Hausmaus gefangen - und jetzt?

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Rincewind

Gast
Hallo,

ich hab vor ein paar Tagen in meiner Küche eine Maus gefangen. Ich würde sagen, eine Hausmaus-Kind. Er (vermutlich...) sitzt jetzt erstmal provisorisch in einem kleinen Aquarium. Zahm ist er definitiv nicht, aber auch nicht übermäßig ängstlich. Sieht gesund aus, zeigt keine Hinweise auf Parasiten und frißt auch einwandfrei.
Ich habe mittlerweile herausgefunden, daß die Familie oben im Dachgeschoß öfters Mäuse unter den (Altbau-) Dielen hat, und letzte Woche haben sie zwei gefangen und direkt vor dem Haus ausgesetzt. Ich nehme an, meiner ist einer von den beiden - wir wohnen im Erdgeschoß.

Wenn das stimmt, bedeutet das, er kennt sowieso nur eine eingeschränkte "freie Wildbahn". Ich denke, im Park würden ihn Ratten, Katzen oder andere Mäuse fertig machen, und an anderer Stelle in der Stadt würde er auch in's nächste Haus flüchten, wo jemand anderes das gleiche Problem hätte wie ich jetzt - oder Gift/ Falle parat. In Wald oder Feld würde er vermutlich nichts zu fressen finden...
Also erscheint mir Auswildern nicht sinnvoll. Ganz sicher bin ich mir noch nicht, aber eigentlich würde ich ihn gerne behalten.
Dann sollte er ja nicht alleine bleiben, oder? Meint ihr, ich könnte eine Farbmaus dazuintegrieren?

Ich bin für alle Tips und Hinweise dankbar!

LG, Rincewind
 
Wir haben unter unseren Dachschrägen bisher insgesamt 9 Mäuschen gefangen - das waren aber Waldmäuse und wir haben sie etwas weiter weg im Wald ausgesetzt. Grundsätzlich gehört ein "wildes" Tier nämlich nicht in einen Käfig und lässt sich wahrscheinlich auch nicht zähmen. Ich weiß natürlich nicht, wie das bei Deiner Hausmaus ist - wie sieht sie denn aus? (D. h., bist Du sicher, dass es eine Hausmaus ist?) Prinzipiell könnte man die wohl schon mit Farbmäusen vergesellschaften. Allerdings, wenn Du ein Männchen gefangen hast, müsstest Du ihm ja auch ein Männchen dazugesellen, um Nachwuchs zu verhindern. Und ob die sich verstehen? Ich wage es sehr stark zu bezweifeln! Daher würde ich eher zum Wieder-Aussetzen tendieren - vielleicht in der Nähe eines Feldes / einer Scheune? (Abgesehen davon: Fressfeinde haben alle wilden Mäuse, und Überlebenskünstler, was das Futterfinden betrifft, eigentlich auch! Die Maus würde also wohl nicht verhungern, und das Fressfeindrisiko hat sie überall...)
LG, sevenofnine
 
Ich hatte bisher nur Farbratten und Rennmäuse. Waldmäuse habe ich noch nie live gesehen. Leider hab ich grad keine Kamera. Aber (momentan) 2 Threads weiter "unten" ging's doch um eine Waldmaus? (Thread " Wildmaus? ")
Meine Maus ist ohne Schwanz 4,5 cm lang und komplett grau. Kein weißer Bauch, und mir scheint, im Verhältnis viel kleinere Augen (geschätzt, knapp 2mm?) und Ohren als der Mäuserich auf dem ersten großen Bild.

Die Idee mit der Scheune finde ich eigentlich gut, hab auch schon überlegt, Hühnerstall oder sowas. Ist aber in Berlin nicht so leicht zu finden...
Zudem (auch @whitesky): Bei einer erwachsenen Maus würde mir die Entscheidung leichter fallen - prinzipiell denke ich auch, Wildtier nicht in einen Käfig. Soweit ich weiß, sagt das Naturschutzgesetz, ich darf Wildtiere nicht ohne vernünftigen Grund fangen oder töten. Alle weiteren Vorschriften sind für besonders oder streng geschützte Arten, dachte ich (versuch grad, mich da noch detaillierter zu informieren). Aber auch wenn nicht: Laut Vorschrift kann ich ein Tier aufnehmen, wenn es hilflos ist, richtig? Dann muß ich es frei lassen, sobald es sich in der Natur selbständig erhalten kann. Aber das ist ja genau der Punkt, den ich klären will: kann ein "Kind", das nur Wohnung/ Deckenhohlräume kennt, überhaupt allein klarkommen? Die Restfamilie wohnt ja vermutlich noch unter dem Dach. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Einzeltier von alleine woanders Anschluß findet...

