geschwollene Vorderpfoten

Whitesky

Mäuseflüsterer*in
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Huhu,
vielleicht kennen ja einige von euch "Bumblefoot" bei Ratten.

Nun tobt hier (in der Station) einer junger Farbmausherr rum, der ebenfalls furchtbar geschwollene Füße hat. Wenn ich Glück hab, kann ich nachher noch Bilder einstellen. Es sind beide Vorderpfoten, dick und rot geschwollen. Die Hinterläufe und der Schwanz sind in Ordnung.
Kennt sowas irgendwer? Wenn ja, würde es sich behandeln lassen?

Gruß,
Shelsea
 
Hallo!

Also das mit dem Bumblefoot, das können nicht nur ausschließlich Ratten bekommen! Mäuse auch!

Woher kommt der arme Schatz denn? Vielleicht hatte er ein grausames Laufrad...? Oder wurde auf Gitterboden gehalten...?

LG
 
Nein, es geht um eine der Futtermäuse hier. Die haben schließlich auch ein Recht auf Gesundheit.

Ich frage, weil ich bisher noch nie irgendwo gelesen habe, das irgendwer eine Maus mit "Bumblefoots" hat. Dazu noch gleich an beiden Beinen.

Vielleicht fällt ja noch wem mehr dazu ein.. vorallem, was tun? Beide Pfoten sind nicht mehr zu erkennen, nur noch ein roter Klumpen.
Die Mäuse leben alle zu zweit in einer Makrolonbox T3 (42x27x16 cm) auf Kleintierstreu mit Heu, also nichts falsches.. eigentlich.
 
also bei ratten hab ich noch nie gehört dass die vorderpfoten mit bumblefoot betroffen sind.*grübel*
aber wie kinsella schreibt hab ich auch gleich an gitterbodenhaltung gedacht *traurig*
 
Ja, bei Ratten habe ich es bis jetzt nur an den Hinterläufen gesehn und wenn, nur an einem..
Wie helfe ich dem kleinen Mann denn?

Ich habe mal in unserem dicken Heimtierkrankheiten-Buch geguckt. Da steht zumindest bei einer Krankheit etwas ähnliches.. ich zitiere.

Bakterien

Polyarthritis

Ätiologie: Der wichtigste Erreger der Polyarthritis bei der Maus ist der Streptobacillus moniliformis, seltener wird das Corynebacterium kutscheri nachgewiesen. Die Infektion kann latent verlaufen. Durch Stresseinwirkung können nach einigen Tagen spontan Krankheitserscheinungen mit einer Morbidität von 10 - 50% auftreten. Begünstigende Faktoren sind Überbesetzung und mangelhafte Hygienebedingungen.

Klinische Symptome
Vornehmlich geschwollene Gelenke, Verkrüpplungen und Ödeme der Extremitäten. Schwellungen und Ulzerationen der Pfoten und des Schwanzes können auftreten, wobei sehr häufig scharfe Demarkationslinien proximal der Veränderungen entstehen.

Ausgelassen habe ich davon jetzt Diagnose, Differentialdiagnose und Therapie.


Kann mir zu Polyarthritis jemand etwas sagen?

Übrigens, die Mäuse werden ca. jeden Sonntag saubergemacht.. an fehlender Hygiene und Überbesetzung sollte es also nicht liegen. Allerdings wurden sie am Freitag saubergemacht, also wieder Stress.

Hm.. *grübel*
 
Den Begriff der Polyarthritis kannte ich bisher nur aus der Humanmedizin.

Ich kannte "Bumblefoot" bisher auch nur von Vogelfüßen, Ursachen: reduzierte Durchblutung bei Käfigtieren (Gitter an den Füßen bzw. beim Vogel auch unpassende Äste), Eindringen von Keimen durch rissige/geschädigte Haut, Entzündung, die der Körper mit der Bildung von Bindegewebe einzudämmen versucht, so daß der Fuß anschwillt.

Habe gerade gelesen, daß bei Ratten ähnliche Fälle bekannt sind: Pododermatitis. Auch das Sohlengeschwür der Meerschweinchen gehört in diesen Kontext (Pododermatitis ulcerosa).

Auf welchem Streu sitzen die Mäuse denn? Ist es weich oder eher hart? (Hartes Einstreu ist schlecht.) Sind die Krallen eventuell zu lang, was Fehlbelastungen der Pfoten zur Folge hätte?

