Entzündeter Zahn

filou_15

Tunnelbauer*in
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Ich war gestern mit meinen zwei Mäusen wieder beim TA, einerseits wegen Atemgeräuschen und andererseits bei der einen wegen einem verklebten Auge (Chaya).

Beim Auge hat der TA festgestellt, dass das ganze von einem Zahndefekt aus kommt und mittlerweile auch Eiter ins Auge drückt. Muss jetzt erstmal AB-Augentropfen und chloropal mite je einmal täglich verabreichen. TA meinte, wenns bis nächste Woche nicht besser ist, könne man den defekten Zahn entfernen. Würdet ihr das machen lassen oder wär hier für euch ‚Ende‘?

Bin selbst ziemlich hin und her gerissen. Nachdem im Winter die Vergesellschaftigung mit den anderen sechs nicht geklappt hatte, sitzen die zwei ‚Krankenfälle‘ zu zweit in einem Käfig. Müsste ich also die eine erlösen lassen, sitzt entweder eine alleine oder ich wage es noch einmal trotz Atemgeräuschen eine Vergesellschaftigung zu starten. Jedoch hatten sowohl Ebony in ihren bereits rund 2.5 Jahren und Chaya in ihren ca. 2 Jahren genügend Vergesellschaftigungen miterlebt und andererseits wäre es auch Mist, wenn sie mir die restlichen bisher gesunden Mäuse ansteckt :(

Tja, bezüglich meiner Mäuse gelte ich ja in der Familie eh schon als durchgeknallt soviel Geld wie ich die letzten Jahren an TA-Kosten und Käfigbau für sie ausgegeben habe. Nachdem ich letzte Woche auch noch meine Katze wegen einem Kreuzbandriss operieren lassen musste, sieht es finanziell gerade extrem düster aus. Daher wüsste ich ehrlich gesagt nicht, ob ich da auch noch das Geld für die OP von Chaya aufbringen könnte :(

Oder andere (egoistische) Variante, beide miteinander erlösen lassen. Beide haben seit Ewigkeiten Atemgeräusche, was wohl mittlerweile chronisch und gemäss Vermutung TA von Schnupfen in Asthma oder so übergegangen ist. Aber jedesmal wenn ich die Entscheidung gefasst habe, beide erlösen zu lassen, schaue ich Ebony an und dieser Blick lässt mich dann gleich wieder zweifeln. Ich komm mir vor, als würde ich zwischen zwei Stühlen sitzen :‘(
 
Huhu,

kennt sich der TA denn gut mit Mäusen aus? Wie hat er diesen "Zahndefekt" denn festgestellt und was genau war die Diagnose?

Ich wäre ehrlich gesagt skeptisch, ob man einer Maus einen Zahn ziehen kann... dafür muss sie in jedem Fall in Narkose und Mäusezähne sind winzigklein. Ich stell mir da auch eine Nachkontrolle und -behandlung schwierig vor...
 
TA kennt sich eigentlich recht gut mit Mäusen aus und hält gelegentlich auch noch mit einem Mäuseexperte von weiter weg Rücksprache, wenn er sich mal unsicher ist. Er hat mit so einem Ding, das man eigentlich benützt um in das Innere der Ohren zu schauen, ins Mäulchen geschaut. Auch ist die Backe auf der entsprechenden Seite ziemlich dick. Stelle es mir ehrlich gesagt auch noch recht schwierig vor in so einem kleinen Mäulchen was rauszuoperieren, wobei ich ihm das noch zu trauen würde.
 
Zähne extrahieren wurde hier schon mehrmals gemacht und wir haben damit gute
Erfahrungen gemacht.
Klar, sind die Zähne miniklein. Mein TA arbeitet da immer mit einer Lupe.
Bisher wurden hier Rennmäusen als auch Stachelmäusen Zähne extrahiert.
 
waren das auch Zähne mit Wurzel?

Die Zahn-OP stell ich mir noch wesentlich kniffliger vor, als Jungbock-Kastras bei Farbmäusen, da hier ja mit Kraft - aber allerfeinst dosiert - gearbeitet werden muss.
 
