Einsames Mäuschen im Glasgefängnis

Nala

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Huhu,
ich komme gerade vom Wählen (Hessen) in der Kindertagesstätte hier ein paar Strassen weiter. Auf dem Weg zum Wahlraum kam ich an einem Aquarium vorbei, etwa 50-60 mal 40 cm, darin eine einsame Wüstenrennmaus. Kein Häuschen, nur ein Nest aus TaTüs, eine Wurzel, ein leerer Napf, etwa 5cm Streu und eine Wasserflasche als Einrichtung. Ach ja, noch ein Metalllaufrad, kleiner als die Maus selbst *motz*. Ich habe kurz die Wasserflasche kontrolliert und ins Nest geschaut ob sich nicht doch noch ein Partner darin versteckt.
Solche Umstände machen mich immer sehr traurig. Deshalb werde ich mich morgen dort melden und meine Hilfe anbieten. Momentan sieht es ganz gut aus bei uns, so dass ich ein großes Aquarium, ein Häuschen und ein WodentWheel spenden möchte.
Nun meine Fragen, meint ihr, diese Hilfe wird angenommen werden? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Würdet ihr anrufen oder persönlich vorbeischauen? Kann man -im schlimmsten Fall- bei solchen Zuständen etwas "androhen"? Das Mäuschen sah schon älter aus, wie sieht es mit Vergesellschaftung aus? Ich habe Erfahrung damit, auch alles nötige hier. Aber was, wenn ich einen Partner dazu gebe und das alte Mäuschen bald stirbt? Dann habe ich ein weiteres Mäuschen zur Einsamkeit verbannt?
Freue mich auf Antworten, liebe Grüße, Svenja.
 
Hey!
Das is wirklich schei*e >.< Aber ich finds gut, dass du was daran ändern willst. Schätze mal, dass es sich bei dem Aqua um ein 60x30x30 handelt, die Größe is ziemlich gängig.
Ich war zwar noch nie in einer vergleichbaren Situation, würde dir aber raten persönlich vorbeizugehen um mit den Verantwortlichen zu reden. Das wirkt viel entschlossener und du verhinderst, dass zB einfach aufgelegt wird. Inmitten eines face-to-face Gespräches sich einfach umzudrehen und zu gehen is viel schwieriger als einfach aufzulegen.
Aber vll isses ja garnicht so schlimm. Ich würde erst mal sowas wie "Aufklärungsarbeit" leisten. Ist ja gut möglich, dass den Leuten garnicht wirklich bewusst ist, was für eine Tierquälereie das ist, aber gerne bereit sind daran etwas zu ändern. Und gleichzeitig kannst du ja einfach anbieten, die Maus auch zu übernehmen, falls es für die Kita zuviel Arbeit bedeuten würde.
Gut möglich, dass sie das Alter der Maus auch genau kennen, dann kann man sich immer noch Gedanken um eine VG machen. Am wichtigsten isses wohl jetzt, dass die Maus erst mal artgerecht versorgt wird.
Ich bin ja mal gespannt was dabei rauskommt O.o

Lg Iris
 
Ohje die arme Maus.

Also ich denke, da eine Kindertagesstätte doch eher eine Art öffentliche Einrichtung ist, wird man da schon was machen können.

Zuerst einmal würde ich auf das Gutachten des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft hinweisen. http://www.bmelv.de/nn_753138/SharedDocs/downloads/07-SchutzderTiere/GutachtenLeitlinien/HaltungSaeugetiere,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/HaltungSaeugetiere.pdf
Es konkretisiert die Anforderungen aus § 2 des Tierschutzgesetzes für Tierhalter. Mindestkäfiggröße für Mäuseartige ist hiernach 0,5 m², dies entspricht 1*0,5m

Welche Bedeutung das Gutachten nun hat, ist nicht ganz klar, da es aber das Tierschutzgesetz konkretisiert, gibt es viele, die sich dafür aussprechen, dass es Rechtsgültigkeit besitzt.
Bei uns im Tierheim liegen die Angaben zur Mindestgehegegröße für Rennmäuse auch bei 100x50x50cm - daher sehe ich gute Chancen, dass man zur Not mit dem Veterinäramt bzw. einer Amtstierärztin reden kann.

Außerdem hat die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. vor Jahren eine Richtlinie zur Haltung von Rennmäusen in Schulen und Kindergärten herausgegeben. Die Größe des Geheges sollte demnach mindestens sogar 150x60x50cm betragen. http://www.tierschutz-tvt.de/merkblatt59.pdf

Vielleicht bringt es schon Abhilfe, wenn du der Kindertagesstätte einmal diese Unterlagen vorliegst und was zur richtigen Haltung erzählst.

