Einzelmaus mit unbekanntem Erreger, was nun?

happy-mice

Käseliebhaber*in
Messages
46
Reaction score
0
Hallo ihr Lieben,

ich bin's mal wieder.

In den letzten halben Jahr ging es bei mir in der Mäusehaltung leider ganz schön turbulent zu. Innerhalb des halben Jahres ist fast meine gesamte Gruppe ausgestorben und ich musste mehr oder weniger tatenlos zusehn. Ich vermute das ich einen Erreger in der Gruppe hab der sich auf alle ausgebreitet hat. Der Krankheitsverlauf war so ziemlich immer der selbe. Erst Atemgeräusche, dann plötzliche Gewichtsabnahme und letztendlich tot. In einigen Fällen ging es sogar von einer Nacht auf die andere. Ich hab mit meiner Tierärztin sämtliche Antibiotika ausprobiert, doch leider schien der Erreger gegen alle resistent zu sein. Selbst meine Tierärztin war gegen Ende total ratlos und konnte mir nicht mehr weiter helfen. Meine Gruppe ist bis auf 2 Mäuschen geschrumpft und für mich stand eigentlich von Anfang an fest, dass die Gruppe keinen Zuwachs mehr bekommen soll. Ich will es nicht verantworten noch mehr Mäuschen mit dem Erreger zu infizieren. Und für mich persönlich hab ich entschieden, erstmal die Mäusehaltung auf Eis zu legen, da die letzten Monate doch mehr Kummer als Freude gebracht haben.

Die beiden haben jetzt die letzten 3 Monate ohne Probleme überstanden und wirkten beide noch recht fit. Ich hatte eigentlich immer die Hoffnung das beide recht Zeitnah sterben würden. Aber gestern Abend wurde meine Hoffnung zerschlagen. Meine Ronja lag tot in ihrem Nest, obwohl einen Tag vorher keinerlei Anzeichen dafür waren. Und nun hab ich eine total fitte Einzelmaus hier sitzen und weis nicht mehr weiter. Sie hat bis jetzt keinerlei Anzeichen einer Atemwegsinfektion.
Ich will das Risiko aber trotzdem nicht eingehen und sie mit einer anderen Vergesellschaften, da sie den Erreger ja mit Sicherheit auch in sich trägt. Aber andererseits wiederstrebt es mir auch eine gesunde Maus einzuschläfern, weil sie einfach nur das Pech hatte die letzte zu sein.

Ich weis ihr könnt mir wahrscheinlich auch nicht weiterhelfen, da es ja nur die beiden Möglichkeiten gibt. Das Risiko eingehen und andere zu infizieren oder eben doch einschläfern. Einzelhaltung halte ich für keine Lösung. Oder hab ich eventuell eine Möglichkeit übersehn?

Ich bin im Moment einfach nur ratlos und weis nicht recht was ich machen soll. Ich kann mich mit allen Optionen moralisch nicht anfreunden.
Vielleicht könnt ihr mir einen Rat geben wie ich aus der Situation das beste machen kann.

Viele liebe Grüße von
happy-mice und ihrer einsamen Lilly
 
Hey,

ohje, lass dich mal *drück* Das hört sich ja gar nicht gut an bei dir *seufz*

Am besten wäre es wohl gewesen, wenn du eine Maus zur Obduktion gegeben hättest, um den Erreger zu bestimmen. Gerade wenn so viele Tiere plötzlich mit den gleichen Symptomen sterben, macht das auf jeden Fall Sinn. Gut, das ist nun zu spät. Oder kannst du Ronja vielleicht noch zur Obduktion geben?

Einschläfern finde ich irgendwie ziemlich unfair. Da könnte es auch von der rechtlichen Seite her Probleme geben, denn ein gesundes Tier darf ja nicht einfach so eingeschläfert werden. Und selbst wenn sie die Erreger in sich trägt, ist sie ja (noch) gesund.

Einzelhaltung ist zwar auf keinen Fall schön für eine Mausl, aber auch da gibt es Unterschiede. Es gibt Mäuse, die sich total hängen lassen und außer zu fressen und schlafen zu nichts mehr Lust haben. Es gibt aber auch welche, denen das gar nicht so viel auszumachen scheint. Ich möchte hier natürlich keine Einzelhaltung befürworten, selbst, wenn die Maus einen normalen Eindruck macht, ist ein Partner für sie sehr wichtig, aber ich finde, in deinem Fall wäre eine Einzelhaltung vertretbar.

