HILFE - apatische, anschmiegsame Maus

Polilla

Käseliebhaber*in
Messages
81
Reaction score
0
Grüß Euch,

mein Bienchen (wohnt mit Schwester/Freundin Liesl und seit eineinhalb Wochen auch mit dem Kastraten Gerd zusammen, Vergesellschaftung war ruhig und einfach) ist krank. Ich fahre heute Abend mit ihr zum Tierarzt, noch sitze ich in der Arbeit, hab die drei Mäuse aber dabei und kann hin und wieder nach ihnen kucken. Ich bin echt verzweifelt. Hier mal die Symptome:

Vorgestern ist mir das etwas schlechtere Fell von Bienchen UND Liesl aufgefallen. Wollte es mal beobachten. Und gestern Abend zur Fütterungszeit waren Liesl und Gerd munter, nur Bienchen nicht. Wollte nicht essen.
Also habe ich meine Hand mit ein paar Haferflocken rein. Das mögen Liesl und Bienchen immer gern. Statt zu naschen setzt sich Bienchen rein und geht nicht mehr runter. Ich habe die Hand ein wenig geschlossen, sie ist ruhig bis apatisch sitzen geblieben. Auch, als ich die Hand aus dem Käfig gehoben habe, hat sie nur ein wenig gezappelt.
Sucht sie Wärme??
Da sie auch ein wenig geniest hat, habe ich ihr ein Kräuterdampfbad gemacht. Sie also ein wenig in den Dampf des Tees gehalten. Sie saß ruhig in der Hand. Wieder im Käfig, hatte ich das Gefühl, dass sie den anderen ausweicht, sie ist auf den höchsten Ast geklettert und hing halb dort oben drin. (Habe keine Wärmelampe, kann mir aber heute Abend wohl eine beschaffen.)
Heute früh war sie zum Glück mit den anderen beiden im Häuschen. Seit dem Umzug in den Transportkäfig sitzt sie allerdings auf dem Häuschen. Schläft und wacht nicht. Frisst nicht. Hat kurz getrunken. Sobald ich meine Hand reintu, setzt sie sich rein. Aber ich muss ja arbeiten *traurig*

Kennt ihr so ein Verhalten? Ich kann jetzt eh nichts tun, hier; und in vier Stunden fahr ich mit ihr zum Arzt. Aber ich wollte das mal loswerden. Vielleicht kann mir ja jemand sagen, ob er sowas kennt...
 
Das kenne ich - leider zu gut. Meist sind die Tiere spätestens 24h später tot... *traurig*
Kannst Du sonst was feststellen:
- harter Bauch?
- Dünnpfiff?
- Buckel?
- Untertemperatur?
- Veränderung an der Leber?
- Ist im Darm noch was drin?

Wenn Du die Ursache nicht ganz schnell rausfindest, würde ich schätzen, daß sie stirbt - und sie weiß es... *seufz*


Angelus
 
- Veränderung an der Leber?
rein interessehalber: Wie kann man sowas als Normalo sehen ?


@polilla, kann dazu nicht mehr sagen wie Angelus. Daher: *drück*
 
Sehen kannst Du das gar nicht, das mußt Du tasten. Wenn sie deutlich verändert (vergrößert, geschrumpft, verhärtet oder weich wie ein Putzlappen) ist, dann merkt man das recht gut.


Angelus
 
oh, oh.

Ich hab auch (wider besseres Wissen) gehofft, dass mein Ringli "nur" einsam ist und deshalb sich einkuschelt, aber es war genau das, was Angelus beschrieben hat.......
 
Hallo,


ich kenne das auch "klassisch" von schwerkranken Mäusen.

Ja, sie sucht Wärme in der Hand.

Da die Maus aber niest, scheint mir das schon ein Hinweis. Wenn das Tier niest, apathisch ist, kühl, kann ein schwerer Infekt dahinterstecken, in diesem Fall würde das Tier sofort antibiotisch versorgt werden. Solche schwer kranke Mäuse sind häufig so matt, sie bewegen sich langsam, wackelig, magern ab, hinzu kommen die deutlicheren, klareren Symptome wie Niesen, Atemgeräusche, tränige Augen.

