Halbblinde/Blinde Waldmaus

peanut

Kornsammler*in
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Hallo zusammen,
am vergangenen Dienstagabend hat eine meiner Katzen eine Waldmaus mitgebracht. Die Maus ist gesichert zumindest auf dem linken Auge blind. Am Mittwoch sind wir zum TA, der aber nicht groß untersucht hat, sondern uns die Optionen "neues Haustier" oder "Darwin" nannte..., das verletzte Auge würde austrocknen und keine weiteren Beschwerden verursachen...
Da die Maus in ihrem Verhalten noch sehr reduziert schien, habe ich sie erstmal behalten.
So. Nun ist sie zwar schon etwas aktiver (hat sich eine Höhle gebaut und frisst gut), ich habe aber irgendwie den Eindruck, dass sie komplett blind ist. Sie reagiert erst sehr spaet auf meine Anwesenheit und wendet den Kopf eigenartig hin und her, wenn ich sie anspreche und versteckt sich dann super langsam. Sie hat bis jetzt noch keine Anstalten gemacht aus ihrer Behausung auszubrechen (bis zum Samstag hatte ich nur einen kleinen Karton für sie).
Nun meine Frage: wenn ich sie jetzt aussetze, ist das ihr sicheres Todesurteil? Ich denke an ungünstige Witterung, Unterschlupf, Nahrungssuche und Fressfeinde?
Könnte ich sie im naechsten Frühling aussetzen? Sind Waldmaeuse Einzelgaenger? Was waeren die Mindestanforderungen an die Haltungsbedingungen und wie mache ich den Kaefig sauber ohne ihre ganzen Gaenge zu zerstören? Und hatte der TA mit dem Auge recht? Es scheint tatsaechlich auszutrocknen. Aber bereitet ihr das keine Schmerzen? Fragen über Fragen.
Ich waere über den ein oder anderen Tipp oder eine Einschaetzung sehr dankbar,
peanut
 
hey

Mäuse sehen grundsätzlich schlecht, d.h. alles, was weiter weg als 20-30cm ist, wird schlecht wahrgenommen.
Mäuse kommen daher sehr gut zurecht, auch wenn sie blind sind. Sie orientieren sich über Gerüche und ihren Tastsinn, sowie über ihr ausgezeichnetes Gehör.

dass sie sich so langsam verhält, ist daher eher einem anderen Grund geschuldet, als der vermutlichen Blindheit.
Oft sind die Kleinen, wenn sie Katzenbegegnung hatten, doch irgendwie verletzt (Prellungen o.ä. ) oder bissl geschockt...
kannst Du sie in einen nicht allzusehr beheizten Raum stellen? Sie wird vermutlich Winterfell haben und wenns zu warm ist, dann ist das eine ungute Kombination.
natürlich darf sie Nistmaterial haben für ein kuscheliges Nest. Nur die Umgebungstemperatur sollte jetzt nicht wirklich über 20 Grad liegen. (Keller oder Abstellräume sind oft kühler).

Ob sie wieder raus kann - ob jetzt oder im Frühjahr - muss fallabhängig entschieden werden. Evtl kann da auch eine Wildtier-Auffangstation helfen. Da gibts auch manche, nicht alle, die ein Herz für Mäuschen haben.

Falls eine Auswilderung nicht möglich sein sollte, dann muss sie drin bleiben... Das ist etwas knifflig - sollte sie ihre grundsätzliche Bewegungsfreude wiederfinden, hat sie einen enormen Platzbedarf.
Die gesetzlichen Mindestmaße liegen bei 0,5qm. Was für Wildtiere ein schlechter Witz ist.
Je größer, desto besser.
unter 1m Länge geht nichts, tendenziell Richtung 1,5m bis 2m Länge, um ansatzweise gerecht werden zu können.
Tiefe mind. 0,5 m, eher 0,6-0,7m (da fängts an mit der Armlänge kritisch zu werden fürs Ausmisten).
Höhe: Wieder: mind. 1m, um Tiefstreubereich und etwas Kletterbereich strukturieren zu können.... gerne mehr Höhe für weitere Ebenen.

