Diskussionsthread zum Leukoseverdacht im Botnang-Notfall

Wenn man zu einer potenziell ansteckenden Gruppe keine jungen Mäuse dazu vergesellschaften sollte, welche Mäuse sind denn dann geeignet und wieso?

Ja, das Virus wirkt in jeder Maus etwas anders- d.h. ich hatte noch keine Leukosefarbis welche bei ihrem Tod 1:1 dieselben organischen Veränderungen aufwiesen. Es gibt immer etwas Variationen. Bei den einen sind die äußeren Lymphknoten fast normal groß, dafür sind die inneren Lymphknoten stark vergrößert, es finden sich Metastasen in diversen Organen wie in der Milz, den Lungen, den Nieren, der Eierstöcke, der Leber oder auch sehr selten mal an Magen und/oder Darm.
Ich möchte vehement bestreiten, dass diese Mäuse nicht gelitten haben oder ganz easy mit den fast durchgehend extremen organischen Veränderungen zurecht kamen.
Um nur einen der x gesehenen- und fotografisch festgehaltenen- Leukosefälle zu nehmen- die letzte gestorbene Botnangerin hatte so einen gewaltigen Thymus (neben einer riesigen Milz, innerlich wie äußerlich leicht bis mittelstark vergrößerten Lymphknoten,etc), dass dieser gut 2/3 des gesamten Brustkorbes einnahm. Herz und die Lungen wurden gegen die Rippen gequetscht und hatten kaum Möglichkeit ihrer Tätigkeit nachzugehen.

Und ja, mir ist durchaus bewusst dass noch lange nicht jede Maus Symptome entwickelt (und letztendlich an oder mit mehr oder minder stark ausgeprägter Leukosesymptomatik verstirbt) aber alleine das Wissen, dass ich eine Maus obwohl ich ja weiß was ihr widerfahren kann dieser Gefahr aussetze, das möchte ich nicht verantworten.
Für manche Mäusehalter mag das eine zu heftige Einstellung sein, aber ich finde auch dass alle Mäuse gleich viel Wert haben und das Recht haben von mir entsprechend behandelt zu werden.

Bei einer Sache sind wir uns einig:
Nicht ansteckende Leukosegruppen sollen gehandhabt werden wie normale Mäuse- sie können jederzeit mit anderen Farbis vergesellschaftet werden und sollen es sogar!
Lediglich beim Vermitteln von solchen Tieren/Gruppen muss auf die Krankheit hingewiesen werden, damit der neue Besitzer im Falle einer Erkrankung weiß woher die Symptome kommen können und dass von den Mäusen keine Ansteckungsgefahr ausgeht.

Ich bin auch durch und durch dafür, dass kein gesundes Farbi (oder ein Tier mit nur leichter Leukosesymptomatik, welches aber sonst noch topfit ist) euthanasiert (=getötet) werden sollte.

Theorie:
Was spricht dagegen ein potenziell oder sicher ansteckendes, letztes Mäuschen einer Leukosegruppe in Artgesellschaft zu halten?
So ist es nicht alleine, es steckt (höchstwahrscheinlich, bzw es wurde trotz gründlicher Recherche in entsprechenden wissenschaftlichen Veröffentlichungen nichts Gegenteiliges gefunden) keinen an und man steht früher oder später nicht wieder vor derselben Vergesellschaftungsproblematik.

@Fufu: Ich fürchte da es sich um Fälle von Hörensagen handelt und diejenigen sich nicht vor ihrem Handeln trauten entsprechend Hilfe zu suchen oder einfach mal nachzufragen, wird man da nichts mehr machen können.
Aber ich würde mich natürlich sehr freuen wenn diejenigen doch noch den Mut fänden sich dazu zu äußern- schließlich wollen wir den Haltern und den Tieren helfen und keinem öffentlich den Kopf abreißen, der gewillt ist die Lage für das/die entsprechende/n Tier/en zum positiven zu ändern.
 