Ich finde es traurig, dass dort ein Tier so leben muss - gerade da eine Kindertagesstätte Vorbildfunktion für Kinder (aber auch deren Eltern) haben sollte..
 
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Off Topic:
Mindestkäfiggröße für Mäuseartige ist hiernach 0,5 m², dies entspricht 1,5*0,5*0,5m.
Hüstel. Halber Quadratmeter ist 100 cm x 50 ;-)
 
Es konkretisiert die Anforderungen aus § 2 des Tierschutzgesetzes für Tierhalter. Mindestkäfiggröße für Mäuseartige ist hiernach 0,5 m², dies entspricht 1,5*0,5*0,5m.

ähm stopp
ganz klarer rechenfehler... 0,5 qm ergeben 1m x 0,5 m grundfläche plus 50 cm höhe, was wiederrum 1/4 m³ ergibt.

praktikabel ist es halt leider nicht unbedingt weil ein aquarium in der grösse kaum bezahlbar ist und die meissten hier 1 m x 40 x 40 cm aquarien plus aufbau haben ,was m.E. nach auch völlig ausreicht.
 
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Jaja keine Panik, habe das eben beim Durchlesen auch nochmal gesehen und gleich geändert*g**schäm*

Ob praktikabel.. also man kann sich auch günstig Größere gebraucht oder evtl. mit Sprüngen besorgen. Meines hat damals neu 99€ gekostet. Außerdem denke ich, dass es schon einen Grund gibt, warum sich der Schweizer Tierschutz und die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. insgesamt für größere Laufflächen aussprechen.

Vielleicht wäre es auch sinnvoll, dass Käufer mehr Druck ausüben - werden solche Größen öfter gekauft, werden auch mehr hergestellt und dann aufgrund erhöhter Nachfrage auch irgendwann billiger.
 
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Ich würde aber, wenn du da hingehst, erstmal freundlich mit denen sprechen und da nicht gleich irgendwelchen Verordnungen auf den Tisch knallen. Vielelicht wissen die Betroffenen es einfach nicht besser und sind einsichtig. Grade im Kindergarten hab ich die Erfahrung gemacht, das die Menschen in solchen Sachen sehr einsichtig ist- weil den Kindern ja auch ein positives Beispiel gegeben werden soll. Und wenn man gleich mit irgendwelchen Verordnungen und Paragraphen ankommt iat das meist ein sehr abschreckend. ;-)
Vielleicht kannst Du denen ja anbieten mit den Kindern zusammen ein Tiergerechtes Mäuseheim einzurichten, dann können die Kinder dabei noch was lernen.
Und für den Fall das eine Maus tatsächlich sterben sollte, deine Nummer hinterlassen, damit sie sich in dem Fall bei Dir melden.

Ich finds übrigens toll, dass du der Maus helfen willst *Daumenhoch*
 
Vielen Dank schonmal für eure schnellen Antworten. Wir drucken gerade die interessanten Links aus, lieben Dank auch dafür. Ein Aquarium mit 1,50 werden wir nicht kaufen können, aber ein 100er wird das Mäuschen bekommen! Ich halte euch sehr gerne auf dem Laufenden, bin sehr gespannt wie es morgen laufen wird.
Lieben Gruß, Svenja.
 
@Kathrin: Natürlich werde ich es zunächst im freundlichen Ton versuchen, aber es schadet ja nichts, wenn man auch etwas schriftliches vorlegen kann. Für den Fall dass wir auf wenig Verständnis treffen.
Ich helfe sehr gerne in diesem Fall und die Idee, gemeinsam mit den Kindern zu arbeiten, finde ich Klasse.
LG!
 
aber es schadet ja nichts, wenn man auch etwas schriftliches vorlegen kann

Ja, das stimmt.
Du kannst denen ja auch die Adresse vom Wiki geben, dann können die das auch alles nochmal nachlesen..
 
Hallo,

ich finde es toll, dass du dem Mäuschen helfen möchtest!

Erstmal sollte man freundlich mit den Leuten reden, Tipps geben usw.

Wenn sie sich völlig quer stellen und das VetAmt nichts macht (manchen Behörden reicht es ja häufig, wenn das Tier Futter und Wasser bekommt), damm könntest du erzählen, dass Rennmäuse ganz üble Krankheiten übertragen können, wenn sie so gehalten werden. Durch das kleine Glasding entwickeln sich für Kinder gefährliche Dämpfe und letzlich kann es ganz teuer werden...vrstehst du, wie ich das meine?
Entweder geben sie die Maus dann ab oder lassen sich helfen.

