Hamster leben teilweise noch unterirdischer als Mäuse. Zwar legen Mäuse auch Mäuselöcher und Gangsysteme an, wenn man ihnen die Möglichkeit gibt (Buddeletage einrichten), aber Hamster legen ihren Bau, wenn man sie läßt, ja vollständig unterirdisch an.
Ich finde auch, daß Hamster und Farbmäuse sich vom Verhalten eher nicht sonderlich ähneln... Mäuse als hochsoziale Gruppentiere sind auf Interaktion aus, eine Mausgruppe zu beobachten, ist unterhaltsamer als jede Fernsehsendung.

Hamster wandern eher nur ihre Trampelpfade ab, suchen Futter, schleppen Futter ins Depot etc. Farbmäuse legen kein regelrechtes Futterdepot an wie Hamster, schließlich halten sie von Natur aus keinen Winterschlaf. Meine Hamster waren bisher immer absolute Persönlichkeiten, die vom Menschen nicht viel wissen wollten (Ausnahme zwei meiner Dshungaren, die sehr zahm waren), aber das ist ja charakterlich unterschiedlich... Mäuse können auch sehr scheu oder sehr zahm sein, je nach Charakter. Farbmäuse sind dämmerungs- bis nachtaktiv (meine stehen ab ca. 18.00 Uhr auf und sind bis morgens ca. 9.00 Uhr ansprechbar

, am aktivsten sind sie in den frühen Morgenstunden), Goldhamster sind eher nur nachtaktiv, Dshungaren stehen etwas früher auf als Goldhamster und sind manchmal auch tagsüber kurz wach.
Ich finde, daß Hamsterbauten einfacher sauberzuhalten sind als Mäusebauten, denn Mäuse markieren ihre Wege auch mit Urintröpfchen, man hat also an Rampen und auf der Oberseite von Hauseingängen etc. Urinspuren, während Hamster das nicht tun... sie pinkeln ja wirklich nur in ihr Klo. In diesem Sinne sind Hamster wirklich "ordentlicher", sie haben ihre Schlafkammern, ihre Klokammer, ihre Vorratskammer... Mäuse haben ihre Schlafnester, auch ihre Toilettenecken, aber Futterreste und Köttel liegen überall rum. Umdekorieren tun bei mir beide, Mäuse und Hamster. Als Mensch trifft man irgendwie nie den Geschmack eines mausigen/hamsterigen Innenarchitekten.
Das Thema "Klettern" ist sehr wichtig, denn Mäuse leben in der Natur in dreidimensionalen Lebensräumen und haben ein gutes Gefühl für Höhen und Tiefen, welches Hamster von Natur aus nicht haben, da sie bodenlebend sind. Die einzige Tiefe, die sie kennen, ist ihr selbstgebauter Hamsterbau, und da sie diesen selbst angelegt haben, kann er natürlich nicht zu tief sein. Ein Hamster wird sich deswegen immer mutig (leichtsinnig) in die Tiefe stürzen, weil er nicht "weiß", daß es überhaupt tödliche Tiefen gibt. Eine Maus tut das nicht. Die meisten springen nicht ab einer gewissen Höhe, aber es gibt Spezialisten, die mit geübtem Blick die Tiefe abschätzen und beschließen, daß sie es schaffen --- und springen.
Noch ein großer Untserschied bei Maus- und Hamsterhaltung: wenn ein altersschwacher Hamster stirbt, bleibt niemand "übrig", bei Mäusen hat man immer das Problem, am Ende ein oder zwei alte Tiere zu haben, die in eine andere Gruppe vergesellschaftet werden müssen, um nicht allein zu sein...
Gruppen aus unkastrierten Mäuseböckchen sollte man lieber nicht halten, hier ist die Gefahr von ernsthaften (lebensbedrohlichen oder tödlichen) Aggressionen viel zu hoch. Lieber Weibchengruppen bzw. Kastraten.