Gingko-Extrakt bei Maus mit schlaganfallähnlichen Symptomen

Fufu

mausgrau
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Also ich gebe einer Maus seit ein paar Tagen Tebonin forte. Das ist ein Gingko-Trockenextrakt in Tropfenform.

Es handelt sich um eine alte Maus von 2 Jahren und 4 Monaten. Sie hatte schlaganfallähnliche Symptome, fiel leicht zur rechten Seite, benützte die rechte Pfote nicht mehr beim Fressen, lief sehr wankend und wirkte teilweise desorientiert. Anfangs waren zusätzlich wackelnde Kopfbewegungen zu beobachten. Der Zustand der Maus hatte sich durch Cortisongabe schon gebessert. Aber die Maus ist deutlich vitaler, seit sie die Gingko-Tropfen bekommt. Sie frißt besser, läuft besser und wirkt insgesamt deutlich wacher als vorher. Orientierungsstörungen konnte ich nicht mehr beobachten.

Die Dosis habe ich nach der Angabe für Menschen umgerechnet und dabei angenommen, daß die empfohlene Dosis von 240 mg/die (Tag) für einen 70 Kg schweren Menschen gedacht ist.

Berechnung der Dosis für eine Maus:

240 mg/die für 70 kg (Mensch)
entspricht 3,43 mg/kg
entspricht 0,00343 mg/pro Gramm Maus.

Damit wäre die Dosis für eine 40 g schwere Maus 0,14 mg (kann aufgerundet werden auf 0,15 mg).
Die Dosis für eine 50 g schwere Maus läge bei 0,175 mg (kann aufgerundet werden auf 0,18 mg).

Herstellung der mausgerechten Lösung:

1 ml der Tropfen Tebonin forte enthalten 40 mg Gingko-Extrakt.
0,1 ml enthalten damit 4 mg Gingko-Extrakt.

0,1 ml Gingko-Extrakt vermischt mit 3,9 ml 0,9%igem NaCl (oder Wasser) ergibt eine Lösung, in der 1 ml Lösung genau 1 mg Gingko-Extrakt enthält.
Die Lösung wird im Kühlschrank aufbewahrt.

Damit entspricht die ml-Menge genau der Wirkstoffmenge.

Also wären 0,175 ml Lösung genau 0,175 mg Ginko-Extrakt.
Das vermische ich dann mit Kokosmilch.

Frische Gingkoblätter werden als für Mäuse geeignet ausgewiesen. Der in Tebonin-Tropfen enthaltene Ginko-Extrakt wurde in Tierversuchen bereits an Mäusen getestet. Dabei wurde eine deutlich höhere Dosis verabreicht, bis zu 100 mg/kg/die, das entspricht 0,1 mg pro Gramm Maus. Hierbei zeigten Mäuse, deren Gehirn einem Sauerstoffmangel ausgesetzt war, nach Gabe des Gingko-Extraktes geringer Schäden als die Mäuse in der Kontrollgruppe. Es wird angenommen, daß die Inhaltsstoffen der Gingkoblätter eine Verbesserung der Durchblutung im Gehirn und eine Unterstützung der Gehirnfunktionen bewirken können.

Extrakt aus Ginkgo biloba reduziert Schlaganfall-Folgen bei Mäusen

Zusatzstoffe der Tebonintropfen: Glycerol, Propylenglycol, Saccharin-Natrium (Süßstoff), gereinigtes Wasser. Alkohol ist nicht enthalten.

DAS IST EIN VERSUCH! Die Angaben stammen nicht aus einem Buch oder einer anderen verläßlichen Quelle. Daher würde ich eine Verwendung der Tropfen bei Mäusen voher mit einem TA besprechen.
Viele Grüße
Fufu
 
Sorry, aber wer gibt Dir eigentlich das Recht, hier immer wieder öffentlich Medikamentenversuche an Mäusen durchzuführen? *grübel* Ich finde das nicht in Ordnung.
 
naja, die Versuche haben ja Labore gemacht - eigentlich als "Modell" für den Menschen, aber das kann man ja auch den Mäusen selbst zugute kommen lassen.
(Ginko hat mir meine UNfall-Dummheit auch signifikant gelindert.)

