Ich würde auch nichts auf Futterpflanzen sprühen...
Einfach Abwarten lohnt sich, die Marienkäfer sind gerade sehr aktiv, an den Blattunterseiten von stark verlausten Pflanzen findet man oft schon jede Menge Larven und Eier (das sind orange-gelbe Eipakete, gut zu sehen mit bloßem Auge). Die Larven der verschiedenen Arten sehen unterschiedlich aus, die Grundzeichnung ist schwarz-rot oder schwarz-orange.
Stark verlauste Stengel kann man mit den Fingern saubermachen oder mit Wasser abbrausen.
Wenn bisher keine Marienkäfer zu deinem Balkon gefunden haben, kannst du tatsächlich Marienkäferlarven oder adulte Käfer einsammeln und auf deine Pflanzen setzen, denn die Käfer sind ja flugfähig und fliegen nach der Eiablage sowieso weiter, und die Larven verpuppen sich, wenn sie reichlich Blattläuse gefressen haben, und nach dem Schlupf des Imagos unternehmen Marienkäfer Hochzeitsflüge, sie fliegen also sowieso weit weg (damit die einzelnen lokalen Populationen sich vermischen, also um Inzucht zu vermeiden).
Bekannte Blattlausjäger sind neben Marienkäferlarven und Florfliegenlarven auch Larven vieler Schwebfliegenarten, man sieht die weiblichen Schwebfliegen oft an verlausten Pflanzen hinauf- und hinabfliegen, während sie sich einen guten Platz suchen, damit ihre Kinder mitten in der Speisekammer schlüpfen können.
Würde eigentlich theoretisch etwas dagegen sprechen, die futtertauglichen Pflanzen abzuernten und den Farbmäusen vorzusetzen? "Grünfutter mit Proteinstreuseln"?
Ich habe das weder im Tierversuch noch im Selbstversuch

erprobt, würde aber die Blattläuse als zu süß einschätzen. Die meisten Arten produzieren viel Honigtau. Honigtau ist Zuckersaft pur: reichlich Glucose, Fructose und Saccarose. Kein Futter für Nagetiere, die Wirkungen reichen von Verdauungsproblemen durch Verschiebung des pH-Werts (damit verbunden veränderte Darmflora) über Fettleibigkeit und Kariesgefahr bis zu Diabetis.