Handaufgezogenes Gelbhalsmäuschen wieder freilassen?

Christiane

Kornsammler*in
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Hallo!

Ich hatte mich damals hier angemeldet, nachdem unser Hund ein winziges Mausebaby im Garten gefunden hatte, mitten in einem Blumenbeet.
Die Kleine wog 3 g und wollte auch zuerst lange kaum zunehmen, die Äuglein gingen irgendwann auf, dann wieder zu und dann könnte man auch schon das Schreckgespenst "Knattern" hören.
Sie bekam dann AB und die Äuglein immer mit warmem Wasser getupft, bis sie wieder offen waren und nahm dann auch gut zu.

Leider fing sie dann an, sich das Fell wegzukratzen, woraufhin sie dann ein winziges Tröpfchen Frontline aufgetragen bekam.
O.K., Fell wuchs schön nach und sie ist ein wunderschönes Mäuschen geworden.
Leider war es dann schon spät im Jahr und wir haben uns entschlossen, sie den Winter über zu behalten.
Wie Rhaben ihr einen grossen, naturnah eingerichteten Käfig zur Verfügung gestellt und es ging und geht ihr sehr gut.

Jetzt wollen wir sie eigentlich endlich in die Freiheit entlassen, aber das Problem ist, dass sie leider vollkommen zahm ist, obwohl sie in einem Einzelzimmer steht und wir sie ganz in Ruhe lassen, ausser beim Füttern.
Da kommt sie sofort an, klettert auf die Hand und will gekrault werden.*Herz*

Ich hätte so etwas nicht für möglich gehalten und dachte, spätestens mit der Geschlechtsreife würde das aufhören.
Die Dörte ist übrigens ein "Dörterich" geworden.:D

Was mach' ich denn jetzt? Ich möchte ungern ein Wildtier im Käfig behalten, noch dazu haben wir hier sowieso einen kleinen Tierpark, es fehlt also auch an Zeit für den Kleinen, der sich bestimmt langweilt.
In unseren Garten können wir ihn nicht wieder setzen, ich hätte Angst, dass die Hunde ihn erwischen.

Wo, wie und überhaupt könnte ich ihn denn "aussetzen"?

Ich wäre für ein paar Tips sehr dankbar!

Liebe Grüße
Christiane
 
Hallo Christiane,
die Zutraulichkeit ist häufig ein Problem bei Handaufzuchten.
Wenn du ihn wieder auswildern möchtest,mußt du den Kontakt zur
Maus einstellen.Das heißt nur noch mit Futter und Wasser versorgen.
Eine zahme Maus kannst du nicht auswildern.

LG Knautschi
 
Hallo Christiane,

toll, dass du die kleine Maus aufpäppeln konntest und dass du dir so viele Gedanken um sie machst *drück*

Eine zahme Maus kannst du nicht auswildern.

Ich frage mich, ob das wirklich so ist. Gibt es dazu irgendwelche Studien oder Berichte? Oder woher kommt deine Ansicht, Knautschi?

Mir ist darüber leider wenig bekannt, aber so rein intuitiv würde ich doch mal behaupten, dass zutrauliche Mäuse ihre Scheu mehr oder weniger schnell wiedererlangen in der freien Natur. Ich denke weiterhin, dass sie eine natürliche Scheu/Angst gegenüber Beutegreifern besitzen, sodass ich nicht ganz so sehe, wo im Einzelnen die Gefahr oder das Risiko besteht, wenn man so ein Tier auswildert. Gerne würde ich darüber mehr erfahren, also wenn jemand etwas handfestes dazu sagen kann, wäre das hier sicherlich nützlich.

Ich betone nochmal, dass das meine persönliche Ansicht zu dem Thema ist und ich keine sicheren Belege dafür habe - aber ich würde dazu neigen, die Maus dennoch auszuwildern. Wie du schon gesagt hast, in Gefangenschaft kannst du ihr einfach nicht gerecht werden. Und es war ja eigentlich auch nicht der Sinn deiner Rettungsaktion... Gesunde Mäuse gehören nach draußen und dort draußen gibt es leider jede Menge Gefahren, so ist das nun mal. Das soll aber selbstverständlich nicht heißen, dass man das Tier einem bekannten und überproportional hohen Risiko aussetzen muss. Ob das der Fall ist, bei einer zahmen Maus, lässt sich letzendlich wohl schwer belegen.

Ist die Art sicher bestimmt? Dann könnte dir bestimmt unsere Userin Fufu helfen, bei der Wahl eines geeignetes Auswilderungsplatzes =)

Viele Grüße
trulla
 
Hallo Christiane,
das ist immer eine schwere Entscheidung. Sicher ist eine zutrauliche Maus für das Leben in der Natur nicht besonders gut gewappnet. Andererseits - und da stimme ich Trulla zu - ist für ein Wildtier das Leben in Gefangenschaft immer ein trauriger Zustand. Der Bewegungsdrang der Wildtiere ist ungleich größer als beispielsweise bei Farbmäusen. Außerdem stelle ich immer wieder fest, daß Mäuse regelrecht "verwildern", wenn sie an einem, ihrem natürlichen Lebensraum entsprechenden, Ort leben dürfen.

