Original von Psaya
VIIINNNNDDDOOOAATTUUSS - Dein Wissen ist doch viel frischer
Ja...
Original von Psaya
und breiter...?!
Nö...

=) Glaube ich nicht...
Übrigens sagt Inge den Biologen nach, wir würden endlose Threads schreiben. Stümmt!

Mach ich andauernd.
Ich gebe AB auch am liebsten auf einem Löffel mit Nutri vermischt, so daß genau das kranke Tier und niemand sonst davon nascht... das ist mit Sicherheit immer vorzuziehen, wenn man ein Tier behandeln muß.
Aber es gibt Fälle, in denen es unmöglich ist, so zu therapieren. Im letzten Herbst hatte ich neunzehn (!) kranke Mäuse, die alle zugleich schnatterten und behandelt werden mußten. Alle scheu. Was soll man tun? Es war keine Entscheidung aus Faulheit, denn wären sie wenigstens einigermaßen zutraulich gewesen, hätte ich mich auch vier Stunden vor die Voli gestellt, bis jeder was vom Löffel geschleckt hätte. Aber sie gingen schon in Deckung, wenn sie mich nur sahen. Die Alternative wäre gewesen, gar nicht zu behandeln. Das kommt für mich nicht in Frage, wenn ich die Möglichkeit habe, um ein Tier zu kämpfen, mache ich es (solange, und das ist eine schwierige Abwägung, es im Sinne des Tieres zu sein scheint - und man nicht "zu Tode therapiert") . Ich bekomme vom TA 10 %iges Baytril statt wie üblich 2,5 %iges, somit brauche ich nur ein Viertel der Menge, die man bei 2,5 %igem bräuchte. Bei solchen Massenerkrankungen bei scheuen Tieren gebe ich übers Trinkwasser, das gebe ich zu. Denn wenn die Maus nichts vom Löffel nimmt und nicht ohne sehr großen Aufwand täglich zur selben Zeit eingefangen werden kann, was sollte ich sonst tun? Die Voli, von der ich spreche, ist 166 x 50 x 125 groß und deckungsreich eingerichtet. Kranke Tiere will ich auch nicht aus ihrem vertrautem Umfeld rausreißen, sondern lasse sie bei ihrer Gruppe, in ihrem Revier.
Die Reste aus dem Trinknapf kippe ich in die Zimmerpflanzen. Vielleicht habe ich verseuchte Pflanzen, dafür geht nichts in die Kanalisation...
Wenn nur ein oder zwei Tiere aus einer Gruppe schnattern, würde ich natürlich nie übers Trinkwasser dosieren, weil sonst sehr viele gesunde Tiere mitbehandelt würden. Das wäre fatal. Deswegen auch bemühe ich mich, alle Tiere zumindest futterzahm zu bekommen. Da Mäuse zum Glück clever sind, lernen sie nach ein, zwei Tagen, wie man von einem Löffel trinkt. Immer zur selben Zeit an derselben Stelle sein, dann wartet die Maus bald auf einen und freut sich sogar, wenn sie lecker Nutri bekommt (daß Baytril drin ist, merkt sie kaum...).
Original von Biene Maya
So... die große Frage ist nun: Geb ich dem fälschlich behandelten Mäuschen nun auch weier AB obwohl sie keines braucht damit sich keine resistenzen bilden können? Und wenn ja, wie lange dann? Ahja, es ist kein Baytril sondern Marbocyl.
Ich würde auch sagen, gib das AB weiter. Marbocyl ist die moderne Variante von Baytril. So blöd es ist, eine gesunde Maus mit AB zu traktieren, so wäre es schlimmer, dir einen resistenten Keim in der Gruppe zu züchten. Bei der gesunden Maus wäre dann die kürzeste AB-Zeit 5 Tage - kürzer würd ich AB gar nicht geben... bei kranken Tieren geb ich min. 7, meistens 10 Tage, bei ganz kranken 14 Tage.
Original von Psaya
Ich habe ja nun inzwischen gerallt, dass AB nunmal oft das einzige ist, was das Leben meiner Mäuschen retten kann. Punkt.
Ja. Mäuse sind leider anfällige Tiere für Atemwegsinfekte, die ohne AB ganz schnell tödlich enden können. Natürlich liegt es auch daran, daß ich nur Notfall-Mausis habe, daß es immer viele Kranke gibt - ob das beim Normalo-Maushalter so ist, denke ich eher nicht. Für mich bedeutet das aber auch, daß ich möglichst nicht zwischen "unterschiedlichen Quellen" vergesellschaften will, denn sonst bringt jeder "seinen" Keim mit, und dann haben alle Gruppen das Schlimmste. Darüber denke ich oft nach.
