Also, die ganze Geschichte geht so:
Letztes Jahr im August waren aus meiner Gruppe nur noch zwei ältere Weibchen übrig. Da habe ich Martin und seine beiden Freunde aus dem TH aufgenommen. Einer der drei hatte schon im TH geschnupft, deshalb hatte ich Baytril mitbekommen. Das habe ich eine Woche lang gegeben. Allerdings weiß ich nicht mehr wem, weil alle drei Albinos sind und ich sie am Anfang überhaupt nicht unterscheiden konnte. Es war allerdings immer dasselbe Tier
Die VG war traumhaft ruhig und einfach. Leider sind die beiden älteren Damen dann schneller als erwartet gestorben (schon Anfang Oktober, sehr kurz hinter einander).
Nachdem sie wieder zu dritt waren, machten die drei Männlein einen sehr angeschlagenen Eindruck, vor allem Martin. Er hat sich ständig am After geputzt, hat Fell verloren, hatte einen dicken Bauch, schlechtes Fell und grünliche, weiche, übel riechende Köttel. Auch die anderen beiden hatten ähnliche Symptome. Alle drei wurden deshalb gegen Würmer mit Panacur behandelt. Ergänzend habe ich Bene Bac Pulver gegeben. Die drei haben das sehr tapfer über sich ergehen lassen.
Nach Abschluss der Behandlung hatten sich alle drei erholt, so dass ich sie mit vier jungen Mädeln vergesellschaftet habe (Anfang Januar). Das Gehege habe ich wirklich sehr gewissenhaft und gründlich gereinigt mit Desinfektionsmittel und Inventar abkochen, auch den Quarantänekäfig (sie hatten da nur Zellstoff).
Nach einiger Zeit war vor allem Martin dann wieder sehr aufgedunsen. Ich dachte, es kommt vom Grünfutter, weil es wohl schwerer verdaulich ist als die Körner und er gerne sehr viel davon frisst. Ich habe Salatherzen, Möhre, Chicoree, Radicchio, Eisbergsalat und Gurke gegeben. Das Körnerfutter mische ich selbst aus verschiedenen Zutaten nach Wiki. Das haben schon Generationen von Mäusen hier gut vertragen (Hirse, Wildvogelfutter, Saaten- und Samenmischung, Haferflocken, Buchweizen, manchmal noch Leinsamen und Sesam). Außerdem ist Martin ein großer Oblaten-Fan. Nüsse werden leider verschmäht, auch Mehlwürmer.
Die VG läuft jetzt seit gut drei Wochen. Inzwischen rauft sich die Gruppe zusammen. Seit sie mehr Streu und Inventar haben, richten sie sich ein dauerhaftes Zuhause mit Nestern und Gängen ein, das Provisorische mit dauernden Neuerungen ist inzwischen zum Glück langsam vorbei. Allerdings fehlt noch die zweite Etage mit Laufrad, die wird wahrscheinlich am Wochenende eröffnet.
Jetzt, wo ich es schreibe, glaube ich, dass Martin vielleicht unter dem VG-Stress gelitten und deshalb Bauchbeschwerden bekommen hat. Kamillen- und Fencheltee bekommen ihm jedenfalls gut. Er ist ein sehr gutmütiger und umgänglicher "Typ", der auch gerne mal seine Ruhe hat. Wenn sich die Gruppe jetzt festigt, wird ihm das sicher entgegenkommen.