Es gibt keinen Grund für Schuldgefühle. Was wäre denn die Alternative gewesen? Das Tier nicht zu päppeln? Man kann kaum behaupten, dann hättest du nichts falsch gemacht, denn das Tier nicht versuchen durch zu bringen wäre ein Fehler gewesen, für den du die Schuld hättest auf dich nehmen müssen. Nur daswäre aber der einzige Fehler, den man in dieser Situation überhaupt begehen kann. Das Tier hätte in dem Moment jegliche Chance auf Leben verloren. Hatte es aber nicht.
Das Gegenteil davon ist, nach bestem Wissen und Gewissen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu versuchen, das Tier durch zu bringen, oder jemanden zu finden, der die Möglichkeiten hat, und das Tier übernehmen könnte.
Du hast beides versucht. Und dass es leider nicht funktioniert hat, kann dir niemand vorwerfen. Es ist ein Tanz auf dem Drahtseil, und nicht nur ein Abendspaziergang, so ein fragiles, kleines Tier durch zu bringen.
Es ist OK, darüber zu trauern, dass das kleine Fellbündel keine große, starke, stolze, glückliche Maus werden durfte. Es ist aber nicht OK, wenn du dir dafür die Schuld gibst. Denn du hast absolut nichts dazu beigetragen, die Situation herbei zu führen, in der das Tier ohne Mutter endet. Du hast aber alles Mögliche dafür getan, dem Tier in der vorgefundenen Situation die bestmöglichen Chancen zu bieten. Mehr kann man da nun wirklich nicht erwarten.