In den von Dir berichteten Fällen, ingelli, sieht das ganz anders aus. Da müßte man ansetzen!

ja müsste man, aber ich fürchte die betroffene Person wird nen Teufel tun und zugeben :(

ich hoffe nur sie liest, registriert und überdenkt ihr handeln *seufz*





was die Diskussion an sich betrifft

Ich möchte hier niemanden umdrehen, oder meine Meinung aufdrücken, Ich möchte hier auch nicht diskutieren

Ich habe zum Thema gesagt was ich zu sagen habe …hab meine nach jahrelanger Erfahrung mit der Sache erlangte Sichtweise zum Ausdruck gebracht …und die muss ich auch nicht weiter untermauern, da ich weder mir noch anderen etwas beweisen muss

kurzum ...habe gesagt was mir wichtig war und recht viel mehr wird von mir jetzt auch nicht mehr kommen .


sollte hier irgendwann ein punkt erreicht werden, wo man nicht belegbare Theorien ad acta legt und nach Lösungen im Sinne und zum Wohle der Maus sucht...
gerne und jederzeit wieder

lg inge
 
Wenn man jetzt einmal davon ausgeht, daß bisher kein einziger, gesicherter Fall einer Ansteckung einer gesunden Maus durch eine leukoseerkrankte Maus bekannt geworden ist - bitte berichtigen, falls das nicht zutrifft (ich habe jetzt nicht sämtliche Beiträge zum Thema gesichert im Gedächtnis), dann ist eine VG sicher vertretbar, wenn nicht die Gefahr besteht, daß die Mäuse unkontrolliert weiter gegeben werden.

Da die Wirkung des Virus ja mit einer Latenzzeit verbunden ist, halte ich es für eine vertretbare Lösung, gerade ältere, aber gesunde Mäuse mit den Leukose-Verdachtsfällen zu vg, weil die Wahrscheinlichkeit, daß bei einer potentiell ansteckenden Form die virusbedingten Veränderungen noch zum Tragen kommen bei diesen Mäusen wesentlich geringer ist, als bei jungen Tieren, die noch das ganze Leben vor sich haben.

Vielleicht führt ja diese Diskussion dazu, daß an mancher Stelle das Problembewußtsein dafür gestärkt wird, daß auch Leukose-Verdachtsmäuse nicht alleine ihr Leben fristen müssen und es möglich ist für die Mäuslein eine andere Lösung zu finden. Das wäre wirklich ein wünschenswertes Ergebnis!
 
Last edited:
sollte hier irgendwann ein punkt erreicht werden, wo man nicht belegbare Theorien ad acta legt und nach Lösungen im Sinne und zum Wohle der Maus sucht...gerne und jederzeit wieder lg inge

... irgendwie dachte ich, daß wir genau das hier gerade versuchen ... *grübel* =)

Wenn also hier irgendwer aus den unterschiedlichsten Gründen, vielleicht weil ein Mauspartner verstorben ist, eine neue Gesellschaft für seine Leukosemaus sucht - er möge sich hier melden! Leute, die eine solche Maus aufnehmen könnten natürlich auch!
 
Last edited:
@Fufu: Also meine Leukosespunks haben auch vergesellschaftete Farbis und andere Spunks angesteckt.. *seufz*
Da es in der Gruppe (eine 2-er Gruppe Seniorkastraten habe ich daher noch!) aber eine sehr wenig aggressive Leukoseform ist und die Spunks/Farbis erst im hohen Alter mehr oder wenig stark ausgeprägte Symptomatik zeigen hat es nach den Vergesellschaftungen (eine Weiber und eine Kastratengruppe ;-)) "ein Weilchen" gedauert bis auch die ersten Farbis und Spunks einer anderen Familie erste Syptomatik zeigten. *traurig* (im Leukoseaufklärungsthread dürfte da aber Einiges mehr zu stehen *heilig*)
Bei den Botnangern ist bisher aber soweit ich weiß noch kein Nicht-Verwandter- Ansteckungsfall vorgekommen. Was aber nicht heißen soll dass schon Entwarnung gegeben werden kann. Wie Ingelli schon so schön sagte: jede Maus reagiert anders auf das Virus..
 
