Gebärmutterentzündung - Maus sofort einschläfern lassen?

[you_are_my_angel]

Ich war gestern Abend mit meiner Luna beim TA, da sie seit zwei Tagen immer mal wieder in der Ecke saß und schwer atmete. Es hat sich leider herausgestellt das sie eine Gebärmutterentzündung hat und sie durch das angeschwollene Organ schlechter Luft bekommt Da Luna ansonsten noch recht fit ist hat der TA ihr die Gebärmutter so gut es ging ausgespült, eine Spritze gegen die Entzündung und eine zur besseren Sauerstoffaufnahme gegeben (die Namen der Medikamente weiß ich leider nicht mehr). Bei der Untersuchung kam auch einiges an Eiter raus, zu Hause war nichts woran ich hätte erkennen können das sie so schwer krank ist.
Heute Morgen ging es Luna anscheinend wieder besser, sie ist im Käfig rumgeklettert, hat gegessen und sieht deutlich besser aus. In älteren Beiträgen habe ich gelesen das es das beste ist die Maus trotzdem so schnell wie möglich zu erlösen. Ich möchte natürlich auch nicht das sie unnötige Schmerzen hat und sich quälen muss. Aber sie ist erst 5 monate alt und hätte noch so ein langes Leben vor sich...ich weiß einfach nicht was ich machen soll *heul*
Hat jemand von euch Erfahrung mit ner Gebärmutterentzündung bei so jungen Mäuschen? Was kann so eine Entzündung überhaupt verursachen? Es wäre schön wenn man die anderen davor "schützen" könnte.

 

[Ben]

Ich kann nicht wirklich was dazu sagen, aber Penelope, unsere Dsungarin hatte vor kurzem auch eine Gebärmutterentzündung. Die hat sich durch AB therapieren lassen und mittlerweile ist sie wieder vollständig genesen.

 

[Mareike]

schützen kannst du die anderen nur (und auch sie selbst) indem du während der entzündung täglich die schlafecke säuberst.

meine goldhamsterdame hatte in ihrem leben 3 gebärmutterentzündungen und je älter sie wurde, um so schlechter hat sie sie weggesteckt....

 

[Ungehorsam]

sie bekommt doch nun auch noch weiterhin ein antibiotikum?

unschöne sache, das *seufz*

alles gute der kleinen

 

[you_are_my_angel]

@Ungehorsam: Luna wird erstmal nicht weiter behandelt. Das was der TA ihr gespritzt hat ist ein neueres, sehr hoch dosiertes Präparat mit einer Depotwirkung von 14 Tagen. Er hat extra gesagt das sie daher kein weiteres AB bekommen darf. Bei Ratten wird das wohl schon sehr erfolgreich eingesetzt.

@Mareike: täglich das Nest säubern hilft? Ist nur leider etwas schwierig da ich in der Voli nicht genau sehen kann wo sie schlafen. Ich müßte dann jeden Tag das ganze Streu durchwühlen. Stelle mir das auch ziemlich stressig vor für die Kleinen wenn sie immer ihr Nest neu machen müssen. Werde es aber mal vorsichtig versuchen.

Ist echt ne blöde Situation, eigentlich sollte Lunas Gruppe diese Woche Zuwachs bekommen. Muß ich mit der VG noch warten und weiterhin auf ein Wunder hoffen *seufz*

 

[Mareike]

depotwirkung von 14 tagen? hab ich noch nie gehört und kann ich mir auch schwer vorstellen.....

es hilft insofern, als das verkeimtes material aus dem käfig rausgenommen wird....

 

[HugoMouse]

Hallo,

gemeint sein könnte Convenia (http://www.emea.eu.int/vetdocs/PDFs/EPAR/convenia/Convenia-EPARSummary-de.pdf) mit Wirkstoff Cefovecin (Wirkdauer bis zu 14 Tage).

Trotz AB-Behandlung würde ich alles aus dem Urogenitaltrakt entleerte Sekret so gut wie möglich aus dem Mäusegehege entfernen.

