Farbmaus belagert die andere

Sabranky

Käseliebhaber*in
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Hallo :)
Ich habe mir vor ca 2 Monaten zwei Pflegefälle(Pinky&Brain) aus einer Zoohandlung geholt. Eine Freundin arbeitet dort und meinte diese zwei wären schwer zu vermitteln, da Brain von seinen Artgenossen zerbissen wurde und der Pinky (wie später herausgefunden) einen schweren Milbenbefall hatte.
Nachdem ich beide mit tierärztlicherunterstützung gesund gepflegt hatte wollte ich ihnen einen dritten Freund(Samson) besorgen. Dieser lebte in der gleichen Zoohandlung ca 2 Wochen alleine und deshalb wählte ich ihn. Doch am gleichen Abend zerbiss er mir Brain und deshalb beschaffte ich ihm in den nächsten Tagen einen eigenen Käfig.
Mit ihm war ich ebenfalls beim TA, dieser meinte das eventuell ein Infekt für sein Verhalten verantwortlich wäre. Leider lässt sich Samson gar nicht anfassen. Er tretetet aus oder beißt in die Finger. Trotzdem versuchte ich mein Bestes ihn mit Antibiotikum zu behandeln.

Aber wieso ich überhaupt schreibe ist, weil Pinky vor einer Woche anfing die meiste Zeit Brain zu jagen. Er näherte sich ihm immer langsam, schnüffelte meist am Hinterteil von Brain und hielt ihn dann fest oder legte sich schräg auf seinen Rücken oder Kopf. Er lies ihn auch nicht an den Napf oder selten aus den Häusern im Käfig. Nachdem Brain deswegen schon sehr abgemaggert aussah beschloss ich beide zu kastrieren. Zum Glück lief alles gut und beide überlebten diese.
Problem ist jetzt nur das am gleichen Abend Pinky noch aggressiver an Brain ranging. Und deshalb wollte ich fragen ob mir jemand Samsons und Pinkys Verhalten erklären kann?

LG Sabranky
 
hey

es könnte eine ganz einfache Erklärung geben:

Und deshalb wollte ich fragen ob mir jemand Samsons und Pinkys Verhalten erklären kann?

Du sprichst dauernd von "Er" - handelt es sich um unkastrierte Männchen?
Dann verhalten sie sich - leider - arttypisch.
Unkastrierte Jungs lassen sich nur in großen Ausnahmen friedlich zusammenhalten.

Die Lösung? Auch für Samson:
Eine Kastration.
aber bitte geh zu einem anderen Tierarzt. Die Diagnose, dass ein Infekt für die Agressionen verantwortlich sein soll, ist doch schon mehr als abenteuerlich.

Wenn sie kastriert wurden, dauert es ein wenig, bis das Testosteron abgebaut wurde und sie zu friedlichen Lämmern werden.
Nach 4 Wochen kannst Du nochmal einen Versuch starten und sie vergesellschaften (Nicht einfach in den Käfig dazu setzen... sondern langsam aneinander gewöhnen).

Hier findest Du interessante, ausführliche Themen dazu:
farbmaus:kastrationsgruende [Mausebande Wiki]
farbmaus:vergesellschaftung [Mausebande Wiki]

einen Tierarzt kannst Du hier im Forum erfragen, wenn Du auf der Startseite ganz unten im entsprechenden Bereich einen Thread eröffnest.


LG und alles Gute!
 
Hallo Sabranky,
immer wieder wird berichtet, daß die Mäuse kurz nach der Kastration eher aggressiver reagieren, als vorher. Ich habe das auch beobachtet und nehme an, daß bei der Kastration am Hoden gezogen und gedrückt wird und dabei Testosteron ins Blut gelangt. Dieser Testosteron-Peak könnte das verstärkte Aggressionsverhalten direkt nach der Kastra erklären und das muß ja erst mal wieder abgebaut werden.

