Ein Mäusetrio - und wie weiter?

Sevenah

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Ich hätte gern ein wenig Beratung, wie ich mit meiner Mäusetruppe umgehen soll in nächster Zukunft.
Ich habe letztes Jahr Anfang März zur "Auffrischung" zehn Weibchen bekommen und sie mit meinen vergesellschaftet. Leider mußte ich die Gruppe anschließend trennen, weil Kastrat Jack beim Anblick eines solch riesigen Harems plötzlich der Meinung war, seinen Bruder John nicht mehr bei sich dulden zu können (obwohl sie beide sehr lange in einer gemischen Gruppe gelebt hatten). Im Laufe der Zeit verließen uns sowohl Jack, als auch John als auch viele der Mädchen; seit gestern ist Kichi als einzige übrig und lebt mit Hamlet und Laertes zusammen. Die Mädchen haben ungeklärter Weise fast immer dieselben Symptome vor ihrem Tod gehabt: Wassereinlagerungen, so daß sie trächtig aussahen, manchmal Ekzeme an den Augen, fühlbare Knubbel im Bauch (die TÄ vermutete Zysten oder Tumore) und irgendwann waren sie dann einfach tot. Manchmal gab es auch andere Ursachen, aber ein Mäuschen nach dem anderen starb. Vor drei Wochen dann haben wir die Gruppen vergesellschaftet, obwohl einige Mäuschen nicht wirklich gut zurecht waren, doch ich wollte verhindern, daß irgendwann eine Maus allein in ihrer Gruppe übrig bleibt.

Hamlet und Laertes sind seit Anfang Mai nun schon zwei Jahre alt und ich hatte eigentlich nicht gedacht, daß sie so lange bei mir bleiben. Vor allem Laertes, der sich irgendwann wahrscheinlich mal eine Verletzung am Rückgrat zugezogen hat und seitdem mit seinen Hinterpfoten nicht mehr so ganz klarkommt. Er kann sie bewegen, auf ihnen laufen und sich damit putzen oder kratzen, aber er kann sie nicht mehr richtig koodiniert bewegen oder allein auf ihnen sitzen. Wenn er durch das Gehege läuft, kippelt das Hinterteil manchmal. Wenn er schneller unterwegs ist, weil er ein Leckerchen erwartet, fällt auch schon mal das ganze Hinterteil um, aber er rappelt sich immer wieder auf und nimmt auch ganz normal am Leben der anderen Mäuse teil, klettert Rampen hoch, baut am Nest etc.
Mein ursprünglicher Käfig war für ihn nicht mehr zu bewältigen, deshalb ist die Truppe nach der Vergesellschaftung in mein leerstehendes Hamstergehege umgezogen, wo keine großen Kletterpartien für meinen armen Senior nötig sind. Er kann zwar, wenn er will, aber Schlafgelegenheiten und Futternäpfe stehen da auf derselben Ebene.

Eigentlich habe ich vorgehabt, mit der Mäusehaltung aufzuhören, nachdem die letzten drei Jahre nicht allzu schön waren. Viel zu viele Tumorgeschichten, schwere Krankheitsverläufe, jede Woche der Stammplatz im Wartezimmer... ich habe es eigentlich satt und wollte eine Haustierpause (vor allem, nachdem unser Hamstermädchen nach einer OP auch noch starb). Ich habe aber - wie geschrieben - nicht damit gerechnet, daß ausgerechnet meine beiden Senioren "übrig" bleiben. Ich sehe einen putzmunteren Hamlet, der gerade dabei ist, die Schultern der armen Kichi kahl zu putzen (hat er auch schon früher bei anderen Weibchen gemacht) und einen Laertes, der zwar erbarmungswürdig durch das Gehege wackelt, aber offenbar noch immer Lebensfreude und Lebenswillen in sich hat ("Uff, war der Eingang in diesen Eierkarton schon immer so weit oben? Egal, da komm ich schon irgendwie rein!" *wurschtelkämpf*) und ich hab die beiden alten Herren schon sehr ins Herz geschlossen.
Nun steh ich also vor der großen Frage, wie es weitergeht. Ursprünglich wollte ich für die letzten beiden verbliebenen Mäuschen hier ein neues Zuhause suchen. Jetzt sind sie allerdings erst vor drei Wochen vergesellschaftet worden, wir kennen uns schon so lange und gerade Laertes möchte ich nicht schon wieder eine neue Umgebung zumuten. Momentan traue ich den Senioren zu, auch Kichi (die im Februar ein Jahr alt wurde) zu überleben.
Grundsätzlich spricht nichts über eine weiterlaufende Mäusehaltung. Das habe ich die letzten sieben Jahre betrieben, das kann ich auch weiter betreiben und jede Maus hatte bisher ihre Narrenfreiheit hier. Ich wünschte mir halt nur für mich persönlich eine Erholungspause.

Was würdet ihr in der Situation tun?

Liebe Grüße,
Sevenah
 
Huhu!

Das ist für uns schwer zu beurteilen. Im Endeffekt kannst es sowieos nur du selbst entscheiden *drück*

Von deinen Erzählungen her würde ich es wohl so regeln:
Mögliche Interessenten suchen, denn das dauert bei älteren Mäusen ja leider schon mal was länger *seufz* Und mit den Interessenten würd ich dann wohl absprechen, dass sie nur die letzten ein oder zwei übernehmen, weil du dich schwer trennen kannst. Vielleicht sind es ja nur noch ein oder zwei, bis sich ein Interessent findet, mit dem du auch einverstanden bist.