Lg HugoMouse

 

[vindoatus]

Hallo,

ich selbst habe leider bisher alls Mäuseweibchen mit Gebärmutterentzündung erlösen lassen müssen, weiß aber, daß Hamster und Ratten teilweise wieder genesen. Sicherlich hängt es auch davon ab, wie weit die Entzündung bereits fortgeschritten ist. Leider entdeckt man die Entzündung aber meistens erst, wenn es bereits ziemlich spät ist.
Es ist immer eine heikle Entscheidung, und pauschal urteilen läßt sich nicht, aus der Ferne schon gar nicht. Ein erfahrener TA, der Gebärmutterentzündungen an Kleintieren schon relativ oft behandelt hat, kann den Einzelfall am besten einschätzen.

Das Problem ist, daß Spülungen fast immer nur einige Zeit lang Erfolg bringen. Die Eileiter einer Maus haben einen Durchmesser von weniger als 1 mm. Die Chance, alle Keime zu erwischen, ist eher gering. Dazu schwebt immer die Gefahr einer Sepsis über dem Tier.

Ich muß dazu aber sagen, daß ich selbst nur Erfahrung mit wirklich üblen Gebärmuttervereiterungen habe. Bei meiner Indy fiel zunächst nur auf, daß sie wahnsinnig viel trank und dick wurde. Das viele Trinken war bereits eine Folge der geschädigten Nieren. Beim TA quoll der Eiter bei leichtem Druck auf den Unterleib schon aus der Scheide. Ich selbst finde es auch immer sehr schwierig, abzuwägen, ab wann man einen Therapieversuch beenden sollte, aber wie oben geschrieben, so etwas muß man im Einzelfall mit dem TA besprechen. Bei einer Maus, bei der mutmaßlich bereits die Nieren geschädigt sind, bei der Eiter schon äußerlich sichtlich wird, stellt sich tatsächlich die Frage, ob man sie nicht besser einen Tag früher als einen Tag zu spät gehen lassen sollte, denn ein Durchbruch wäre furchtbar schmerzhaft.

Leider kann man Mäuseweibchen nicht davor schützen. Für mich bleibt Gebärmutterentzündung immer eine furchtbare Sache an Mäusen, weil man sie nicht verhindern kann und im Fall des Falles relativ wenig Behandlungsmöglichkeiten bleiben. Man kann es mit AB versuchen, aber eine Heilungsgarantie gibt es leider nicht. Der einzige "Schutz" davor wäre eine Kastration, wo keine Gebärmutter ist, kann sich auch keine entzünden. Aber Kastrationen an Mäuseweibchen sind zumindest noch im Moment sehr schwierig, ich selbst habe noch von keinem durch eine normale Kleintierpraxis kastrierten Mäuseweibchen gehört.

Ich hoffe auch, daß es irgendwann möglich wird, auch bei Mäusen die Mehrheit der Fälle mit vereiterter Gebärmutter erfolgreich zu behandeln. Daß immer mehr Hamster, Ratten, sogar Zwerghamster (die ja größenmäßig am dichtesten an die Maus herankommen) erfolgreich behandelt werden, macht auf jeden Fall Mut.

 

[you_are_my_angel]

Luna geht es seit gestern leider wieder schlechter. Sie ißt und trinkt sehr wenig und liegt die meiste Zeit nur schwer atmend rum
Ich habe in den letzten Tagen ganz vorsichtig ihre Schlafplätze gesäubert, es war aber nirgends Eiter oder Blut zu sehen, auch an Luna selbst nicht. Ich meine sogar dass ihr Umfang etwas weniger geworden ist, glaube aber eher das es wegen der geringen Nahrungsaufnahme ist als das die Entzündung zurückgegangen ist. Ihr sichtbares "Problem" liegt einfach darin das sie anscheinend sehr schwer Luft bekommt und dadurch ziemlich k.o. ist.
Ich werde jedenfalls morgen mit ihr zum TA gehen, so kann das nicht weiter gehen. Falls er meint das wir ihr nicht mehr helfen können werde ich sie schweren Herzens gehen lassen müssen *heul*