Frage an alle mit Fällen von Schiefkopf und ZNS Störung…

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Scotchbride

Gast
Da ich derzeit gleich 2 merkwürdige Fälle von Mäusen mit Schiefkopfhaltung habe möchte ich etwas fragen. Dazu hole ich zur Vorgeschichte etwas weiter aus…

Es betrifft die 4 Binis die ich von Shi-ne zur VG bekam. Leider hat die VG nicht geklappt und ich trennte die Gruppe wieder von den anderen Mäusen. Ca. 1 Woche später lief die erste von einem auf den anderen Tag mit extremer Schiefkopfhaltung herum, dazu kam Niesen. Zunächst tippte meine TÄ auf Mittelohrentzündung, wie behandelten mit AB, Cortison und B-Vitamine über das Trinkwasser. Der Maus ging es zusehend besser, doch 4 Tage später war eine weitere Maus betroffen. Ebenfalls ohne Anzeichen mit plötzlichem Schiefkopf. Die Infektion (vermutet wird Hirnhautentzündung bzw. schwerwiegende Mittelohrentzündung mit einhergehender Schiefkopfhaltung sowie Atemwegsproblemen) trat akut auf, von einem auf den anderen Tag. Die erste Maus musste ich inzwischen erlösen lassen, da sich ihr Zustand dramatisch verschlechtert hat. Um die zweite bange ich derzeit ob sie es überhaupt schafft. *traurig*

Es erscheint mir nicht ganz logisch, dass 2 Tiere innerhalb weniger Tage so stark erkranken. Es sei denn es liegt ein wirklich hartnäckiger Erreger vor. Nur – woher soll dieser kommen ?

Mein leiser Verdacht liegt darin, dass die Mäuse in ihrem Käfig ein ggf. infiziertes Grasnest bekommen haben. Das gleiche Modell, von der gleichen Firma hatte meine Hubi-Gruppe ebenfalls. Hubi ist der Kastrat, der vor etwa einem halben bis dreiviertel Jahr anfing im Kreis zu laufen. Er wurde mit Baytril, Voren (Cortison mit Depotwirkung) und Vitamin B behandelt – erfolgreich. Auch beim Rückfall, wenige Monate später verlief die Behandlung mit Erfolg. Einzig eine leicht schiefe Körperhaltung blieb zurück. Das Grasnest wurde aus dem Gehege verbannt…jedoch lässt mich dieser Verdacht nicht los, dass sich evtl. der Auslöser für die Erkrankungen der Mäuse aus verschiedenen Gruppen mit diesem Nest in Verbindung bringen lässt. Ob sich ein Erreger so lange auf der Oberfläche hält weiß ich leider nicht. Das Nest war bis dato in der Originalverpackung (Karton). Ich weiß nicht ob ich die Herstellerfirma nennen darf…nur so viel: es handelt sich um die Marke, die man bei zooplus bestellen kann. ;-)

Meine Frage an euch, die ebenfalls Schiefkopfmäuse oder evtl. Rollmäuse haben/hatten:
Hattet ihr in den Gehegen auch solche Grasnester als die Mäuse erkrankten ?


Wenn sich hier noch mehr Mäusehalter melden würde ich nämlich nicht mehr an einen Zufall glauben…
Vielleicht können die Biologen unter euch hierrzu noch etwas sagen wegen der Ansteckung/Haltbarkeit der Keime auf solchen trockenen Oberflächen wie Grasnestern. Wäre sehr froh über Infos.


LG,
Scotty
 
hallo,

also ich würde behaupten, dass diese Grasnester in einem Großteil der Käfige hier zu finden sind... ohne Schiefköpfe und selbst WENN.... ist das ja kein absolut extrem seltenes Krankheitsbild, das auch ohne Grasnester auftritt,... oder?
daher erneut mein Rat: frag deinen Doc, ob sich die Erreger auf einem komplett trockenen Grasnester überhaupt über längere Zeit halten...

ich hatte auch schon Schiefköpfe, das trat immer akut und sehr plötzlich auf.... und wenn die tiere gestresst sind durch die VG und den umzug... dann halte ich es auch nciht für soooo unwahrscheinlich, dass die sich gegenseitig anstecken, sei es Otitis oder Hirnhautentzündung.... ist halt ansteckend... es rotzen ja auch oft mehrere Tiere gleichzeitig :)

grüße
nina
 
AW: Frage an alle mit Fällen von Schiefkopf und ZNS Störung…

Ich hab auch einige dieser Grasnester und kein Tier war oder ist jemals auffällig gewesen.

Falls noch eine Maus stirbt, würde ich die auf jeden Fall einschicken... dann weiß man womit man es zu tun hat und kann produktiver gegen ankämpfen.
 
