Hallo Käthe,
ich habe selber Farmäuse, Mongolische Rennmäuse, Fettschwanzrennmäuse und einen Goldhamster und muss sagen, die Farbis stinken am meisten. Wobei man das relativieren kann, wenn man Details weiss. Je größer die Gruppe, desto mehr stinken sie - ist ja logisch. Man kann sich etwas behelfen, indem man z.B. die Etagenbretter alle dick mit Sabberlack versiegelt, damit da kein Urin eindringt. Zusätzlich habe ich auf den Brettern noch Hanfmatten liegen, weil auf einem Brett ihr Schlafwigwam ist und sie es ja kuschelig haben sollen und auf den anderen beiden Etagen steht jeweils ein Laufrad, welche sie sehr viel benutzen und auch als Klos umfunktioniert haben. Dann stehen auf diesen Etagen in je einer Ecke noch zusätliche Eckklos mit Buchenschredder, in denen sie auch of sitzen, sich putzen oder ihr Gemüse dort fressen, dann pinkeln sie da natürlich auch rein. Unten in der Einstreu pinkeln sie zum Glück kaum, da komme ich bei 100x50cm und 8 Mäusen 3 Wochen mit aus, dann wird ausgetauscht. Heu gibt es auch dazu. Wenn du Holzhäuser benutzt, dann solltest du die vorher auch mit Leinölfirnis dicht machen - glaub mir, vollgepinkelte Holzteile stinken sehr schnell zum Himmel und wenn du immer neu kaufen musst, geht das auch ins Geld.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich ungerne auf die kleinen Stinker verzichten würde, weil sie von allen Tieren bei mir einfach am interessantesten und lustigsten sind. Wenn du natürlich weniger Mäuse hast, dann riecht es nicht ganz so doll, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Farbmäuse erst so richtig wohl fühlen, wenn sie eine größere Gruppe haben. Unter 5 gehe ich gar nicht und bei 8 pendelt sich dann das Wohlfühlen der Mäuse und meine Geruchsbelästigung und Arbeitsbelastung ganz gut ein. Man muss auch bedenken, dass Farbis nicht sehr alt werden. Die meisten meiner Mäuse sind so 1 - knapp 1 1/2 Jahre alt geworden, nur eine ist mit 2 Jahren einfach so eingeschlafen. Farbis sind sehr tumoranfällig und wenn man eine kleine Gruppe von 2 oder 3 Tieren hat, dann ist man eigentlich schnell immer wieder bei einer VG angelangt.
Farbmäuse sollte man aber nicht in Terrarien oder Nagerbecken halten, weil die sehr viel pinkeln, ergo viel Ammoniak abgeben, Nagerbecken (sprich ausrangierte Aquarien) für Farbis zu schlecht belüftet sind und die Kleinen wahnsinnig gerne am Gitter hochklettern. Also Gitterkäfig ist bei Farbis meine erste Wahl, auch wenn dann morgens immer die halbe Einstreu draußen liegt
Wenn du stark geruchsempfindlich bist oder wenig Zeit hast, sind Mongolische Rennmäuse eine sehr gute Wahl. Die kann man am besten in großen Nagerbecken halten mit hoher Einstreu und eventuell noch einem Gitteraufsatz oben drauf, weil die sonst die Näpfe in kurzer Zeit versenken. Davon sollte man aber nur 2 Tiere zusammen nehmen, weil Renner in größeren Gruppen - auch schon ab 3 Tiere - dazu neigen, über kurz oder lang ihre Kammeraden zu jagen und zu beißen. Meine beiden Damen leben in einem Nagerbecken von 170x50cm Grundfläche und du riechst nichts von ihnen, nur die Einstreu und das Heu. Renner pinkeln meistens in ihr Sandbad, das sich schnell und einfach austauschen lässt, sollte es doch mal müffeln.
Die Fettis sind über einen privaten Notfall zu mir gekommen, ich würde aber nicht empfehlen, extra welche vom Züchter zu nehmen, weil man sehr schwer an weitere Tiere kommt, wenn man wegen Partnertod neu vergesellschaften muss/will. Gelegentlich sieht man auch mal Blasse Rennmäuse, die sollen auch sehr pflegeleicht sein, etwas anhänglicher als Mongolen, aber hier gilt eigentlich das gleiche Problem wie bei den Fettis: woher neue nehmen, wenn man aufstocken will...
Stroh als Einstreu würde ich nicht nehmen. Erstens ist das doch ziemlich pieksig und zweitens saugt das doch gar nicht richtig auf. Da haste dann wieder Gestank in der Bude. Ich nehme für alle Tiere Hanfeinstreu als Basis, mische dann je nach Bedarf Leineneinstreu oder Hanfpellets drunter und die Mongolen haben viel Heu eingemischt, damit die Gänge besser halten. Bei den Rennern habe ich gemerkt, dass ich sehr viel mehr Staubwischen muss, weil durch die Buddelei ziemlich viel Einstreustaub verteilt wird - obwohl sowohl Hanf als auch Leinen mit zu den staubärmsten Einstreuarten zählen und auch gerne von Allergikern benutzt werden.
Und ja, ich stimme Lumi zu...es wäre am besten, wenn du mal bei jemandem vorbeischaust, der solche Tiere hat und dich mit ihm unterhälst, dann merkt man sehr schnell, welche Art einem eher liegt.