Dringend:"Zooladenexperten" gesucht

Quietscheente

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Hallo.
Ich wusste nicht wirklich, wohin ich posten soll. Allerdings ist es ziemlich dringend.
Zur Vorgeschichte:
Ich studiere Lehramt mit Hauptfach Biologie (Grundschule). Für ein Seminar wurden 12-14 Mongolische Rennmäuse aus der Zoohandlung "augeliehen". Wir durften ein paar Experimente mit ihnen machen, die die armen Nasen ziemlich unter Stress gesetzt haben. Sonst wurden sie aber recht gut gehalten (aber:Gemischgeschlechtlich - sind ja Gruppentiere).

Zur Frage:
Weiß einer von euch, was in der Zoohandlung vermutlich mit ihnen passiert? Sie hatten ja ziemlich viel Kontakt zu verschiedenen Menschen, könnten sich also durchaus was eingefangen haben. Werden sie wieder in den Verkaufsraum gesetzt, oder doch eher Schlangenfutter?
Ich weiß, dass das eine schwierige Frage ist. Deswegen suche ich auch "Experten" die ev schon einmal selbst in einer Zoohandlung gearbeitet haben und sich ein wenig mit der Politik dort auskennen.


Ich hoffe, es findet sich jemand. Natürlich ist es von der Zoohandlung abhängig. Ich weiß nur gerade echt nicht, was ich machen soll *umkipp*.

Liebe Grüße
Lena
 
Finde es sehr traurig, dass solche Experimente gemacht werden und sich danach nieman bereit erklärt, die süßen Tiere bei sich aufzunehmen... *traurig*

Außerdem wusste ich nicht, dass man Tiere im Zola "ausleihen" kann... normalerweise ist die Rückgabe von Tiere ausgeschlossen,...

Wenn sie zurück gebracht werden, dann kommen sie vermutlich zurück in den Verkauf würde ich sagen, was aber wohl in vielen Fällen gleichbedeutend mit "Schlangenfutter" ist... *seufz*

Kannst du nicht ein paar der Studenten überreden, dass sie die putzigen Tiere bei sich aufnehmen? Dann könnten sie ihr Verhalten noch viel schöner studieren (bzw. endlich mal ihr richtiges Verhalten sehen).
 
Ich kann gerade nur den Kopf schütteln. Was sind denn das für Methoden? Man sollte wohl echt nicht glauben, dass an einer Uni sinn- und verantwortungsvolle Dinge getan werden, einfach weil da Leute rumlaufen, die was im Kopf haben (sollten).

Zur Vorgehensweise des Zooladen kann man pauschal garnichts sagen. Ich würde annehmen, die stecken die Renner wieder ganz normal in den Verkauf. Wenn sie die Tiere schon einfach "verleihen", machen sie sich mit Sicherheit auch keine Gedanken darum, ob es ihnen gut geht, ob man sie nach Geschlechtern trennt oder ihnen zunächst weiteren Streß erspart...

Sorry, dass das so aggressiv klingt, das richtet sich nicht gegen dich, Quietscheente, ich finde es gut von dir, dass du nachfragst. Ich finde es nur unverantwortlich, dass so etwas gemacht wird.
 
Hallo ihr 2.
Keine Sorge, ich sehe das genauso wie ihr. Hab auch dumm geschaut, als ich die Nasen bei uns entdeckt habe und noch mehr, als ich die Geschichte gehört habe. Und dann hat es auch noch mein Seminar getroffen.
Ich habe jetzt mal direkt den Zooladen angeschrieben. Glaube nicht, dass ich eine Antwort bekomme, aber man kanns ja mal versuchen.
Es geht jetzt eben um die schwere Entscheidung, was wir mit den Tieren machen. Wüsste ich, dass sie die Gruppen wieder weiter verkaufen, würde ich den Teufel tun und sie ihnen abkaufen. Dafür rücken ja nur neue Tiere nach. Wenn sie allerdings eher verfüttert werden würden, würde ich definitiv welche rausholen. Auf jeden Fall 2 Weibchen, die sehr sicher trächtig sind (kenne mich mit Rennmäusen nicht aus - aber sehen schon recht groß aus und sitzen wie gesagt mit Männlein zusammen). Mehr geht platzmäßig einfach nicht. Eventuell würden sich ja auch über Foren Leute finden. Das Problem: Montag gehen sie zurück. Bis vormittags habe ich Zeit, der Zuständigen zu sagen, ob und welche ich ihr abkaufen will.
Im Moment würde ich einfach ganz gerne ein paar Leute eins überhauen (z.B. den "Professoren", die nichtmal im Ansatz sich über die Tiere informiert haben, aber dann meinen, irgendwas drüber sagen zu können), aber das hilft den Tieren auch nicht weiter. Zu Praktiken von vielen Zooläden muss man ja auch nicht viel sagen.

