Es ist ja fast schockierend...

talleyrand

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mit welcher Treffsicherheit sich die Voraussagen und Ankündigungen hier im Forum normalerweise bewahrheiten...*grübel* Sollten etwa alle meine Damen trächtig sein *Angst*

<Vorgeschichte:>
Habe jetzt seit 11 Tagen (ungewollt) 6 Mäusedamen. Waren vorher je zwei Dreiergruppen, die Eltern bei einem gemeinsamen Baumarktbesuch für Ihre Kinder gekauft haben. Nach drei Tagen hatten die Kinder schon kein Interesse mehr. Aus verschiedenen Gründen, die hier zu weit führen, haben die Eltern die Mäuse bei mir abgeladen, damit ich sie ins TH bringe. Brachte ich aber nicht übers Herz - und so kam ich auf der Suche nach Infos zu diesem Forum.
Habe nun die Mäuse einzeln nach bestem Wissen und Gewissen aufs Geschlecht kontrolliert, und puh - alles Weibchen.

Inzwischen nen Riesenkäfig gekauft, Tiere in drei Schritten nach Euren Tipps vergesellschaftet (ging gut *freu*). Viel Naturholzspielzeug mit Sabberlack beschichtet, dazugegeben, und siehe: trotzdem ist das Laufrad der Oberhit.

Als ich dann hier im Forum so vor mich hin las schwante mir schon Übles: Sollten etwa alle sechs schon schwanger zu mir gekommen sein *Angst*
</Vorgeschichte>

Nun, sitze jetzt neben dem Käfig, und zumindest eine Dame (die mir eigentlich noch viel zu klein und jung erscheint - ist ja kaum 7 cm groß) hat sich auf der Buddelebene ein Riesennest aus Heu gebastelt und trägt fleißig weiter Material ein.

Nun, werde wohl noch vier bis fünf Tage abwarten müssen, dann werde selbst ich wohl von außen erkennen können, wieviel Tiere Nachwuchs erwarten.

Testweise ne Schale mit vier Mehlwürmern hingestellt - waren ratzeputz weg; schätze aber, die wurden wohl eher als Delikatesse und weniger als "Saure Gurke" von den Mäusen angenommen.

Also, wünscht mir Glück, daß sich die Anzahl der Schwangerschaften in Grenzen hält. Allerdings bin ich mir selbst bei der einen noch nicht sicher.

Also, bezogen auf die Überschrift: Hoffe sehr, daß das Allgemeinwissen im Forum diesmal falsch liegt und nicht alle Damen schwanger sind, wenn sie vorher mit Böcken zusammen gehalten worden sein sollten *Wand*

Herzliche Grüße,
Talleyrand

... der seinen Urlaub gerade mit dem Informationssammeln zu Farbmäusen gestaltet
 
hi talley... sollten sie schwanger sein - immer irgendwas eiweisshaltiges anbieten - und seis nur naturjogurt in nem schälchen... und wenn sie nicht schwanger sind - glück gehabt, die mausis freun sich trotzdem über den jogi

ich hatte mal nem mama mit jungtieren aufgenommen, die hat binnen eines nachmittags 4 (!) esslöffel gammarus verputzt, weil sie wohl von den vorbesitzern gar nix bekommen hat an eiweiss.
 
Ja, das mit dem "schockierend" stimmt schon.. und immer wieder, wenn neue User ankommen "ich hab Maedels aus dem Zoola und sie sind schwanger" denk ich da dran.. aber es ist nunmal so.
Biete den Weiber Gammarus an, das moegen meine Kleinen sehr gerne, enthalten auch viel Eiweiss.

Hast du schon nen kompetenten TA an der Hand? Wenn nicht, uebliche Vorgehensweise, Private Nachricht an einen Mod mit deiner PLZ schicken.

Viel Glueck deinen Tieren!

VlG
romY
 
Jupp, TA-Liste habe ich schon vor ein paar Tagen bei schattenschwinge angefragt, die mir auch prompt ne ausführliche Liste geschickt hat *Respekt*.

Gute Gelegenheit, mich für das außerordentliche Engagement und die vielen Infos hier zu bedanken. Macht es Einsteigern ins Thema leicht - und läßt einen viele Sachen, die in den Büchern zu Farbmäusen stehen, in einem etwas anderen Licht sehen*böse* Da steht teilweise ein Schrott...

Herzliche Grüße,
Talleyrand
 
Du sitzt da aber auch in einem Mäuse-TA-El-Dorado... :D

Und ja - Mäusebücher erzählen eine Menge Unsinn. Oft sogar Dinge, die, bei Befolgung der "Ratschläge", den Mäusen massiv schaden können.

