Haltung von Maus mit offener Wunde?

Emerelle

Tunnelbauer*in
Messages
43
Reaction score
0
Hallo!

Ich habe im Moment zwei Farbmäuschen in eher fortgeschrittenem Alter.
Eine davon hab ich mir erst vor gut zwei Wochen aus dem Tierheim geholt, damit sie der anderen Gesellschaft leistet, die inzwischen alle ihre Freundinnen überlebt hat. Die Kleine aus dem Tierheim habe ich bereits mit einem Atemwegsinfekt bekommen, sie bekommt immernoch AB.

Die beiden haben sich von Anfang an problemlos verstanden, leider hat sich bei der Neuen direkt nach der Vergesellschaftung ein Knubbel am Schwanzansatz gebildet, der sehr schnell gewachsen ist (zum Schluss Haselnussgröße). Ich bin fest davon ausgegangen, dass es ein Tumor ist und habe mich schon mit dem Einschläfern auseinandergesetzt.

Nun war ich heute beim Tierarzt, sie wurde narkotisiert. Dann sollte festgestellt werden, ob der Tumor operabel ist und je nach Ergebnis anschließend OP oder Einschläfern. Beim Abtasten ist das Ding aber aufgegangen. War wohl doch "nur" ein Abszess *anbet*. Der wurde nun ausgespühlt und der Maus geht es den Umständen entsprechend gut, allerdings ist sie geschwächt und hat ein ziemlich großes Loch am Hintern.

Ich habe Metacam und Veraflox für sie bekommen und soll sie 1-2 Wochen allein auf Zellstoff halten und wärmen. (Sie muss es jetzt ein paar Tage in der TB aushalten, bis die Waldmäuse ausgewildert sind und der kleine Käfig wieder frei ist...)

Nun habe ich ein wirklich schlechtes Gefühl dabei, die beiden so kurz nach der VG schon wieder so lange zu trennen, denn das mögen sie ganz offensichtlich beide überhaupt nicht und die betroffene Maus ist auch ohne Gesellschaft viel ängstlicher und sitzt häufig bebend in der Ecke.

Meine Fragen sind jetzt
- hat jemand Erfahrungen, wie gut so eine Wunde abheilt, d.h. wie ihre Chancen stehen?
- kann ich die Maus sonst irgendwie unterstützen?
- würde es was bringen, die TB in den großen Käfig zu stellen, damit sie sich näher sind? Oder erhöhe ich damit bloß das Risiko, dass irgendwas in die Wunde kommt? *Angst*
- woran erkenne ich, ob ich die beiden guten Gewissens wieder zusammensetzen kann?

Ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Tipps für mich habt!

liebe Grüße
 
Hallo,

wie lange sind deine beiden denn jetzt schon getrennt?
Ich würde beide zusammen auf Zellstoff halten. Auch für die gesunde Maus ist enger Raum+Kameradin bestimmt angenehmer als alleine im großen Käfig. Außer, die waren jetzt schon eine Weile getrennt oder die Gesunde würde an die Wunde gehen. Aber um das abzuschätzen, müsste man noch wissen, wann Du die beiden getrennt hast. Wie groß ist denn Dein Käfig, besteht da vielleicht die Möglichkeit, nur mit Zellstoff einzustreuen oder eine Etage abzutrennen?

Laura
... die zugegebenermaßen kein Farbi Experte ist, es aber immer wieder krass findet, wie viele Tierärzte trennen empfehlen, bei so sozialen Tieren finde ich das schlimmer als etwas weniger Platz - besonders bei älteren Tieren...
 
Hallo!

Trennen würde ich die Mäuse nicht, besser ist es sie zusammen auf Zellstoff zu halten bis die Wunde wieder verheilt ist.
Wenn sich die Mäuse verstehen gibt es keinen Grund, sie nicht auch mit der Wunde zusammen zu lassen.
Manche Tierärzte raten zum Trennen von kranken Mäusen, aber das ist für die einsame Maus nur kontraproduktiv.
Setzt beide besser sofort wieder zusammen.

P.S: Die Wunde ist versorgt worden, Schmerzmittel und Antibiotikum gibt es auch; wenn die Maus nicht zu viel Blut verloren hat, sollten die Chancen eigentlich ganz gut stehen, Daumen sind gedrückt!
 
Last edited:
Sie sind seit heute morgen getrennt, als ich die eine eingesammelt und zum Tierarzt gebracht hab.

Die Transportbox ist halt tatsächlich ziemlich winzig und meine zweite hat einen ziemlichen Beweegungsdrang, von daher würde ich sie ungern beide da reinpacken.

Der große Käfig ist 100x50x75, ich könnte theoretisch unten Zellstoff reinmachen und die Schrägen zu den oberen Teiletagen rausnehmen. Dann wirds aber u.a. schwierig mit dem Wärmen (die TB stell ich einfach auf ne Wärmflasche..)