*böse**kotz*-Grüße
Lena
 
Tja... es wird nicht viel helfen... wie du schon sagtest: kaufst du sie "frei" rücken neue nach, wie bei jedem Zolakauf... *traurig*

Finde es nur auch von den Professoren unter aller Sau, sowas zu machen... die sehen in den Tieren wieder nur Versuchsobjekte, die nach erfolgreicher Analyse wegkommen...*böse*
 
Hallo Beere.
Genau das wäre das Problem, wenn sie wieder in den Handel kommen würden. Als Futtertiere würden so oder so neue Tiere nachrücken.

Ich sehe vor allem in den Versuchen nicht viel Sinn. Wir studieren alle Grundschullehramt, und werden diese Versuche hoffentlich nie mit Grundschülern so durchführen. Habe mich heute auch mehrmals mehr oder weniger mit ein paar Personen angelegt, weil ich eben gesagt habe, was ich denke bzw was ich über Rennmäuse wusste. Aber nöööö - das ist alles wunderbar plüschig-rosa-rot und ihnen geht es gut und wird es gut gehen und Tatata ^^. Wie auch immer. Bis Montag habe ich ja noch Zeit, mich zu entscheiden.

Lena
 
Also egal aus welchen Gründen du versuchst, die Renner dort raus zu bekommen - es wäre IMHO kontraproduktiv. Sie werden in jedem Fall nachgezüchtet.
Der einzige Ansatzpunkt für Aktionen wäre wohl, den Profs und der Uni klar zu machen, welch ein lebewesenverachtendes Verhalten sie dort an den Tag legen, und was sie so auf die zukünftige Generation von Lehrern projizieren. Eigentlich gehört so was medienwirksam (und damit meine ich vernünftige Presse und nicht irgend welchen Regenbogenmist) an die große Glocke gehängt, denn die Bildungseinrichtungen sollten insbesondere einer Vorbildfunkion nach kommen, zu der auch eine Einhaltung der Tierschutzgesetze gehört. Darunter fällt eine gemischte Gruppenhaltung in Käfighaltung jedoch definitiv nicht.

Ich bin grade echt sprachlos.

Bei einem Studenten, der seine Diplomarbeit mit Mäusen abgehandelt hat, durften die Mäuse auch nach bestandenem Diplom ihren Lebensabend in einem schönen Käfig verbringen. Leider fällt mir sein Name hier im Forum nicht mehr ein. Solche Werte sollte eine Uni vermitteln - u.A. auch, dass man - gerade als angehender Pädagoge - Verantwortung für seine Schutzbefohlenen zu übernehmen hat. Aber das scheint mir in der heutigen Zeit einfach nur extrem uncool zu sein, und wenn ich mir so was an schau, dann ist mir auch klar, wieso. :-(
 
Hallo jaw.
Ich weiß, du hast ja eigentlich recht. Trotzdem fällt es mir total schwer, gerade auch wegen den trächtigen Mädels. Ich bin schon fast so weit, 2 Mädels aufzunehmen. Habe heute 2 Stunden mit ihnen verbracht und sie sind dann doch ein wenig ans Herz gewachsen. Ich sollte es aber wohl nicht tun *heul*.

Was mich besonders aufgeregt hat, ist die Tatsache, dass man sich die Tiere holt ohne sich auch nur im Geringsten mit ihnen zu beschäftigen. Wie gesagt, ich kenne mich mir Rennern eigentlich gar nicht aus, habe nur hier und da ein wenig was gelesen. Aber ich war mir sehr sicher, dass man sie gerade als Anfänger idealerweise nur zu 2. halten soll. Der Zooladen gibt sie aber nur zu 3. ab - netter Gedanke, 0 durchdacht. Und im Zweifel wird natürlich dem "Profi" vertraut als einer dummen Studentin. Der andere Prof, den wir hatten, hat eine sehr romantische Vorstellung. Vonwegen denen wird es gut gehen und werden toll vermittelt. Im Becken steht auch ein winzig winzig winziges Laufrad. Da kommen die großen Renner gar nicht mehr wirklich rein. Natürlich mit Schereneffekt. Auf meinen "Protest" hin kam nur: Die vom Zooladen haben aber.....