Nach meiner Erfahrung kann das aber bereits ein oder zwei Wochen später deutlich besser aussehen, gerade wenn die Mäuse vorher schon zusammen saßen. Also vielleicht muß nicht die ganzen 4 Wochen abgewartet werden. =)
Viele Grüße
Fufu

Edit: Auch für Samson wäre eine Kastration zu empfehlen. =) Unkastrierte Farbmäuse kann man nur in Ausnahmefällen und auf ganz wenig Platz zusammen halten, weil sie sich meist bis aufs Blut bekämpfen.
 
Last edited:
Das mit dem "herausdrücken" von Testosteron halte ich für nicht sonderlich plausibel. Die Hoden sind ja nun nicht ein Sammelluftballon für Testosteron. Testosteron wird zwar dort gebildet, aber stetig über den Blutkreislauf verteilt.

Ich schieb die Arschigkeit nach der Kastra (die hier aber nie sooo auffällig war) auf Schmerzen. Und Unwohlsein durch die Naht. Die zuppelt ja auch ungewohnt....
 
Genau, das Testosteron wird ins Blut abgegeben. Beispielsweise darf bei Schilddürsenüberfunktion genau aus diesem Grunde keine Operation an der Schilddrüse stattfinden. Durch die Manipulation während der Operation gelangen verstärkt Schilddrüsenhormone ins Blut und können eine thyreotoxische Krise auslösen. =)
 
Huhu!

Aber müsste das dann nicht immer passieren? Oder nur, wenn der Tierarzt sich "blöd" angestellt hat?

Ich hab ja hier nun schon einige Jungs kastrieren lassen. Alle fanden es doof, klar :D Besonders auffällig fand ich, dass sie die Hinterbeinchen oft so strecken, als wäre dort hinten eben irgendwas komisch/anders/störend. Naja, ist ja auch so...
Sehr aggressives Verhalten direkt nach der Kastration habe ich aber auch schon beobachtet. Einmal musste ich eine Gruppe am Tag der Kastration sogar trennen, weil es selbst auf Transportboxgröße heftige Beißereien und Kugeleien gab *Angst* Aber sie sind nicht oft so aggressiv, nur manchmal.

Ob die Jungs dann schlechte Laune haben... Ich denke, manche schon. Vielleicht ist es bei manchen auch das Testosteron, das eventuell plötzlich zuviel da ist. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass dort eben Wunden sind. Verwundete Tiere werden ja manchmal aus der Gruppe verstoßen oder angegriffen *grübel*
Ich denke, wir werden es eh nicht erfahren.

Sabranky, erstmal ein herzliches Willkommen in der Mausebande =)
Ich finde es toll, dass du die Jungs hast kastrieren lassen. Ich drück Samson die Daumen, dass es bei ihm auch so gut klappt!

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Manche TÄ nähen die Wunde gar nicht, sondern "kleben" sie mit einem biologischen Kleber. Die letzten 6 Kasträtchen - da sah man gar nichts. Sie haben auch nicht verstärkt geleckt oder "gefummelt". Man muß auch in die Überlegung miteinbeziehen, daß bei einer Kastration - da glücklicherweise die Hoden sich ja außerhalb der Bauchhöhle befinden - nur ein Hautschnitt gemacht wird und keine Muskeln durchtrennt oder Körperhöhlen eröffnet werden. Von daher muß man davon ausgehen können, daß nach so einem Eingriff keine unerträglichen Schmerzen auftreten. Im Falle einer möglichen p.o. Schwellung wäre der Schmerz wohl am ehesten mit einem Hautschnitt plus leichter Gewebsquetschung vergleichbar. Mit der Theorie, daß Wundschmerz oder eine Irritation durch die Wundnaht für die Aggressionen nach einer Katration verantwortlich sein könnten, kann ich mich nicht recht anfreunden. *grübel*
Dann müßte bei Mäusen, beispielsweise nach einer Tumor-Op, ja auch verstärkt aggressives Verhalten beobachtet werden, was aber meiner Kenntnis nach hier noch nie berichtet wurde und auch nach meinen eigenen Erfahrungen nie aufgetreten ist. =)
 
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