So eine kleine, erfundene Horrorgeschichte wirkt oft Wunder ;-)

Liebe Grüße und viel Erfolg!
Laura
 
Laura, gute Idee :D
Ach, es hätte auch kein Mensch gemerkt, wenn wir das kleine Mäuschen einfach mitgenommen hätten. Wir haben aber überlegt, dann würde nächste Woche wahrscheinlich ein neues Mäusebaby allein in genau diesem Knast sitzen.
Ich bin wirklich gespannt auf morgen.
Liebe Grüße.
 
Huhu,
also wir hatten eben ein längeres Gespräch mit der Leiterin der Kindertagesstätte.
Wir haben sie in der zweiten Einrichtung getroffen, dort fanden wir einen zweiten Käfig vor, auch mit einer einzelnen Maus.
Im Großen und Ganzen lief das Gespräch sehr gut, die Käfige wurden (wie soll es auch anders sein) von der Tierhandlung als völlig ausreichend empfohlen. Beide Mäuse hatten ursprünglich einen Partner, der verstorben ist, die TH sagte darauf, dass auf keinen Fall ein Partner dazukommen darf, das würde nicht klappen.
Nun ja, auf diese Aussagen hat sich die Frau auch sehr oft berufen, bis mein Freund ein, zwei deutliche Sätze fand, so dass wir zu einem guten Schluss kommen konnten. Die Frau wird am Mittwoch in der großen Dienstbesprechung das Thema ansprechen, sie freut sich "Experten" gefunden zu haben und ihr liegt viel am Wohlergehen der Kleinen.
Wir dürfen also höchstwahrscheinlich zwei neue Aquarien und neue Partner besorgen *freu*. Donnerstag früh wird sie mich anrufen. Wir haben ihr sogar zum Schluss im Internet unsere Käfige gezeigt und sie war sehr angetan.

So, ich habe mir die Mäuse angesehen, das ältere ist bereits 6 oder 7 Jahre, eindeutig ein Männchen und bereits seit 1,5 Jahren allein.
Die weiße Maus ist nach meiner laienhaften Beurteilung (und sehr scheu) ein Weibchen, 1.5 Jahre alt und seit Weihnachten allein.

Zu der weißen Maus würde ich gerne ein kastriertes Männchen setzen, damit wären wir ja auf der sichersten Seite.
Zu dem Opalein, ja, weiß ich auch nicht.. Ein älteres Männchen?

Auf meine Aussage, dass nur gleichgeschlechtliche oder kastrierte Tiere zusammen dürfen, sprach die Leiterin gleich entzückt davon, dass Nachwuchs ja was tolles für die Kinder wäre.. Aber mein Einwand, dass es genug Notfalltiere gäbe, brachte sie glücklicherweise wieder davon ab.

Das Weibchen sitzt übrigens in so einem neueren Käfig, diese hellgrünen kleinen Plastikwannen mit Gitterteil darüber, kennt ihr die? Wurde von der Tierhandlung als Luxusheim angepriesen *traurig*.

Das waren erstmal die News, jetzt mache ich mich auf die Suche nach günstigen Becken, immerhin müssen wir jetzt zweimal eine Grundausstattung spendieren *oha*

Viele liebe Grüße, Svenja.
 
Hallo,

Das Weibchen sitzt übrigens in so einem neueren Käfig, diese hellgrünen kleinen Plastikwannen mit Gitterteil darüber, kennt ihr die? Wurde von der Tierhandlung als Luxusheim angepriesen *traurig*.

Na, schönen Gruß an diese "tolle" Tierhandlung...klingt ganz nach einer "Futterschüssel"-Filiale :rolleyes:

Aber schön, dass sich für die beiden Mäuse bald was ändert!

Liebe Grüße
Laura
 
Hey Super, das hat ja schon mal toll geklappt *freu*

Möchtest du zu dem Weibchen ein kastriertes Männchen setzen, weil du dir mit der Geschlechterbestimmung nicht sicher bist?

Sonst Bitte doch erfahrende Rennmaushalter in deiner Nähe einmal mitzukommen, um das Geschlecht zu bestimmen,
frag einen Tierarzt, ob er dir hilft, oder mach doch ein Foto und stelle es hier rein :D

Weil zu der Konstellation kastriertes Männchen und ein Weibchen würde ich nicht gerade raten, viele berichten, dass Rennmausweibchen Kastraten als Partner nicht "ernst" nehmen, es sogar jagen und verbeißen.
Wenn du nicht zurzeit ein kastriertes Männchen bei dir sitzen hast, würde ich es auch als unnötige Operation ansehen, die unter Umständen auch lebensgefährlich für so ein kleines Tier sein kann.

