Abszess oder doch ein Tumor?

Farbiliebe

Napfschubse
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Hallo,

ich habe heute morgen bemerkt, dass Milka eine deutliche Flankenatmung aufweist und hin und wieder auch ein bisschen knackt bzw. sich sehr verschleimt anhört. Bei näherer Betrachtung habe ich dann außerdem eine Umfangsvermehrung hinter ihrem rechten Vorderbein entdeckt, die sie gestern noch nicht hatte und die in etwa die Größe einer Erbse hat.
Da ich bei dem Zustand sofort rot gesehen habe, bin ich zu dem Tierarzt gefahren, der heute Notdienst hatte. Der meinte, dass sie einen Atemwegsinfekt hat und der Knoten an ihrem Bein nur ein Abszess oder ähnliches ist, da er 1. beweglich ist bzw. zwischen zwei Hautschichten liegt und 2. kein Tumor so schnell wächst, dass man an einem Tag nichts erkennt und am folgenden Tag ein so großer Knubbel da ist.
Milka bekam dann Baytril gegen den Infekt und Metacam gegen den Abszess. Von beidem soll sie jeden Tag einen Tropfen bekommen.
Meine eigentliche Frage lautet allerdings, ob es wirklich stimmt, dass Tumore nicht so schnell wachsen können. Ich glaube dem Tierarzt natürlich, aber mache mir trotzdem Sorgen, wenn ich das kleine Häufchen Elend sehe, das Milka momentan darstellt. *traurig*
 
Tumoren können schon recht schnell wachsen und so genau schaut man sich die Maus ja nicht jeden Tag an.
Eigentlich sollte man beim Punktieren des Knubbels recht schnell wissen, ob es sich um eine Tumor oder einen Abszess handelt.
Dabei wird in den Knubbel gestochen und geschaut, ob dort Eiter drin ist, was bei einem Abszess sein sollte.

Alles Gute für Milka.
 
Das stimmt schon, aber immerhin sehen meine Mäuse jeden Tag drei Leute und die hängen auch sehr gerne am Gitter. Es kann gut sein, dass da vorher schon ein winziger Knubbel war, aber der hätte trotzdem sehr stark wachsen müssen.
Jedenfalls vielen Dank für deine Hilfe. Vorerst muss sich erstmal ihr Allgemeinzustand verbessern. Sie hat teilweise doch noch Schwierigkeiten mit dem Atmen, ich hab aber das Gefühl, dass sich jetzt etwas Schleim löst. Vielleicht wird der Knoten mit dem Metacam ja auch wieder besser. Zum Glück ist Milka bei der Medizin sehr kooperativ und schleckt sie pur von der Spritze runter. =)
 
Hallo Farbiliebe.
Metacam ist ein Schmerzmittel, wenn dann hilft das Baytril gegen den vermeintlichen Abszess. Tumore können wirklich recht schnell auftauchen. Wie alt ist Milka denn?
Das Punktieren einer Beule würde ich etwas kritischer betrachten. Die Frage ist, was soll passieren wenn es ein Tumor ist und was wenn es ein Abszess ist? Beim Punktieren können Zellen aus der Zubildung in den Körper kommen, sprich im schlimmsten Falll verteilt man Tumorzellen. Zudem ist es eine schmerzhafte und durch das Fixieren und Handtieren, Transport etc. eine sehr stressige Situation, welches auch wieder Futter für Tumorwachstum bietet.
Wenn Milka jung und gesund ist und der Knubbel so gut sitzt wie beschrieben, könnte man über eine OP nachdenken und das würde ich, egal ob Tumor oder Abszess.
Möchte man lieber nicht operieren ist sie mit dem Baytril ja jetzt gut abgedeckt, da würde ich vom Punktieren lieber die Finger lassen.
 
Ah, ok. Da hab ich mit dem Metacam wohl etwas falsch verstanden. Danke für die Aufklärung.
Milka ist schon gut über ein Jahr alt (1 Jahr und 3 Monate sowas), deshalb habe ich auch anfangs gleich vermutet, dass es ein Tumor sein könnte. Aufgrund ihres Alter schrecke ich allerdings ein bisschen vor dem OP-Gedanken zurück. Vor allem aber auch darum, weil es ihr momentan auch nicht so gut geht.
 
Da hast du recht. Mit über einem Jahr und aktuell dem Infekt würde ich von einer OP auch Abstand nehmen.
Toi toi toi. Vielleicht hast du Glück und es ist nur ein Abszess, der nicht größer wird oder sogar abheilt.
 
sprich im schlimmsten Falll verteilt man Tumorzellen
vielleicht kann ich hier was dazu lernen...
Ist das so schlimm?

Die Zellen können sich ja nicht einfach so irgendwo wild "herumspazieren", anheften und verwachsen.
Die bleiben dann ja in dem Bereich, wo man mit der Punktiernadel eingestochen hat...
klar, dann evtl in einer anderen Hautschicht, aber können die da dann anwachsen?!
 
Danke, MelliU. =)

Also jetzt mal rein mit dem Wissen, das ich vom Biologieunterricht letztes Jahr mitgenommen hab, können Tumorzellen durchaus "wandern". Genau das passiert nämlich, wenn ein Tumor streut. Dabei werden Krebszellen "freigesetzt" und gelangen in die Blutbahn. Von dort aus werden sie im Körper verteilt, quetschen sich irgendwo zwischen die gesunden Zellen und bilden schließlich einen neuen Tumor.
Ein Tumor muss nicht immer von selbst streuen, aber ich glaub durch das Punktieren könnte man das begünstigen, da man in den Tumor sticht und dabei sicher auch Blut hineingelangen kann.
Das war jetzt nur mit meinem Halbwissen bzgl. Tumoren zusammengereimt. Ich kann auch vollkommen falsch liegen.
 
Klar können Tumorzellen bei ner Punktion über Blut- und Lymphbahnen verteilt werden. Daher macht man beispielsweise bei ner Leberfleckentfernung keine Punktion mehr, sondern schneidet den im Ganzen raus, weil man vermeiden möchte, dass es bei einem Melanom zu so einer Situation kommen könnte.
Allerdings muss man bei der Maus hier sagen, dass ein Tumor hinterm Vorderbein vermutlich ein Lymphknotentumor ist und der hat, wenns denn so ist, vermutlich schon gestreut. Diese Art von Tumoren wachsen schnell und aggressiv. Daher würde man bei ner Punktion nix schlimmer machen als es eh schon ist.
Sollte es ein Abszess sein, was bei der Lokalisation eher unwahrscheinlich ist, dann kann man den zumindest ausräumen. Metacam wird da nix bewirken und sollte er verkapselt sein, kommt auch ein AB schlecht ran.
Vom operieren kann ich nur abraten. Es gibt wenig Mäuse, die nach bösartiger Tumorentfernung wirklich rezidivfrei bleiben und ein beschwerdefreies Leben haben. Viele Tiere haben erst mal an den OP- Folgen zu knabbern und dann stellt sich raus, dass der Tumor doch gestreut hat und sich Metastasen bilden. Da erspart man dem Tier lieber Narkose und OP und Wundheilung und lässt ihm die Zeit, die ihm noch bleibt.
 
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