Das Laufrad und die Kleinen ;-)

mich hat besonders das Flanschlager fasziniert. Ist doch eher sowas wie plexiglas denk ich, also kann man das wohl nehmen. wenn nicht, gibts noch andere möglichkeiten. Die Sprossen lassen sich in der tat besser lösen.Dachte da wäre noch so ne Fläche unter den Sprossen, scheint aber nicht so zu sein...
Dachte nur, dass es ein gutes Beispiel ist wie man ein rad mit nem Kugellager baut.

Ich für meinen Teil, hab es für besser befunden eins zu kaufen. Das WW ist nicht viel teurer als der Sekbstbau kosten würde dafür aber mit Sicherheit funktionstüchtig und sicher ;)
 
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Hier das vorangekündigte Lager:

Die benötigten Metallteile (von Links nach rechts):
Eine Schraube als Achse, eine Distanzbuchse, ein Kugellager, eine weitere Distanzbuchse, ein Kugellager, eine Passscheibe, und zum Schluss die Befestigungsmutter
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Die Achse wird in die Halterung montiert,
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so sehen die Lagerteile im montiertem Zustand später dann aus:
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als nächstes eine Bohrung für das äußere Kugellager: passgenau im Radius, und die Tiefe der Bohrung entspricht der Lagerbreite.
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das selbe natürlich auch von der anderen Seite - das innere Lager wird allerdings nicht nur versenkt, sondern die Bohrung wird so tief ausgeführt, dass die Abstände im Holz den Abständen der Lager plus Distanzhülse entsprechen.

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als nächstes wird die Lagerhalterung ausgesägt. Geht sehr einfach mit einem Lochsägeaufsatz.

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als nächstes wird die Holzscheibe so weit aufgebohrt, dass die Distanzbuchse rein passt.

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Das äußere Lager wird eingepresst

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Die erste Distanzbuchse kommt auf die Achse, danach dann der Lagerblock - mit dem bereits montierten Kugellager zuerst

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dann kommt die Distanzbuchse auf die Achse

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das zweit Kugellager wird eingelegt - die Bohrung wurde vorher so weit auf geschliffen, dass das Lager geringfügig Spiel im Holz hat, damit keine Lagervorspannungen auftreten können - die würden das Rad schwergängig machen. Anschließend kommt die Befestigungsmutter drauf. Ggf. muss noch eine Passscheibe dazwischen, damit der Rotationskörper vom Kugellager nicht an der Mutter schleifen kann. In dem Fall geht es auch ohne.

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zum Schluss wird der Lagerblock noch in die gewünschte Form geschliffen. Danach sieht das Lager dann z.B. so aus:

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Das Lager kann dann verschraubt oder verleimt werden.
beim Schleifen sind leider aussen am Lagerblock Risse entstanden, und es sind Teile vom Holz abgesplittert. Macht für den Demonstrationszweck aber keinen Unterschied. Wenn man ganz sicher gehen will, nimmt man einen Sperrholzklotz als Lagerblock, durch die Sperrverleimung können durch solche Risse keine Teile heraus brechen.

 
wow, das sieht mal verdammt klasse aus =) aber es sieht auch schwer aus ^^ na ichs nchick schatz die anleitung :D

danke =)
 
Icke komm aus dem Staunen nicht mehr raus! Wow ... wie toll. Super gute Anleitung ... aber trotzdem traue ich mir das nicht zu.

Sag ja, Du bist begabt!

Liebe Grüße

Sophia
 
So, zweite Feierabendsession...



wir fangen mit der Rückwand des Rades an - ideal ist ein Quadrat, aber das ist kein Muss. Mittelpunkt markieren, dort bohren, so dass die erste Distanzbuchse locker rein passt. Die Stärke der Rückwand sollte mindestens 1-2mm geringer sein, als die Länge der Distanzbuchse

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dann wird der Lagerblock montiert - in dem Fall hab ich ihn von hinten mit vier 20mm Spax verschraubt
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so läuft das Rad natürlich noch etwas unrund - aber das ändern wir gleich
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aber als erstes spannen wir ein schmales Sägeblatt für Kurvenschnitte ein
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die Säge wird fixiert, und das Rad mit Halterung ebenfalls - so wirds garantiert rund. Wichtig: Bei Sägen mit Pendelhub den Hub ausschalten, sonst verläuft das Sägeblatt

die ersten Räder hab ich freihand gesägt, aber so bekommt es auch jemand hin, der das Sägen nicht geübt ist.
Vorsicht: durch die Vibration könnte sich die Säge aus der Verspannung lösen, daher besser regelmäßig kontrollieren, ob sie noch fest sitzt.
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so wird die Rundung dann ausgesägt
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und das Resultat scheint tatsächlich rund zu sein
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als nächstes brauchen wir jede Menge Leisten - bei einer Schnittbreite von 20mm und einem Laufraddurchmesser von 33cm und einer geplanten Laufradbreite von 100mm werden ca. 5m benötigt - dazu wird erst mal eine Führung montiert, dann kann man die Bretter schön schnell hintereinander durch ziehen. Fertige Leisten aus dem Baumarkt gehen natürlich auch, sind aber wesentlich teurer

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als nächstes werden die Leisten auf die richtige Länge gebracht - dazu bietet sich eine Parallelführung mit Anschlag an. Es werden ca. 50 Klötze benötugt - daher lohnt sich ein wenig Aufwand, dann sind die in wenigen Minuten gesägt

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hier noch mal aus einer anderen Perspektive
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das Resultat... ein Eimer voller Leistenstücken
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da jetzt jede Leiste einzeln in Form geschliffen werden muss, damit die Winkel der Rundung in den Phasen der Klötzchen aufgenommen werden, empfiehlt sich ein Bandschleifer, der an der Arbeitsfläche fixiert wird - so kann man dann die einzelnen Leisten individuell zuschleifen, ohne dabei immer mit dem auf Dauer doch schweren und unhandlichen Schleifer rumhantieren zu müssen

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dann werden die Leisten montiert - mit der ersten fängt es an

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es kommen immer mehr dazu
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man sieht schon, dass es ein Rad ist

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bei der letzten Leiste muss man ein bisschen mehr an Arbeit rein stecken, denn die muss genau eingepasst werden - sie gleicht die ganzen Toleranzen von allen bisher montierten Leisten aus, aber es soll ja keine Lücken in der Lauffläche geben. Hier lohnt es sich, sich sehr viel Zeit zu lassen.
Erst, wenn sie perfekt die Lücke füllt,
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wird auch die letzte Leiste montiert.
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als nächstes wird noch ein Ständer gebaut, das ganze Rad verschliffen, und das Holz versiegelt.
 
Also da das Laufrad eigentlich 'nur so zum Spaß' als Bauanleitung entstanden ist, und ich eigentlich gar keine Verwendung für ein weiteres Laufrad habe, werd ich es wohl nach Fertigstellung in irgend einer Form zum Verkauf anbieten - genaueres dazu schreib ich aber noch.
 
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