Bei den Rennmäusen waren es jeweils Zähne im Unterkiefer die ähnlich wuchsen wie die Keiler eines Wildschweins.

Bei den Stachelmäusen Zähne im Oberkiefer.

Die werden ja Wurzeln haben?! Hab die Zähne nicht angeschaut als sie extrahiert waren.
Laut TA ging das recht locker. Mit einem Nadelhalter hat er die Zähne leicht bewegt um sie aus der Alveole zu lösen und konnte sie dann recht unkompliziert entfernen.
Allerdings ist gerade auch beim Kopf fixieren viel Feingefühl nötig, da sonst auch das Kiefergelenk verletzt werden könnte oder schlimmeres.

Ich kann versuchen das mal zu filmen wenn sowas wieder ansteht.. Falls Interesse besteht..
 
die Backenzähne haben Wurzeln, die Nagezähne AFAIK nicht - aber das waren ja dann ja wohl Backenzähne.

Genau, das Fixieren, und das hauchdünne Jochbein... *Angst*
 
Hat sich leider erledigt, Chaya ist heute Morgen über die Regenbogenbrücke *heul*

Jetzt muss ich mich noch entscheiden, was ich mit Ebony machen soll. Einerseits schaut sie einem komplett aufgeweckt und neugierig an und andererseits atmet sie wieder ziemlich pumpend und knatternd. An Antibiotika haben wir mittlerweile wohl so ziemlich alles durch was dem TA zur Verfügung stand inkl. diverser sogenannter Reserve-AB. Somit sehe ich für mich keine Chance mehr auf wirkliche Besserung und werde wohl auch sie ihren letzten Weg gehen lassen müssen :(
 
Ich hoffe die Schmerzen waren nicht so stark und Chaya musste nicht so doll leiden. Tut mir leid für euch. *traurig* *drück*

Machmal ist der Lungendefekt chronisch und Maus kann noch ganz gut damit zurecht kommen.
Aber das Pumpen hört sich nicht gut an. Bleibt sie dafür manchmal stehen, um Luft zu holen?
 
Als ich gestern Abend vor dem zu Bett gehen nochmals in den Käfig geschaut habe, sah sie noch munter aus und hat auch gefressen/gesoffen. Auch ihr AB kam sie wie immer freiwillig vom Löffel abschlabbern.

Ebony ist mittlerweile auch eher langsam unterwegs. Mich dünkt es sieht zum Teil schon recht mühsam aus mit atmen und sie schläft in letzter Zeit ziemlich viel, wobei ich das bisher aufs Alter abgeschoben habe. Ebony ist jetzt glaube ich etwas mehr als 2.5 jährig.

Muss jetzt dummerweise noch bis 11.00h arbeiten. Werde aber schauen, dass ich sicherlich noch heute mit Ebony zum TA kann. Waren ja eigentlich gestern schon, aber scheinbar war der TA, welcher mehr Mäuseerfahrung hat, anderweitig noch besetzt und so kam sein Praxiskollege. Und das obwohl ich extra beim Termin abmachen sagte, zu welchem der beiden TA's ich will *böse*
 
Ja , das ist ärgerlich, wenn man versetzt wird.

Viel und oft Schlafen, sind schon Anzeichen für eine deutliche Schwächung des Allgemeinzustandes. Wenn Ebony sich von der Gruppe absondert um wieder zu Luft zu kommen.
 
Tut mir leid um Chaya *drück*


Um das noch kurz festzuhalten:

Bei Mäusen haben die Backenzähne Wurzeln, die Nagezähne nicht. Da bei Kaninchen und Meerschweinchen alle Zähne (auch die Backenzähne) wurzellos sind, ist die Situation nicht vergleichbar. Wurzellose Zähne kann man auch nicht in dem Sinne "ziehen", denn dann wachsen sie wieder nach (genau das ist ja der Sinn). Wenn man die entfernen will, muss man von der anderen Seite ran und die Germinativzone (aus der der Zahn wächst) zerstören zB in dem man sie ausbohrt.
Lange Rede kurzer Sinn; klar kann man Backenzähne bei Mäusen ziehen.
 
So war gestern noch mit Ebony beim TA. Erlösen wollte er sie nicht. Er hat ihr etwas zur Stärkung und zum Atemwege weitern (keine Ahnung mehr was) gespritzt.