Früher hieß es "Vitamin B-Komplex ins Wasser"

Insgesamt haben die Mauses bei Schlaganfall-Ähnlichem aber eine ganz erstaunliche Regenerationsfähigkeit
 
Tierversuche sind im Tierschutzgesetz sehr eingehend geregelt, nicht zuletzt zum Schutz der Tiere ;-) Die Versuche sind genehmigungspflichtig, müssen "unerlässlich" sein und einem legitimen wissenschaftlichen Zweck dienen. All das kann ich hier nicht erkennen. Das Mäuschen mit seinen 2 Jahren und 4 Monaten ist vermutlich einfach nur alt. Mir blutet das Herz, wenn ich mir vorstelle, dass es irgendwelche Präparate einnehmen soll, weil es angeblich "schlaganfallähnliche Symptome" aufweist, statt in Ruhe seine letzten Tage zu erleben, *heul*
 
Hallo mus musculus,
dieses Mäuschen, das ich sehr liebe, bekommt pflanzliche Tropfen, also ein Medikament. Ein Mal täglich, mit etwas Kokosmilch, was sie freiwillig von einer Spritze ableckt. Es geht ihr wirklich viel besser, sie wirkt lebendiger, frißt besser und läuft viel mehr herum. Das halte ich für eine Verbesserung der Lebensqualität und hindert das Mäuslein ganz sicher nicht daran, ihr Leben in Ruhe zu Ende zu leben. =)

Die Wirkung von dem Gingko in dem Fall ist so super, daß ich denke, es könnte vielleicht anderen Mäusen in einer ähnlichen Situation auch helfen.

Den Begriff "Versuch" habe ich nur verwendet, damit deutlich wird, daß ich diese Therapie nicht aus einem Buch über Nagerkrankheiten entnommen habe. Es ist aber als Therapieversuch zu verstehen, nicht als Tierversuch. Den Tierversuch habe ich nur angeführt, weil daraus hervor geht, daß diese Substanz an Mäusen bereits "getestet" worden ist.

Gingko wird im Tierversuch an Mäusen getestet, um Menschen zu helfen. Ich lese diese Versuchsergebnisse v.a. deshalb, weil ich der Meinung bin, daß dann die Heim-Mäuse wenigstens auch einen Nutzen von den Versuchsergebnissen haben sollten.
Viele Grüße
Fufu
 
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Update: In den Gingko-Tropfen ist Süßstoff enthalten und die Maus hat das - auch mit Kokosmilch vermischt - irgendwann nicht mehr genommen. Deshalb habe ich jetzt die Tebonintabletten besorgt.

Herstellung der mausgerechten Lösung:

1 Tablette Tebonin forte enthält 40 mg Gingko-Extrakt.
1/2 Tablette enthält damit 20 mg Gingko-Extrakt.

Die 1/2 Tablette wird im Mörser zerkleinert. Offenbar ist die Tablette mit einem Überzug versehen, der dann als kleine Blättchen aus dem Gingkopulver entfernt werden kann. Das Gingkopulver wird vermischt mit 20 ml 0,9%igem NaCl (oder Wasser) und ergibt eine Lösung, in der 1 ml Lösung genau 1 mg Gingko-Extrakt enthält. Entsprechend ist es auch möglich 1/4 Tablette mit 10 ml NaCl oder Wasser aufzulösen.
Die Lösung wird im Kühlschrank aufbewahrt.

Damit entspricht die ml-Menge genau der Wirkstoffmenge.

Also wären 0,175 ml Lösung genau 0,175 mg Ginko-Extrakt.
Das vermische ich dann mit Kokosmilch.
Viele Grüße
Fufu
 
Last edited:
Damit alle beruhigt sind - hier ist die Patientin:

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Zum Abendbrot gab´s Apfelblüten und Grasballen extra.

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... es nagt sich nicht mehr so leicht, macht aber immer noch Spaß!
 

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Hast du mal frische oder getrocknete Ginkoblätter versucht?
Die gebe ich hier ganz gerne bei neurologischen Ausfallerscheinungen zur Unterstützung.
 
Frische kommen grad erst raus ... =) Hier gibt es einen kleinen Gingko-Baum im Garten. Getrocknete Kräuter fressen meine Mäuse leider gar nicht. *seufz*
 
Spannender Ansatz. Ich liebe Phytotherapie! *freu*
Es wäre echt interessant, ob frische Blätter denselben Effekt haben. Fufu, wenn Du das ausprobierst, würde mich das Ergebnis interessieren. *heilig*
Hast Du Dich auch schon mal an Jiaogulan versucht? Soll ja in der Wirkung ähnlich sein - und lässt sich sogar als Topfpflanze daheim halten (wenn man nach oben etwa Platz hat :D ).