Sie ist ein Gruppentier. Entweder, man findet andere nicht mehr auswilderbare Genossen (Achtung vor der Vermehrungsrate!) oder man muss auf artfremde Mausgesellschaft zurückgreifen.
Geeignet sind am ehesten Weißfußmäuse. Oder auch Vielzitzenmäuse und Farbmäuse. Bitte von den Gesellschaftern mind. 2 nehmen, damit wenigstens die jemand haben, der ihre Sprache spricht ;-)

Gruß, Lumi
 
Hallo Peanut,
schön, daß Du Dich um das verletzte Mäuschen kümmerst! =)
Im Grunde bin ich immer sehr dafür, Wildtiere wieder in die Freiheit zu entlassen, einfach weil den Tiere in Gefangenschaft nicht annähernd die Umgebung geboten werden kann, die von der Natur für sie vorgesehen ist.

Dieses hier scheint aber ein kniffliger Fall zu sein. Eine verletzte, köperlich eingeschränkte Maus, hat tatsächlich in der freien Natur wenig Chancen.

Von daher würde ich erst einmal abwarten, wie sich die Situation entwickelt und die Maus zunächst einmal in der "Pflegestation" behalten. Oft berappeln sich die Wildtiere nach einigen Tagen erstaunlich schnell und sind dann in ihrem Verhalten kaum wiederzuerkennen. Tatsächlich ist der Sehsinn für Mäuse von eher untergeordneter Bedeutung. Falls sich dann doch herausstellen sollte, daß die Maus nicht überlebensfähig ist, muß man sehen, wie man eine optimale Lösung für das Mäuschen finden kann.

Vielleicht kannst Du Fotos von dem Mäuschen hochladen, damit man die Art genauer bestimmen kann. (Am besten in ganzer Länge von der Seite, der Schwanz sollte ganz mit drauf sein, der Kopf mit Ohren möglichst in Nahaufnahme und wenn möglich auch ein Foto, bei dem die Bauchzeichnung erkennbar ist). Falls es sich wirklich um eine Waldmaus handeln sollte, könnte man Angelus kontaktieren. Soweit ich weiß, hat sie eine Gruppe von Waldmäusen, die nicht mehr ausgewildert werden können. Vielleicht kann Dein Mäuschen da untergebracht werden. Ich weiß allerdings nicht, ob die Waldmausgruppe noch existiert. So hätte die Maus dann zumindest Artgenossen um sich. Das geht aber nicht, wenn Deine Maus zu den sehr ähnlich aussehenden Gelbhalsmäusen gehört, weil die sich mit Waldmäusen nicht vertragen. Dann muß eine andere Lösung gefunden werden.

Also erst mal noch ein paar Tage abwarten, wie sich die Situation entwickelt.
Bei von Katzen gefangenen Mäusen ist oft auch die prophylaktische Gabe eines AB sinnvoll (z.B. Convenia, das kann vom TA gespritzt werden), da die in Katzenspeichel enthaltende Bakterien nicht selten Infektionen hervorrufen.
Viele Grüße =)
Fufu
 
Hm, ich bin da etwas anderer Meinung, unsere domestizierten Farb-, Renn- etc. Mäuse kommen meist auch ohne Sehkraft gut klar (aber ich hatte hier auch schon Ausnahmen!), doch für die Wildmäuse in freier Natur gilt das sicherlich nicht!

Wende Dich doch vllt. auch mal an's Mäuseasyl e.V., da suchte kürzlich jemand Gesellschaft für eine nicht auswilderungsfähige Waldmaus. https://de-de.facebook.com/Maeuseasyl

Alles Gute für's Mäuschen!

