Ungehorsam
Mäusologie-Meister*in
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matz, deine geschichte ist unsere erste mäusegeschichte und sie war lang- mit höhen und tiefen auf mensch-und mausseite.
irgendwann im mai oder juni 2005 haben wir dich in einem zooladen ausgesucht- weil du diesen unwiderstehlichen blitz auf deiner stirn hattest.
weil ich unbedingt eine schwarze maus dazu wollte, musstest du noch zwei wochen warten, bis die andere maus 'geliefert' wurde.
mit jule hast du dich in deinem kleinen aquarium dann nur leidlich verstanden: du warst die freche, die immer rauskam, die immer der chef war.
ihr habt bei mir gewohnt, als ich meinen studienplatz bekam, als ich von hamburg nach oldenburg umzog, sogar mit nach trier zum studieren seit ihr gekommen. ich glaube nicht, dass die ganze reiserei toll war, aber wir wussten es nicht besser.
im märz 2006 ist dann deine mitbewohnerin jule durch einen schrecklichen unfall ums leben gekommen und du warst alleine. ich werde diese zeit nie vergessen: das erstemal machte ich mich im internet über farbmäuse schlau- und bin vor schuldgefühlen fast im boden versunken...
wir haben versucht, soviel wie möglich wieder gutzumachen, haben dir drei grosse rassemausdamen als gesellschaft geholt, denen du haushoch an geschicklichkeit und schnelligkeit und auch dreistigkeit überlegen warst
mit ihnen hast du dann lange als vierer gruppe in der schnell gebauten voliere gelebt- auch hier weiterhin der chef im ring.
wir vermissen die kleinen geschichtchen mit dir, matzeline: wie du abends immer am käfigrand standest und einmal freundlich in unsere gesichter geschnuppert hast als wolltest du "hallo mensch- wo bleibt mein kürbiskern?" sagen. oder wie du beim auslauf im flur in jungen jahren die strukturtapete hochgekrabbelt bist und von oben auf dem türrahmen senkrecht die wand wieder herunterspaziert bist, während wir doofen menschen fast einen herzinfarkt bekamen.
wir vermissen auch deinen starrsinn und deine eigenständigkeit: du hast immer gemacht, was DU wolltest, bist nie auf die hand gekommen, sondern hattest uns mit deinen salat'bestellungen' und sonderwünschen fest im griff.
wir vermissen dich, weil du uns das erstemal gezeigt hast, was mäuse für wunderbare kleine eigenständige individuen sind.
im alter haben dann ein paar wehwehchen wie das doofe matschauge dich geplagt, was dich aber NIE davon abhalten konnte, in deinem geliebten WW zu laufen, auch wenns manchmal nur noch eine halbe umdrehung war.
dein tumor ist am ende schnell gewachsen, hing wie ein riesiger beutel zwischen deinen vorderbeinen und wir haben lange überlegt, wann eine so selbstbestimmte und flinke maus gehen darf: du durftest rechtzeitig gehen. dann, als du noch alles im griff hattest, als du selbst als kleine, alte beutelmaus den anderen noch die backoblaten wegfuttern konntest.
danke matz, fürs dasein und für das, was wir an und mit dir über mäuse gelernt haben.
irgendwann im mai oder juni 2005 haben wir dich in einem zooladen ausgesucht- weil du diesen unwiderstehlichen blitz auf deiner stirn hattest.

weil ich unbedingt eine schwarze maus dazu wollte, musstest du noch zwei wochen warten, bis die andere maus 'geliefert' wurde.
mit jule hast du dich in deinem kleinen aquarium dann nur leidlich verstanden: du warst die freche, die immer rauskam, die immer der chef war.
ihr habt bei mir gewohnt, als ich meinen studienplatz bekam, als ich von hamburg nach oldenburg umzog, sogar mit nach trier zum studieren seit ihr gekommen. ich glaube nicht, dass die ganze reiserei toll war, aber wir wussten es nicht besser.
im märz 2006 ist dann deine mitbewohnerin jule durch einen schrecklichen unfall ums leben gekommen und du warst alleine. ich werde diese zeit nie vergessen: das erstemal machte ich mich im internet über farbmäuse schlau- und bin vor schuldgefühlen fast im boden versunken...
wir haben versucht, soviel wie möglich wieder gutzumachen, haben dir drei grosse rassemausdamen als gesellschaft geholt, denen du haushoch an geschicklichkeit und schnelligkeit und auch dreistigkeit überlegen warst

mit ihnen hast du dann lange als vierer gruppe in der schnell gebauten voliere gelebt- auch hier weiterhin der chef im ring.
wir vermissen die kleinen geschichtchen mit dir, matzeline: wie du abends immer am käfigrand standest und einmal freundlich in unsere gesichter geschnuppert hast als wolltest du "hallo mensch- wo bleibt mein kürbiskern?" sagen. oder wie du beim auslauf im flur in jungen jahren die strukturtapete hochgekrabbelt bist und von oben auf dem türrahmen senkrecht die wand wieder herunterspaziert bist, während wir doofen menschen fast einen herzinfarkt bekamen.
wir vermissen auch deinen starrsinn und deine eigenständigkeit: du hast immer gemacht, was DU wolltest, bist nie auf die hand gekommen, sondern hattest uns mit deinen salat'bestellungen' und sonderwünschen fest im griff.
wir vermissen dich, weil du uns das erstemal gezeigt hast, was mäuse für wunderbare kleine eigenständige individuen sind.

im alter haben dann ein paar wehwehchen wie das doofe matschauge dich geplagt, was dich aber NIE davon abhalten konnte, in deinem geliebten WW zu laufen, auch wenns manchmal nur noch eine halbe umdrehung war.

dein tumor ist am ende schnell gewachsen, hing wie ein riesiger beutel zwischen deinen vorderbeinen und wir haben lange überlegt, wann eine so selbstbestimmte und flinke maus gehen darf: du durftest rechtzeitig gehen. dann, als du noch alles im griff hattest, als du selbst als kleine, alte beutelmaus den anderen noch die backoblaten wegfuttern konntest.
danke matz, fürs dasein und für das, was wir an und mit dir über mäuse gelernt haben.