Oder du suchst dir schon mal Mäuschen aus, die aber noch ein Weilchen beim jetzigen Besitzer bleiben können. Am besten so um 1 Jahr alt, also nicht zu jung. Wenn es dann nur noch ein oder zwei Mäuschen sind (und die letzte VG auch lang genug her ist bei zweien), dann könntest du die neuen Mäuschen aufnehmen und mit deinen Mäuschen vergesellschaften. So können eventuell alle deine jetzigen Mausis den Rest ihres Lebens bei dir verbringen und die anderen kannst du dann weitervermitteln, wenn das mit dem vorherigen Besitzer so abgeklärt ist.
Nur sollten die Mäuschen dann am besten noch keine oder höchstens eine VG hinter sich haben, denn dann kommt ja bei dir noch eine dazu. Nicht, dass es sonst zuviele VGs für die neuen Mäuschen wären ;-)

Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie weiterhelfen.

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Naja, wenn du eine Auszeit möchtest, vielleicht kannst du deine Mäuse inkl deinem Käfig usw in eine Pflegestelle bringen. Vielleicht findet sich bei dir jemand der sich den Mäusen eine Weile annimmt. Und nach vielleicht 2-3 Monaten holst du sie wieder ab?
 
Ich danke euch beiden schon einmal für eure Antworten.

Daß ich mich letztlich selbst entscheiden muß, ist mir bewußt. Aber manchmal fehlt einem ja auch nur der richtige Blickwinkel für die richtige Entscheidung und da helfen manchmal auch mal ganz objektive Meinungen.

Ich denke auch, daß es das beste ist, Laertes keinen Umzug mehr zuzumuten. Der kleine Kerl ist so wackelig unterwegs und wir haben uns auch so an unsere Eigenarten gewöhnt - er wartet geduldig, wenn es mit den Leckerchen nicht ganz so schnell geht, weil er in der hinterallerletzten Ecke wartet und ich nur ein Mensch bin und ich weiß genau, wie ich ihm was zerkleinern, hinhalten und anbieten kann, damit er das möglichst problemlos futtern kann.
Und wahrscheinlich kann ich Hamlet eh niemandem zumuten - manchmal ist er der Meinung, sein Revier verteidigen zu müssen und zwickt mich, wenn ich die Futternäpfe "klaue", um sie abzuwaschen und neu aufzufüllen. Kichi ist da pflegeleichter. Sie erschrickt vor jeder Bewegung und manchmal vor ihrem eigenen Schatten, so daß man sie kaum wahrnimmt. Es sei denn, ich schaffe es, ihr ein Leckerchen vor die Nase zu halten, bevor sie mich wirklich wahrnimmt.
Hm, nein, ich glaube nicht, daß ich es über's Herz bringen könnte, die drei einfach irgendwo hinzugeben. Ältere Mäuse als Gesellschaft, die mich dann später wieder verlassen, ist vielleicht die beste Lösung. Glaub ich.

Und Liexia: Ich möchte zwar eine Auszeit haben, hatte aber eigentlich schon vor, meine Mäuse bis zu ihrem "Ende" zu begleiten - also bis es nur noch zwei oder so sind und sie dann endgültig abzugeben. Zweifel kamen mir halt, weil es gerade diese beiden Senioren sind, die noch immer leben und offenbar noch Spaß an ihrem Leben haben.
Wenn ich sie für drei Monate abgebe, könnte ich sie genausogut für immer abgeben ;)

Liebe Grüße,
Sevenah
 
Hast du die Möglichkeit eine kleine zweite Gruppe für ein kurzes Weilchen unterzubringen? Dann würde ich mich nach 2-3 Mädels um ca 1 Jahr herum umgucken und schonmal aufnehmen, denn man weiß ja nie, wie schnell es manchmal mit den letzten geht. Allerdings mit dem Wissen, dass es nur Gesellschaftstiere sind und wieder vermittelt werden. Wenn in deiner Gruppe dann die letzte Maus alleine über bleibt (hoffentlich Kichi), kannst du sofort reagieren ohne den Opis noch eine unnötige VG zu zu muten.
Dann behält du eine kleine Gruppe mit Mäusen im besten Alter übrig und kannst dir dann in Ruhe Gedanken dazu machen, ob du es schaffst dich zu trennen oder lieber doch behält (weniger Mäuse= wahrscheinlich weniger TA-Besuche). Dann ist die Gruppe auch stabil genug, dass du ohne Druck nach dem perfekten Zuhause suchen kannst!
 
Entschuldige, Blubby, ich habe Dich hier völlig übersehen. Die letzte Zeit war ein wenig hektisch und da ist Deine Antwort völlig untergegangen.
Ja, mittlerweile glaube ich, daß ein paar ältere Gesellschaftermäuse die richtige Entscheidung wären. Ich bin mir eigentlich beinahe sicher, daß ich mich von jenen Mäusen trennen könnte, weil es mir eigentlich hauptsächlich um meine beiden Senioren geht. Ich habe Kichi zwar ebenfalls ins Herz geschlossen, aber außer ihrer extremen Schreckhaftigkeit bei Bewegungen bemerke ich kaum etwas von ihr. Gestern hat sie allerdings beinahe einen Bananenchip von mir angenommen :)
Nun gut, ich mache mich dann mal in den Gesuche-Bereich auf. Danke für eure Beiträge bis hierhin!
 
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