ja taurin ist schlecht
Gesicherte Erkenntnisse liegen für den Menschen bisher nicht vor, jedoch gibt es aus Tier- und in-vitro-Versuchen Hinweise auf zahlreiche Nebenwirkungen, wenn höhere Konzentrationen appliziert werden. Taurin reichert sich vor allem im Gehirn an (Hypothalamus und Medulla). Hier sind deshalb auch die meisten der Nebenwirkungen lokalisiert. Über einen negativen Effekt auf die respiratorische Antwort unter Ruhebedingungen (Herabsetzung der Atemfrequenz und der CO2-induzierten respiratorischen Antwort) ist eine Beeinträchtigung der (Ausdauer-) Leistungsfähigkeit möglich.
Auch wird das Trinkverhalten von Mäusen negativ verändert. Somit könnten sich die Folgen eines Flüssigkeitsverlustes unter Belastung potenzieren.
In Ratten ist des Weiteren eine Potenzierung der Neurotoxizität durch Taurin beschrieben. Ein weiterer negativer Effekt scheint durch eine Störung der inhibitorischen und exzitatorischen Regelkreise im Gehirn zu entstehen. Dies erfolgt z. B. durch die bereits oben erwähnte kompetitive Behinderung der GABA-Bindung. Des Weiteren korrelieren die Transportsysteme für die exzitatorisch wirkenden schwefelhaltigen Aminosäuren negativ mit dem hochaffinnen Transport von GABA und Taurin (Membrantransport in zerebrocorticalen Synapsen). Auch supprimiert exogenes Taurin möglicherweise als "GABA-like amino acid" die axonale terminale Depolarisation in Neuronen der Neurohypophyse und unterdrückt somit die Freisetzung von neurohypophysären Peptiden. Dies scheint sowohl für basale als auch hyposmotische Konditionen zu gelten. Ebenso scheint Taurin in die Mechanismen bei zerebralen Krampfanfällen involviert zu sein.
Quelle: DGE-Arbeitskreis „Sport und Ernährung“
(Mitglieder: PD Dr. Klaus Baum, Sporthochschule Köln; Dr. Lars Brechtel, Humboldt-Universität zu Berlin; Prof. Dr. Helmut Erbersdobler, Universität Kiel; Prof. Dr. Michael Hamm, Fachhochschule Hamburg; Dr. Daniel König, Medizinische Universitätsklinik Freiburg, Dr. Elisabeth Luttermann-Semmer, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Bonn; Dr. Klaus-Jürgen Moch, Universität Gießen, Dr. Helmut Oberritter, Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Bonn; Dr. Alexandra Schek, Gießen; Prof. Dr. Peter Stehle, Universität Bonn)