Deine Leukosespunks? Das murine Leukämievirus kommt auch bei Wildmäusen vor. Kann es sein, daß die Ansteckungsquelle eine Wildmaus gewesen sein könnte? In diesem Fall bei Dir handelt es sich offenbar wirklich um die ansteckende Form. *traurig*
 
Ja, kann gut sein dass es der Wildmausdaddy war der das Virus eingeschleppt hat. Aber zum Glück sind trotzdem einige der Süßen 2-2,75 Jahre alt geworden *Herz*

Ich würde mich jedenfalls sehr freuen wenn es sich bei den Botnangern rein um die ererbte Form handeln würde- von der ansteckenden Form habe ich so für meinen Geschmack schon genug gehabt... *seufz*
 
Es scheint nahezu aussichtslos etwas über den Ansteckungsweg der murinen Leukämieviren zu erfahren, da das niemanden interessiert. Im Gegenteil: Die Mäuse werden ja im Labor zu Versuchszwecken mit dem Virus absichtlich infiziert. Ich nehme an, daß in dem Fall die Viren injiziert werden.

Bei absichtlicher (vermutlich intraperitonealer) Infektion der Mäuse (untersucht wurden zwei Virustypen) traten nach einer Latenzzeit von 184 +/- 26 Tagen bzw. 180 +/- 22 Tagen in jeweils 100 % der Fälle Tumoren auf. Die Gruppen bestanden aus 40, bzw. 48 Mäusen. In der nicht-infizierten Kontrollgruppe von 10 Mäusen erkrankten 4 Mäuse spontan an Tumoren. (Doktorarbeit).

Über den normalen Übertragungsweg habe ich nichts gefunden, nur beim felinen Leukämievirus (Katzen). Die Viren die Katzenleukose auslösen, werden z.B. über Speichel und andere Körperflüssigkeiten übertragen, das Virus ist in der Umwelt aber wohl nur ca. 3 Stunden infektiös.

Insofern wäre es wirklich hilfreich zu wissen, auf welchem Wege sich Deine Mäuse infiziert haben könnten, Binchen und ob andere Mäuse in der Wohnung sich angesteckt haben oder nur die Mäuse derselben Gruppe, die also auch zusammen gehaust haben. Weiterhin wäre interessant, ob bisher alle Mäuse der Leukosegruppe erkrankt sind, oder nicht und wenn nicht, wieviele sind erkrankt und wie groß war die Gruppe ursprünglich?

Hattest Du im selben Raum auch andere Mäusegruppen? Oder waren die in anderen Räumen untergebracht? Was für Vorkehrungen hast Du ergriffen, damit das Virus möglichst nicht übertragen wird? Wenn keine, dann ist das auch eine Aussage wert!

Du hast also wohl eindeutig durch Obduktion bestätigte Leukosefälle, offenbar die infektiöse Form. Insofern bist Du eine unbezahlbare Quelle an Informationen, die sonst nicht oder nur schwer verfügbar/bekannt sind. Daher wäre es wirklich super, wenn Du Deine Beobachtungen mitteilen könntest! Oder steht das schon irgendwo?
LG Fufu
 
Last edited:
@Fufu: Schau mal, das hier ist der Leukose-Infothread den ich erstellt habe nachdem für meine (damals zuerst nur die) Mädelsspunkgruppe die Diagnose Leukose lautete und ich mich mit Hilfe diverser Tiermediziner und Facharbeiten zu dem Thema weitestgehend informiert hatte. Danach benutzte ich den Thread immer wieder um die Entwicklungen in der (und dann auch) den Spunkgruppen zu berichten. Dort dürfte auch deinen Fragen zum Übertragungsweg und zur nötigen Quarantäne geklärt werden ;-)
http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/gesundheit-fm/51808-leukose-farbmaeusen-mulv.html
 
Also ich versuche das zusammenzufassen:

Ein Wildmausvater gilt jetzt mal hypothetisch als Überträger.

Also hattest Du eine Gruppe 1 mit insgesamt 13 Mäusen. Sind das alles die Nachkommen des Wildmausvaters? Wer ist die Mutter? wieso zwei Familien, hat er zwei Mäuse geschwängert?

Und eine zweite Gruppe, die aus den männlichen Nachkommen von Gruppe 1 und nicht verwandten Farbmäusen bestand.

In der ersten Gruppe sind 11 Mäuse verstorben. Alle an Tumoren? In welchem Zeitraum ungefähr?