Und zum Zähmen: Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich ein Kuscheltier draus machen könnte. Aber das muß ja auch nicht. Sie scheint an die Nähe von Menschen gewöhnt. Wenn sie also so zahm würde, daß sie durch uns nicht gestreßt wird und sich in einem großen Käfig nicht weniger wohlfühlt als unter den Dielen, fänd ich das irgendwie akzeptabel...
Bei Ratten kann man meist auch Männchen zusammengewöhnen, besonders, solange sie jung sind. Ob das bei Mäusen auch geht - keine Ahnung.

Rincewind
 
Ich hatte in meiner Wohnung in Köln auch massenweise Mäuse rumlaufen die sich überall reingenagt hatten. Hab sie mit Lebendfallen gefangen und im Wäldchen an der Rennbahn ausgesetzt, aber die kamen wieder. Noch am gleichen Abend saß die gleiche wieder in der Falle. Also wenn schon würde ich sie ein Stück weiter weg aussetzen, so dass sie den Weg nicht mehr zurückfinden...
 
Hallo!

Eine einzelne, noch dazu so junge Maus jetzt vor dem Winter auszuwildern, wäre das nicht ihr Todesurteil? Ich meine, sie wird doch wohl kaum eine Gruppe finden, die sie so mirnichts dirnichts aufnimmt...und wenn es sich um eine westliche Hausmaus handelt, die nahezu ausschließlich in menschlichen Behausungen lebt, wäre die einzige Art sie korrekt auszuwildern doch wohl, sie in nem Haus freizulassen...stell ich mir auch problematisch vor. Naja, ein Stall ginge vielleicht noch.

Schwierige Sache, das Ganze! Haste einen Bauernhof mit Heuboden irgendwo in der Nähe?

L.G.
Martina
 
äh, -hallo?? Es ist ne Hausmaus. Auch Schädling genannt. Wer Durchgangslöcher in den Wänden und Nester in der Heizung hatte wird das begreifen...
 
weiß jetz nicht recht, ob das weiterhilft... hatte mein zwei junge wildmäuse (ich glaub spitzmäuse waren das.. zumindest hat meine mom mir das gesagt) die waren mal den Winter über bei mir weil meine Katze die damals immer gefangen hat, aber nicht gefressen...

und das kann ich dann nicht, ihr die wieder geben..

wir hatten auch immer wieder versucht sie wieder im heuboden oder so auszusetzen, aber meine katze hat die immer wieder gebracht, ich vermute das den beiden halt doch schon irgendwas gefehlt hat.

und das dann auch schon fast winter war, hatten wir die beiden in nem Auqa bis sie wieder fit waren (hat gute 2 Monate gedauert) und haben sie dann im Misthaufen laufen gelassen (wir haben nen Pferdestall... und in dem Misthaufen ist es a) superwar b) gibst jede menge futter und c) wimmelts da nur so von Mäusen normalerweiße *G*)

Du darfst nur nich den Fehler machen, und ihnen dann das Zoofutter geben und das in nem Schälchen... am besten wäre irgendwie normales Pferdefutter zu nehmen oder ganze Rispen etc. und das dann Im Käfig verteilen. Aber wenns ihr ohnehin gut geht, würd ich nen Reitstall suchen und sie da dann in den Misthaufen entlassen. (Auch wenns bäh klingt, die fühlen sich da wohl und die katzen die eventuell rumrennen gehen nicht ran genausowenig wie die Hunde)

so... hoffe, das hat dir bissl geholfen, die Entscheidung zu erleichtern. Das ist ein Wildtier und ist es gewohnt sich frei bewegen zu können. Glaub mir, du tust ihr vermutlich nichts gutes, wenn du sie in nem Käfig halten würdest.

LG
 
Für mich gibt es da nur eine Lösung: Die weiteren Mäuse von oben fangen und alle zusammen aussetzen.

Es ist quatsch, die Maus zu behalten, nur wei der Winter kommt. Und auch die "Ausrede", das Mäuschen sei noch zu jung, ist mir nicht ganz klar. Du willst sie nicht aussetzen, weil sie dann keine Mutter bei sich hat. Mal ehrlich: hat sie denn in deinem Aquarium ihre Mutter? Wenn sie so jung ist, dass sie noch die Milch braucht, wird sie bei dir (höchstwahrscheinlich) sterben. Wenn sie schon etwas älter ist, wird sie sich auch draußen durchschlagen können.

Sei mir nicht böse - ich finde nur, dass ihr die Maus vermenschlicht. Sie ist ein Wildtier und sie einzusperren, nur damit sie nicht gefressen wird o.ä., damit tust du ihr keinen Gefallen...
 