Ich finde diese Art von Versuchen im übrigen nicht unethisch. Man kann die Tiere auch zu Tode warten. Mein TA nannte das immer "Jugend forscht". Und davon haben wir gemeinsam ne Menge gemacht - und sehr viel gelernt.
Die Maßgabe muss doch eigentlich nur sein: Ist der Worst Case des Versuchsergebnisses nicht schlimmer als das Ergebnis des Däumchendrehens, wird es ausporbiert. Nach dem Motto mach ich auch viele Suchmedikationen und Suchbehandlungen.
Nur so kommen wir doch zu neuem Wissen. Wenn wir da auf mausspezifische Erkenntnisse warten wollen, die auf Haustiere gemünzt sind, warten wir bis in die übernächste Steinzeit und kommen nicht vom Fleck. Grad, wenn es eben nicht einfach "Ausprobieren" ist, sondern auf einer durchdachten Theorie fundiert, bin ich (fast) immer für Versuche und ich bin eigentlich echt ein Schisser (weshalb ich meistens auch mehr unkastrierte Farbiböcke habe, als andere in derselben Situation hätten *heilig*)...


LG Angelus
 
Das Papillonchen ist gestern gestorben. Aber die Schlaganfallsymptome waren fast weg und mit der Reststörung kam sie gut zurecht. Frische Gingkoblätter habe ich auch versucht. Die werden nur angenagt und anschließend zum Nestbau abgeschleppt. Ob die Mäuse davon eine therapeutisch relevante Dosis abbekommen, wage ich zu bezweifeln. Aber ungesund sind die Gingkoblätter sicherlich nicht.

Ich bin derselben Meinung wie Du, Angelus, was das angeht. Und ich würde sogar noch weiter gehen: Gingkoextrakt beispielsweise wurde ja für den Menschen an Mäusen getestet. Nur die Mäuse hatten nichts davon, im Gegenteil. Den Versuchsmäusen hat man ja für den Versuch extra eine Hirnschädigung verpaßt. Nach den positiven Ergebnissen wurde das Medikament schließlich für den Menschen zugelassen.

Aber Mäuse werden bislang mit dem Gingkoextrakt nicht behandelt, wenn sie ihn selbst brauchen. Der "Versuch" in diesem Fall bestand darin, einer Maus ein Medikament zu geben, was bereits an Mäusen getestet wurde. In dem Fall war die Maus aber keine Versuchsmaus, sondern eben die Patientin.

Auch die Vitalpilze, die ich den Mäusen gebe, wurden im Versuch an Mäusen getestet. Im Grunde genommen bestehen "meine" Versuche darin, den Mäusen etwas wieder zu geben, was sie an Vorleistung für den Menschen schon längst erbracht haben. *traurig*
 
Oh je, die Arme... Aber sie hatte ein gesegnetes Alter. *drück*

Das mein ich doch mit fundiertem "Jugend forscht". Du machst das ja nicht aus dem Blauen raus. Prinzipiell ist eh fast alles an Mäusen und/oder Ratten getestet, was man an Medis und Co. in die Finger kriegt. Wenn man sich nicht sicher ist, steckt man eben noch mal die Nase in die jeweiligen Studienergebnisse. Aber prinzipiell ist der eigentliche Tierversuch ja schon lange gelaufen.

Und selbst wenn es keinen vorher gibt. Wenn es brennt, bin ich immer für "Jugend forscht" zu haben. Ich hab auch schon Baytril an ein Monodelphis gegeben, obwohl ich keinen blassen Dunst hatte, ob es das verträgt. Andernfalls wäre es an einer Lungenentzündung erstickt. Ich hab's den Besitzern gesagt, dass ich es TESTE und nicht weiß, was bei rum kommt in puncto Verträglichkeit. Aber nachdem die bei 3 TÄ waren und nix passiert ist, war das unsere einzige Option, die ich da sah. 1 TA meinte, das Tier hat nix. Der 2. kam an, das Tier kennt er nicht, das behandelt er nicht. und Die 3. hat genau in mus musculus' Kerbe gehauen. DAS finde ich viel schlimmer, als im Zweifelsfall zu experimentieren. Der völlig zerbissene Beutler hat es tatsächlich gepackt. Die Pneumonie war nach 8 Wochen Kampf ausgeheilt. Hätte auch schief gehen können. Das weiß ich und das bedenke ich vorher. Wenn es nicht meine Tiere sind, sondern Pflegis, oder ich nur ne Beratung mache, sag ich den Leuten auch, dass das nach hinten losgehen kann. Wenn man sich dessen bewusst ist und das nicht leichtfertig macht, find ich es nicht nur ok, sondern den einzig vertretbaren Weg.