LG Nagerchen
 
Hallo Peanut,
Es gibt auch ein zweiten Thread hier im Forum. Es ist Gestern auch ein Kleines Mäuschen gefunden wurden.
Wenn deine Maus nicht mal versucht hat auszubrechen ist sie doch in der Tat sehr Hilfe bedürftig.
Aus einen Karton kommt jede Gesunde Wildmaus im Handumdrehen raus.
Wie hast Du sie jetzt unter gebracht?
 
Hallo und einen schönen Abend!
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Aalso: untergebracht ist sie seit Samstag in einem Holzkaefig, den ich schnell im Internet bestellt habe, nachdem es eher warscheinlich war, dass sie überlebt.

https://www.aosom.de/haustiere-zube...Jzs_5SQLkbqB0EEeBbgpmPbjDBUKqHx2VBBoCU0zw_wcB

Den habe ziemlich mit Streu und etwas Heu voll gefüllt. Ich hoffe, das ist so halbwegs akzeptabel...
Allerdings wird der aber wohl schnell zu klein für sie werden... Gerade nachdem ich die Flaechenangaben gelesen habe*seufz*
Ich habe den Eindruck, dass sie noch nicht ausgewachsen ist. Sie ist momentan etwa 5cm.

Ich versuche mal ein aussagekraeftigeres Foto von ihr zu machen. Ist aber schwer, weil sie erst dann aktiv wird, wenn ich das Licht ausmache. Sie schlaeft mit im Schlafzimmer. Das Raumangebot bei uns ist eher begrenzt...

Ich muss mir die Optionen mal durch den Kopf gehen lassen. Vergesellschaftung klingt für mich nicht schlecht. Offensichtlich wird ihr der Kasten nicht für den ganzen Winter gerecht und für einen größeren ist einfach kein Platz.

Ich versuche ordentliche Fotos zu machen und melde mich dann wieder.

Bis dahin erstmal Dankesehr.

peanut
 

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Hallo Peanut,
das sieht erst mal gut aus. =)

Könnte tatsächlich eine Wald- oder Gelbhalsmaus sein, aber das Foto von oben ist zu wenig aussagekräftig.

Was fütterst Du? Ich würde ihr eine Mischung aus Nüssen, Kleinsämereien (Kanarienfutter) und Getreidekörnern und -flocken anbieten. (Falls Hausmaus)

Außerdem würde ich Beeren, Insekten (auch Spinnen) Würmer, Eicheln und Bucheckern (falls Du dran kommst) anbieten (falls Wald- oder Gelbhalsmaus).

Vielleicht kann man sogar über die Nahrungsvorliebe da eine Einschätzung wagen.

Falls das Auge austrocknet, dann wäre das für ein zerstörtes Auge die beste Lösung. Problematisch würde es, wenn sich das verletzte Auge infiziert.

Die VG kann man halt erst organisieren, wenn die Art näher bestimmt werden kann. Hausmäuse können notfalls mit Farbmäusen zusammen gehalten werden, Wald- und Gelbhalsmäuse nicht, da gäbe es dann andere geeignete Artgemeinschaften.

Also um die Artbestimmung kommt man nicht herum.
Viele Grüße =)
Fufu
 
Hallo,

die Maus, die auf FB genannt wurde scheint anderweitig eine Bleibe gefunden zu haben.
Habe die Kontaktdaten auf FB geschrieben.

Laut Angelus sollte es auch möglich sein, eine Waldmaus auch mit Farbis zu halten, besser wären aber Weißfußmäuse.
 
das Foto oben war am ersten Tag im Karton. Jetzt ist sie im Kaefig und ich kann sie nur zufaellig sehen... heute Nacht um zwei hat sie am Gitter genagt. Da habe ich halbbllind (kurzsichtig ohne Brille..) schnell zum Handy gegriffen:

Seht ihr auch den "Sack" am Hintern?

Ich habe gerade versucht, die Maus zu finden. Ohne Erfolg! Soll ich den ganzen Kaefig leeren, um mir das Gebilde anzusehen? Könnte es nur eine optische Taeuschung sein? WAS SOLL ICH NUR TUN?
 

