Alte Maus

SuiTo

Mäuseflüsterer*in
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Hallo zusammen,

ich hab da ein Thema, was mir seit ein paar Tagen nicht aus dem Kopf geht.

Ich habe hier eine Oma-Maus sitzen, die am 21. März 2,5 Jahre alt wird. Sie ist taub und blind, sitzt mit 2 Kastraten zusammen (etwas über 1 Jahr alt). Ende Januar hatte sie das erste Mal in ihrem Leben eine Krankheit, einen Atemwegsinfekt und wäre mir beinahe von heute auf morgen über die RBB gegangen. Wir haben es dank Baytril nochmal geschafft, dem Tod eins auszuwischen. *Keule* Allerdings ging das Schnattern nicht komplett weg, also folgte ein zweites AB. Mittlerweile ist das Schnattern nur noch da, wenn sie sich aufregt. Ich möchte sie aber auch nicht weiter mit Medis vollstopfen, sie verweigerte am Ende auch die Aufnahme trotz Nutri. Und den weiteren Stress will ich ihr ersparen. Seit der Krankheit hat sie merklich abgebaut. Davor sah sie für ihr Alter noch extrem fit aus, doch seitdem fing sie an immer mehr zu wanken. Mittlerweile kippt sie bei fast jedem Schritt zur Seite, laufen tut sie aber normal soweit ich es sehen kann (also keine Lähmung etc. erkennbar). Fressen und trinken tut sie auch noch und kriegt von mir täglich extra Leckerlies.

Ich frage mich jetzt allerdings, ob es nicht sinnvoll wäre sie erlösen zu lassen. Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken, als wäre das die Beste Lösung. Für mich wäre es wirklich am schönsten, wenn sie einfach mitten im Nest in Ruhe einschlafen würde und mittlerweile denke ich täglich: "Oh Gott, sie sieht so aus, als wenn es bald zu Ende geht!" Aber jeden morgen entdecke ich sie wieder und kann mich jeden Tag nur wundern über ihre Kraft und ihr Durchhaltevermögen. Aber man merkt ihr dennoch an, dass es ihr deutlich an die Substanz geht. Ich frage mich halt, ob das noch ein Leben ist, so blind, taub und wankend, vermutlich nicht ganz gesund. Aber wer bin ich das ich ihr die Entscheidung abnehmen darf?
 
Hi!

Das Sterben gehört nun mal zum Dasein dazu.Solange sie noch frißt und trinkt
und von ihren Mitbewohnern nicht gemobbt wird,würde ich sie friedlich zuhause einschlafen lassen.

LG!
 
Das seh ich ganz genauso. Wenn ihre Zeit gekommen ist, dann wird sie von alleine sterben. Vermutlich ist es auch nur noch eine Frage von Tagen, so wie Du die alte Dame beschreibst. Ich hatte auch erst so einen "Fall" und hatte hinterher, als die alte Maus gestorben war, das "gute" Gefühl, daß ich ihren eigenen Weg respektiert habe. Allerdings habe ich immer ganz besonders darauf geachtet, wie es ihr geht und ihr ein paar Leckerchen extra zugesteckt *drück*
 
ich auch: sterben lassen, aber nicht aktiv.
Ich freue mich über jede, die im Schlaf im Nest geht.
Häufiger ist allerdings, dass sich ein Tier raus legt (zu ungewöhnlicher Zeit fällt sowas auf, und die schwere Atmung auch). Das dauert dann manchmal 4 Std., manchmal fies lang (bis zum nächsten Tag).
aber die Mäus machen mir (TA sagt's auch) den Eindruck, als seien sie die meiste Zeit schon weit weg.

Achtung - selbst wenn sie tot aussehen, sind sie's uU noch nicht ganz! Vor dem Rausholen ewig lang schauen, ob da noch was leicht atmet! (das ist mir der größte Horror, die da auf ihrem Weg kurz vor dem Ziel unnötig durchzuschütteln)

Und: Auch wer stark abgebaut hat, duddelt teilweise noch monatelang ;-)
 
Ich denke auch, solange sie noch zum Futter und Wasser kommt, sollte sie in Ruhe im Nest sterben dürfen.

Manche sind eben sehr hartnäckig. Ich hatte auch mal eine, bei der der Sterbevorgang eeewig gedauert hat. Sie sah monatelang so aus, als wäre es jeden Tag soweit. Und als es dann tatsächlich dazu kam, hat sie sich noch in den Futternapf gesetzt, um jedes Mal, wenn sie wieder ein bisschen Kraft dazu hatte, ein paar Körner zu knuspern - als würde sie das länger am Leben halten (hat es wahrscheinlich auch). Nach einem Tag ist sie dann doch im Napf gestorben.

Einige wollen eben ewig nicht gehen und wenn sie noch fressen und trinken und sich bewegen können (wenn auch sehr langsam), denke ich, dass man ihnen ihren Willen auch lassen sollte. =)
 
ich bin mir auch sehr sicher, dass in wilden Mäusnestern nicht pünktlich der bei solchen Diskussionen dauernd beschworene Euthanasie-Fuchs vorbeikommt und die Sache abkürzt (ganz abgesehen davon, dass mir der Abduddel und - dämmer-Tod deutlich angenehmer vorkommt als ein solches Ende mit Schrecken)
 
Ich schließe mich der allgemeinen Meinung an.

Verwöhne sie ordentlich und freu dich über jeden Tag den sie noch bei dir ist =)
Mir tut es immer so leid einem geliebten Mäuschen in seinen letzten Stunden/Minuten noch diesen Stress mit rausfangen, Transportbox und Tierarzt antun zu müssen. Ich bin mir sicher am besten geht es ihr zu Hause bei ihrer Gruppe. So lange sie nicht unter Schmerzen leidet (dann könnte man noch Metacam versuchen) sondern einfach nur alt ist würde ich nichts tun.
 