In welcher Gruppe war das schwarze Spunkömchen? Woran ist sie gestorben? Dann blieb aus der ersten Gruppe ein Spunk übrig. Die starb dann auch, an was?

Also wieviele der Spunkgruppe sind an leukosetypischen Symptomen verstorben und in welchem Alter ungefähr?

In der zweiten Gruppe starb ein nicht-verwandter Kastrat, nach Obduktion Anzeichen einer Leukose. Zwei andere starben aus anderer Ursache. Was ist mit dem Rest der Gruppe? Wieviele waren es, wieviele sind noch übrig? Wieviele von denen sind mit Leukosesymptomen verstorben?

Die zu dem letzten Spunk dazu vg Farbmäuse - zeigen die inzwischen Zeichen einer Erkrankung? und die VZM, die Du dazu gesetzt hast?

Ab wann ca. standen die Gruppen unter Quarantäne?

Liebe Grüße
Fufu
 
um jetzt mal die Kurve wieder in Richtung Threadtitel zu kriegen:
Gab es bei den Botnangern bisher überhaupt Verdachtsfälle von Leukose-Tumoren bei Böcken? Auf dem Schirm hab ich jetzt 'nur' Weibchen. Das wäre dann ja auch ein relativ starke Indiz dafür, dass es sich um die erbliche Form handelt, und auch da nur die weiblichen Nachkommen betroffen wären.
In wie weit die Genmanipulation durch das Virus sich am x- oder y-Chromosom unterscheidet, weiß ich natürlich nicht. Wäre aber denkbar, dass nur das x-Chromosom betroffen ist. Evtl. weiß dazu jemand noch Details?

Binchen: wo die Infektion durch Spunks ins Gespräch kam: ist eine Ansteckung durch Wikdmäuse denkbar? Z.B. durch eine Altbauwohnung, die man nie mausdicht bekommen kann, und bei der immer mal wieder mit illegalen Einwanderern zu rechnen ist, und der Bestand der Wildmäuse trägt die ansteckende Form in sich?

Und um was für eine Erkrankungsquote handelt es sich mutmaßlich? Kann natürlich gut sein, dass Lymphtumore im 'Signalrauschen' anderswo unter gehen, aber aktuell ist mir jetzt nirgendwo von einer Anhäufung passender Symptome bekannt.

Zweifelsfrei nachweisen kann man die Krankheit nicht, aber zumindest starke Indizien müssten sich gerade bei den Großnotfällen ja finden lassen, wo man eine statistisch relevante Probengröße hat.
 
@Fufu: *umkipp* omg, du verlangst Sachen von mir. Da muss ich erstmal selber alles zusammensuchen gehen (ist ja auch schon nimmer soo aktuell alles *rotwerd*).. Aber ich denke auch das gehört hier nicht zu den Botnangern mit rein. Eher in den Leukoseinfothread als Diskussionsgrundlage *heilig*

@jaw: Also in meiner Gruppe sind die Kastraten bisher fit, heißt aber nicht dass ich dem Frieden traue.
Bezüglich der Spunkies kann ich jedenfalls sagen, dass das Virus sowohl bei den Mädels als auch bei den Kastraten Symptome ausgelöst hat. Ich denke eher nicht, dass es (bei der erblichen Variante) am Geschlecht hängt. Va wenns am X-Chromosom hängen würde- das haben die Herren ja auch *bätsch*

Infektion durch Wildmäuse:
Meines Wissens nach wird das Virus außer über den Geschlechtsakt auch durch Speichel übertragen. Heißt also wenn direkter Wildmauskontakt möglich ist würde ich klar ja sagen.

Und um was für eine Erkrankungsquote handelt es sich mutmaßlich? Kann natürlich gut sein, dass Lymphtumore im 'Signalrauschen' anderswo unter gehen, aber aktuell ist mir jetzt nirgendwo von einer Anhäufung passender Symptome bekannt.
*rotwerd* Magst du das nochmal mit anderen Worten formulieren?
Wie gesagt, um sagen zu können welche Maus wann mit welchen Symptomen verstarb oder erlöst wurde muss ich erstmal mein ganzes Geschreibsel und die Fotos durchforsten *heilig*
 
ja den Verdacht, es könnte bei Binchen ein Wildmausbock die Infektion eingeschleppt haben, ist wohl wahrscheinlich.

