Atemwegsgeschichten

Also die neue TÄ will offensichtlich die Tiere immer sofort sehen. Wie findet ihr das? Also eigentlich ist es ja sehr korrekt, aber manchemal will man seinen Mäusen ja auch zu häufige Transporte ersparen, oder?
Klar bedeutet ein Transport für eine Maus immer Stress, aber bevor man selbst herumdoktert, sollte man immer einen erfahrenen Tierarzt draufschauen lassen. Die haben ja nicht umsonst jahrelang Veterinärmedizin studiert.. als Laie kann man das einfach nicht so umfassend überblicken.
 
Ja du hast Recht. Ich habe halt irgendwie das Gefühl das Tierärzte mehr nach dem gehen müssen, was man ihnen über den Patienten erzählt, als nach dem was er/sie beim Patienten Maus sehen können. Deshalb bin ich immer etwas skeptisch, aber was solls. Damit muss man wohl leben und zusammen mit dem TA das Beste draus machen. Ich mit meinem Gefühl und den Beobachtungen bzgl. der Maus und der Veterenär mit seinem Wissen und eben dem was ihm bei den Minipatienten möglich ist. Hmpf, manchmal ists halt echt zum Haare ausreißen!!!
 
Also hier läuft schon wieder was schief. Und ich muss zugeben, dass mir die Tränen laufen, während ich das hier schreibe. Entweder bin ich zu blöd oder habe einfach nur Pech. Ich war mit der Kurzen wieder bei der TÄ weil ich mir Sorgen gemacht hatte. Sie hatte Flankenatmung und sah schwächer aus als sonst. Eigentlich hatte die Baytriltherapie angeschlagen und gut geholfen (10 Tage). Dass sie so schnell wieder krank wird, da hat sich selbst die TÄ gewundert. Dann hat sie ihr ne Spritze gegeben, hat mir auf Nachfragen aber nicht gesagt was das war, irgendwas zum Aufpeppen. Dann sagte sie ich soll sie beobachten obs besser wird. Wenn nicht soll ich wieder Baytril geben. Was anderes wollte sie nicht nehmen, weil nichts anderes für Mäuse zugelassen ist. Ich habe sie dann extra drauf angesprochen, wegen Resistenzbildung, da ja noch keine 4 Wochen rum waren. Sie meinte dass wäre nicht sooo dramatisch, hauptsache man gibt es nicht zu kurz. Nun am nächsten tag schien es dem Mäuschen auch besser zu gehen. Ach ja sie hatte bis dato sieben Gramm abgenommen. Naja ich dachte wird wieder besser, aber dann wurde es wieder schlechter, sodass ich nun doch wieder Baytril gebe. Die arme Kleine frisst nur Sesamkörner und Nutri, trinkt ein bischen. Ich habs schon mit Brei und Zuckerwaser versucht, hilft nicht. Sie ist schon ganz dünn geworden und auch das Baytril scheint noch nicht anzuschlagen, im Gegensatz zum Mal davor. Morgen werd ich nochmal los zur TÄ. Ich habe die Maus eben auf meiner Hand gehabt und ihr ein bischen Brei vorsichtig ins/ans Mäulchen gegeben. Das hat sie ganz schön gestresst.

Man ich mache alles falsch und auf die TÄ bin ich auch sauer, weil sie nicht schnell genug gehandelt hat. Von wegen Maus geobachten. Da muss man doch sofort handeln, gerade bei Mäusen wo alles sehr schnell geht. Und auf mich bin ich sauer, weil ich nicht interveniert habe. Ach ich habe das Gefühl, wenn man nicht auf die TÄ hört ist es falsch, und wenn man drauf hört ists auch falsch, wie ich jetzt fest stellen muss.

Wenn ich mit dem Mäuschen morgen nochmal dort hin fahre, werd ich sagen, dass sie entweder etwas entscheidendes tun soll oder das Mäuschen erlösen, aber nicht wieder nur abwarten.

Aber ich habe das Gefühl das Mäuschen will gar nicht mehr und hängt nur an einem dünnen Lebensfaden, ich glaube nicht, dass es morgen wieder mit nach Hause kommt. Und ich bin Schuld, weil ich nicht entschlossen genug aufgetreten bin. Das macht mich echt fertig. Ich fühl mich wie ne schlechte Mutter, die zu spät gehandelt hat...
 
