Kein Anspruch auf Vollständigkeit =) ...
Original von Psaya
Woher kommt das Zwergentum? Zu junge Mütter? Schlechte Ernährung? Gene?
Ja, alles - je nachdem. Klassisch: Zwerge aus Futtertierzuchten (starke Inzucht), aber auch Mickerlinge aus Wurfmaschinen (wenn die Mama gleich hintereinander wirft, ist der 2. Wurf deutlich kleiner als der erste).
Zumindest die Tiere aus Laboren, die ich bisher hatte (Berlin und Greifswald), waren/sind ebenfalls ein bißchen kleiner und zierlicher als der Rest der Truppe. Aber auch Labortiere kommen ja aus strikter Inzucht.
Mangelernährung im Wachstum kann auch zu Kleinwüchsigkeit führen. Oft gehen die Faktoren Hand in Hand:
(Das folgende soll keine Verallgemeinerung sein, sicherlich gibt es auch Schlangenhalter, die ihre Futtermäuse aus besserer Futtertierzucht beziehen...)
Futtertierzucht mit hohem Inzuchtfaktor, Mangelernährung ("sind ja nur Futtertiere"... kenne einen Futtertierzüchter, der ausschließlich mit Brotresten und dann und wann Apfelschalen ernährt), zu viele Würfe pro Mamamaus... dann sind die Babies oft mickerig.
Original von Psaya
Haben die grundsätzlich eine schlechtere Lebenserwartung weil sie so klein sind oder ihr Immunsystem nicht gut ist oder nur weil sie aus schlechter Haltung kommen? Sind die besonders scheu und/oder verhaltensauffällig?
Grundsätzlich geringere Lebenserwartung würde ich nicht sagen. Einige holen den Rückstand nahezu auf (aber bleiben kleiner). Schwächlich, kränklich, zurückgeblieben - solche Tiere können sich erholen, aber manchmal auch nicht, es kommt ganz darauf an. Wenn sie noch schnattern und abgemagert sind, sieht es leider oft traurig aus. Immunschwach sind die Tiere oft, wenn sie aus Inzucht kommen.
Zum Thema Scheue:
Thalia hieß eine Micker-Maus, die ich im letzten Frühjahr aufgenommen habe (lebte beim Vorbesitzer in einer leeren Box, wie man sie in Kühlschränken hat, wurde mit billigem Kaninchenfutter ernährt, kein Frischfutter, keine Proteine) --- sie schnatterte heftigst und lebte bei mir leider nur noch 31 Tage, aber starb durchaus friedlich (den Vorbesitzern war nicht mal aufgefallen, wie krank die Abgabetiere waren) -- lange Rede, kurzer Sinn, obwohl sie nur einen Monat bei mir war, war sie eine der zutraulichsten Mäuse, die ich je hier hatte. Sie sprang mir in die Hand und rannte meinen Arm hinauf - obwohl sie mich erst so kurze Zeit kannte... ich habe versucht, den Arm rauszuziehen, damit sie zu den anderen Mäusen geht, aber sie verfolgte meine Hand regelrecht und sprang hoch, um meine Hand noch zu erwischen... und sie lebte keinesfalls in einem Hamsterknast, aus dem sie vielleicht hätte fliehen wollen... zum Sterben kam sie zu mir und starb in meiner Hand.
Scheue ist wohl hauptsächlich Charaktersache, natürlich hängt es auch davon ab, wie ein Mensch auf ein Tier zugeht.