Der Tierärztin ging es halt v.a. darum, dass nichts in die Wunde kommt und die andere da nicht dran rum macht. Ob sie das tun würde kann ich nicht sagen, sie saßen ja seitdem nicht zusammen.
 
für den Wärmehaushalt kann die zweite Maus sorgen, das Wärmen ist vor allem in der ersten Zeit direkt nach der OP nötig, so lange die Narkose noch Auswirkungen hat. Wenn die Körpertemperatur jetzt stimmt, sollte das eher kein Problem sein.
Also Käfig absichern, Etagen raus, Streu und alles was staubt raus, Zellstoff rein, und Mäuse rein.

Mir ist kein Fall bekannt, wo andere Mäuse an der Wunde irgendwie was verschlimmert haben. Normalerweise wissen sie instinktiv, wie Wunden zu versorgen sind. Fäden könnten dabei allerdings theoretisch schon als nicht dahin gehörender Fremdkörper empfunden werden. Denke ich aber eher nicht.

Die Zeit die sie jetzt getrennt waren, ist noch unkritisch, da sollte direkt zusammen setzen gehen.

Ich würde erst mal die andere Maus mit in die TB, und dann den Käfig vorbereiten. Danach kommen sie von der TB in den Käfig - das müsste eigentlich funktionieren.
 
Fäden sind ja keine drin, die Wunde wurde offen gelassen.

Dann werd ich jetzt erstmal die andere einsammeln und mit in die TB packen, sie vielleich 20-30min beobachten und wenn alles gut aussieht den großen Käfig fertig machen.

Ich hoffe sehr, dass sie das übersteht... Narkose + Wunde + Atemwegsinfekt machen sie schon ganz schön fertig...

Euch allen jedenfalls schonmal vielen Dank!
 
Als ich sie grade zusammengesetzt habe ist die Kranke auf meine Große zugelaufen, hat kurz an ihr geschnuppert und sie dann umarmt *Herz* - zumindest sah es so aus.

Sie kuschelt sich jetzt an die dran, während die Gesunde eifrig das Schüsselchen mit dem Päppelfutter leerfuttert.

Ich mach mich dann mal an den Käfig... =)
 
jepp, das sieht doch gut aus.

Wenn die einzige Sorge nun ist, dass die andere Maus anschließend 'ne Diät brauchen könnte... :D
 
So, jetzt habe ich eine Rolle Küchenpapier im Käfig verteilt. Außerdem haben sie ein Schüsselchen Wasser mit Vitamintropfen, ein Schüsselchen Päppelfutter, Wärmflasche, sicher in ein Handtuch verpackt und ein kleines Häuschen (ich hoffe es macht nichts aus, dass das schon vorher in Verwendung war... sonst können sie sich halt garnicht verstecken).

..Hab ich sonst noch was vergessen?

Ansonsten würde ich sie jetzt in Ruhe lassen, damit sie sich von dem ganzen Stress heute erholen können, und hoffen, dass alles gut läuft.
 
nimm besser Klopapier, das Küchenpapier weicht im Wasser nicht zu einem Zellstoffbrei auf und bleibt fest, Ob's verdaut werden kann weiß ich nicht, aber falls nicht, dann kann das Küchenpapier zu Verstopfungen führen, das Toilettenpapier nicht.

Das Häuschen ist OK, es sollte nur nichts im Käfig sein, das staubt, deswegen muss das Streu erst mal raus.
Das kannst du aber später wieder rein tun, das ist ja nach der VG vermutlich noch ganz neu.
 
Okay, dann kriegen sie jetzt noch Klopapier.

Ich hatte sowieso nicht viel Streu drin, weil sich meine Große immer den Nacken aufgekratzt hat und ich deshalb die letzten Wochen alles durch Baumwollflocken ersetzt hatte - darin kann man sowieso nicht buddeln, also wars auch nicht so hoch eingestreut. (Das hat übrigens super funktioniert. Ich dachte schon es wär chronisch aber inzwischen ist alles abgeheilt und das Fell wächst nach.)
 
Meine Kleine hat mir heute morgen gleich schon wieder 'nen Schock beschert:
Gleich nach dem Aufstehen hab ich nach den beiden geschaut, sie saßen im Haus und ich war schon erleichtert, dass sie noch lebt und bei der anderen sitzt.
Da hat sie sich aufgerappelt und ist total panisch aus dem Haus gerobbt, das Hinterteil hat sie dabei nur hinter sich her gezogen. Neben dem Haus ist sie auf die Seite gefallen und hat gekrampft.
Innerhalb von 10 Sekunden hat sie sich wieder gefangen, sie hat sich wieder normal hingehockt und hat erstmal durchgeatmet. Dann ist sie langsam und bisschen wackelig, aber immerhin wieder auf allen Vieren durch den Käfig spaziert.
Ich hab ihr erstmal ihren Metacam-Keks gegeben, den hat sie nach ein bisschen hinterhertragen dann auch genommen.
Jetzt hoffe ich, dass sie einfach nur dringend wieder Schmerzmittel gebraucht hat und das nicht Zeichen von wirklich ernsthaften Komplikationen ist. Was meint ihr?

