Ratten Blinde, aggressive Ratte

Kruemel89

Mäuseflüsterer*in
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Hallo :-),
da hier ja auch ein paar erfahrene Rattenhalter im Forum sind, hoffe ich sehr, dass ich hier Rat finde.
Erst einmal zur Vorgeschichte:
Vor einiger Zeit hat meine Schwester bei einer "Tierschutzaktion" mitgemacht. Farbratten waren auf einem Friedhof ausgesetzt worden und lebten schon seit mehreren Generationen dort. Da die Friedhofbesitzer damit drohten, die Ratten zu vergiften, wollten einige Rattenliebhaber die Ratten einfangen. Die Aktion verlief leider nicht so gut wie erhofft. Sie schafften es zwei Ratten einzufangen, eine starb noch auf dem Weg zum Tierarzt am Schock, die zweite Ratte war gesund, aber blind. Da meine Schwester Mitleid hatte, nahm sie die blinde Ratte auf.
Damit sie nicht so einsam ist, versuchte meine Schwester nach einiger Eingewöhnungszeit sie mit ihren eigenen Ratten zu vergesellschaften- aber alle Versuche schlugen fehl. Obwohl meine Schwester eine recht friedliche Männertruppe hat. Die Wildratte ist super aggressiv (vermutlich auch aufgrund der Blindheit) und greift alles an, was ihr zu nahe kommt. Selbst Futter reinstellen ist wohl eine gefährliche Sache, da er sofort zuschnappt.
Meine Schwester hat ein sehr schlechtes Gewissen, weil der Ratterich momentan einsam leben muss. Aber ihren eigenen Ratten möchte sie diese Tortour auch nicht mehr unbedingt zumuten, vor allem, weil es eh keinen Erfolg verspricht.
Sie hat ihn auch versucht in einem Rattenforum zu vermitteln, aber wer will schon eine aggressive, blinde Ratte haben?!
Vielleicht findet sich hier irgendjemand mit Rattenerfahrung, der wenigstens irgendwelche Tipps auf Lager hat?
Es wäre auch super,wenn es irgendwen gäbe, der sich wenigstens zutrauen würde eine Integration erfolgreich durchzuführen oder sogar irgendwen, der der Ratz einen schönen Platz in Gesellschaft geben könnte. Aber das ist, denk ich mal, utopisch ;-)
Wie auch immer, ich bin für jede Anregung dankbar, der arme Schnuckel soll nicht alleine bleiben*seufz*

Liebe Grüße!
 
die ratte stammt ursprünglich von einer farbratte ab ist aber durch wilde vermehrung auf dem friedhof die 3. generation wildratte mit drin??? *grübel*
da wird es super schwer -> frag mal hexl, sie hatte schon halbwilde
 
Schwer zu sagen, ich weiß nicht so genau, wie lange die Ratten schon dort wild gelebt haben und ob sie sich nur untereinander (naja, unwahrscheinlich^^) oder auch mit Wildratten weiter vermehrt haben. Mir ist nur bekannt,dass die Ratten schon mehrere Generationen dort gelebt haben. Also er sieht aus wie eine normale Farbratte, nicht agoutifarben oder so.
Aber danke für den Tipp, ich werde ihr mal eine PN schreiben!
 
Bei einem blinden Tier ist das grösste Problem erstmal, dass es sehr stark nach dem Geruch geht und auch "angst-aggressiver" ist, da sie ja nie wirklich weiss, was so ein fremder Geruch bedeutet. Dazu kommt ein Umgebungswechsel, die alte Gruppe ist weg und nur mehr neue Gerüche ohne altem Revier.

Daher: ich würde jetzt mal von einer Zähmung absehen, und vielleicht versuchen, den Ratz mit der "Trenngitter"Methode wie zb. bei Rennmäusen an den Geruch der anderen zu gewöhnen.
Ich weiss ja nicht so genau, wie der Käfig aussieht (oder der Platz), aber das würde am ehesten funktionieren. Allerdings weiss ich nicht, obs dazu unbedingt sein muss, die Tiere jedes Mal die Seite wechseln zu lassen. Davon würde ich absehen.
 
ich nix Ahnung von Ratz...
aber ein bisschen wird man vielleicht übertragen können?

Mir kommmt grad die Idee "ganz was Junges dazu" - riechen noch nicht nach "Feind", lösen idealerweise Nachsicht aus...

