Kruemel89
Mäuseflüsterer*in
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Vor knapp einem Jahr habe ich dich kennen lernen dürfen. Der Rottweiler von dem Freund meiner Schwester hatte dich im Park entdeckt und freudig begrüßt. Der Freund nahm dich mit nach Hause, damit du in der Kälte nicht erfrierst. Da er und meine Schwester aber tiermäßig schon voll ausgelastet waren, baten sie mich, dich nach der Kastration zu übernehmen. Ich habe zugesagt, obwohl ich keine Käfigtiere mehr haben wollte und habe es nie bereut!
Du warst von Beginn an eine ganz besondere Maus: Etwas kleiner als normale Farbis, ohne Schwanz (was dich aber nie gestört hat, du konntest klettern wie jede andere Maus auch) und ohne Scheu vor Menschen.
Leider hast du bei mir viele Anfängerfehler mitmachen müssen. Deine Quarantäne nach der Kastration verbrachtest du alleine in einem winzigen Käfig mit Plastikiventar und zu kleinem Laufrad. Die Wunde verheilte super, nur Milben machten dir kurz zu schaffen, was aber schnell behandelt und verschwunden war. Damit du nicht so einsam und gelangweilt warst, habe ich dich jeden Abend auf meinem abgedeckten Bett laufen lassen. Deine Einsamkeit zeigte sich traurigerweise auch darin, dass du dich aufgrund fehlender Artgenossen von mir mit geschlossenen Augen hast kraulen lassen. Natürlich fand ich es damals rührend, aber es tat mir auch schrecklich leid.
Sowieso hatte ich gemerkt, dass meine Haltung alles andere als optimal war und versuchte nach und nach, dir ein artgerechtes Mäuseleben zu bescheren. Daher habe ich schnell für dich nach Artgenossen gesucht. Und wurde schnell im TH Bochum fündig. Bald zogen 3 Damen in einen viel größeren Gitterkäfig ein und ich bemühte mich um artgerechtes Inventar. Dann kam die Vergesellschaftung. Auch hier habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte, doch durch deine liebe, unterwürfige Art konntest du es ausgleichen. Ich habe euch alle in einen großen Karton gesetzt, mit Futter, Wasser und Häuschen. Als ihr dann bis abends lieb gekuschelt habt, habe ich euch einfach wieder in den ungereinigten großen Käfig mit kompletten Inventar gesetzt. Doch bis auf ein paar Popozwicker seitens Miss Marple habt ihr alle friedlich zusammen gelebt. Du bist richtig aufgeblüht, hast gekuschelt und geputzt, man merkte dir die Freude über Artgenossen richtig an. Nun brauchtest du dich nicht mehr von mir kraulen lassen und ich war froh darüber. Den Bezug zu mir hast du trotzdem nie verloren. Du warst bisher der Einzige, der gerne ungeniert auf meiner Hand rumgekrabbelt ist und auch manchmal mit geschlossenen Augen in meiner Handfläche gesessen und die Wärme genossen hat. Vor allem diese Momente werden mir sehr fehlen...
Alles lief gut, bis du auf einmal anfingst zu Schnattern. Auch da wieder der Anfängerfehler: Geniest hast du schon fast von Beginn an ab und zu, doch ich hielt es damals für Kommunikation. Jedenfalls fuhr ich mit dir zum TA und bekam AB. Baytril, ohne Erfolg. Chloromycetin, zwangsverabreicht, weil ich damals die Löffelmethode nicht kannte, auch erfolglos. Homöopathie, Schleimlöser, nichts half. Die TÄ wollte nicht mehr weiter versuchen, dich zu therapieren und du wurdest für chronisch krank erklärt. Deine Krankheit war ziemlich heftig, du hast im wachen Zustand nahezu ununterbrochen geschnattert, aber du wolltest leben und hattest Freude, das merkte man.
Bald wurde mir auch der Gitterkäfig zu klein und ich baute für euch ein Ivar-Regal um. Ihr habt den Platz sehr genossen.
Doch du fingst deutlich an zu altern, hast immer mehr geschlafen, hast nicht mehr gebuddelt oder im Laufrad gelaufen.Klettern konntest du noch gut, aber auch das hast du eher nur dann getan, wenn du unter Stress standest. Trotz deines Alters, für Nutri, Backoblaten oder Kürbiskerne hast du dich immer begeistern lassen.
Schließlich habe ich mir noch 3 junge Mädels von der Arche geholt. Die VG lief diesmal korrekt ab, aber begeistert warst du davon nicht, die jungen Hüpfer waren dir viel zu wild und aufmüpfig. Wie immer hast du trotzdem nie Aggressionen gezeigt. Sogar als sie dich anfingen zu mobben und ich einige Schritte zurück gehen musste. Dann habt ihr euch letztendlich doch alle vertragen und ihr konntet zu 6. euer Mäuseleben leben.
Es war normal geworden, dass ich dich nicht mehr jeden Abend gesehen habe. Daher habe ich auch leider erst Mittwoch Nacht entdeckt, dass du nicht mehr lebst. Schon seit langem habe ich geahnt, dass du nicht mehr ewig Zeit hast, denn du hast dich eigentlich nur noch zum Fressen blicken lassen. Und trotzdem war ich geschockt und traurig, dass es eingetreten ist. Vor allem weil ich mich nicht verabschieden konnte. Ich hoffe du bist friedlich eingeschlafen und nicht erstickt oder sonst qualvoll zu Tode gekommen. Wenigstens tröstet es mich, dass du daheim im Nest bei deinen geliebten Mädchen einschlafen konntest. Gizmo, du warst für mich eine ganz besondere Maus. Ich werde dich nie vergessen! Ich hab dich lieb und werde dich sehr vermissen!