@Avinja: Genau deshalb meinte ich, es würde wohl problematisch sein, sie in nem Haus "auszuwildern" :D *zwinker*
 
Auf jeden Fall: sehr vorsichtig behandeln, möglichst nicht unbehandschuht anfassen - wilde Mäuse übertragen (neben diversem anderen) inzwischen häufig Hantaviren, das kann bös ins Auge gehen!

Borodin, im-Komposthaufen-Spitzmaus-Halter
 
Bitte nicht missverstehen, ich frage nur aus Interesse: Wie ist denn das z. B. mit Stachelmäusen, da gibt es meines Wissens keine domestizierte Form, sie werden aber trotzdem als Haustiere gehalten. Oder: Reptilien, Spinnen, usw. das sind doch eigentlich auch keine Haustiere? *grübel*
 
Nabend.

@majahe:
Da hast du natürlich recht.

Wobei die Stachelmaus inzwischen sicherlich quasi auf dem Weg der Domestikation ist. Ich weiß nicht, wie gut Zooladen-Stachler, seit Generationen in Menschenhand, noch alleine zurecht kämen.
Schlangen leben auch schon seit langer Zeit in Menschen"obhut", werden dabei aber meist sozusagen möglichst wild gelassen. Wobei eine Schlange, die "von Ei auf" nur Totfutter kennt, in freier Wildbahn nicht überleben würde...

Die Frage ist halt: Muss man immer noch mehr Arten in Gefangenschaft bringen? Und: Muss man sich denn einen Wolf halten, wenn es doch Hunde gibt - oder eine Hausmaus, wenn es doch Farbmäuse gibt? Wozu eine Art halten, die längst eine domestizierte Unterart/Form hat?
Zumal es in Deutschland schlicht und einfach verboten ist, ein Wildtier zu halten.

Ich bin grundsätzlich gegen Wildfänge, nur weil man meint, dass dieses oder jenes Tier doch "chic" wäre. Erhaltungszucht ist was anderes, aber das ist die Ausnahme.

Ich glaube nicht, dass irgendein wild gefangener Nager in normaler Menschenhand glücklich werden kann. Es gibt teilweise sehr engagierte Halter, die dann ihren Felsenmeerschweinchen ein eigenes Zimmer einrichten oder so. ;-) Wobei das einen Wildfang wohl immer noch nur teilweise glücklich macht...

Wenn man den Platz hätte, Hausmäusen ein großes Gehege einzurichten (und zwar idealerweise Innen- und Außenteil) und es erlaubt wäre, fände ich Wildfänge zwar immer noch nicht gut, könnte aber damit leben.
Aber eine wilde Hausmaus, die die Freiheit kennt, aus Egoismus(!) in ein Aquarium zu packen - das ist in meinen Augen verwerflich, sorry.

LiGrü,
Mooni

P.S. Wer z.B. eine Schlange in einem zu kleinen Terrarium hält, gehört eh geköpft...
 
hey
ich weiß wirklich nicht, was ich an deiner Stelle tun würde.
Ich würde jezt wohl doch zum auswildern neigen. Das hat mehrere Gründe:
1. Eine Maus, egal welcher Rasse, alleine leben zu lassen ist Tierquälerei, da gibts nix dran zu rütteln.
2. Einer Einzel-Haus-Maus Farbi-gesellschaft zu bescheren halte ich auch für weniger sinnvoll, da es sich dabei ja um ein Männchen handeln muss, oder Kastraten, außer du legst Wert auf halbwilden Nachwuchs... Abgesehn davon sind es zwei verschiedene Rassen, und eine fremdartige Gesellschaft sollte so oder so nur der letzte Weg sein.
3. Eine normalerweise wildlebende Maus in Gefangenschaft zu halten, ist strafbar. Auch wenn du sagst, dass sie es ohne Hilfe nicht packen würde, eine Maus gehört in die Natur, nicht in nen Käfig. Und wenn die Maus es auch nicht schaffen mag, so hart es jetzt klingt, das ist eben Natur. Die Natur ist nunmal so, dass schwache, kranke Tiere über den Winter "aussortiert" werden, indem sie sterben, so stehen dann im Frühjahr nur die gesunden, kräftigen zur Fortpflanzung bereit. so werden dann keine schwachen Babys geboren.
4. die Maus bekommt nicht mit, dass es Winter ist, kommt wohl aus dem Rhytmus.... und ist im Frühjahr, wenn du sie dann noch auswildern kannst, total neben der Spur...
5. was würde die Maus bei dir für ein Leben führen müssen? Alleine, oder mit mäusen, die sie nicht versteht.... in einem warmen Raum, einem kleinen Aquarium (egal, wie groß das auch sein mag, für en wildtier ist alles zu klein). Bekommt Futter und sauberes Wasser, ist verwirrt, weil der Instinkt sagt: Wegrennen, gefangen, Futter selber suchen...... aber sie kann icht wegrennen, kommt nicht aus der gefangenschaft raus, und kann das Futter nicht "erkämpfen", wenn sie sich damit etwas abgefunden hat, kommt sie raus, muss sich umstellen, weiß nciht, wie ihr geschieht, und ob sie es dann noch schafft, ihr Futter selber zu finden ist fraglich.