Das gehört zwar jetzt nicht direkt zu dem Botnanger-Leukose-Fall, aber ich fände Informationen über den Übertragungsweg bei der infektiösen Form sehr wichtig, weil man wirklich kaum etwas dazu im Netz findet! Binchen ist da eigentlich sowas wie ein unfreiwilliges Versuchslabor.

Es ist denkbar, daß sich bei der vererbten Form das Virus in das X-Chromosom einbaut und daher Böckchen seltener erkranken. Sie dürften dann aber nicht ganz geschützt sein, da sie ja zumindest ein X-Chromosom tragen. In welches Chromosom sich das Virus einbaut, dazu habe ich noch nichts gefunden.

Ich finde es auch wichtig, daß man solide Daten hat. Es reicht nicht zu wissen eine Maus mit Leukoseverdacht ist verstorben. Nur wenn sie leukosetypische Symptome hatte, oder ausdrücklich keine, dann kann die Information verwertet werden und hat eine gewisse Aussagekraft.
 
( seh schon, ich hab morgen was zu tun... *umkipp*)
Fufu hats erkannt- unfreiwilliges Versuchslabor schon im zweiten Fall... *seufz*
Das einzig Gute ist tatsächlich die Datensammlung und die Erfahrung, die ich nun mit allen Interessierten teilen kann.
 
Wie gesagt, um sagen zu können welche Maus wann mit welchen Symptomen verstarb oder erlöst wurde muss ich erstmal mein ganzes Geschreibsel und die Fotos durchforsten *heilig*

Ja, ich fände das wirklich super. Muß ja nicht gleich sein, aber - wie gesagt - bist Du da unfreiwilliges Versuchslabor gewesen und die Ergebnisse würden vielleicht wirklich weiterhelfen bei der Frage nach Erkrankungsausbruch, Ansteckungswahrscheinlichkeit, Infektiosität usw.

Liebes Binchen ... tu es! *drück*
 
ich versuche nur das, was ich tagtäglich tue: Fehlerquellen/Ursachen isolieren :D

Es ging bei dem Botnanger-Teil darum, ob da bekanntermaßen Weibchen betroffen waren, die nicht durch die infektiöse Variante angesteckt worden sein können (jedenfalls nach Kenntnisstand).
Klar haben die Böcke auch ein x-Chromosom, aber eben nur eins, was durchaus einen Unterschied im Symptomverlauf zwischen Böcken und Weibchen machen könnte. Das würde z.B. erklären, wieso bei mir trotz recht großer Tierzahl auch kein Symptom aufgetreten ist. Eine andere Möglichkeit wäre natürlich auch noch, dass die Botnanger leukosetechnisch sauber sind. Dann dürfte bei anderen Haltern von Botnangern keine signifikante Häufung der Symptome aufgetreten sein.

Bei der ansteckenden Form kann es IMHO keine Unterschiede in Abhängigkeit der Geschlechter geben, da die Leukose nicht geschlechtsspezifisch 'wirkt'. Das Lympfsystem haben ja beide Geschlechter.

Wegen der Quote:
Wie viele Prozent der Tiere weisen im Verlauf ihres Lebens verdächtige Symptome auf? Und ist diese Quote bei deinen Beständen in der selben Größenordnung wie bei anderen Botnanger Gruppen?

Auf mich wirkt die Beschreibung aktuell eher so, als gäbe es bei dir eine Durchmischung beider Fälle (daher die Frage nach den Botnanger Kastraten und der Statistik): die ggf. erbliche Variante bei den Botnangern (dazu kann man aktuell IMHO allerdings noch nicht viel sagen) plus die ansteckende Variante. die Erkrankungsquote könnte Aufschluss darüber geben, ob die Quelle bereits mit den Botnangern kam, oder ob sie an anderer Stelle zu suchen ist.
Die Botnanger hatten (generationsweise) alle untereinander mehr oder weniger direkten Kontakt so wie mehr oder weniger identisches Erbgut. Das bedeutet, dass es auch überall in Etwa die selbe Erkrankungsquote geben müsste, wenn die Botnanger die Ursache wären.