Da es sich hier um eine bakterielle Infektion handelt, müßte man grundsätzlich mit AB behandeln. Auf eigene Faust solltest du das eher nicht tun, wenn es sich um Futtermäuse aus der Wildtierstation handelt. (T3 ist wirklich winzig...)

In leichten Fällen helfen eventuell Salben oder Cremes. Aber wie gesagt, ich kenne das nur von Vögeln und das Sohlengeschwür an Meeries. Hier wurde über mehrere Wochen hinweg mit Bepanthen Augen- und Nasensalbe (Wirkstoff: Dexpanthenol) eingecremt und zusätzlich mit AB behandelt (gespritzt).
 
Ich hab mal überlegt und hab sowas doch schon mal gesehen! Auf einer Messe. Und zwar hielt da einer seine Mäuse auch in ner Makrolonbox. Die hatte einen Riss. Und da fast 12 Mäuse in der Box waren, haben einige an diesem Riss gekratzt und sich dabei winzig kleine Verletzungen an den Vorderfüßchen zugezogen. Und die haben sich dann entzündet... Weiß nicht, ob sowas gegeben ist, bei dem kleinen Mann. Aber das wollte ich nochmal kurz sagen, weil es mir noch eingefallen ist. ;-)
 
Auf welchem Streu sitzen die Mäuse denn? Ist es weich oder eher hart? (Hartes Einstreu ist schlecht.) Sind die Krallen eventuell zu lang, was Fehlbelastungen der Pfoten zur Folge hätte?

Da es sich hier um eine bakterielle Infektion handelt, müßte man grundsätzlich mit AB behandeln. Auf eigene Faust solltest du das eher nicht tun, wenn es sich um Futtermäuse aus der Wildtierstation handelt. (T3 ist wirklich winzig...)

Die Mäuse sitzen alle auf normalem Kleintierstreu. Meist das, was in großen Säcken als Pferdeeinstreu verkauft wird, sowas nehm ich sonst auch, bin aber gewechselt. Hart ist es nicht, im Gegenteil.

Eine AB Behandlung wäre nicht das größte Problem, die beiden kämen seperat unter Beobachtung. Nur, wenn ich ab morgen Abend nicht mehr hier bin, wird ihm keiner sein AB geben. Das ist es eben.

Von allein klingt es sicher nicht ab oder? Sicher wird er auch Schmerzen haben.. Ist es besser ihn erlösen zu lassen wenn keiner behandelt..?

T3 Boxen sind garnicht so klein.. Ein Zoo und ich meine auch ein Wildpark nutzen noch kleinere.. leider. Im Schulbiologiezentrum sitzen 20 Mäuse in T3. Ich bin froh das es hier jetzt so "groß" geht.
 
Auf die Gefahr hin, daß ich gesteinigt werde: Der Kleine ist doch ne Futtermaus, warum nicht verfüttern? *grübel*
AB sehe ich bei Futtertieren für Wildtiere kritisch...
 
Ja, das war mit erlösen gemeint..

Wenn man eine bestimmte Zeit wartet, dann müsste das AB doch praktisch "weg aus dem Tier" sein, oder? Kenn ich zumindest woanders her.

Wenn es nicht von allein weggehen wird und er Schmerzen hat, dann wird er verfüttert.. ja.
Nur is seine Frau dann noch allein, akuter Böckchenmangel, selten, aber es passiert..
 
Ehe das AB vollständig raus ist, dauert es geschätzt mehrere Wochen. Weil es Sache eines TA ist, abzuschätzen, wann AB-Reste verschwunden sind und ob eine mit AB behandelte Maus an ein Wildtier verfüttert werden soll/darf, habe ich geschrieben, daß man das eher nicht auf eigene Faust tun sollte.

Wenn der kleine Mann Schmerzen hat (du siehst die Maus, nicht ich oder sonstwer, weswegen man das aus der Ferne nicht beurteilen kann), wäre Erlösen wohl besser. Natürlich könnte man es mit Bepanthen versuchen, aber je nach dem, wie stark die Pfoten in Mitleidenschaft gezogen sind, reicht das nicht unbedingt aus. Zudem dürfte es reichlich Stress sein, eine (vermutlich nicht zutrauliche?) Maus jeden Tag zweimal einzufangen, um ihr die Pfoten mit Salbe einzucremen, und dann auch noch mit nur geringer Chance auf Heilung.