LG Angelus
 
ja, das ist der wichtige Punkt, daß man nicht leichtfertig damit umgeht, sondern unter Berücksichtigung aller verfügbaren Informationen eine Entscheidung trifft. Wenn die Maßnahme dann hilft, dann finde ich, soll man das auch weitergeben. Eine der TÄ, zu der ich mit den Mäusen gehe, hat sich sehr für die Idee ein Gingkopräparat einzusetzen interessiert. Gerade bei den Mäusen sind die Behandlungsmöglichkeiten oft recht überschaubar. Es gibt oft gar nicht so viel, was eingesetzt werden kann.

Die Phytotherapie scheint mit da als mögliche Alternative noch lange nicht ausgeschöpft. =)
 
Wenn ich jetzt hier in einem Kommentar noch mal erwähnt werde, dann will ich auch noch mal antworten, obwohl mir die Diskussion hier nicht gefällt. Allein schon wegen der stillen Mitleser, von denen ich nicht weiß, wozu sie hier verleitet werden. Die "individuellen Heilversuche" sind bestimmt gut gemeint, können aber bestenfalls einem einzelnen Tier helfen und bringen keine allgemein gültigen Erkenntnisse. Der "Heilerfolg" könnte übrigens auch Zufall sein. "Jugend forscht" immerhin an Lebewesen, und ich werde leider den Eindruck nicht los, dass sie für fragwürdige Experimente herhalten müssen, weil sie sich nicht wehren können. *traurig*
 
Liebe Mus musculus,
die Versuche an den Mäusen hat die Wissenschaft durchgeführt, um beispielsweise festzustellen, ob bei Mäusen dieser Wirkstoff eine positive Wirkung bei Schlaganfällen hat. Die Wirkung war so positiv, daß der Wirkstoff anschließend auch an Menschen getestet und anschließend als Medikament zugelassen wurde. Warum sollen jetzt Mäuse nicht von ihren eigenen Versuchsergebnissen profitieren dürfen?

Jede Medikamentengabe ist eine Maßnahme, bei der die Mäuse überlistet werden, indem man ihnen das Medikament mit einem Leckerli verabreicht. Insofern können sich die Mäuse gegen die Behandlung nicht "wehren". Außer sie fressen es einfach nicht, was ja auch immer wieder mal vorkommt.

Ich verstehe wirklich nicht, was Dein Empfinden bei der Vorstellung verletzt, eine Maus würde mit einem pflanzlichen Mittel behandelt, das zuvor an diesen Tieren getestet worden ist.

Was die stillen Mitleser angeht - gerade deshalb erwähne ich ausdrücklich, daß das bisher keine etablierte Therpie bei Mäusen ist. Aber es spricht nichts dagegen, im Bedarfsfalle so eine Behandlung mit seinem TA zu besprechen. Es ist der Versuch einem kranken Tier zu helfen, wie alle anderen Behandlungsversuche auch.
Viele Grüße
Fufu
 
Ich verstehe wirklich nicht, was Dein Empfinden bei der Vorstellung verletzt, eine Maus würde mit einem pflanzlichen Mittel behandelt, das zuvor an diesen Tieren getestet worden ist.

Die Eigenmächtigkeit und Selbstgerechtigkeit medizinischer Laien stört mich. Das finde ich respektlos gegenüber den Versuchstieren. Und richtig - die Medikamente wurden für Menschen entwickelt, nicht für Tiere. Von daher kann ich den Schluss auf "den Mäusen etwa zurückgeben" nicht nachvollziehen. Und "pflanzlich" heißt längst nicht "harmlos". *seufz*
 
Vielleicht versuchen wir es mal von der praktischen Seite, ohne Theorie: Meiner alten Maus ging es plötzlich schlecht. Sie fiel immer zur rechten Seite, lief wackelig, zog das rechte Bein nach, der Kopf wackelte und sie hatte Probleme die rechte Pfote zu benutzen, also konnte sie nicht mehr richtig fressen. Am Tag davor war altersentsprechend noch alles normal gewesen.

Also bin ich mit der Maus 2 Stunden hin und zwei Stunden zurück mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu einer sehr guten TA-Praxis gefahren. Die TÄ vermutete eine Herzschwäche und hat mir Medikamente mitgegeben um die Maus zu behandeln. Das waren Furosemid und ein ACE-Hemmer. Es war sogar eine Röntgenaufnahme von der kleinen Maus gemacht worden. Die Medikamente habe ich der Maus dann auch gegeben.