Wegen des Nestbaus Deiner Mäusedame: Das kann, muss aber nicht auf eine Trächtigkeit hindeuten. Nestbau ist ganz normal bei Mäusen, ob trächtig oder nicht, ob männlich, weiblich oder kastriert. Bei mir sind gerade die Kastraten, die mit Weibchen zusammen leben, besonders ambitionierte Nestbauer... Ich würde Dir aber trotzdem auch empfehlen, mal vorsichtshalber alle Mäusedamen als trächtig einzustufen, und entsprechend Ruhe zu wahren, den Käfig nicht mehr komplett zu reinigen, bis Du Sicherheit hast, und allen Proteine anzubieten.

Nur zur Sicherheit und für´s immer-parat-haben noch die Links zur Schwangerschaft-und-danach-Sektion im Wiki - da steht alles nochmal ausführlich zum Nachlesen:
*Trächtig*
*Wurf*
*Babes*


Und jetzt drück ich Dir die Daumen, dass es zumindest nicht alle erwischt hat. Abgesehen von den Kosten für Dich wären das für so junge Mäusedamen wohl allesamt Risikoschwangerschaften. Hoffen wir mal, dass sie zumindest mehrheitlich noch zu jung (oder in der Entwicklung zurück) waren, um tatsächlich effektiv gedeckt zu werden.

Wie immer - das Beste hoffen und mit dem Schlimmsten rechnen.
 
Hey! Ich habe deinen Text nur überflogen, weil ich gleich weg muss, aber ich wollte dir noch kurz die Angst nehmen: Meine Mausedamen bauen sich auch liebend gerne Nester und keine von denen ist schwanger. Das muss aber nicht heißen, dass deine nicht schwanger sind. Mal abwarten...
 
Da schließe ich mich voll und ganz an.
Man kann auch Glück haben ;-)


(und falls doch nicht, tröste ich: mit gut Futter etc kommen selbst die kleinsten Trächtigen ganz gut über die Runden, hatt ich schon ein paarmal.
Und noch'n Trost: Es wird Dir nicht gehen wie mir. 2 trächtige Mäus abgesammelt (von Privat) fürs TH, das nicht übers Herz gebracht, und jetzt hagalt's hier die 17+-Würfe...)
 
Und jetzt drück ich Dir die Daumen, dass es zumindest nicht alle erwischt hat. Abgesehen von den Kosten für Dich wären das für so junge Mäusedamen wohl allesamt Risikoschwangerschaften. Hoffen wir mal, dass sie zumindest mehrheitlich noch zu jung (oder in der Entwicklung zurück) waren, um tatsächlich effektiv gedeckt zu werden.

Wie immer - das Beste hoffen und mit dem Schlimmsten rechnen.

Die Kosten (*überschlag* 5 Böcke je Wurf zu 6 Damen a max 80 Euro Kastra*) wären ja (im Maximum) mit 2400 Euro Recht hoch, aber bringen mich nicht um - dann ist halt mein Münzbudget für vier Monate aufgebraucht (sammle eigentlich antike griechische und römische Münzen). Und bei der Menge ließe sich jeder TA runterhandeln, sehe zumindest das also recht entspannt...

Zwei Dinge finde ich vieeel problematischer:
1. Risikoschwangerschaft: Kann mir einfach nicht vorstellen daß sooo kleine Tiere so viele Welpen (? heißt das so bei Mäusebabies?) werfen, die auch noch lebensfähig sein sollen.
2. Vermittlung - habe zwar ne große Wohnung, aber bei 40-50 Mäusen extra steigt mir meine Frau aufs Dach.

Ansonsten vielen Dank für die vielen guten Wünsche und fürs Daumendrücken. Ich halte Euch natürlich die nächsten Tage auf dem laufenden.
Spätestens in einer Woche dürfte ich ja definitives Wissen - 3 Tage Vorbesitzer, 11 Tage bei mir, da dürften die nächsten 7-10 Tage ja Gewißheit bringen.

@ Stefanie: +-17 ? Du meinst "Welpen" oder "Würfe" *umkipp* ??

@schattenschwinge: Viele Bücher haben Murks. Aber ein ziemlich altes aus der hiesigen Stadtbibliothek hat fast 40 Seiten nur zu Mäusekrankheiten. Vieles davon konnte ich durch das Forum nicht gegenchecken. Ich poste heute abend mal ein oder zwei (muß nämlich jetzt weg), vielleicht betreffen die ja gar keine Farbmäuse.

Herzliche Grüße,
Talleyrand
 
Stefanie: +-17 ? Du meinst "Welpen" oder "Würfe
pro Wurf +- 17 Jungtiere.... Wie viele Würfe es insgesamt bei ihr sind, weiß ich aber nicht...
 