Deine Steffi
Du warst von Beginn an eine ganz besondere Maus: Etwas kleiner als normale Farbis, ohne Schwanz (was dich aber nie gestört hat, du konntest klettern wie jede andere Maus auch) und ohne Scheu vor Menschen.
Leider hast du bei mir viele Anfängerfehler mitmachen müssen. Deine Quarantäne nach der Kastration verbrachtest du alleine in einem winzigen Käfig mit Plastikiventar und zu kleinem Laufrad. Die Wunde verheilte super, nur Milben machten dir kurz zu schaffen, was aber schnell behandelt und verschwunden war. Damit du nicht so einsam und gelangweilt warst, habe ich dich jeden Abend auf meinem abgedeckten Bett laufen lassen. Deine Einsamkeit zeigte sich traurigerweise auch darin, dass du dich aufgrund fehlender Artgenossen von mir mit geschlossenen Augen hast kraulen lassen. Natürlich fand ich es damals rührend, aber es tat mir auch schrecklich leid.
Sowieso hatte ich gemerkt, dass meine Haltung alles andere als optimal war und versuchte nach und nach, dir ein artgerechtes Mäuseleben zu bescheren. Daher habe ich schnell für dich nach Artgenossen gesucht. Und wurde schnell im TH Bochum fündig. Bald zogen 3 Damen in einen viel größeren Gitterkäfig ein und ich bemühte mich um artgerechtes Inventar. Dann kam die Vergesellschaftung. Auch hier habe ich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte, doch durch deine liebe, unterwürfige Art konntest du es ausgleichen. Ich habe euch alle in einen großen Karton gesetzt, mit Futter, Wasser und Häuschen. Als ihr dann bis abends lieb gekuschelt habt, habe ich euch einfach wieder in den ungereinigten großen Käfig mit kompletten Inventar gesetzt. Doch bis auf ein paar Popozwicker seitens Miss Marple habt ihr alle friedlich zusammen gelebt. Du bist richtig aufgeblüht, hast gekuschelt und geputzt, man merkte dir die Freude über Artgenossen richtig an. Nun brauchtest du dich nicht mehr von mir kraulen lassen und ich war froh darüber. Den Bezug zu mir hast du trotzdem nie verloren. Du warst bisher der Einzige, der gerne ungeniert auf meiner Hand rumgekrabbelt ist und auch manchmal mit geschlossenen Augen in meiner Handfläche gesessen und die Wärme genossen hat. Vor allem diese Momente werden mir sehr fehlen...
Alles lief gut, bis du auf einmal anfingst zu Schnattern. Auch da wieder der Anfängerfehler: Geniest hast du schon fast von Beginn an ab und zu, doch ich hielt es damals für Kommunikation. Jedenfalls fuhr ich mit dir zum TA und bekam AB. Baytril, ohne Erfolg. Chloromycetin, zwangsverabreicht, weil ich damals die Löffelmethode nicht kannte, auch erfolglos. Homöopathie, Schleimlöser, nichts half. Die TÄ wollte nicht mehr weiter versuchen, dich zu therapieren und du wurdest für chronisch krank erklärt. Deine Krankheit war ziemlich heftig, du hast im wachen Zustand nahezu ununterbrochen geschnattert, aber du wolltest leben und hattest Freude, das merkte man.
Bald wurde mir auch der Gitterkäfig zu klein und ich baute für euch ein Ivar-Regal um. Ihr habt den Platz sehr genossen.
Doch du fingst deutlich an zu altern, hast immer mehr geschlafen, hast nicht mehr gebuddelt oder im Laufrad gelaufen.Klettern konntest du noch gut, aber auch das hast du eher nur dann getan, wenn du unter Stress standest. Trotz deines Alters, für Nutri, Backoblaten oder Kürbiskerne hast du dich immer begeistern lassen.
Schließlich habe ich mir noch 3 junge Mädels von der Arche geholt. Die VG lief diesmal korrekt ab, aber begeistert warst du davon nicht, die jungen Hüpfer waren dir viel zu wild und aufmüpfig. Wie immer hast du trotzdem nie Aggressionen gezeigt. Sogar als sie dich anfingen zu mobben und ich einige Schritte zurück gehen musste. Dann habt ihr euch letztendlich doch alle vertragen und ihr konntet zu 6. euer Mäuseleben leben.
Es war normal geworden, dass ich dich nicht mehr jeden Abend gesehen habe. Daher habe ich auch leider erst Mittwoch Nacht entdeckt, dass du nicht mehr lebst. Schon seit langem habe ich geahnt, dass du nicht mehr ewig Zeit hast, denn du hast dich eigentlich nur noch zum Fressen blicken lassen. Und trotzdem war ich geschockt und traurig, dass es eingetreten ist. Vor allem weil ich mich nicht verabschieden konnte. Ich hoffe du bist friedlich eingeschlafen und nicht erstickt oder sonst qualvoll zu Tode gekommen. Wenigstens tröstet es mich, dass du daheim im Nest bei deinen geliebten Mädchen einschlafen konntest. Gizmo, du warst für mich eine ganz besondere Maus. Ich werde dich nie vergessen! Ich hab dich lieb und werde dich sehr vermissen!

Deine Steffi
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