Mein Vorschlag wäre, die Maus in einer sicher verschlossenen Kiste erst einmal nach draußen zu bringen, wo sie Geräusche und Gerüche einer natürlichen Umgebung mitbekommt, ebenso wie die draußen üblichen Temperaturschwankungen. Dann könnte man bereits nach einigen Tagen beobachten, ob sich das Verhalten der kleinen Maus verändert, sie also beispielsweise beginnt, Deckung zu suchen, wenn man sich der Kiste nähert. Das würde dann für einen Auswilderungsversuch sprechen. Behält die Maus trotzdem ihr zutrauliches Verhalten bei, dann muß nach einer anderen Lösung gesucht werden. *seufz*
Viele Grüße
Fufu
 
Last edited:
Hallo und danke, dass ihr euch mit mir Gedanken macht!

Ich habe schon ziemlich viele Eichhörnchen aufgezogen, teilweise zum Auswildern dann weitergegeben, teilweise im Riesengarten meiner Schwiegereltern selber ausgewildert.

Und unter diesen waren wirklich vollkommen auf mich bezogene, aber selbst die ließen sich später nie mehr anfassen, sondern holten sich nur noch ab und an Zusatzfutter ab, wie andere wildgeborene Hörnchen auch.

Was für eine "Kiste" meinst du denn? Aus Holz und geschlossen?
Das ist hier blöd, wegen der Hunde, die würden bestimmt versuchen, da irgendwie dran zu kommen.

Ich bin sicher, unsere Gartenmäuschen sind Gelbhals- oder Waldmäuse. Das müsste ich dann noch genauer rausfinden, um zu wissen, wo ich sie auswildern könnte, oder?

Hier im Garten trau ich mich nicht, ich würde die Krise kriegen, wenn ausgerechnet einer unserer eigenen Hunde den Dörterich erwischen würde.
Sophie, die ihn damals gefunden hat, hat ihm nur nix getan, weil er sich ja nicht viel bewegt hat, glaube ich.
Ich mach' mir da keine Illusionen, auch wenn ich bisher noch nicht mitbekommen habe, dass die Hunde eine im Garten erwischt hätten.
Dabei sind "unsere" Draussen-Mäuschen ziemlich frech und nicht sehr scheu, die klauen unserer Trudel (flugunfähige Taube) vor unseren Augen ihre Körner und die reagiert dann sehr aufgebracht!

O.K., ich versuche heute Abend mal einen n paar Fotos zu machen, Bauch und Kehle, oder sonst noch was wichtig zur Unterscheidung?
Dann wissen wir vielleicht schon mal, was für eine Art Mäuschen der Kleine ist.
Aber das ist trotzdem nicht so leicht zu erkennen, oder?
 
Ich meinte damit nicht,daß sie überhaupt nicht ausgewildert werden kann.
Der Kontakt zur Maus muss auf ein Minimum beschränkt werden.
Wenn sie wieder scheu ist,dann natürlich bitte auswildern.

LG Knautschi
 
Ja, das Problem ist aber, dass sich der Kontakt jetzt schon seit Monaten nur auf's Füttern beschränkt, aber da kann ich nicht verhindern, dass sie mir auf die Hand hüpft.
Vielleicht kommt das daher, dass sie ,als wir sie gefunden haben, eben wegen ihrer diversen "Baustellen", besonders viel Pflege brauchte.

Ich wüsste nicht, wie ich den jetzigen Kontakt noch mehr reduzieren sollte, sie steht sogar ganz alleine in einem Zimmer.

Aber das hatte ich eigentlich eingangs schon erklärt!
 
Hallo Christiane,
Fotos - da wären am besten von vorne, seitlich und die Unterseite, v.a. der Kehlbereich. Waldmäuse haben dort in der Regel einen ockerfarbenen Fleck, die Gelbhalsmäuse ein geschlossenes Band.

Ja, eine Holzkiste, natürlich mit Belüftung, z.B. durch Volierendraht.
Viele Grüße
Fufu
 
Hey =)

Da kommt mir in den Sinn, dass ja auch scheue Farbmausexemplare "zutraulich" werden, wenn sie in zu kleinen Gehegen hocken. Denn sie nutzen uns dann quasi als eine Art Fluchtweg oder eventuell auch einfach als Beschäftigung, weil ihnen ihr zu Hause nicht genügt. Da Wildmäuse einen noch höheren Bewegungsdrang haben... Könnte diese "Zutraulichkeit" eventuell einfach damit zusammenhängen?

Wenn hier mal ein Farbmäuslein aus den Gehegen abgehauen ist, dann war es jedes Mal seeehr vorsichtig und scheu. Auch diejenigen, die sonst eigentlich zutraulich waren. Unbekanntes Gebiet, fremde Umgebung, alles kann gefährlich sein. Das schlummert sogar in den domestizierten Nasen noch irgendwo.

Liebe Grüße,
Sabrina
 
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