassen, wer überlebt, bleibt." Und dann betuteln wir sie und lieben wirklich jedes einzelne Viech)

ich wollte hier die absolute Erfolgsstory haben, jawoll, wollte ich!

Zu selbst bin ich zu schissig für Dreier, und war auch, als mir ein Dreier einzeln angeliefert wurde, schon happy, als ich wenigsten 2 wieder beieinander hatte.

Und hatte auch schon welche, wo ich das Gefühl hatte "suboptimal, die zwei", die plötzlich mit Infarkt drinlagen ...

Den Farbis sehe ich an, was wann passieren wird. Den Rennern nicht, die wirken mir immer noch wie unberechenbare Zeitbomben.
(Dafür sind immerhin viele nicht hochgegangen)

Ich verheddere mich in Unschreibungen von "seid wachsam" (was Ihr eh seid)
- un dkomme mit der (üblichen :D) Empfehlung: Sucht wen dazu, dann weiß man, wo die eigene Maus sitzt, und hat einer weiteren was zu bieten
 
Ja Stefanie, ich wollt sie auch, die 3er-Erfolgsstory, mit Happyend und all dem Gedöns. Die Rennermädels haben es aber nicht wirklich gewollt.*heul* Ich hab es mir noch eine Weile angesehen und Lola dann vorgestern per Trenngitter wieder isoliert. Die Drei auf extra kleinem Raum halten, nur damit es klappt, das kommt für uns nicht in Frage. Es ist nach wie vor kein Blut geflossen, aber Lola hat beidseitig kahle Stellen zw. Auge und Ohr. Obwohl die beiden anderen sich ihr Nest direkt am Gitter gebaut haben, hat sie sich nicht dazugelegt, sondern hat sich woanders eingebuddelt. Wir wollten sie nicht zusammenzwingen (per Box etc.), nur weil wir Menschen es gern hätten. Lola ist so unterwürfig gewesen und trotzdem hat es nicht geklappt, dann soll sie mit einer anderen Renni glücklich werden. Es ist mir/uns echt schwer gefallen, aber wir, bzw. Lola, hatte Glück im Unglück. Es gibt in Schleswig-Holstein eine Notfallstation, die Rennmäuse nach ganz Deutschland vermittel und auch viel Erfahrung mit Vergesellschaftungen hat. Morgen kommt dort eine 2-jährige Rennmauslady an und so haben wir unsere Lola heute dort hingebracht, damit die beiden ein neues Paar bilden können.*drück* Ich wünsch mir so sehr, dass es klappt. Ich werd sentimental auf meine alten Tage und geh jetzt lieber ins Bett, damit die Story nicht noch länger wird…

Übrigens: Ich habe mir viele Dinge aus diesem Forum zu Herzen genommen. Wenn man alles besser weiß, braucht man ja nicht um Rat fragen, oder? ;-) Danke an alle Ratgebenden, alle Daumendrücker und all die „stummen“ Leser.
 
Hallo,

schade, dass es nun doch nicht geklappt hat. Ich wünsche Lola alles Gute und ein wunderschönes restliches Rennerleben in Harmonie und Gesellschaft =) Für eure beiden natürlich das gleiche.

Übrigens: Ich habe mir viele Dinge aus diesem Forum zu Herzen genommen. Wenn man alles besser weiß, braucht man ja nicht um Rat fragen, oder? ;-)

Sollte man denken, ja. Aber dennoch gibt es einige Menschen, die das wohl anders sehen :D

Vielleicht liest man sich hier ja ab und an mal. Du kannst auch gerne deine Rennmäuse hier vorstellen, über Fotos freuen wir uns immer ganz besonders.

Liebe Grüße,
trulla
 
Ach mensch.... Ja, Renner sind manchmal echte Pisser *drück*

Aber ich finde es gut, dass ihr der kleinen Lola so schnell die Chance auf einen
neuen Partner bietet! Nach dem ganzen Stress tut es den menschlichen und
tierischen Nerven sicher gut, wenn wieder etwas Ruhe einkehrt....

Ich hoffe, dass die VG gut läuft und die "übrigen zwei" sich in Zukunft benehmen.
(Auf die Beiden solltest du noch etwas achtgeben: Nimmt man ein Tier aus der
Gruppe, bringt man damit massiv die Rangordnung durcheinander. Es kann deshalb
sein, dass die Beiden in nächster Zeit noch etwas unruhig sind.)

Alles Gute!
Panama.
 
AW: 3 Rennerdamen - ich brauche Rat

Liebe Mäusefreunde, ich dachte, ich könnte euch nun die ultimative “es-ist-doch-noch-alles-gut-geworden-Story“ liefern. Lola ist erfolgreich vergesellschaftet worden, sie hat jetzt eine gleichaltrige Partnerin. Ich hab mir Panamas Rat zu Herzen genommen, aber es war seit der Trennung (2.6.11) eher eintönig im Aqua. Lari und Lilli waren ja schon immer ein Herz und eine Seele. Die beiden haben sich nicht einmal gejagt oder gespielt, alles super harmonisch. Sie waren immer zusammen, haben sich aber nie, für uns sichtbar, der Fellpflege gewidmet oder geschmust etc. Seit gestern haben sie einen neuen Nachnamen „Terror-Tanten“. Mein Mann kam nach Hause und sah die beiden verkeilt im Aqua, als er näher kam, schnellten sie auseinander und drückten sich je in eine andere Ecke. Beide hatten je 2 blutige Bisswunden am Hals. Er hat sofort ein Trenngitter eingezogen. Die Renner sind munter, fressen, buddeln, ich hab sie untersucht, das Fell beiseite geschoben, es ist nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Tja, und jetzt? In 8 Tagen fahren wir für 3 Wochen in den Urlaub. Ich brauche dringend Rat! Zum Glück sind die Kids gerade mit Oma an der Ostsee.
 
Im Anhang ein Foto der Bisswunden!
 

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