Naja, das Problem an der Sache ist ja, daß Hirnhautentzündungen (soweit ich das beim googeln gelesen habe) so viele unterschiedliche Ursachen haben kann, ob bakteriell oder virusbedingt, Pilze oder Parasiten...das müste man erstmal herausfinden. Erst dann kann ich gezielt nachhaken, über welchen Zeitraum der Erreger überleben und sich verbreiten kann.
Mich lässt nur einfach der Gedanke nicht los, daß es noch mehr solcher Fälle geben könnte...daß bei mir beide Gruppen dieses Grasnest hatten fiel mir auch nur rein zufällig auf. Und irgendwie müssen die Keime ja zu den Tieren gelangt sein. ;-)

Vielleicht rufe ich doch besser noch mal in der TiHo an...noch habe ich die tote Maus dort nicht zur pathologischen Untersuchung abgegeben (liegt noch in der "Kühlung").
Möglicherweise war es auch einfach ein "blöder Zufall" daß 2 Mäuse nacheinander erkrankten, weil das Immunsystem im Keller war. Letztlich habe ich mich zunächst entschlossen unter Vorsicht abzuwarten, es sei denn die beiden bislang gesunden Tiere zeigen auch plötzlich Symptome. 2 kranke Mäuse incl. Todesfall sind schon nicht schön, aber bei 3 oder 4 ist etwas oberfaul...
 
letzten endes kannst auch DU Überträger sein.... und nicht jede Krankheit, deren Erreger man in sich trägt, bricht auch aus....
 
Das ist mir schon klar ;-)

Ich wollte die Frage aber mal so in den Raum stellen, da ich schon von mindestens einem anderen Schiefkopf-Fall gelesen habe, bei dem auch ein Grasnest im Gehege war.
 
Huhu,

ich hatte eine Rennmaus mit Schiefkopf aus dem TH. Die hatten auf jeden Fall keine Grasnester dort. Bei ihr war es vermutlich ein Schlaganfall, von dem sie sich dann bei mir sehr allmählich erholen konnte. Seitdem habe ich etliche Grasnester gehabt, aber Göttin sei dank nicht wieder dieses Erkrankungsbild.

LG
Carola
 
Ich hatte vor wenigen Wochen eine Maus mit "Drehkrankheit" ohne Schiefkopf, nur Kreislaufen. Sie hatte kein GrasNest, und nur Inventar welches schon seit längerem in meinem Besitz und Benutzung ist.
Sie hat keine weitere Maus angesteckt und wurde vollständig therapiert ohne auch nur eine Kopfendrehung zurückzubehalten :)
Auch in allen andren Gruppen hatte ich das zum Glück noch nie. Ich hatte allerdings auch nur Nester von Rodipet...
 
Der zweiten Maus geht es immer schlechter. *traurig*

Gestern gab es die 2. Spritze, noch beim Pieksen wurde sie plötzlich total ruhig und wehrte sich nicht mal mehr...seitdem ist sie matt, seit heute frisst und trinkt sie nicht mehr (hat Amynin bekommen) und liegt nur noch in der Ecke bei Wärmflasche und Rotlicht. Ich versuch ihr Brei und Traubenzuckerwasser zu füttern, aber es sieht nicht gut aus...*heul*
 
Die 2. Bini ist in der Nacht von Freitag auf Samstag verstorben. *traurig*

Nach Rücksprache mit meiner TÄ gehen wir von einem Virus bzw. einer Mischinfektion aus, die die Binis ziemlich bös erwischt hat. Die verbliebenen beiden sind inzwischen ebenfalls in Behandlung, eine hat ebenfalls einen Schiefkopf und taumelt mehr als daß sie gerade läuft, frisst, trinkt und klettert aber noch "normal", die andere ist topfit bis auf hin und wieder Atemgeräusche.

Wir gehen nun kein Risiko mehr ein und haben und für Doxy/pred entschlossen, falls überhaupt noch etwas helfen kann. Bei einem Virus hätten wir wahrscheinlich eh kaum eine Chance. Andere Mäuse aus meinem Bestand sind nicht betroffen. Es sind nur die Binis, die diese Symptome zeigen bzw. zeigten.
Selbst wenn ich die Tiere zur Abklärung einschicke wäre ihnen damit nicht geholfen, deswegen sehe ich doch erstmal von Ursachenforschung ab und konzentriere mich lieber auf die Patienten...ich hoffe daß wenigstens diese beiden diese fiese Krankheit überstehen...*seufz*
 
Hi, ist traurig, das zu lesen. Bin eben erst wegen des neuen Beitrags drauf gestoßen. Drücke deinen Patienten ganz feste die Daumen, dass sie es überstehen und dir natürlich wünsche ich die erforderlichen Nerven.

lg lisapipi
 
Mareike, es gibt Maus-Enzephalie-Viren. Auf die kann man mit Serum testen lassen. Vielleicht hilft dir das weiter. Soll ich dir den genauen Namen nochmal raussuchen?
Es ist leider nicht untypisch dass nicht alle Mäuse erkranken. Oft tragen sie den Virus latent in sich, aber scheiden ihn die ganze zeit aus, sprich bleiben infektiös für andere Tiere. Tiere mit einem schwächeren Immunsystem erkranken dann.

Ich würde auf alle Fälle auf solche Viren testen lassen, im schlimmsten Fall darfst du (also ich will nix vorschreiben, klar, aber wer setzt neuen tieren schon gerne diesem Risiko aus?) den Bestand nicht weiterführen, also nicht aufstocken.
Ich hab das selbe Problem mit meiner Krebs-Gruppe...die stirbt auch aus...