2 Möglichkeiten würd ich sehn:
Der alte Ratz akzeptiert's - oder man muuss das Kleine sofortemente rausholen...
 
Ich hab zwar nicht soviel Ahnung von Ratten, aber wenn die schon seit Generationen draußen leben dann dürfte der Kleine doch eigentlich gar nicht mehr zahm werden. Er weiß ja nicht, dass Menschen nichts Gefährliches sind und wird doch dann sicher immer Angst haben oder seh ich das falsch?
 
Wie lange habt ihr den Ratz und wie alt ist er schätzungsweise?

Und wie lebt er? Wie viel Platz etc? Man muss bedenken, dass er von der Freiheit plötzlich total eingeengt im Käfig sitzt...
 
ich glaube nicht, dass man das augenmerk hier auf "zähmen" legen sollte. entdweder wieder frei lassen - da er ja von daher kommt für ihn sicher kein problem, wenn er die alte gruppe wieder finden kann (ist das strafbar, ein wild gefangenes haustier wieder auszuwildern?!) oder ihm gesellschaft verschaffen. aber wie gesagt, zähmung würd ich gar nicht erst probieren.
 
Huhu,
also ich bin selber leider nicht 100%ig informiert und habe deshalb noch einmal mit meiner Schwester telefoniert.
Gefangen würde er ca Anfang 2008. Damals wurde er auf 9 Wochen geeschätzt. Er ist also jetzt knapp 1 1/2 Jahre. Sein Aggressionspotenzial ist wohl doch nicht so extrem, wie ich dachte. Seine Aggressivität hängt wohl größenteils mit der Angst aufgrund seiner Blindheit zusammen. Ich hatte das falsch verstanden. Beim Futter geben hackt er wohl tatsächlich nach allem, aber mehr aus dem Grunde, dass er sich das Futter schnappen will und weniger aus Aggression. Denn wenn die Hand im Käfig ist, knabbert er wohl dran rum, aber beißt nicht. Er ist halt grundsätzlich eine Ratte der rabiateren Sorte aber nicht total aggressiv. Nur wenn er sich bedrängt fühlt, beißt er tatsächlich zu. Aber lässt sich wohl sogar raus auf den Arm nehmen, nur dann fiept er vor Angst, weshalb meine Schwester das vermeidet.Auch so ist es schwer einzuschätzen, wann er sich bedroht fühlt und zuhackt. Bei den anderen Ratten fühlt er sich auch bedrängt, weil diese eben dann ihn berühren und er es nicht zuordnen kann. Die andernen haben ihn bei den Intis dann auch nicht sofort gemieden, weil
er kaum borstelt, sondern sich nur leicht aufrichtet und dann schnappt.
Es geht uns nicht ums Zahmwerden. Die Hauptsache wäre, dass man es schafft, den Süßen mit anderen Ratten zu vergesellschaften. Auswildern ist gar kein Thema. Die Ratte ist blind und würde sich niemals alleine zurecht finden. Außerdem ist er schon viel zu lange bei meiner Schwester, alsdass er draußen überleben könnte. Auch schon vorher wäre das Risiko zu groß gewesen,dass die Gruppe ihn nicht mehr akzeptiert. Der Ratterich ist schon 1 1/2 Jahre bei meiner Schwester und eine neugierige, lebensfrohe Ratte. Ich glaube er hat kein Problem, in Gefangenschaft zu leben. Das größte Problem ist seine Blindheit.
 
*grübel* so ein fall ist der grund warum ich persönlich gegen tiere-retten auf teufel komm raus bin.

aber egal

blind ist für nen nager jetzt nicht so dramatisch, goldie (meine erste ratte) war auch blind, und das zahmste und liebevollste tier der welt.

ich denke das ist der anteil an wildrattte.

sehen wird von uns menschen einfach überbewertet
 
Meien Schwester ist mittlerweile auch nicht mehr so begeistert von der Aktion, zumal unnötigerweise eine Ratte verstorben ist. Aber jetzt ist es nunmal so und jetzt versuchen wir halt zu retten, was zu retten ist. Ich kann es schwer beurteilen, ob er aggressiv aufgrund der Blindheit ist oder aufgrund seiner Sbstammung.ich seh die Wildratz nicht so oft, ich versuche nur wiederzugeben, wie meine Schwester sein Verhalten deutet. Er ist halt nicht immer aggressiv gegenüber Menschen, Ratten gegenüber (zumindest bisher) allerdings schon- woran es liegt, ist schwierig zu sagen, aber irgendeine Lösung muss man ja trotzdem finden *seufz*
 
wenn würde ich es wohl mit einer jungen und devoten ratte versuchen *grübel* und dann gaaaanz langsam aneinander gewöhnen.
 
wie gesagt, wenn er ein problem mit "fremden" eindrücken bei der vg hat, würde ich ein gitter machen. und wenn er, wie du sagst, schon so lang gefangen ist, würde ich vielleicht ganz auf die "rennmausvg" setzen, mit seiten tauschen und allem. ich glaube, ratten sind ja auch etwas weniger stressempfindlich als zb Mäuse?!

