Der Wildmongolenversuch

Betzi

Mäuseflüsterer*in
Messages
798
Reaction score
0
Hallo,

ich hatte jetzt etwas über ein halbes Jahr hier 2 streitsüchtige Renner sitzen, die sich absolut nicht vergesellschaften lassen wollten.

Nach langem Überlegen und reichlicher Recherche habe ich es gewagt, sie jeweils mit 1 Wildmongolennachzucht (was für ein Wort) zu vergesellschaften.

Wildmongolen sollen ja vom Wesen her sehr viel sozialer und verträglicher sein als ihre domestizierten Artgenossen.

Gestern zogen also Lucky und Luke zu Gonzo und Luzifer. Bis jetzt verläuft alles wunderbar und ich bin begeistert.

Anbei ein kleiner Fotobericht:

Lucky und Gonzo

Gonzo ist jetzt ca. 4 Jahre alt und Lucky noch ein Baby mit ca. 6 Wochen.

Lucky1.jpg


Hallo, ich bin Lucky

Lucky2.jpg


bevor ich zu meinem neuen Partner ziehen durfte, wurde ich erstmal fotografiert und dann ging es los...

LuckyGonzo1.jpg


zuerst kam ich in die Badewanne. Gott sei Dank, war da kein Wasser drin, aber diesen dicke Kerl da oben, den habe ich getroffen.
 
LuckyGonzo2.jpg


Schaut doch mal wie groß der Kerl ist, da kann einem schon anders werden.

LuckyGonzo3.jpg


und dann hing der mir dauernd am Popo...

TBLuckyGonzo.JPG


Als dann festgestellt wurde, dass wir uns vertragen und nicht beißen, kamen wir in eine ganz kleine Box. Dort wurde ich erstmal von Gonzo geputzt und geputzt und geputzt. Der hat mich so doll geputzt, dass ich anfing zu fiepsen. Jetzt werde ich nur noch von ihm "ausgebrütet", aber das ist schön kuschelig warm und man kann herlich dabei schlafen.
 
*Herz* *Herz* *Herz* *Herz*
Ich drücke die Daumen, daß es so friedlich bleibt...
 
Weiter geht es mit Luke und Luzifer...

Luke ist immerhin schon ca. 6 Monate alt und ich hätte nie gedacht, dass es so problemlos wie oben funktioniert.

Das ist Luke

Luke1.jpg


LukeLuzi1.jpg


Auch die beiden kamen natürlich erst in die Badewanne und es gab überhaupt keine Streiterein. Der "Wilde" hat sich sofort unterworfen und wurde sofort von Luzi angenommen.

TBs.jpg


Auch die beiden sitzen jetzt in einer TB und sind vollkommen friedlich.

Vorsichtshalber werden sie aber alle noch ein paar Tage dort verbringen müssen.

Ich hoffe, der Versuch verläuft weiterhin so gut. Das wäre eine prima Lösung für viele Renner, die sich nicht mehr vergesellschaften lassen wollen.

Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.
 
*Herz*
Wie geil...da kommt man glatt auf den Rennmausgeschmack!
Ich beneide dich...die Tierchen sind echt Zucker!

Anna
 
Meine Begeisterung hält sich gerade in Grenzen. Luke und Luzifer haben sich vorhin gezofft. *motz* *böse*

Morgen geht es ab ins Trenngitter.
 
Och schade! *Traurig*
Ich hatte ja vor fünf Tagen den sechsmonatigen Wildmongolennnachzuchtbock Füchslein zu Donald gesetzt, der wegen misslungener Vergesellschaftungen ein Jahr allein saß, nach vier Tagen auf eng durften sie gestern in ein kleines Aqua umziehen. Es hat allerdings auch drei Tage gebraucht, bis sie zusammen im Knäul schliefen, nun hoffe ich auf weitere friedliche Zeiten.
Kann sein dass der Moment knifflig ist, wo der unterwürfige Wildmongole Grenzen setzt und sich nicht mehr alles gefallen läßt, vielleicht hatte ich in dem Moment zufällig Glück, weil ich beide zu einer Freundin mitnehmen mußte und sie samt Box Auto fuhren und dadurch abgelenkt wurden bzw. beide die gleiche unsichere Situation "was passiert nun" hatten. Nach 10 min im Auto war das Gehoppel/Abwehren in der Box vorbei.
 
Original von Betzi
Das wäre eine prima Lösung für viele Renner, die sich nicht mehr vergesellschaften lassen wollen.


Ja, und noch mehr Rennmäuse in Käfige sperren... ;-(
Find ich persönlich keine "prima Lösung für viele Renner". Als gäbe es nicht genügend eingesperrte Mäuse *seufz*
 
Meinst Du, dass Einzelhaltung besser ist.

Wenn es ums einsperren geht, dann sollten wir alle keine Mäuse oder sonstige Haustiere halten.
 
@ Maja:
was meinst du denn damit? Rennmäuse kann man nicht in Offenhaltung auf Tischen halten und selbst da wäre es, auch wenn die Wände fehlen, eine Begrenzung, also ein Einsperren.
Oder denkst du man holt Wildfänge? Es geht um deren reine Nachzuchten ohne Einkreuzung von Farbmongolen.
Ich verstehe deinen Einwand irgendwie inhaltlich nicht.
 
Original von Betzi
LuckyGonzo2.jpg


Schaut doch mal wie groß der Kerl ist, da kann einem schon anders werden.