Am einfachsten ist es, ein noch nicht geschlechtsreifes Weibchen so um die 7-8 Wochen mit der Weißen zu vergesellschaften. Natürlich kannst du auch ein älteres Weibchen dazu setzen, nur dauern solche Vergesellschaftungen meist wesentlich länger, und es kann auch passieren, dass zwei Charaktere überhaupt nicht zusammenfinden ;-(
 
Danke für den Tipp, dachte Kastrat wäre die ideale Wahl.. Ich werde wohl nochmal lieber Fotos machen. Habe schon einen netten Kontakt übers Forum gefunden, der sowohl Weibchen als auch Männchen vermittelt.
Bin sehr gespannt auf Donnerstag.
Habe übrigens schon ein 100er Becken organisiert, mit Gitterabdeckung für 25 Euro *freu*. Jetzt brauchen wir nur noch ein zweites.
Ach ja, die Idee, gemeinsam mit den Kindern das Becken einzurichten, fand die Leiterin klasse, freu.
Liebe Grüße, Svenja.
 
VitamineS nimm es mir nich übel, aber vg von älteren tieren und jungtieren ist vll am anfang leichter, aber sobald das jungtier älterwird wird e sauch versuchen dem älteren den rang streitig zu machen und der rangoberste zu werden, und dann kanns ganz schön krachen und wenn im der kita keine erfahrennen leute dann da sind und das nicht richtig einschätzen können, kann das böse enden
eine kastra ist zwar immer eine operation und ist mit einem bestimmten riskiko verbunden, aber wir haben hier ja einen thread der die geglückten und ungeglückten kastrats zählt und da liegt die überlebensrate bei etwa 90-95%
und laut einigen leuten hier, sind vg von weib/kastrat die problemlostesten gewesen
 
TamTam bei Rennmäusen gibt es nie eine Garantie dafür, dass sie sich nicht irgendwann zerstreiten.

Und Ja gerade Rennmäuse versuchen, wenn sie ausgewachsen sind (mit ca. 9-12 Monaten), ihre Rangordnung in der Gruppe zu verbessern. Was in sehr bösen Kämpfen enden kann. Die Gefahr der Streitigkeiten steigt, je größer die Gruppe ist. Selbst bei einer 2er Gruppe kann man sich nie sicher sein.. habe es auch alles schon erlebt.

Nichts desto trotz, würde ich Rennmausunerfahrenden und Vergesellschaftungsneulingen nicht die Vergesellschaftung zweier erwachsener Rennmäuse empfehlen. Wenn da jemand Erfahrenes hilft, ist es noch was anderes.

Was diese Operation angeht: dazu habe ich auch 4 Kleintierärzte in meiner Umgebung befragt, die meinten ihrer Einschätzung nach läge die Wahrscheinlichkeit bei 70-90%, dass ein so kleines Tier die Narkose überhaupt überlebt.
Und wenn man mal über den Tellerrand schaut, es gibt auch andere Foren.. in denen genau das Gegenteil berichet wird - Kastrat und Weibchen hätten das höchste Aggressionspotential.
Die Operation stellt eine Gesundheitsgefahr dar, kostet Geld und trotzdem ist da immer noch die Möglichkeit, dass sich die beiden Tiere nicht verstehen.
Von daher würde ich eher nur davon abraten, es gibt sicher Mäusearten, bei denen es nicht so das Problem darstellt.
 
Was diese Operation angeht: dazu habe ich auch 4 Kleintierärzte in meiner Umgebung befragt, die meinten ihrer Einschätzung nach läge die Wahrscheinlichkeit bei 70-90%, dass ein so kleines Tier die Narkose überhaupt überlebt.
Für einen erfahrenen Arzt stellt die Operation kein Problem dar.

On das jetzt aber bei Rennmäusen jetzt Sinn mach sei mal dahingestellt.

Daß Vergesellschaftungen nur mit Jungtieren klappen ist, sorry, leider ein gern gebrauchtes Argument aus der Vermehrerszene um fortwährend Nachwuchs zu produzieren.
 
Eine Operation ist und bleibt immer ein gesundheitliches Risiko und sollte gut bedacht werden!

Und, dass eine Vergesellschaftung nur bei Jungtieren klappt habe ich nicht behauptet. Nur, dass es für unerfahrene leichter ist ;-)
Wie ich oben schon schrieb, wenn man jemand Erfahrendes findet der bei der Vergesellschaftung behilftlich ist, sieht es schon wieder anders.

Wer schon so einige Vergesellschaftungen und böse Beißereien hinter sich hat, wird wissen wovon ich rede.

Edit.: Und wieso Vermehrerszene? Ich denke es gibt genug Leute bei denen ihre zwei "Männchen" plötzlich Jungtiere warfen, und die sich nun freuen würden so ihre Unfallwürfe vermitteln zu können.
 
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