RE: Wichtige Frage!
Original von Kathrin
Fragen wir also mal anders herum, welche Gräser sind denn giftig?
Oder sind alle gut verträglich?
Zunächst einmal:
Unter dem Wort "Gräser" werden ganz unterschiedliche Pflanzen behandelt:
Süßgräser (Poaceae): das sind die "eigentlichen" Gräser, diese bilden zB den Rasen in der Fußballarena

oder auf dem Golfplatz und haben allesamt hohle Stengel ("Halme") und Blätter mit einer stengelumfassenden Blattscheide.
Sauergräser: Stengel nicht hohl, niemals Nodien (Knoten, das sind kleine Knubbel am Halm, aus denen die Blätter kommen), hierzu gehören zB Seggen, Binsen, Wollgräser, Ried, Hainsimsen.
Für Mausis geeignet sind dann nur Süßgräser. =)
Von diesen eigentlichen Gräsern sind grundsätzlich keine wirklich giftig, aber es gibt zwei Gattungen, die Cumarin enthalten, das ist der Stoff, der Waldmeister seinen typischen Geruch und Geschmack gibt. Das sind die Mariengras-Arten (Gattung Hierochloe) und die Ruchgras-Arten (Gattung Anthoxanthum). Dieser Geruch gibt dem Heu seinen typischen Duft. Aber weil ich nicht weiß, ab welcher Dosis das Cumarin in diesen frischen Gräsern für Nager schädlich wird, füttere ich diese Gattungen nicht. Sehr bezeichnend ist auch, daß Bis-Hydroxycumarine als Bekämpfungsmittel gegen Ratten eigesetzt werden! Deswegen diese Gräser weglassen.
Hierochloe sieht so aus:
http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~db50/FOTO_-_Archiv/Hierochloe odorata POAC BotKA G1.jpg
Anthoxanthum sieht so aus:
http://www.aphotoflora.com/Anthoxanthum odoratum-EffordLNR-10-06-05.jpg
Ich selbst füttere meistens Trespen (Bromus-Arten) und Rispengräser (Poa-Arten), aus dem einfachen Grund, weil diese auf dem Stück Wiese, auf dem ich pflücke, dominieren.