Erinnert schon sehr an Ice Age, das Bild...links Manni, rechts Scrat :D
 
Ja der Größenvergleich ist schon beachtlich, aber der Kleine hat tasächlich schon Abgabealter gehabt, Wildmongolennachzuchten werden zwar auch groß, aber eher nicht solche Riesen wie manche Farbmongolen und sie wachsen auch nicht so fix. Das Alpha-Päarchen der Gruppe wird am größten, die nachrangigen bleiben auch im Alter kleiner an Statur. Aber gerade die jungen "Zwerge" haben beim vergesellschaften am wenigsten zu befürchten, siehe auch mein Beitrag hier Wildform? mit Foto.
 
*Herz* *Herz* *Herz*

der kleine is ja so putzig!!!!!!

und das "großundkleinnebeneinanderbild" ist einfach nur *anbet*

süße fratzen hast du da! *Herz*

ich drück die daumen das es weiterhin so gut funktioniert!

glg kathi
 
Gonzo gehört zu den etwas groß geratenen Renner, deshalb ist der Größenunterschied auch so heftig.

Bei Luzifer und Luke, weiß ich im Moment nicht weiter. Im Trenngitter ist seit dem ersten Tag alles friedlich. Beim Seitenwechsel krabbelt auch jeder in das Nest des anderen und schläft darin. Es wird nichts durchwühlt. Keine Ahnung, was ich davon halten soll.

Hat jemand eine Ahnung?
 
Hallo Betzi,

behalte Deine eben beschriebene Methode ruhig noch mindestens 14 Tage bei !!
Und, immer mit der nötigen Ruhe und erforderlichen Zeit.
Bei der Vergesellschaftung meiner Känguruhratten mache ich dies nicht anders, ich behalte dies sogar 4-6 Wochen so bei, Trenngitter und Ringtausch, und es hat bisher aus 2 Kampfhähnen - hier sogar Männchen und Weibchen - immer zum gewünschten Erfolg geführt.
 
Hallo,

mich irretiert es etwas, dass die Beiden im Trenngitter so friedlich sind. Beim Seitenwechsel wird noch nicht einmal das Nest des anderen zerwühlt. Im Gegenteil, man legt sich direkt dort rein und schläft weiter *grübel*

Sie ignorieren sich auch, keinerlei Interesse, weder aggressives Verhalten, noch friedliches.

Am Freitag will ich es mal mit der Etappenmethode versuchen, da stecke ich sie dann einen ganzen Tag in die Badewanne und danach ins halbe 50er Aqua.

Ansonsten bleibt mir nichts anderes übrig, als immer wieder das Trenngitter zu wiederholen, bis es klappt. Mir tut nur der Neue leid, weil er mehr oder weniger durch das Gitter getrennt alleine sitzen muß.
 
Hallo Betzi,

wie gesagt, ich würde zeitlich nicht so forsch und schnell vorgehen, laß doch den beiden erst einmal lange Zeit, sich durch das Trenngitter richtig kennenzulernen.
Sie sind beide nicht allein, weil sie sich sehen und riechen und Du selbst stehst auch nicht unter diesem ständigen "Vergesellschaftungsstreß", muß doch auch nicht sein !
Aber entscheiden tust Du es natürlich selbst, ich kann Dir schließlich nur von meinen Erfahrungen berichten:

Durch den Seitenwechsel, den ich persönlich bei meinen Tieren alle 2 bis 3 Tage vornehme, nehmen sie auch allmählich den Geruch des anderen Tieres an !
Nach ca 4 Wochen nehme ich das Trenngitter heraus, die beiden Kandidaten sind dann zwar sehr erstaunt, plötzlich nichts mehr zwischen sich zu haben, nehmen aber dann zaghaft und vorsichtig Kontakt auf. Ab und zu wird noch einmal verlegen die Pfote zur Abwehr hochgehoben, aber sie bleiben friedlich, schließlich kommt der Tag, an dem man friedlich zusammengekuschelt beieinander hockt.
Selbstverständlich ist es unerläßlich, trotzdem bei dieser "Zusammenführ-Aktion" dabei zu sein, um eingreifen zu können, natürlich mit Lederhandschuhen "bewaffnet". Ein anderes wirksames Abwehr-Mittel für die Streithähne ist Petvital von der Firma Canina, ein Bio-Insektschocker gegen Ektoparasiten mannigfaltiger Art und deren Larven und Gelege auf Jojobaölbasis ! Die Tiere gezielt damit einsprühen, ja richtig einsiffen, und die "Kampfhähne" sind von Sekunde an stundenlang nebeneinander beschäftigt, sich zu säubern, ohne den anderen zu beachten.
Das alles hat jedenfalls bei mir immer hervorragend geklappt und die Känguruhratten (2 Dipodomys-Arten) sind von ihrer Aggressivtät und ihrem Territorialverhalten auch nicht ohne !
 
Hm, vielleicht bin ich wirklich zu ungedulgig. Anderen predige ich ja auch immer Geduld...
 
Hallo Betzi

Geduld, es wird schon und Du wirst es schaffen, das denke ich ganz bestimmt !!
Bei der Tierhaltung liegt oft die Kraft und der Erfolg in Ruhe und Geduld.
Meist sind es unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und unsere eigene Ungeduld, die uns oft nicht gewollte Fehler machen lassen.
Bedenke auch, daß jeder weitere Streit der Tiere sich auch prägend auf ihr weiteres Verhalten auswirken kann. Deshalb kann ein zu frühzeitig ausgeführter Versuch und auch jeder weitere kurz hintereinander folgende Versuch mehr zerstören als bewirken, gar jeden weiteren Vergesellschaftungsversuch für immer unmöglich machen.
 
Du hast ja Recht. Ich selbst erzähle den Leuten ja auch immer, sie sollen sich viel Zeit bei einer Vergesellschaftung lassen :D

Ich werde jetzt doch erstmal beim Trenngitter beleiben, noch min. eine Woche und dann geht es in die Badewanne und danach in die TB.
 
Back
Top Bottom