Ich werde das ganze auch gleich der TA mailen und die Maus weiter im Auge behalten...
 
das klingt schon arg seltsam - eigentlich mehr nach Lähmung oder so, was aber eher in Richtung Hüfte bzw. fast schon ein wenig in Richtung Brustkorb sitzen müsste.

Wie sieht die Wunde denn aus?
 
hey

Was mir noch aufgefallen ist:
als ich die eine eingesammelt und zum Tierarzt gebracht hab.
Bitte immer mind. eine Begleitmaus mitnehmen. Bei Kleingruppen alle Tiere mit zum Tierarzt. Es sollte niemand alleine sein. Weder die Maus in der Box noch jmd,d er nicht mit zum Arzt muss.
Wenn Du also eine 2er oder 3er Gruppe hast, dann alle mitnehmen.
Bei einer 4er-Gruppe mit nur einem Patienten zusätzlich eine Begleitmaus mitnehmen und die anderen beiden zurück lassen. Bei 2 Patienten die beiden kranken mitnehmen. Bei 3 Patienten wiederrum die gesamte Gruppe, da sonst die einzig gesunde Maus alleine im Käfig warten müsste.
Entsprechend anderer Gruppengrößen das gleiche System...

Gerade auch bei kurz zurückliegenden VGs ist dieses Vorgehen sehr wichtig.
Und bei eingesessenen Gruppen hilft eine Begleitmaus der Kranken doch sehr. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Ich drück die Daumen, dass es für das Mäuschen schnell wieder Bergauf geht :)!

LG
 
Die Wunde.. Schwer zu sagen, will da ja jetzt auch nicht so viel dran rum machen und sie wenig rausnehmen.. Also: Der Abszess saß links unter dem Schwanz, knapp neben den Genitalien. Da ist jetzt auch das Loch. Es zeigt also nach unten (TA meinte das ist optimal, so kann alles ablaufen, was sich da potentiell sammelt). Durchmesser der Öffnung würd ich so auf 0,5 cm schätzen, scheint aber zusammenzuschrumpeln. Reinsehen kann ich da nicht, ohne sie am Schwänzchen hochzuheben o.ä. und das möchte ich vermeiden, weil das sicher schmerzhaft ist.

@Lumi: Prinzipiell mache ich das auch immer so, weil es halt einfach viel weniger stressig für die Tiere ist. Nur diesmal war ich eben am überlegen, weil sie ja operiert oder eingeschläfert werden sollte und ich dachte dann ist ja dann die andere die ganze Zeit plus Heimfahrt allein in der TB. Deshalb hab ich die TA gefragt, wie ich das machen soll, und sie meinte ich soll bitte auf jeden Fall nur die zu behandelnde Maus mitbringen...

Im Moment macht sich meine Patientin recht gut.. also keine weiteren Krämpfe oder dergleichen. Futtern tut sie auch, wenn mans ihr vor die Nase legt. Sie ist nicht sehr mobil, aber wer wäre das in der Situation schon...
 
Leider ist meine Kleine über Nacht gestorben *seufz*
Heute morgen lag sie auf der Seite neben dem Futternapf.
Sie hat die Augen zu und sieht eigentlich recht friedlich aus.

..irgendwie bin ich ganz froh, dass sie mir die Entscheidung übers Einschläfern abgenommen hat, auch wenn ich mir natürlich was anderes für sie gewünscht hab..
 
Ach meno, da frage ich mich warum die Wunde nicht genäht wurde. Das tut mir sehr leid. *traurig**drück*
 
Oh, schade... *traurig*

Off Topic:
Genäht werden kann bei einem Abszess vermutlich nicht, sonst gibt es gleich die nächste Umkapselung. Die Wundhöhle muss von innen nach außen ab heilen, und dabei die Erreger mit raus spülen. Beim Menschen wird in so einem Fall die Wundhöhle gespült, und mit einem Wundkegel nur lose verschlossen. Der Wundkegel hält die Wunde absichtlich offen, in dem er verhindert, dass die Haut zu schnell über der Wundhöhle wieder zusammen wächst. So verheilt die Wundhöhle dann von innen nach außen, und die Wundsekrete können problemlos abfließen.
 
Back
Top Bottom