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Wie mache ich generell den Kaefig sauber? alles raus? einmal in der Woche?
Oder öfter? Dann mache ich ja jedes Mal ihre Höhle kaputt. Oder ist das kein Problem?
Danke für die Ernaehrungstipps! Habe direkt Eicheln ergaenzt. Geht auch Streuvogelfutter? Aepfel sind nicht so gut? Oder generell Frischkost?
 
zu dem "Sack" kann ich nix sagen.
Hoden sehen zumindest anders aus. kann aber auch nur ein Fotofehler sein!?

Ausmisten: alle 1 bis 2 Wochen ein paar Hände voll Streu raus und die auffüllen. nie alles gleichzeitig ausmisten (passiert in der Natur ja auch nicht).
Zu häufiges ausmisten führt dazu, dass sie mehr markiert und es noch schneller müffelt.
Daher nur teilweise austauschen :)

Wenn dabei dann irgendwann mal das Nest kaputt gehen sollte, ist das kein Beinbruch. Ich lass aber meist die Nest-Ecke aus, da sie ja reinliche Tiere sind und das Nest selbst sauber halten.

Obst enthält viel Zucker, daher sollte man nur selten (einmal pro Woche, nicht öfter) ein kleines Stück geben.
Gemüse ist da ungefährlicher, kann man also öfter geben.

:)
 
Als ich eben nach dem Maeuschen gewühlt habe, habe ich Milben (?) entdeckt. Und ich fürchte, dass ich sie nicht zu sehen bekomme, wenn ich nicht den kompletten Kaefig leere... Muss ich sie überhaupt sehen? Wie kriege ich raus, ob es ihr gut geht?
 
Hallo Peanut,
ich würde mit der Maus zum TA gehen. Der soll sie gegen Milben und Parasiten spotten (sie bekommt einen Tropfen eines Milbenmittels in den Nacken geträufelt) und sich den "Sack" ansehen. Leider ist das Foto unscharf. Die Maus hat auch eine Verletzung am Schwanz, der sieht wie "abgebissen" aus. Der "Sack" könnte auch ein Abszeß nach einer Bißverletzung sein. Also die Maus braucht Hilfe.

Ich würde mit der Maus also auf jeden Fall zum TA gehen. Hast Du eine ausbruchssichere Transportbox? Sonst tut es auch ein kleiner Eimer mit Deckel und Luftlöchern. Da würde ich was von der Streu reintun und dann versuchen die Maus zu fangen. Das geht am besten mit Klopapierrollen, die Du ins Gehege legst. Dann die Maus etwas aufscheuchen, bis sie in der Klorolle Schutz sucht. Die offenen Enden der Rolle dann mit beiden Händen zuhalten und die Rolle mit Maus in das Transportbehältnis tun.

Gut wäre es, wenn Du auch noch ein paar "Milben" erwischen könntest. Das gelingt am besten, wenn Du einen Tesafilm auf die Krabbelviecher klebst und den Tesafilm dann auf eine durchsichtige Folie.

Nach dem Foto sieht die Maus eher wie eine Hausmaus aus. =) *Herz*

Es ist wichtig, die Milbenart zu bestimmen, damit sie sicher und zuverlässig vernichtet werden können. Dazu muß der TA die Milben unter dem Mikroskop bestimmen. Falls auf der Maus gerade keine zu finden sind, ist es gut, wenn Du ein Exemplar dabei hättest.
Drücke die Daumen, daß alles klappt.
Liebe Grüße =)
Fufu
 
Hallo Fufu,
Ja, morgen gehe ich nochmal. Beim letzten Mal hat sie ja nichts gemacht...
Ich werde dann eben den kompletten Kaefig raeumen! Und zu einem anderen fahren.
Ich muss den Stall wohl sowiso gegen Milben behandeln.
 
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