Ungehorsam
Mäusologie-Meister*in
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für den fall, dass mal jemand nach diesen stichworten googelt oder die forensuche nutzt:
howard, 18 monate alter farbmaus-kastrat, zeigte im dezember 07 einen schiefkopf. behandlung erfolgte mit baytril, borgal, zum schluß sogar mit doxycyclin. der schiefkopf wurde nur wenig besser, das tier zeigte aber sonst keinerlei beeinträchtigungen, also beließen wir es dabei. die neigung war zum schluß nur noch zu sehen, wenn man ihn auf grader fläche laufen ließ und ihn gut kannte.
anfang mai dann zeigte howard eine art "brille" um das auge auf der immer noch leicht nach unten geneigten seite des kopfes. ein heller "wulst", eine schwellung, die sich um das auge zog. deutlicher schwerpunkt war unterhalb des auges.
das auge wirkte vergrößert.
ein besuch beim tierarzt erbrachte eine vage diagnose auf entzündung/abszess/schwellung unklarer herkunft, das auge selber schien nicht betroffen. keine bindehautentzündung, das auge war klar, aber eben irgendwie zu groß...
howard bekam 6 tage baytril, keine besserung. im gegenteil: die schwellung unterhalb des auges nahm zu, ich bekam den verdacht, dass er das auge vielleicht irgendwann nicht mehr würde schließen können.
deshalb: maus eingepackt, zu einem weiteren maus-spezialisten gefahren (insg 400km *umkipp*). dort dann eine weitaus gründlichere anamnese: inspektion der ohren und der maulhöhle mit entsprechend kleinen instrumenten - kein hinweis auf entzündliche prozesse. deshalb die entscheidung: kurznarkose mit isofloran und dann röntgen.
das röntgenbild des schädels in zwei ebenen ergab folgenden befund: keine veränderung des knochens. die schwellung musste also in den weichteilen des kopfes stecken.
wir entschieden uns für eine operation, bei bedarf mit entfernung des auges.
der ta entfernte das auge und entdeckte tumoröses gewebe dahinter. der schnitt war nur winzig klein, mit einem faden zugenäht, darüber silberspray.
leider ist howard eine stunde nach der operation gestorben *seufz* (bei seinem bruder in der transportbox). der ta meinte, es war wahrscheinlich eine stressreaktion der nerven auf die operation. schließlich musste der sehnerv durchtrennt werden....
nur: der tumor hat ja gearbeitet und am kopf ist nur wenig platz. es stand - auch nach aussage des ta- zu befürchten, dass das auge entweder rausgedrückt wird, oder aber durch die schwellungen drumherum der lidschluß unmöglich geworden wäre und dann das auge ausgetrocknet wäre. beides extrem schmerzhaft.
insofern: howard hatte eine chance bei DEM spezialisten. es tut weh, dass er sie nicht nutzen konnte. vielleicht sind ihm so wochen, gar monate "geraubt" worden. früher oder später hätte er jedoch sowieso eingeschläfert werden müssen.... *seufz*
kosten: 16€ röntgen, ca 22€ die op.
vielleicht hilft dieser bericht ja mal jemandem mit einem ähnlichen fall weiter....
howard, 18 monate alter farbmaus-kastrat, zeigte im dezember 07 einen schiefkopf. behandlung erfolgte mit baytril, borgal, zum schluß sogar mit doxycyclin. der schiefkopf wurde nur wenig besser, das tier zeigte aber sonst keinerlei beeinträchtigungen, also beließen wir es dabei. die neigung war zum schluß nur noch zu sehen, wenn man ihn auf grader fläche laufen ließ und ihn gut kannte.
anfang mai dann zeigte howard eine art "brille" um das auge auf der immer noch leicht nach unten geneigten seite des kopfes. ein heller "wulst", eine schwellung, die sich um das auge zog. deutlicher schwerpunkt war unterhalb des auges.
das auge wirkte vergrößert.
ein besuch beim tierarzt erbrachte eine vage diagnose auf entzündung/abszess/schwellung unklarer herkunft, das auge selber schien nicht betroffen. keine bindehautentzündung, das auge war klar, aber eben irgendwie zu groß...
howard bekam 6 tage baytril, keine besserung. im gegenteil: die schwellung unterhalb des auges nahm zu, ich bekam den verdacht, dass er das auge vielleicht irgendwann nicht mehr würde schließen können.
deshalb: maus eingepackt, zu einem weiteren maus-spezialisten gefahren (insg 400km *umkipp*). dort dann eine weitaus gründlichere anamnese: inspektion der ohren und der maulhöhle mit entsprechend kleinen instrumenten - kein hinweis auf entzündliche prozesse. deshalb die entscheidung: kurznarkose mit isofloran und dann röntgen.
das röntgenbild des schädels in zwei ebenen ergab folgenden befund: keine veränderung des knochens. die schwellung musste also in den weichteilen des kopfes stecken.
wir entschieden uns für eine operation, bei bedarf mit entfernung des auges.
der ta entfernte das auge und entdeckte tumoröses gewebe dahinter. der schnitt war nur winzig klein, mit einem faden zugenäht, darüber silberspray.
leider ist howard eine stunde nach der operation gestorben *seufz* (bei seinem bruder in der transportbox). der ta meinte, es war wahrscheinlich eine stressreaktion der nerven auf die operation. schließlich musste der sehnerv durchtrennt werden....
nur: der tumor hat ja gearbeitet und am kopf ist nur wenig platz. es stand - auch nach aussage des ta- zu befürchten, dass das auge entweder rausgedrückt wird, oder aber durch die schwellungen drumherum der lidschluß unmöglich geworden wäre und dann das auge ausgetrocknet wäre. beides extrem schmerzhaft.
insofern: howard hatte eine chance bei DEM spezialisten. es tut weh, dass er sie nicht nutzen konnte. vielleicht sind ihm so wochen, gar monate "geraubt" worden. früher oder später hätte er jedoch sowieso eingeschläfert werden müssen.... *seufz*
kosten: 16€ röntgen, ca 22€ die op.
vielleicht hilft dieser bericht ja mal jemandem mit einem ähnlichen fall weiter....
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