Wie auch immer. Es hilft nicht viel. Was willst du ihnen groß vorwerfen? Die Käfige war nicht viel zu klein (das stimmt sogar, da haben sie nicht so viel gespart), sie haben allen Ratschlägen der Zoohandlung gefolgt und sich von ihnen beraten lassen und jetzt nach 2 Wochen kommen sie ja wieder zurück in die verantwortungsvolle ZH. Ich glaube, Profs sind nicht die einzigen, die auf sowas reinfallen. Ich habe mir schon überlegt, verschiedene Infoseiten auszudrucken und ihnen zu geben. Vielleicht geht es dann nächstes Jahr besser. Aber: Warum sollte das Internet mehr wissen als die ZH?
*Wand*
 
ich versteh deinen Konflikt voll und ganz. Ich bin mir sicher, wenn ich an deiner Stelle wäre, könnte ich meinen eigenen Rat wohl auch kaum annehmen. Ich bin hier in der glücklichen Lage, das Ganze rein rationell zu betrachten, während du emotional total involviert bist.

Nichts desto trotz: wenn du dich weich kochen lässt, unterstützt du trotz allem die ganze Maschinerie Zooladen und Reproduktion und damit indirekt auch die weiterhin unwürdige Maushaltung. Du siehst ja, wie hoch im Kurs die Meinung und die Aussagen des ZooLa-Personals bei den Profs stehen. Und du weißt selber, welchen Dreck diese Aussagen normalerweise wert sind. Auch dieser Haltung würdest du damit indirekt noch mehr exemplarischen Charakter verleihen, und die Aussagen jenes Personals sogar noch ein wenig aufwerten.

IMHO gibt es nichts, womit du den Tieren wirklich helfan kannst. Du hast wohl nur die Wahl, den Status Quo beizubehalten, oder noch für eine weitere Verschlechterung zu sorgen.

Ich finds toll, dass du dir diese Gedanken machst, und ich denke, ich kann mir ein wenig vorstellen, welchen Konflikt du da austragen musst - aber ich denke genau so, dass du diese Schlacht nicht gewinnen kannst. Leider. :-(
 
Hallo jaw.
Vielen Dank für den lieben Zuspruch (bzw Abspruch ;) ). Ich glaube, ich habe jetzt jemand gebraucht, der es mal klar ausspricht. Bisher war ich eher soweit, dass wenn die Chance besteht, dass sie in die Vermittlung kommen, ich sie "gehen lasse" und sonst auf jeden Fall 2 trächtige Weibchen nehme. Futtertiere werden sowieso dauernd reproduziert, egal ob die 2 weg sind oder nicht. Kauftiere dagegen nur wenn Bedarf da ist (so hat es sich angehört). Aber letztendlich unterstützt man sie ja doch wieder, und wenns nur die paar Euro sind.
Bisher war ich auch immer sehr stark, selbst wenn ich mitbekommen habe, dass jemand Tiere zum Verfüttern geholt hat. Ist ja auch irgendwie in Ordnung. Selbst die max 4 Wochen alten Rattenwelpen in der ZH haben mich recht hart gelassen. Deswegen habe ich nicht damit gerechnet, jetzt so Probleme zu bekommen.

Ich weiß, dass ich nur verlieren kann und mein Gewissen wird immer schlecht sein. Ich hoffe, dass ich es schaffe, mich richtig zu entscheiden und nicht doch noch weich werde. Im Moment ist es eben sehr schwer, rational zu entscheiden, wenn man die Zwerge so lange so viel in der Hand hatte und sie irgendwie "kennen gelernt" hat. Aber ich verspreche: Wenn ich den Montag gut durchstehe, bekommt das Tierheim eine dicke Futterspende.

Liebe Grüße
Lena
 
Ich glaube, die meisten Zooladen machen keinen Unterschied zwischen Futter- und "Kauftieren". Wer kauft, kauft! Egal aus welchen Gründen... das ist denen auch egal, die fragen nicht nach... *seufz*
 
das denke ich auch - und für jedes verkaufte Tier rückt mindestens ein weiteres nach, eben der ZooLa-Teufelskreis :-(
 
Ich glaube, die meisten Zooladen machen keinen Unterschied zwischen Futter- und "Kauftieren". Wer kauft, kauft! Egal aus welchen Gründen... das ist denen auch egal, die fragen nicht nach... *seufz*

eine bei uns im tierheim arbeitet im örtlichen fressnapf - nat. mit tieren... und soweit ich das verstehen konnte, ist das wirklich egal. ob futtertier oder "liebhabertier" - der einzige unterschied ist der preis.
 