Kannst du den Autor und Titel von dem Buch nennen? Evtl. kann das hier jemand gegen checken, und einem Neuling ein wirklich gutes Buch empfehlen zu können, ist definitiv kein Nachteil.
 
Buch:

Schmidt, Günther: Hamster, Meerschweinchen, Mäuse und andere Nagetiere, Stuttgart 1985 (= 2. Aufl.)

Der Teil mit den Krankheiten hat doch "nur" 30 Seiten. Er beschreibt bei jeder, welche Nagetiere davon besonders betroffen sein sollen.

Als Beispiel zitiere ich mal wähle ich hier mal die "Ektromelie":

"Ektromelie oder Pocken. Diese wichtige Viruskrankheit der kleinen Nagetiere kann Goldhamster, Mäuse und Ratten befallen, hat aber artspezifische Erreger.
Von praktischer Bedeutung ist sie nur bei Mäusen, die häufig damit latent verseucht sind. Die Krankheit kommt durch Fütterungs- und Haltungsfehler zum Ausbruch. (Unterstreichung von talleyrand) Bei akutem Verlauf beträgt die Todesrate bis zu 90%. Symptome: Struppiges Fell, Appetitlosigkeit, Bewegungsarmut. Tod nach 4 Stunden bis einigen Tagen. Die chronische Form ist jedem, der Mäuse je gehalten hat, weit besser bekannt. Sie zeigt sich bei Tieren, die die akute Form überlebt haben, und bei denen der Verlauf primär chronisch ist. Symptome: Vergrößerung eines Fußes (meist Hinterfuß), Abfaulen der Ohren, Beulen am Schwanz, wo sich später borkige Stellen auf der Haut bilden. Die geschwollenen Füße oder Zehen werden durch Ödeme des Unterhautgewebes verursacht, aus dem später seröse Flüssigkeit austritt. Es kommt dann zu Verkrustungen der oberflächlichen Geschwüre. Auch Bläschen können auftreten. Die kranke Haut ist gewöhnlich scharf von der gesunden abgesetzt. Gliedmaßen und Ohren trocknen ein und fallen schließlich ab. Bei Befall nur eines Fußes, des Schwanzes oder der Ohren ist die Genesung möglich. Die Tiere erwerben damit Immunität. Greift die Krankheit jedoch weiter um sich, z.B. auf weitere Füße und / oder die Haut um die Schnauze, so kommt es unweigerlich zum Tode. Die Übertragung der Viren geschieht durch Kontakt. Die Inkubationszeit beträgt 3-5 Tage. Innerhalb von 6-8 Wochen kann der gesamte Tierbestand durchseucht sein. Die Letalfaktor der chronischen Form liegt bei 70-95 %. Als vorbeugende Maßnahmen haben sich Pockenschutzimpfungen bewährt. Weil die Krankheit so außerordentlich ansteckend ist, müssen befallene Tiere sofort getötet werden. Da die Disposition für Ektromelie in den einzelnen Stämmen unterschiedlich ist, hat man Mäuse gezüchtet, die ektromeliefrei sind und deren Kauf dringend zu empfehlen ist."

Da ich zu dem Begriff "Ektromelie" hier im Forum nichts, zu Pocken nur wenig gefunden habe, gehe ich mal davon aus, daß unsere Mäuse wohl alle von denen abstammen, die der Artikel im letzten Satz erwähnt.
Weitere (aber bei Buchveröffentlichung 1985 noch nicht gebannte) Krankheiten bei den Mäusen sind u.a. die "Lymphozytäre Choriomeningitis", die "Mäusehepatitis" und die "Poliomyelitis" etc..
Zum Glück können Mäuse nicht lesen - da wäre so manches für ne hypochondrische Maus drin. (Nur nen Tennisarm kann man bei Mäusen wohl ausschließen - falls jemand die Anspielung versteht =) ).

Alles in allem bestimmt in vielen Dingen (1985!) überholt, aber durchaus informativ. Habe dadurch verstanden, warum die Mäuse manchmal ihre Köttel fressen (Stichwort "Blinddarmpillen") und meinen ansozialisierten Würgereiz *kotz* nunmehr gegen natürliche Neugier getauscht ;-)

Liebe Grüße,
Talleyrand
 
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leicht OT inzwischen:

pro Wurf +- 17 Jungtiere....

Jupp.

Wie viele Würfe es insgesamt bei ihr sind, weiß ich aber nicht...
bei mir kommt der zweite solche, beim Ursprungsbesitzer sitzt ein solcher, und bei 5 Mäusen könnt's weitergehen - bei der Wurfgröße sind sie zum Glück etwas Spätentwickler, vielleicht haben wir wenigstens Glück mit den 3 jungen Mädels.....

Aber für das, was die so liefern, braucht man im Normalbetrieb fast 17 Würfe :D
 
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