Alles gute *drück*
 
rein interessehalber: (kann shine wohl am ehesten beurteilen) - sind verwandte binis mit meinen?

die sind zumindest fit (bis auf leichte atemgeräusche die mit baytril behandelt wurden)
 
@detwaxy: Zumindest diejenigen, die auch aus der Gruppe stammen sind allesamt nicht betroffen, auch nicht die Böcke. Es ist bisher nur bei meinen 4 aufgetreten.
 
AW: Frage an alle mit Fällen von Schiefkopf und ZNS Störung…

rein interessehalber: (kann shine wohl am ehesten beurteilen) - sind verwandte binis mit meinen?
Soweit ich weiß nicht, die kommen ja ganz woanders her ...
 
Soweit ich weiß nicht, die kommen ja ganz woanders her ...

Die von Detwaxy kamen aus dem Tierheim Herne und diese kommen aus dem Tierheim Hürth. Die von detwaxy sind aber auch schon eine weile vermittelt.
 
Allgemeine Frage: Kann Käfighygiene diese Viren etc beeinflussen? Sprich, wenn die Behausung regelmäßig geputzt wird, kamen die Keime weniger Chancen, Mäuse erkranken zu lassen? *grübel*
 
Ich kenne mich mit Viren im Allgemeinen nicht sonderlich aus, aber wenn man z.B. von EC ausginge sagt z.B. Wikipedia folgendes dazu:

Die Sporen sind sehr umweltresistent. Bei 25 °C sind sie drei Wochen, bei 10 °C drei Monate infektiös. Bei 100 °C sind sie nach 5 Minuten inaktiviert. Zur Desinfektion eignen sich kochendes Wasser, 2%iges Lysol, 1%iges Formaldehyd oder 70%iger Alkohol.

...und wer reinigt das Gehege schon regelmäßig mit diesen Methoden ? Wohl die wenigsten...*seufz*

Fakt ist auch, daß die Tiere die Viren unter sich weiterverbreiten können, über Kot, Speichel, Urin, Bisse usw...Wenn ein Befall sich anhand der Symptome zu erkennen zeigt ist es eh meist schon zu spät.
Außerdem müsste man das komplette Inventar, also auch Tränke, Näpfe, Spielzeug regelmäßig reinigen (was sicherlich kein Spaß für die Tiere ist) und nicht nur die Innen- und Außenflächen.

Kurze Rückmeldung: den beiden Mäuschen geht es den Umständen entsprechend gut. Die Schiefkopfmaus hat "nur noch" eine leichte schräge Kopfhaltung (v.a. wenn sie hochschaut), verhält sich aber stinknormal, sie futtern und trinken anstandslos. Allerdings niesen beide inzwischen wie die Weltmeister. *umkipp* Die "gesündere" hat zwischenzeitlich auch leicht geschnattert, nun aber nicht mehr.

Als Begleittherapie zum AB und Cortison hat meine TÄ Panacur verordnet. Ob sich dadurch etwas gebessert hat wage ich nicht zu behaupten. Zumindest geht es keiner Maus schlechter, und das ist schonmal vielversprechend. Nun schauen wir, was die weiteren Tage bringen. So richtig entspannt bin ich noch nicht...aber ich schaue ob ich noch weitere Infos finde was diesen Ausbruch angeht. Bitte Daumen drücken und hoffen *seufz*
 
Allgemeine Frage: Kann Käfighygiene diese Viren etc beeinflussen? Sprich, wenn die Behausung regelmäßig geputzt wird, kamen die Keime weniger Chancen, Mäuse erkranken zu lassen?
Nö. Viren lassen sich allgemein nicht gern ärgern von irgendwelchen Sachen. Kälte juckt sie nicht im geringsten, Hitze ist für jeden Virus/Bakterium/Protozoen unterschiedlich, manche sterben bei 25° andere brauchen 120° wieder andere noch mehr (oder Dampfdruck)...bei manchen Viren helfen nichtmal die normal-spannenden Desinfektionsmittel...da braucht man schon ganz spezielle, die man nicht eben so in der Apo kaufen kann.

Durch normales Putzen kannst du Viren und Bakterien so wie Sporen kaum beeindrucken. Und wer bombt seine Käfige schon gern alle paar Monate mit Chemie zu? Ist ja für die Bewohner auch nicht sonderlich gesund.
Sowas kann man nur durch eine gewisse Bestandshygiene hinkriegen, aber selbst da... manche Sachen liegen latent (also schlafend) im Tier vor, da kannst du deine 4-wöchige Quarantäne einhalten und die Krankheit bricht nach Monaten trotzdem aus. Deswegen sollte man bei Neuzugängen nicht gleich vergesellschaften sondern erst mal Quarantäne, um die Tiere zu beobachten. Wenn man den Eindruck hat dass in seiner Kolonie was nicht stimmt dann sollte man die Tiere untersuchen lassen bevor man aufstockt, oder man trägt bestimmte Krankheiten immer weiter...
 
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