Im allgemeinen greifst du zu stark in den natürlichen Weg ein......

Ich würde also versuchen, noch ein paar mehr einzufangen, vllt mit der andren Familie reden. Denn wo eine ist, sind sicherlich noch mehr. Die zusammenpacken, aus Berlin rausfahren (da wirds ja wohl irgendwo nen bauernhof geben), dann fährste halt ne Weile.... Dann lässt du die da frei, und behälst alle in guter Erinnerung. Und FALLS der kleine es nicht packen sollte, hast du ihm trotzdem die Freiheit geschenkt, die er ein paar Tage noch genießen konnte, und ich denke, darauf kommt es an.


Lumi
 
Wisst ihr eigentlich, das ne Farbmaus bzw. ne Farbratte garnicht von den Hausmäusen bzw, Hausratten abstammt sondern von den Wander/Walsmäusen bzw. Wanderratten? (sieht man ganz gut an den Äuglein z.B. die Sind bei den Wander/Waldtieren wie bei unseren heimtieren so schön "knopfartig" bei den "hausmäusen/ratten" sind sie aber eher bissl "versteckt")

Man kriegt sie übrigens nicht zahm... auch wenn man si entlausen/entflohen lässt und untersuchen lässt ob sie irgend ne krankheit hat etc. Gefangene Wilde Mäuse zwicken immer, auch wenn sie 2 Monate in Gefangenschaft leben. Deshalb meinte ich auch: das man einer Hausmaus damit nichts gutes tut.

Ich hatte durch den Stall meiner Mom oft genug wegen den Katzen über nen kurzen Zeitraum "hausmäuse". Mir haben sie halt leid getan, und wenn sie aussahen, als ob ihnen was fehlen würde, ist man halt damit zum Tierazrt gefahren (heimlich mit Stiefpappi, das mama auch ja nichts mitbekommt) und hat sie halt, bis sie wieder einigermaßen fit war, hochgepäppelt. Gebissen haben sie trozdem.

Das mit der ganzen Family fangen, find ich ne recht gute Idee, aber das müsste man dann über ein-zwei Wochen machen, da wohl kaum auf einmal ALLE zu fangen, wenn eine Mutter da ist, sind vermutllich auch noch andere Mütter da, und wenns die falsche ist, gehen die gefangen Jungtieren eventuell trozdem drauf. Und selbst wenns dir richtige Mama sein sollte, ist die Chance eher gering, das sie Jungtiere wieder annimmt, wenn sie schonmal menschlichen Kontakt haben (wegen des Geruchs, wie bei zu kleinen Katzenbabys, Vogelbabys, etc).


Ich bin zwar kein Fachmann auf den Gebiet Farbmaus, dazu hab ich die Tiere einfach noch nicht lang genug, aber dafür kenn ich mich wegen meiner Katzen die ständig alles Lebendig fangen und bringen und es dann auch noch im Haus laufen lassen, recht gut mit den "häuslichen" wildtieren aus. (ich sagte gut, nicht perfekt)

Aber behalten würde ich die Hausmaus, auf gar keinen Fall länger, als es umbedingt sein muss. (Hast du die eigentlich Entfllohen und Entlausen lassen? wenn nein, hoff ich, das du sie nicht angefasst hast *brrrrr*)
 
Original von Fey
Wisst ihr eigentlich, das ne Farbmaus bzw. ne Farbratte garnicht von den Hausmäusen bzw, Hausratten abstammt sondern von den Wander/Walsmäusen bzw. Wanderratten?
Das mit der Ratte stimmt, das mit der Maus ist Blödsinn. Die Farbmaus stammt von der Hausmaus ab. Wandermäuse gibt es nämlich nicht und Waldmäuse sind die Farbis defintiv NICHT. Weiß ich, weil hab schon genug von beiden Arten aus der Nähe gesehen... *zwinker*


Angelus
 
wenn du das sagst (-;

dann Stehts eben in der Literatur die ich gelesen hatte, falsch drinnen. Gut zu wissen.

LG
 
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