Bei uns hier im Zoola gibt es "Futtermäuse" (Binis) und "Farbmäuse" (Schecken) und der Preis ist doch tatsächlich unterschiedlich.. *umkipp*

@Lena: Auch von mir: Bleibe bitte hart, auch wenn es einem in der Seele wehtut, sowas zu sehen *seufz*
Infomaterialien verteilen finde ich generell gut, wenn die Leute es nicht glauben hat man's wenigstens versucht.
 
In den Zooläden, die ich kenne, ist es einfach nur "Farbmaus" und da dann bunt gemischt, mit Binis drin. Ich denke, wenn man da sagt "ich will Mäuse", würden die nur fragen "wie viele"
 
Bei einem Studenten, der seine Diplomarbeit mit Mäusen abgehandelt hat, durften die Mäuse auch nach bestandenem Diplom ihren Lebensabend in einem schönen Käfig verbringen. Leider fällt mir sein Name hier im Forum nicht mehr ein
meinst du "Inspektor Maus" ?? *grübel*

Ich würd auch keine nehmen. sind ja eben doch Zooladentiere.
Aber die "gescheiten" Profs mit richtigen Infos versorgen usw, das wird da wohl die einzige gute Lösung sein... *seufz*
 
Hallo ihr!
Der Hochschul-Montag ist rum, und ich bin rennerfrei ;). Jetzt weiß ich, dass es die beste Entscheidung war.
Ich hatte außerdem am Freitag noch den Zooladen per Mail angeschrieben, mit der Frage, was mit zurückgegebenen Tieren passiert. Ich hatte nicht mit einer Antwort gerechnet, aber: Die Chefin persönlich hat sich bei mir gemeldet und gemeint, dass sie da gern mit mir drüber redet und ich sie doch einfach mal anrufen soll.
Das hab ich heute auch getan. Sie war sehr freundlich und "auskunftsbereit". Sie verleihen tatsächlich Tiere, allerdings immernur als Gruppe. Die Tiere kommen danach wirklich zurück in den Verkauf. Bei Einzeltieren ist es wohl so, dass sie es mit einer Integration versuchen (wahrscheinlich aber ganz fix und zack) und nur wenn das nicht klappt, enden sie als Futtertiere. Was bei ihnen aber wohl recht selten vorkommt.
Leider hab ich voll verschlafen zu fragen, warum die Tiere gemischtgeschlechtlich sitzen. Wobei dort sonst getrennt wird, deswegen wundert es mich etwas.

Wie auch immer - die Gruppen wandern wieder in den Verkauf. Was man von der Vorgehensweise halten soll - naja. Immerhin geben sie ehrlich Auskunft.

Liebe Grüße
Lena (mit weiterhin nur 4 Mäusen und 4 Ratten :D )
 
Also, ich will der guten Dame ja nichts unterstellen, finde es aber nicht sehr glaubwürdig, dass sich ein Zooladen Zeit (Zeit=Geld) nimmt, Einzeltiere bei einem Verkaufspreis von rund 10 EUR zu vergesellschaften!

Vielleicht hast Du die Möglichkeit, in Deinem Seminar durch ein Referat oder ähnliches die Profs und Deine Mitstudenten rennmaustechnisch ein wenig zu sensibilisieren? Das ist evtl. Deine Chance, hier zukünftig noch was Gutes zu bewirken. Klasse, dass Du standhaft geblieben bist. Wenn Dich die süßen Fellnasen so begeistert haben, vielleicht schaust Du mal hier im Forum, ob ein Notfellchen ein neues Zuhause braucht?
 
Ich denke auch, sie haben das Wort "Integration" gewählt, weil das guuut klingt. Aber in der Praxis wird es wahrscheinlich sein "so, Maus zu den anderen rein und gucken, ob die sich vertragen." Da wird sicher nicht richtig vgt.

Aber naja... was soll man machen. *seufz*
 
Ist jetzt vielleicht OT, aber nur halb:
Sind die Versuche für das Lehramtstudium wirklich notwendig? Ich weiß noch, wie Anfang der 90er Jahre für das Medizinstudium die Froschversuche propagiert wurden, da hieß es immer, keine Alternativen sind möglich. Mit einem Boykott der Froschversuche haben wir es geschafft, dass ab 1993 keine Froschversuche mehr in der Uni Hamburg durchgeführt wurden. Wäre das nicht auch eine Alternative? Ich meine, was lernt ihr bei diesen Versuchen? Kann man das nicht einmal auf einen Video-Film aufnehmen und dann den Studenten zeigen?

Gruß, Melanie
 
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