Sitzen denn alle Futtermäuse paarweise? Könnte man (falls der Mäuserich verfüttert würde) das Weibchen nicht zu einem anderen Paar setzen? Oder die Dame müßte ihrem Gemahl in den Tod folgen, weia...

Ich weiß auch, daß viele, viele Futtermäuse und Labormäuse in weit kleineren Behältnissen sitzen, aber 42x27x16 bleibt nun mal (aus der Sicht der Tierschutz-Mäuseleute, klar) sehr klein... aber wenn du schreibst, daß damit schon viel rausgeholt ist, weil es als Standard weitaus kleiner zugeht, ist es wohl schon recht gut... *seufz* Wie lage leben denn die Futtermäuse durchschnittlich, ehe sie verfüttert werden?
 
Huhu Shelsea..
die Frage ist eben auch, wie lebenswert ist sein Mäuseleben?
Gerade im Bezug auf die Haltungsform.
Sollte er es jetzt schaffen wieder gesund zu werden..was erwartet ihn?
Ich persönlich würde ihn erlösen. Auch und gerade weil, wenn du morgen nach Hause fährst wäre ohnehin niemand da, der sich um ihn kümmert.
So schwer es ist..lass ihn gehen. Es ist besser so.

Bis morgen Süße.. *drück*
 
Er zeigt nicht, das ihm was wehtut.. Er frisst wie immer und tobt mit seinen Kindern, zerhechselt Haselnussblätter und sortiert die Hirse.

Wäre er ein Albino wär's einfacher ihn zu cremen, da er das aber nicht ist wird's schwierig. Ich denke nicht das es klappen würde..

Die Mäuse sitzen paarweise, männl. + weibl. sowie ihre Würfe die aber dann, je nach Alter, abgetrennt werden.

Im Gegensatz zu "früher" leben sie jetzt wirklich großzügig. Dann gibt es auch nicht nur die Laborpellets sondern auch alle 2 Wochen Hirse, Kerne, Obst, Gemüse und Blätter.
Die Paare leben länger als ihre Nachkommen, meist bekommen sie zusammen 2-3 Würfe.

Leider habe ich die Bio-Maus Seite nie richtig durchlesen können bzw. es ist zu lange her.
Wir haben schon viel mit der Haltung probiert.
- Aquarien mit Gitterabdeckung, Gitterkäfige und Dunas..
Das Problem ist ganz einfach, es muss schnell gereinigt werden können, es muss sehr sauber bleiben, es darf kein Tier entkommen und man muss einfach Futter/Wasser neu machen können.
Keine Ahnung wie so eine Anlage für bis zu über 100 Mäuse aussehen kann.. *seufz*
 
Öhm...Bepanthen? Mäuse? Auf den Pfoten? Würde ich grundsätzlich nicht machen, das wird abgeleckt. Und bei der Symptomatik bringt das wohl gar nichts.
Ich würde beide verfüttern.
 
Bepanthen ist grundsätzlich nicht gifitg und die Augen- und Nasensalbe so mild, daß sie an die Schleimhäute gelangen kann. Aber Meerschweinchenpfoten (siehe oben zum Sohlengeschwür) sind eine Nummer größer als Mäusepfoten.

Wenn die beiden gerade Junge haben, ist das Weibchen doch nicht allein hinterher? Oder werden auch die Töchter sofort verfüttert? Wenn ja, ist es wahrscheinlich besser, das Weibchen mit dem Böckchen gehen zu lassen, dann erspart man dem Weibchen und einer eventuellen zweiten Gruppe eine VG, schließlich wird das Weibchen sowieso bald verfüttert werden.
 
Alle Pärchen bekommen ca. 3 Würfe, die beiden hätten zusammen den Ersten.
Die Mutter war hochträchtig und hat am Dienstag ihren Wurf bekommen, das Männchen wurde verfüttert.
Aber wüsste niemand was genau das jetzt war?
 

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ich würd verbissen nach wie vor nicht ausschließen. Dauert ewig, bis es abheilt, und uU wird's nicht wieder ganz wie vorher
 
Ich sehe den Kleinen ja nicht in echt, nur auf dem Foto, aber ist es auch möglich, dass es ne Missbildung ist? Ich meine...ist es heiß und sieht entzündlich aus und fühlt sich so an? Denn jetzt nur mal vom Foto ausgehend könnte das auch ne Missbildung sein... Könnte!
 
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