Letzte Nacht hab ich sie dann jedenfalls im Laufrad gehört und das ohne das sonst unüberhörbare Knattern. Tja, aber nun die grosse Preisfrage, was machen, alleine lassen kann ich sie doch nicht? Ebony ist bereits knapp über 2.5 Jahre alt, übersteht sie in dem Alter noch eine Vergesellschaftigung?
 
Wie du selbst schon sagtest: allein bleiben sollte sie nicht. Denn das bedeutet in jedem Fall Stress und Einsamkeit für sie. Sicher, eine Vergesellschaftung in dem Alter ist nicht ohne... Aber es ist eine Chance für sie, die du ihr geben solltest. Vielleicht findest du 2 ebenfalls schon etwas ältere, ruhige Gefährtinnen für sie? Ich kann mir vorstellen, dass sie sehr glücklich sein wird wieder jemanden zum ankuscheln zu haben =)
 
Sehe ich auch so: es kann zwar durchaus sein, dass sie die VG nicht überlebt, aber dann verbringt sie wenigstens die letzten Stunden nicht mehr in Einsamkeit, denn normalerweise kümmern sich die anderen Mäuse trotz 'fremd' sein noch rührend.
Sehr viel wahrscheinlicher ist aber, dass das gute Tier noch einige Wochen bis Monate hat - und Rentnermäuse wirken auf Gruppen oft sehr deeskalierend und harmonisierend.

Ich würde ganz klar sagen: VG ist definitiv die bessere Lösung, als sie einsam vor sich hin kümmern zu lassen.
 
Wenn ich Glück habe, kann ich am Wochenende drei Mäuschen aus privater Haltung übernehmen. Sie sind zwar auch erst knapp 1-jährig, aber gemäss Halterin "sind es angenehme Mitläuferinnen", was auch immer das heissen mag.

Ansonsten habe ich gerade nur noch eine andere Option offen, auch aus privater Haltung, wäre aber leider erst Ende nächster Woche möglich diese abzuholen.
 
Huhu,

soooo jung sind sie mit einem Jahr ja auch nicht mehr, "mittelalt" eher. :D

Was genau heißt denn "private Haltung"? Denk bitte immer dran, die Geschlechter zu kontrollieren, nicht dass man dir einen Bock oder ein schwangeres Tier unterjubelt (nicht unbedingt absichtlich, aber auch aus Versehen)... *Angst*
 
So konnte die drei gestern abholen. Da ich sie auf der Heimfahrt kein einziges Mal niesen gehört oder sich kratzen gesehen habe und sie wirklich topfit und gepflegt aussehen, habe ich ausnahmsweise auf die Quarantäne verzichtet. Für gewöhnlich mache ich ja immer 1 Woche Quarantäne, wollte aber einfach Ebony nicht noch eine weitere Woche alleine sitzen lassen.

Im ersten Moment wusste Ebony gar nicht so richtig was sie mit den Neuen anfangen soll. Als das Gewusel in der Box langsam weniger wurde, hörte man es plötzlich schon fast regelmässig quietschen, aber nicht etwa aggressiv, sondern eher ängstlich. Ging dann mal kurz reinschauen. Ebony war zuletzt wohl so über die neue Gesellschaft erfreut, dass sie das Ankuscheln ein bisschen zu forsch anging und einer der neuen Mäuse damit ein wenig Angst machte. Ich denke, die drei dazuzuholen war eine gute Entscheidung und ich hoffe Ebony wird die 3 (Jahre) noch knacken, viel fehlt ja nicht mehr und abgesehen von ihrem chronischen 'Knattern' wirkt sie nach wie vor fit und munter :)

Ach ja, aus privater Haltung heisst hier in diesem Fall, dass sich die Vorbesitzerin infolge Trennung ihres Freundes von den Tieren (Farbmäuse, Geckos und keine Ahnung was sonst noch alles) ihres Ex-Freundes trennen wollte/will, da er diese zurückliess. Man hats ihr aber angemerkt, dass es ihr schwerfällt die Mäuse abzugeben. Sind übrigens alles Weibchen ;)
 
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