Dass bei deiner Beschreibung die infektiöse Variante mit vertreten ist, scheint mir wahrscheinlich. Die Frage ist nur: wo kommt sie her? Irgendwo muss es dazu ja einen gemeinsamen Nenner geben.
 
Also Binchen schrieb, daß ihre Spunkgruppe von Leukose betroffen war. Die männlichen Nachkommen der Spunkgruppe wurden mit nicht-verwandten Farbmäusen vg, von denen mindestens einer bei der Obduktion leukosetypische Lymphome aufwies.

Daher bin ich bisher davon ausgegangen, daß höchstwahrscheinlich der Wildmausvater der Spunkgruppe das Virus eingeschleppt hat und es sich hier zunächst um die ansteckende Form gehandelt hat.

Hatte denn Binchen zusätzlich auch Botnanger Mäuse?

Die Diskussion um die ansteckende Form dient - so habe ich das verstanden - mehr als Abgrenzung zu der vererbten Form, die - so sieht es wohl bisher aus - bei den Botnanger Mäusen zu vermuten ist.

Gerade wegen der Ansteckungsgefahr bei der infektiösen Form, die bei der vererbten Form kein Problem darstellt, ist es wichtig die beiden Formen differenziert zu betrachten.
 
Last edited:
Aaaalso (jaw, jetzt hab ichs besser verstanden *rotwerd*)

Botnanger Mäuse:
Da hab ich ja erst wieder seit Anfang des Jahres welche aus dem TH. Da die aber frei in der Wohnung der Vorbesitzer herumspazierten ( meine 15 kamen von 4 verschiedenen Einfangaktionen.. *umkipp*) können sie dort ganz evtl Wildmauskontakt gehabt haben (wohl aber eher nicht weil sind ja soweit ich weiß alles Schecken *grübel*) - oder aber im TH. Dort war es doch sehr stallähnlich.
Die Mäuse bei mir hatten weder Wildmaus- noch Spunkkontakt und aufgrund bereits im Vorfeld bewährter Quarantänehaltung von den dazumal und jetzt noch lebenden, ansteckenden Restspunks sicher keinen Viruskontakt. Da bin ich ganz pingelig und investiere lieber 3 Stunden Zeit bis ich alle Tiere versorgt habe als etwas zu riskieren. *heilig*
Bisher 1 Mädel mit starker Leukosesymptomatik (aber erst bei Sektion ersichtlich!!!) verstorben. Ältere (eine Familie sehr tumorbelastet), nicht verwandte Farbis verstarben in den ersten wenigen Monaten und zeigten bei der jeweiligen Sektion keine Leukosesymptomatik. Ist aber auch, wenn man die Latenzzeit berücksichtigt, kein Wunder.
Die Kleine zeigte die letzten Tage vor ihrem Tod Infektsymptome, auch vergrößerte äußere Lymphknoten und beim Abtasten eine vergrößerte Milz- nur half kein Antibiotika mehr so dass ich sie letztendlich erlösen ließ als sie immer stärker abbaute.
Bei der Sektion zeigte sich, dass nicht nur die äußeren Lymphknoten ( jeweils geschätzte 8-10mm Länge) , sondern auch innere Lymphknoten entlang der Wirbelsäule (auch im Brustkorb) ca. dieselbe Größe hatten. Die Milz hatte eine Länge von 3-4cm und war damit deutlich vergrößert, die Leber wiess ebenso eine Vergrößerung auf.
Die ganzen beschriebenen Symptome hätten auch noch zu einem sehr aggressiven Infekt gepasst, aber als ich den Brustkorb öffnete wusste ich, dass dies hier leider nicht der Fall war.. *traurig*
Wie schon gesagt nahm die Thymusdrüse (normalerweise kaum zu sehen bei ausgewachsenen Farbmäusen) ca. 2/3 des Brustkorbes ein und quetschte Herz sowie Lungen gegen Wirbelsäule und Rippen.
Diese Quetschung sorgte für das, was wie eine Infektsymptomatik für mich aussah:
sehr schwaches, extrem kurzatmiges, bei Stress durch Sauerstoffmangel blau anlaufendes Mäuschen, welches auch zeitweise- kurz vor der Entscheidung für die Euthanasie auch dauerhafte- Schnappatmung, kühl, kaum Appetit, dehydriert,teils apathisch. In ihrer Erscheinung ist sie gekrümmt, aufgeplustert/struppig, die Ohren hingen... *seufz* Keiner in der Gruppe zeigte zu diesem oder einem späteren Zeitpunkt Infektsymptome.