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Mein einziger Trost ist, dass die Wilde und die Dicke weiterhin gesund sind und durch die Burg watzen...
 
Ach Mensch, das ist ja blöd gelaufen *drück*
Ich glaube kaum, dass das deine Schuld ist, bei sowas steckt man einfach nicht drin. Für mich klingt das so, als ob der Infekt noch nicht richtig ausgeheilt war, als das Baytril abgesetzt wurde und dann also nochmal wiederkam. Was Immunstärkendes zusätzlich ist sicher gut, aber als alleinige Behandlung nicht ausreichend. Lass dir bitte dringend ein Antibiotikum mitgeben. Viele Medikamente sind nicht direkt für Mäuse zugelassen, aber die meisten Tierärzte verwenden sie doch und zwar mit Erfolg.
Ich weiß jetzt nicht, wie schlecht es der Maus geht, aber ich würde sie wohl (noch) nicht einschläfern lassen. Kannst du nicht stattdessen einen anderen Tierarzt aufsuchen und dir eine zweite Meinung einholen?
 
Ähm, also sie bekommt jetzt seit vier Tagen Baytril. Die TÄ MUSS ja morgen was unternehmen, da es nicht so recht hilft. Wenn sie es nicht tut, fahr ich zu meinem alten TA, der handelt wenigstens immer sofort. Er ist zwar auch weniger zimperlich, aber da bin ich ja immer noch bei. Ich würd halt ungern soweit fahren und er hat erst abends auf. Zu der TÄ könnt ich gleich morgen früh. Oder meinst du einen dritten ausprobieren?

Also vom Gefühl her würd ich lieber zu meinem alten TA, der hat mir wenigstens immer zugehört und entschlossen gehandelt, sich aber auch auf Fragen und Anregungen aus diesem Forum eingelassen. Dann fahr ich halt wieder etwas länger. Auch egal. Romy hat mir mal gesagt, dass evtl. Convenia in schlimmen Fällen helfen kann, ich frag ihn da mal nach. Die TÄ wollte es nicht geben, weils nicht für Mäuse zugelassen ist. Mein alter TA rechnet alles für Mäuse runter ob zugelassen oder nicht. Darunter fallen ja viele Medis, die im Forum Standard sind, und wie du schon sagtest erfolgreich angewand werden.
 
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Das ist ja ziemlich dumm gelaufen mit deinem Mäuschen *drück*
Mach dir mal keine Vorwürfe, du hast nach besten Möglichkeiten gehandelt. Aber in gewisserweise ist man als Laie dann doch dem Tierarzt ausgeliefert. Man vertraut ja darauf, dass der sich mit der Wirkung von Medikamenten und wann was und wie zu verabreichen ist, auskennt. Sonst bräuchte man ja nicht zum TA gehen.

Wenn deine jetzige TÄ sich generell weigert andere ABs als Baytril zu verordnen, dann solltest du dir dringend einen anderen TA suchen. Sowas ist schlichtweg Behandlungsverweigerung.
Die meisten Medikamente sind zwar nicht explizit für Mäuse zugelassen, dass heißt aber noch lange nicht, dass sie nicht verwendet werden können. Die werden schon an mehreren Tierarten erprobt, lediglich die Zulassung wird aus Kostengründen nur für Tierarten beantragt, bei denen es sich auch rentiert. I.d.R. genügt deshalb ein Anruf des TA beim Hersteller, und schon bekommt er von dort die Infos, ob das Medikament verträglich ist und in welcher Dosierung mit welchen Intervallen verabreicht werden soll.
Für die gängigsten Medikamenten gibt es außerdem genug Literatur mit Dosierempfehlungen für Mäuse.

Da es der Maus schon so schlecht geht, sollte der TA ihr ein schnell wirkendes AB spritzen. Bei Flankenatmung ist auch eine zusätzliche Cortisongabe hilfreich.
Als bei mir das letzte Mal eine Maus so krank war (und dann auch noch ausgerechnet mitten in einer VG), hat mein TA Doxycyclin+Cortison gespritzt. Die Maus hat sich damit ziemlich schnell berappelt und das trotz sehr stressiger weiterer VG.
 
Wen du einen Ausweich-TA hast, dann geh zu ihm. Ein TA, der die Behandlung mit anderen Medikamenten als Baytril verweigert, hilft deiner Maus nicht viel. Dein alter TA klingt nach deiner Beschreibung ja gut.