Aber die Symptome haben sich dadurch eher verschlimmert, die Maus war noch wackeliger beinander und hatte noch mehr Gleichgewichststörungen. Also habe ich die Medikamente wieder abgesetzt.

Das Mäuslein saß jeden Abend ca. 4-5 Stunden am Futterplatz. Sie ist also jedes Mal freiwillig heraus gekommen und hatte offenbar Hunger, konnte aber das Futter mit den Pfoten nicht richtig festhalten. Also habe ich ihr Nutri, Kokosmilch u.a. mit der Spritze zum Ablecken gegeben und möglichst viel leichtes Futter wie gepoppten Buchweizen besorgt.

Dann kam mir die Idee, es mit dem Gingko zu versuchen und es ging der Maus danach deutlich besser. Sie lief mehr herum und hatte auch weniger Schwierigkeiten das Futter mit den Pfoten zu halten. Schließlich konnte sie auch wieder auf den Hinterbeinen sitzen und die Körner mit den Pfoten halten, außer wenn sie sehr müde war.

In den letzten Tagen ist sie immer schwächer geworden, hat immer weniger gegessen und war immer kürzer draußen. Dann ist sie in der Nacht in ihrem Schlafnest eingeschlafen.

Das war kein Versuchstier, das war meine kleine Papillon und ich hab versucht ihr zu helfen.

Natürlich kann ich mit einer Einzelfallbehandlung nicht sicher sagen, daß die Besserung auf den Gingko-Extrakt zurück zu führen ist, da hast Du Recht. Aber von "Tierversuch", "Respektlosigkeit" gegenüber meiner Maus oder "Aufzwingen einer Behandlung" kann wirklich nicht die Rede sein und ein medizinischer Laie bin ich eigentlich auch nicht.
Viele Grüße
Fufu
 
Last edited:
Die Eigenmächtigkeit und Selbstgerechtigkeit medizinischer Laien stört mich. Das finde ich respektlos gegenüber den Versuchstieren.
Das heißt, Du würdest also im Zweifelsfall lieber däumchendrehend daneben hocken und zugucken? *skeptisch*

Und was sind für Dich "medizinische Laien"?

Und "pflanzlich" heißt längst nicht "harmlos". *seufz*
Das hat auch niemand gesagt. Auch Phytopräparate können heftige (Neben)Wirkungen haben. Wenn man sich aber damit vorher gründlich auseinander setzt, sehe ich keinen Grund, sie bei entsprechender Indikation und zumindest einer Verträglichkeitsvermutung anzuwenden.

"Jugend forscht" immerhin an Lebewesen, und ich werde leider den Eindruck nicht los, dass sie für fragwürdige Experimente herhalten müssen, weil sie sich nicht wehren können.
Wo sind die Experimente fragwürdig? Weil es eben ein Ausprobieren ist?
Was sollte man Deiner Meinung nach machen, wenn nicht "Jugend forscht"? Sind wir dann wieder beim Zugucken und Däumchendrehen, wenn das Ende der erprobten Fahnenstange erreicht ist?

Ich hatte lange TÄ, die "Jugend forscht" mit mir gemacht haben - und mit denen wesentlich bessere Erfahrungen und Ergebnisse gemacht, als mit konservativen Veterinären. Mir hat z.B. noch kein "Jugend forscht"-Doc eine Maus beim Spritzen erstochen. Ich hab das auch noch nicht geschafft. Sehr wohl geschafft hat es aber eine TÄ, die mir 5min vorher noch erklärt hat, ich könne gar nicht spritzen können, weil ich keine VetMed studiert hab. Eine medizinische Ausbildung macht die Leute nicht automatisch zum besseren Behandler.
Neben Wissen ist Feeling wichtig. Das haben die Forscherdocs (inkl. meinem Neuen) eben auch. Sie klammern sich nicht an was, was sie im Studium eh nicht lernen. Sie nehmen das, was sie im Studium (oder aus Deiner Sicht wohl noch schlimmer: im Alltag) lernen und münzen es um, damit es für Mäuse passt bzw. passen könnte.
Und nichts anderes hat Fufu gemacht. Sie hat die humanmedizinischen Erkenntnisse aus dem Tierversuch genommen und 1 und 1 zuammengezählt. Damit hat sie ihrer Maus eine deutliche Linderung der Beschwerden gebracht.
Mag sein, dass mein Horizont da ethisch zu mickrig ist, aber ich seh eigentlich gar keine andere Möglichkeit, als genau sowas zu tun. Die Therapie vom Doc war nicht die Erleuchtung und das Tier wäre nach und nach verhungert oder an Mangel gestorben, wenn sich die Fressprobleme fortgesetzt oder gar intensiviert hätten.
Vielleicht gibt es eine Perspektive, aus der Däumchendrehen tatsächlich ethischer ist. Aber wie rechtfertigt diese Ethik dann den Outcome für die Maus? Auf ausgelatschten Feldwegen liegen mehr Tote als auf den vielen, kleinen Trampelpfaden links und rechts davon. Gehen wir also weiter munter gradeaus? Solange wir nicht zurück schauen, sehen wir die Toten ja nicht mehr. Ich geb mir grad wirklich Mühe, aber ich begreif die Logik nicht. Ich kriege Respektlosigkeit und Selbstgerechtigkeit grad nicht zusammen mit gewonnener Lebenszeit und Lebensqualität. *grübel*