Daher: auch Todesfälle, welche uU äußerlich nicht die typischen Leukosemerkmale aufweisen können Leukose sein!!
Ohne eine Sektion wäre ich erst bei Fusselinchen stutzig geworden.
Botnangerin Nr. 2 ist topfit, ca. 9-10 Monate alt, hat aber innerhalb der letzten max. 2 Wochen 8 bisher haselnusskerngroße Lymphome entwickelt. Je 1 vor einem Hinterbeinchen, je 1 an der Schulter und insgesamt 4 vorne und seitlich am Hals.

Botnangerin Nr. 3 (in einer anderen Gruppe, da sie und 3 weitere Farbis meinten sie müssten andere mobben.. *heilig*) hatte vor ca. 1,5-2 Monaten einen (haut Histologie vom Tumorgewebe) Talgdrüsentumor an einer Schulter entwickelt, welcher operativ entfernt wurde (mit einem Papillom an anderer Stelle). Kaum einen Monat nach der OP bilden sich 2 Metastasen an einem direkt benachbarten Lymphknoten und einem Lymphknoten auf der anderen Halsseite.
Weitere Lymphknoten waren beim letzten Abtasten nicht kennbar vergrößert.

Andere Botnanger der 12-er Gruppe bekommen derzeit AB wegen einem (hoffentlich) Atemwegsinfekt (bei den beiden Kastraten hat sichs auch schon deutlich verbessert, bei den beiden Mädels auch, aber..) nur sind mir da nicht alle koscher.. mein Bauchgefühl sagt (nicht zuletzt wegen den Umständen mit der ersten Botnangerin) dass da etwas im Busch ist...
Heißt also abwarten wies weiter geht. Ich behalte jedenfalls (so gut es geht) alle im Auge.

beide Spunkgruppen
(ich hab mich doch noch erinnert, bei mir ist einfach tiertechnisch zuviel los... *schäm* )
Die Ursprungsmäuse, welche mir das Virus einschleppten, waren aus einer Garageneinfangaktion.
Vermeintliche Wildmäuse waren bei Menschen in einer Garage, welche nach und nach eingefangen und erstmal in einem Terrarium gesammelt wurden. Man wollte alle gesammelt aussetzen. Eins der Mädels hat dann in dem Terrarium geworfen und plötzlich sind 2 Nicht- wildfarbene Jungtiere aufgetaucht obwohl alle anderen gefangenen Mäuse wildfarben waren.
Soweit ich mich erinnern kann hab ich mir alle Mädels und mindestens 2 oder 3 der Jungs "schicken" (per MFG) lassen. Von den Mädels enttarnte ich noch 2 anhand ihres Verhaltens als wilde Hausmäuse und entliess sie in die Freiheit, die anderen Mädels (Spunks und Viertelwilde (da gelb und schwarz gefärbt)) und die Herren(auch Spunks) behielt ich.
Als die Süßen immer älter wurden kamen dann noch aus Österreich Spunks und "Doppelspunks" (2 Spunkgeschwister miteinander..) dazu, welche der Nachwuchs eines gefundenen Albinomädels darstellten.
Die Kastraten bekamen dann auch noch Farbmausgesellschaft dazu, die Mädels blieben "wild".
Soweit mal das Grobe- für alles Weitere muss ich (wie gesagt) meine Aufschriebe etc zu Rate ziehen *heilig*
 
*traurig* Hab Fusselinchen heute mal wieder in der Hand gehabt und da zusätzlich das Bauchfell auch recht angespannt scheint, wird sie auf jeden Fall noch diese Woche erlöst werden..
Was sich so in 4 Tagen verändern kann, aber seht selbst *plärr*





 
Back
Top Bottom