Ich hab mit Convenia jetzt nicht so gute Erfahrungen gemacht. Laut meinen TAs ist das wohl eher was bei Hautinfektionen und bei Atemwegsgeschichten nicht so super geeignet. Aber bei Convenia scheiden sich die Geister... bei manchen Tieren hilfts, bei manchen nicht.
Ich schließe mich Estrella an und würde dir auch eher zu Doxycyclin raten oder einem ähnlich schnell wirkenden AB. Und ich würde es auch direkt injizieren lassen. Da kannst du einfach sicher sein, dass das AB wirklich schnell wirken kann. Wenn du dir das zutraust, kannst du die Maus für die restliche Behandlung auch selber spritzen, nachdem der TA dir das gezeigt hat.

Gute Besserung für das Mäuschen =)
 
Vielleicht noch kurz was zu Dosierung von Doxycyclin.
Es gibt in der Fachliteratur zwei verschiedene Dosierempfehlungen, die auch hier ins Wiki aufgenommen wurden,
zum einen 10mg/kg 1x tägl. s.c.
und dann noch eine Langzeitdosierung mit 100mg/kg und Wiederholung nach 7 Tagen.

Meine Mäuse haben bisher immer die Langzeitdosierung bekommen, allerdings bereits mit Wiederholung nach 4 (!) Tagen und dann meist nochmal eine dritte Spritze nach weiteren 4 Tagen. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.
Die Variante mit der tgl. Dosis hat meine TÄ auch schon erfolgreich angewendet.
 
Ich danke euch für die guten Ratschläge. Das mit dem Doxycyclin habe ich im Hinterkopf für den nächsten schlimmen Fall.

Ich hoffe ihr haltet mich nicht für eine schlechte Mäusemutter, aber ich habe die Maus heute gehen lassen. Als ich heute Morgen ins Zimmer gekommen bin saß sie ganz allein im Käfig und war ganz elend. Das allein war aber nicht der Grund. Ich hatte es sofort, dieses Gefühl, dass es jetzt reicht, und es besser ist sie gehen zu lassen, anstatt weiter herumzudoktern. Ich kann es nicht beschreiben. Es war einfach da. *seufz*

Das arme Mäuschen wog nur noch 25 Gramm, ein Häufchen Elend. Als ich sie auf der Hand hatte an meinem Bauch, hat sie sich an das weiche Fleece gelegt und wollte gar nicht mehr schauen was passiert. Ich habe ihr gesagt, dass sie ein ganz feines Mäuschen war, ihr über das Fell gestrichen. Klar hat sie es nicht verstanden aber das waren meine Abschiedsworte für sie.

Kann sein, dass es richtig war, kann sein, dass es falsch war. Diesmal habe ich halt nach meinem Gefühl gehandelt. Und mein alter TA ist auch jemand, der soetwas ernst nimmt, und berücksichtigt, ohne jetzt den medizinischen Aspekt außer Acht zu lassen. Nicht falsch verstehen. Er schläfert nicht auf Kommando Mäuse ein, nein, nein. Aber er ist auch nicht jemand auf Biegen und Brechen herumdoktern will.

Ihr müsst wohl denken, dass ich eure Tipps ignoriere, aber ich habe sie alle im Hinterkopf, um beim nächsten Mal besser handeln zu können!
 
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Nein Vera, du bist keine schlechte Mäusemama, im Gegenteil.
Tierliebe bedeutet manchmal auch ein Tier gehen zu lassen. *drück*
Wenn man sieht das es leidet und man das Gefühl hat, es mag nicht mehr, dann ist das der letzte Liebesbeweis, dem man seinem Tier geben kann.
Du hast getan, was du konntest. *drück*

Deiner Kleinen, geht es auf der anderen Seite der Brücke jetzt gut.
Sie findet bestimmt viele andere Mäuse mit denen sie Kuscheln und Spielen kann.
 
Wenn du das Gefühl hast, dass die Maus nicht mehr will, dann ist das doch völlig in Ordnung. Wir sehen das Tier ja nicht und können nur von der Ferne Tips geben. Aber nur du kannst deine Tiere einschätzen.
Du hast das richtige getan, ganz bestimmt *drück*
 
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