An deiner Stelle würde ich aber erstmal alles daran setzen den Erreger zu bestimmen, vielleicht findet sich ja dann noch ein anderes Medikament oder die Maus trägt den Erreger gar nicht und hätte einfach ein ganz normales Mausleben in Gesellschaft führen können.

Liebe Grüße,
Julia
 
Blöde Frage:
Wie lange wurde das AB jeweils gegeben?
Oft sehen da unsere Erfahrungswerte anders aus als das, was die TÄ gelernt haben;
unsereins gibt 10 Tage bis 14, egal was TA sagt ;-) - einfach, weil es kürzer oft nicht anschlägt, später dann aber schon

Falls es je so war (wofür dann niemand was könnte) - wären die Infekte vielleicht doch kurierbar gewesen und wäre das Mausel also vergesellschaftbar, deshalb komme ich an damit - aber soo groß ist die Hoffnung nicht?
 
Hey,

schon mal vielen lieben Dank für die Antworten und die moralische Unterstützung!

Also erstmal zum Thema AB- Gabe ich habe die AB immer 14 Tage gegeben und teilweise bin ich von dem einen ins neue übergegangen wenn es keine Wirkung gezeigt hatte. Teilweise haben meine Mäuschen mehrere Wochen am Stück AB bekommen und ich und meine TA haben so ziemlich alles ausprobiert was ging. Letztendlich war sie ja selber Ratlos und wir hatten nochmal von vorne begonnen die AB durchzuprobieren. Aber leider ohne Wirkung.*seufz*

Und nun zu meiner Lilly,
einschläfern fände ich auch ziemlich unfair deswegen bin ich ja mit meinen Problem zu euch gekommen. Nur will ich es auch nicht verantworten eine andere Tier dem selben Schicksal auszusetzen.
Ist denn Einzelhaltung wirklich eine Option? Lilly war in der Gruppe schon eher der Einzelgänger und hat auch mal alleine geschlafen. Aber so ganz ohne Sozialkontakte geht das dann gut?

Mit der Obduktion ist es jetzt wahrscheinlich schon zu spät. Zu dumm das ich da nicht selbst dran gedacht habe, aber meine TA hat diese Möglichkeit auch nie wirklich angesprochen. Gibt es noch andere Möglichkeiten den Erreger zu bestimmen?
Aber selbst wenn ich weis welcher Erreger das ist, ist die Wahrscheinlichkeit doch recht groß das Lilly den Erreger in sich trägt und er bei ihr nur noch nicht ausgebrochen ist. Bei Ronja waren die letzten Monate ja auch keinerlei Anzeichen zu sehn und dann ging es so plötzlich.

Ich bin weiterhin noch ratlos. Ich werde morgen mal meine TA anrufen und sie um Rat fragen. Aber ich denke viel mehr weiterhelfen kann sie mir sicher auch nicht :(

Weiterhin liebe Grüße
happy-mice
 
Hi,

das ist ja wirklich keine schöne Geschichte *traurig*

Woran ich noch so spontan dachte: Viele Erreger sind ja wirtsspezifisch. Man könnte in Betracht ziehen eine andere "geeignete" Mäuseart dazu zu vergesellschaften (Vielzitzen?). Aber das wäre natürlich trotzdem eine heikle Angelegenheit, wo man nicht ganz sicher sein kann... Echt schwierig *seufz*
Ansonsten habe ich noch daran gedacht, ob man diese Maus mit einer anderen VG könnte, die ein ähnliches Schicksal hat. Ist zwar wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen, aber versuchen könnte man es ja (ist jedenfalls nicht das erste Mal, dass ich hier im Forum von so einem Fall höre, ich denke da beispielsweise an die Userin Say http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/allgemeines/fotoecke/45476-tagebuch-maedelswg.html )

Liebe Grüße und alles Gute *drück*
trulla
 
in die Richtung ging auch mein Gedanke: Erreger bestimmen lassen, und hoffen, dass er wirtsspezifisch genug ist, um artenfremde Gesellschaft möglich zu machen, ohne das Risiko einer Inkubation.
Das wäre IMHO in dem Fall das geringere, aber mit Hängen und Würgen evtl. vertretbare kleinere Übel.
 
