Hallo Glühwürmchen,
das ist ja erleichternd, daß das Baytril jetzt doch anschlägt. Bitte das AB jetzt nicht zu schnell absetzen. =) Allerdings würde ich - wenn es dem Mäuschen jetzt besser geht - nicht noch mal ein weiteres AB folgen lassen.
Manche Mäuse haben einfach einen chronischen Infekt oder eine Infektanfälligkeit, im Sinne einer chronischen Bronchitis. Da helfen AB nur bedingt. Eine anhaltende Behandlung mit AB kann sich auch ungünstig auf die natürliche Bakterienflora in den Bronchien auswirken und damit sogar die Vermehrung krankmachender Bakterien fördern.
Von daher ist es dann oft besser mit immunstimulierenden Mitteln und schleimlösenden Tees weiter zu machen. Ich hab hier zwei alte Mäuse, die beide sehr geniest und auch geschnattert haben. Eine Maus hatte auch noch gesträubtes Fell und eine etwas pumpende Atmung. Nach der Behandlung mit einem AB wurde es besser. Ganz verschwunden sind die Symptome aber nicht. Jetzt bekommen die Beiden Medikamente zur Schleimlösung, also Tee, und ich behandle diese chronischen Schnattermäuse momentan auch versuchsweise mit einer Mischung aus Weihrauch-Kürbiskernöl und Nutri. Beide Mäuse schnattern noch bei Aufregung, aber es ist viel besser geworden. Diese Schnattermäuse sollten möglichst keinem großen Streß ausgesetzt werden. Wichtig ist aber, daß es ihnen sonst gut geht, also sie sollen keine Atemnot haben, gut fressen, kein gesträubtes Fell zeigen und sich problemlos bewegen können. Man muß aber nicht bei jedem Niesen erneut mit einem AB reagieren. Ich beobachte die Mäuse sehr genau, ob sich der Zustand verschlechtert. Nur dann würde ich die erneute Behandlung mit einem AB überlegen.
Früher war ich sehr großzügig mit dem Gang zum TA, der dann eigentlich immer eine AB-Therapie einleitete. Allerdings schienen mir die Mäuse dadurch irgendwie ständig wieder krank zu werden. Dann war ich eine Zeit lang sehr zurückhaltend mit der Gabe von AB. Wenn die Mäuse aber eine richtige Lungenentzündung bekommen, dann wird die Situation schnell kritisch. Inzwischen werden die Mäuse bei akut auftretenen Infekten mit einem AB behandelt, bis es besser geworden ist und ich unterstütze das dann anschließend mit immunstärkenden und schleimlösenden Mitteln. Oft bessert sich die Situation anschließend noch weiter. Nur wenn Symptome wie ein gestörtes Allgemeinbefinden, also struppiges Fell, Freßunlust, Einschränkung der Aktivität auftreten, oder die Atemgeräusche sich deutlich verstärken, dann wird erneut ein AB eingesetzt. Beim Auftreten von Atemnot, sichtbar an einer Flankenatmung, gehe ich davon aus, daß eine Lungenentzündung vorliegt. In dem Fall braucht die Maus auf jeden Fall ein AB. Bei hochgradiger Atemnot wird das noch mit dem kurzfristigen Einsatz von Cortison kombiniert.
Aber nicht jedes Niesen ist gleich lebensbedrohlich. =) Auch das Schnattern scheint mir mehr der Ausdruck einer Bronchitis zu sein, als einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung, wenn keine Atemnot damit verbunden ist.
Liebe Grüße
Fufu