Aber letzten endes müsst ihr das selbst rausfinden. eine junge (so jung wie möglich, also sobald die kleinen halt von den müttern weg dürfen zb.) fände ich auch gut. vielleicht hilft ja der babygeruch und dass die kleinen oft auch ängstlicher sind/vorsichtiger sind gegenübe älteren...
 
hm, ich fand schon immer das dieses hin und hergetausche und aneinandergestelle nur agressionen schürt.

hat man mal drüber nachgedacht die blinde ratte zu kastrieren? (oder ist sie das schon)

ich würde einen großen auslauf wählen mit guten rückzugsmöglichkeiten, und dann so langsam kennen lernen lassen
 
nur größer

mindestens 4qm mit versteckmöglichkeiten und mindestens 2 leute zum eingreifen
 
(so jung wie möglich, also sobald die kleinen halt von den müttern weg dürfen zb.)

War das bei Ratten nicht so, dass sie schon ein Stückchen älter sein sollten, weil es sein kann, dass der ältere Bock die Kleine tot beißt? Hab das mal irgendwo gelesen, also vielleicht nicht grade von der Mutter weg, aber jung.
 
Also die ratte sollte nicht Jünger als 8 Wochen sein, besser 10 Wochen (Sind sie zu jung kann ein biss schon tödlich sein sind sie zu alt fangen sie selber schon mit der revierverteidigung an)

bei der VG von Ratten nimmt man auch eine Badewanne. Das ist nicht zu klein. Man muss eben schaun wie sie sich verhalten. am besten legt man eine decke mit rein zum verstecken. Vorher kann man Streu und Inventartausch machen damit sie sich an den gegenseitigen Geruch gewöhnen. Führt man sie zusammen erkennen sie etwas "bekanntes".

Am eifnachsten wäre es aber ihn kastrieren zu lassen (wenn er fit ist, das muss der Tierarzt entscheiden) und dann mit zwei Weibchen zusammenzuführen. Das funktioniert fast immer. Zumindest hat das bei mir immer sehr gut geklappt. Ich weiß jetzt nicht ob deine Schwester was gegen ein zweites Rudel hätte.

Wenn das nächste mal einer damit droht farbratten zu vergiften könnt ihr ihn anzeigen. Farbratten sind keine schädlinge sondern gezüchtete haustiere und unterliegen somit dem Tierschutzgesetz.

lg
Deftone
 
deftone, das waren ja, wenn ich das richtig verstanden hab keine farbratten in dem sinne mehr, die wurden vor mehreren generationen dort ausgesetzt.
 
Huhu,
danke für eure Antworten. Kastriert ist er nöch nicht, keine Ahnung ob das mit 1 1/2 Jahren noch geht, ich hab nicht so viel Ahnung von Ratten. Aber falls ja, ist es eine Überlegung wert. Stand der Dinge scheint eh zu sein, dass es meiner Schwester am liebsten wäre, sie würde jemanden finden, der den Kleinen zu sich nimmt. Notfalls würde sie ihn selbstverständlich behalten und sich auch darum bemühen, dass er doch noch zu Gesellschaft kommt, aber auch die Lösung wäre nicht sooo ideal. Da ihre eigenen Ratten einen ganzen Raum zur Verfügung haben, hätte sie nämlich nicht genug Platz um für eine zweite Gruppe ein ausreichend großes Gehege bauen. Außerdem hat sie auch nicht genügend Zeit, um sich um eine solche Problemratte zu kümmern.
Daher denke ich mal, werden wir uns zunächst darum bemühen, ihn doch noch vermittelt zu bekommen, eventuell kennt wohl hexl, der ich vor kurzem eine PN geschrieben hab, jemanden, der sich der Ratz annehmen würde. Da steht aber noch gar nichts fest. Ansonsten müssen wir sehen, wie wir die besten Möglichkeiten schaffen.
Danke erst einmal für eure Tipps!

Edit: Zum Thema Wild- oder Farbratte: Keine Ahnung nach welchen Kriterien genau man das beurteilt. Ich weiß nur, dass er nicht die erste Generation Farbratte auf diesem Friedhof war und dass er selbst die Färbung einer Farbratte besitzt.
 
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