Also ich war gestern nach der Arbeit nochmal direkt bei meiner Tierärztin um mit ihr zu sprechen.
Einschläfern will sie die kleine jedenfalls erstmal nicht. Ich soll sie erstmal beobachten und wenn sie Verhaltensveränderungen zeigt soll ich dann zu ihr kommen.
Wegen der Erregerbestimmung kann sie mir leider nicht weiterhelfen. Sie vermutet das es eventuell auch ein Virus sein könnte, die Antibiotikaresistenz würde zumindest dafür sprechen. Um das genau zu sagen müsste sie ein Blutbild erstellen und das wäre wohl nicht möglich.
Was die Vergesellschaftung angeht, stimmt sie mir zu, dass ich es lieber nicht riskieren soll. Sollte es doch ein Virus oder ein anderer Erreger sein, ist die Gefahr der Ansteckung zu hoch.

Das einzige was mir wohl jetzt noch übrig bleibt ist eine andere Gruppe zu suchen in der eventuell ein ähnliches Problem besteht, um sie mit dieser zu Vergesellschaften. Ich werde mich dafür mal bei der Farbmausvermittlung umsehen. Ich hoffe es ergibt sich vielleicht doch noch etwas damit meine Lilly nicht alleine leben muss. *seufz*

Vielen Dank für eure moralische Unterstützung und die vielen Ratschläge!

Liebe Grüße
happy-mice
 
Hi!

Das ist wirklich eine miese Situation- anhand der Beschreibung war auch mein erster Gedanke Virus...
Eine Besrimmung ohne zu wissen wo der Virus vermutlich sitzt und vor allem zu welcher Zeit (Inkubationszeit, während der Infektion und nach überstandener Infektion) macht die Sache extrem schwierig, wenn nicht sogar unmöglich an einer lebenden Maus.

Ich möchte ja keine Hoffnung zerstören, aber die Wahrscheinlichkeit, dass du eine Gruppe mit genau demselben Virus findest (ohne zu wissen welcher es überhaupt ist und das Thema Mutation - man denke nur an den Grippevirus- mal unter den Tisch fallen lassend), dürfte verschwindend gering sein.
Sehr viel größer ist leider die Wahrscheinlichkeit, dass es bei/ nach einer VG zum Supergau kommt..
Beide Parteien mit überstandenem Infekt, bzw noch in der Inkubationszeit und potenziell ansteckend... da kann jeder andere Erreger zuviel fürs Immunsystem sein. Gerade bei so einem aggressiven Erreger wäre ich da extremst vorsichtig.
 
Ich würde sie die Zeit, die sie noch hat, allein halten- die Ansteckungsgefahr ist einfach zu groß. Ich hatte den Fall auch mal. Bei mir ist eine Seuche(Enzephalitozoonose) ausgebrochen, wodurch ich mehrere Mäuse verloren habe. Meine Tieräztin hat mir von einer weiteren Vergesellschaftung wegen der enormen Ansteckungsgefahr abgeraten. So lebte mein Bienchen die restlichen 2 Monate, die sie noch hatte, allein. Sie hat das Alleinsein gut weggesteckt!
 
Ich hatte den Fall auch mal. Bei mir ist eine Seuche(Enzephalitozoonose) ausgebrochen, wodurch ich mehrere Mäuse verloren habe.

Hast du einen exakten Nachweis darüber bekommen? Würde mich mal interessieren, denn soweit ich weiß ist die Erregerbestimmung bei Mäusen nicht gerade einfach und auch sehr kostenintensiv.

Bei mir gab es vor kurzer Zeit auch einen Verdacht auf E.C. bei einer Maus, allerdings blieb es bei dem einen Tier. Eine Untersuchung war laut Labor bei Mäusen kaum bis gar nicht durchführbar, da die Menge des benötigten Blutes bzw. Urins zu gering war. Dem kleinen Patienten ging es bereits zu schlecht, um da noch ausreichende Mengen rauszuholen. *seufz*

Der übriggebliebene Kastrat aus dieser Gruppe zeigt übrigens keine Symptome und wird mit einer neuen Gruppe vergesellschaftet. Risiko hin oder her, allein leben + sterben lassen war für mich in diesem Fall keine Option.
 
Back
Top Bottom