LG Angelus
 
Ich bin bestimmt kein Buhmann, der kranken Tieren nicht hilft. Das bin ich bestimmt nicht. *Herz*

Die Ausgangssituation hier im Thread war mir unangenehm aufgefallen. Eine Maus mit 2 Jahren und 4 Monaten geht offensichtlich auf ihr natürliches Lebensende zu, was man ihr auch anmerkt. Da finde ich es verfehlt, von "schlaganfallähnlichen Symptomen" auszugehen und die Maus "behandeln" zu wollen. Sie war ja nicht krank, sondern einfach alt. Ich hätte ihr deshalb auch sicher keinen TA-Besuch zugemutet.

Ich hätte die Maus noch möglichst gut versorgt mit Futter und Wasser, aber ansonsten akzeptiert, dass sie eben ihr Leben vollendet hat. Es tat mir sehr leid, dass dieses Tier für einen "Behandlungsversuch" herhalten sollte, wo es nichts zu "behandeln" gab.

Und medizinische Behandlung ist in der Tat eine Sache ausgebildeter Ärzte. Wenn der eine sich nicht auskennt, dann muss man eben einen anderen suchen, der es besser macht.
 
Es ist ganz bestimmt nicht immer einfach zu unterscheiden, ob ein Tier jetzt einfach nur alt, oder noch zusätzlich krank ist. Da aber meine Papillon am Tag zuvor noch altersentsprechend hurtig durch das Gehege gehoppelt ist und nun von einem Tag auf den anderen die rechte Pfote nicht mehr richtig benutzt hat, das rechte Bein nachgezogen hat und immer zur rechten Seite umgekippte, ist doch die Annahme, daß es sich jetzt um eine akut aufgetretene Krankheit handelt, nicht abwegig?

Dazu kam, daß die Maus offenbar starken Hunger hatte, aber nicht fressen konnte, weil sie immer umfiel, wenn sie versucht hat sich hinzusetzen. Die Mäuse fressen doch, indem sie mit den Pfoten das Futter festhalten und abnagen. Das Mäuslein hat aber geradezu gierig die Kokosmilch von der Spritze abgeleckt. Sie hatte totalen Hunger! Ich hab das nicht als normale Altersveränderung eingeschätzt und wußte wirklich nicht, was ich machen sollte. Ich kann die Maus ja nicht hungern lassen, weil sie ihr Futter nicht mehr halten kann. Ein paar alte Mäuse durfte ich schon erleben, die sind alle einfach immer klappriger geworden und da habe ich auch nicht eingegriffen.

Diese TA-Praxis ist sehr gut. Ich habe drei TÄ, diese ist die beste Praxis. Ich glaub auch nicht unbedingt, daß die TÄ sich geirrt hat. Das Mäuslein kann sehr gut eine Herzschwäche gehabt haben. Aber die Therapie mit ACE Hemmern und Entwässerungsmitteln senkt auch stark den Blutdruck. Möglicherweise hat sich dadurch die Hirndurchblutung weiter verschlechtert und deshalb ist es durch die Behandlung schlimmer geworden.

Aber ich kann Dich beruhigen - alle meine anderen alten Mäuse sind ganz friedlich und ohne irgendwelche Medikamente oder Maßnahmen in der Schlafhöhle gestorben. =) Auch Papillon ist zum Schluß einfach immer weniger aktiv gewesen und wollte auch immer weniger Leckerli. Dann ist sie über Nacht eingeschlafen. Da habe ich auch nichts mehr "gemacht", sondern sie einfach gelassen.
 
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