Original von Psaya
Das ist ein sehr egoistischer Ansatz, wie ich finde, und wenig natürlich. In der Natur stirbt eine kranke Maus und das finde ich "gesund".
Das ist auch "gesund", sehe ich genauso. Ich finde es zB auch normal, daß Mäuse die Beutetiere aller möglichen Räuber sind. Zu Haustieren hat der Mensch oft ein etwas sentimentales Gefühl. Um meine Einstellung darzustellen:
Am liebsten habe ich Tiere in der Natur, wo sie hingehören. Aber es gibt nun mal leider tausende von Abgabetieren jedes Jahr. Ich denke: Wenn ich die Möglichkeit habe, ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen - warum sollte ich es nicht tun? Sie können nichts dafür, daß sie da sind. Der Mensch hat sie über Jahrzehnte oder Jahrhunderte so weit verzüchtet, daß sie in der Natur nicht mehr überleben würden. Keine unserer Farbmäuse würden draußen überleben. Also was sollen wir mit ihnen tun? Wir können sie nicht einschläfern, das hätten sie nicht verdient, schließlich waren es wir Menschen, die immer und immer wieder Männchen und Weibchen zusammengesetzt haben. Diese Tiere sind einfach "da" - und es ist unsere Verantwortung, daraus etwas zu machen. Wir können sie nicht auswildern. Also versuche ich, sie hier als Maus oder Hamster leben zu lassen. Ich erwarte keine Gegenleistung, aber ich gebe zu, daß ich an jedes von ihnen ein Stück meines Herzens verschenke. Gäbe es keine Notfall-Tiere, hätte ich keine Haustiere. Vom Züchter oder aus der Zoohandlung würde ich kein Tier kaufen...
Medizinische Behandlung im Krankheitsfall schließt diese Verantwortung mit ein. Natürlich wurde ich schon für bekloppt erklärt, weil ich schon 60 Euro für die Kastration einer Maus bezahlt habe oder an einem schlimmen Wochenende mit zwei Notfallpatienten knapp 100 Euro beim TA gelassen habe. Und was sollten Inge und Angelus sagen mit ihren TA-Kosten? Viele Leute denken, eine Maus kostet im Laden 2 Euro, wieso Geld beim TA lassen? Aber jedes Leben ist unbezahlbar und niemals in Geld aufzuwiegen. Jedes Leben ist gleich viel wert, egal ob Maus oder Elefant. Nur der Mensch maßt sich an, Leben unterschiedlich wertvoll einzustufen... Ich habe auch keinesfalls vor, alle Mäuse dieser Welt zu "retten"... aber ich will versuchen, die kranke Maus, die vor mir liegt, zu retten. Ich sehe es also wie du: man liebt die Tiere, also bekommen sie auch medizinische Behandlung.
In der Natur wäre ihr Tod schnell, weil die kranke Maus gefressen würde. Im Käfig wäre er langsam und qualvoll.
Original von Psaya
Ich habe immernoch seeeehr große Probleme damit, AB in die Umwelt zu geben (und einer Maus AB ins Fell zu schmieren ist für mich nichts anderes, da die Gefahr, dass sie es irgendwo abstreift oder abschüttelt gegeben ist) und versuche es schon bei mir zu vermeiden (in ernsten Fällen nehme ich es aber ohne mit der Wimper zu zucken!), da jedes falsch genommene AB die Gefahr von Resistenzen mit sich bringt.
Ich habe zwei Mäuse hier, die weder Sahne noch Nutri fressen noch Brei. Nichts nehmen sie vom Löffel. Ihnen habe ich AB ins Fell geschmiert, als sie krank waren. Sie sitzen auf meinem Schoß, ich warte, bis sie es abgeputzt haben (und niemand kann an ihnen lecken, da sie auf meinem Schoß sitzen oder in einer TB). Eine andere Lösung habe ich leider nicht gesehen... ;-(
Original von Psaya
Mit jeder sich in der Bevölkerung etablierenden Resistenz müssen wieder neue ABs designt oder gefunden werden, die (leider notwendiger weise!!!) an Versuchtieren im Labor ausgetestet werden müssen.
Sehr dick unterstrichen.
Andererseits werden bei Kleintierhaltern vermutlich weit weniger AB eingesetzt als zB immer noch in der Tiermast. Ich bin, seit ich 16 bin, Blattfresser

(Vegetarier), aber der normale Esser futtert sicherlich noch immer reichlich AB mit. Ungewollt.