Seit dem ich meinen geliebten Schiller jämmerlich ersticken lassen habe, achte ich auf die kleinsten Anzeichen die für Schmerzen stehen könnten. Wenn dann noch die Isolation von der Gruppe folgt bin ich schon dabei die TB fertig zu machen. Und jedesmal, egal ob sie zu Hause oder beim TA gestorben sind, denke ich es war .... sehr traurig.
 
Achtung - selbst wenn sie tot aussehen, sind sie's uU noch nicht ganz! Vor dem Rausholen ewig lang schauen, ob da noch was leicht atmet! (das ist mir der größte Horror, die da auf ihrem Weg kurz vor dem Ziel unnötig durchzuschütteln)

das kann man ganz leicht prüfen, in dem man versucht, ob sich z.B. die Beinchen noch bewegen lassen. Bei dem schnellen Stoffwechsel der Tiere setzt die Leichenstarre bei normaler Raumtemperatur normalerweise innerhalb von wenigen Minuten ein, und die Gliedmaßen sind dann starr, und die Gelenke steif und unbeweglich.

Die Totenstarre zählt auch beim Mensch als eins der sicheren Todeszeichen.
 
ja, aber dazu muss man das arme Viech antapsen, und selbst das mach ich ungern in der Phase.
Ist mir halt schon passiert: Och Mausi, jetzt hast Du's geschafft!
und fasse hin, kalt ist's auch schon ziemlich, und das Tierchen zuckt daraufhin (natürlich) - mir ist's ohne sowas lieber.

Aber die Starre ist wirklich ein recht sicheres Kriterium. Wenn ich wirklich nichts mehr atmen sehe, schiebe ich ganz leicht - daran merkt man es sicher.
 
Bei mir ist gestern mein Opi Picard gestorben (knapp über 2). War vor drei Tagen schonmal ganz schwach, hat sich aber wieder aufgerappelt. Gestern hat er auch ganz lange gekämpft. Insgesammt 5 Stunden. Hat sich abgesondert von den anderen aber noch ein bisschen Brei und Nutri gefutter. Hab ihm dann meine Hand hingehalten und er ist draufgekletter und immer wieder versucht hochzukommen. Ist ein wenig an mir rumgeklettert und hat sich danach immer in meine Hand gelegt und schwer geatmet. Er ist dann nochmal ne Dreiviertelstunde im Käfig rumgewackelt (hat mir gezeigt, dass mein Käfig wirklich altersgerecht ist) und ist dann wieder zu mir gekommen und hat sich wieder in die Hand gelegt. Da lag er dann ne halbe Stunde. Da er auffällig meine Nähe gesucht (meine Schwester hat ihm nicht die Bohne interessiert) und ich im Moment krank bin und so nicht mehr stehen konnte, hab ich ihn in der Hand mit in mein Bett genommen. Ich weiß nicht ob das richtig war, aber das hat mir mein Bauchgefühl gesagt. Er war schon die letzten Tage extrem anhänglich und auch vorher sehr menschenbezogen. Zwei Stunden lag er dann noch in meiner Hand, bis er es endlich geschaft hat. Hat bis zum letzten Atemzug gekämoft :( Ich bin aber froh, dass ich ihm die Möglichkeit gelassen habe, von allein zu gehen. Ich hätte mich mies gefühlt, wenn ich ihm das verwehrt hätte. Er schien auch keine Schmerzen zu haben.
Ich würde an deiner Stelle es einfach auf euch zukommen lassen. Dein Bauchgefühl wird dann schon stimmen!
 
Ich danke euch für die vielen Antworten. Ich werde nun abwarten, so dass sie hoffentlich von alleine gehen kann und friedlich in ihrem Heim einschlafen kann. Leckerlies bekommt sie immer reichlich, auch wenn sie mich nicht wirklich wahrnimmt. Aber vermutlich ist das Besser so, da sie noch nie sehr menschenbezogen war und immer eher vor mir geflüchtet ist.
 
Ja, das wird wohl das Richtige sein

edit: Oh Gott, was war da mit meiner Rechtschreibung los :D :D Sorry dafür
 
ja, aber dazu muss man das arme Viech antapsen, und selbst das mach ich ungern in der Phase.

ich nehm dazu gern ein Holzstäbchen oder einen Strohhalm - das beunruhigt sie normalerweise nicht allzu sehr.

@sweet-viny:
So was hatte ich vor wenigen Monaten bei einem Kastrat - aber mit dem Unterschied, dass er sich dann irgendwann berappelt hatte, und wieder aktiver wurde - und noch heute zu 100% regeneriert munter und fit durch den Käfig springt.
Er hing damals auch nur noch wie ein Stück seil regungs- und kraftlos über den Finger.
Den hatte ich da auch schon quasi abgeschrieben und wollte ihn nur noch ein wenig wärmen, weil er so sonst auf dem Weg zum TA so oder so gestorben wäre, und es morgens um 3:00 war, wo der mauskundige TA nicht verfügbar ist.
 
@sweet-viny, du konntest den armen Opi Picard auf seinen letzten Weg begleiten und bis zu Letzt das Pfötchen halten. Es ist dir bestimmt nicht leicht gefallen. Mich wühlt so was immer wieder auf. Aber ehre vorher als wenn es dann soweit ist.

@SuiTo, sammele Kraft und mach dir klar, dass deine Oma-Maus eines der längsten und schönsten Leben durch deine Fürsorge hat.
Es ist so schwer zu warten bis es die eindeutigen Anzeichen gibt, aber wenn es dann so weit ist, dann mach dir wieder klar, dass das Leben immer mit dem Tot endet.
 
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