Schwerkranke Tiere ziehen sich meist von allein von der Gruppe zurück, die meisten Mäuse sterben einzeln...

Kräuterdampfbad hört sich leider nicht so gut an. Die meisten ätherischen Öle sind viel zu stark für die superempfindlichen Mäusenasen (und Mäuseschleimhäute).

Ich drück der Kleinen die Daumen.
 
nur mal interessehalber: tun das mäuse, die so schwerkrank sind?


Tja, da kann ich nur für den Einzelfall antworten:

Ja, manche tun es.

Man kann jetzt viel darüber spekulieren, welches innere Programm eine schwerkranke schwache Maus dazu treibt, mühsam einen exponierten Punkt zu erklimmen. Aber ich hab`s auch schon (mehrmals) erlebt. Die Tiere setzen sich irgendwo frei und offen hin und bleiben dort sitzen, obwohl es im Nest zweifellos wärmer wäre.

Natürlich gibt es auch schwerkranke Mäuse, die im Nest bleiben (weswegen es Aufgabe des Tierhalters ist, sich jeden Tag zu vergewissern, daß alle gesund sind, sonst wird einer übersehen und stirbt womöglich qualvoll, obwohl er bei rechtzeitigem Eingreifen hätte gerettet werden können), oder schwerkranke Mäuse, die sich in eine Ecke ebenerdig im Gehege zurückziehen, aber es gibt auch welche, die alle Kräfte zusammennehmen und sich auf ein Haus, einen Ast oder sonstige exponierte Stellen setzen. *traurig*
 
dito.
Die kriegen manchmal auch ganz krasse kurze Aktivitätsschübe.......
 
Danke für die vielen Antworten!!!

Sie hat ziemlich kühle Pfoten und auch einen Buckel, wenn sie so dasitzt. In eineinhalb Stunden kann ich hier weg, dann gehts ab zum TA. Der kann dann abtasten, das will ich ihr jetzt nicht antun. Gerade ist sie gottseidank IN einem Häuschen.

Leider habe ich auch ein sehr ungutes Gefühl. Ich habe zwar noch nicht soviel Erfahrung speziell mit Mäusen, aber mit vielen anderen Kleintierchen ... sieht sehr bemitleidenswert aus, die Kleine. Und alles ging so unglaublich schnell *traurig*

Das mit dem Kamillendampfbad habe ich mal gelesen, ich weiß leider nicht mehr wo. Es erschien mir sinnvoll und war etwas, was ich gestern Nacht noch tun konnte. Hoffentlich hat es nicht geschadet. Ich sprech mal mit der TA drüber.

In zwei Stunden weiß ich mehr...
 
Huhu,

zum Abtasten ein Hinweis für die Allgemeinheit: Niemand ohne fundierte anatomische Kenntnisse und Einweisung durch einen Tierarzt oder ähnliches sollte an seiner Maus rumtasten. Davon abgesehen, dass es durch ungewollte zu starke Krafteinwirkung ganz leicht zu Verletzungen kommen kann, ist das totaler Stress und feststellen können wird man als "normaler" Halter eh nichts.

Lieben Gruß und der Maus alles Gute,
Sarah
 
Ja und was haben sie dann, wenn sie einen harten Bauch/Leber haben? Krebs? Hoffentlich nich. Die is noch so jung die Maus.
 
@Toast
Danke für die Korrektur. War mißverständlich formuliert. Ich hätte "man" statt "Du" schreiben sollen. Das war nämlich das, was mir ad hoc zum Prüfen beim TA eingefallen ist. Das kommt davon, wenn man zwischen Tür und Angel schreibt... *rotwerd*

@Inspektor Maus
Kommt drauf an, was der Doc sonst noch alles findet. Die Leber kann sich durch viele verschiedene Sachen (organische Erkrankung, Bakterien, falsches Futter, etc.) verändern. Krebs (zumindest nachgewiesenen) hatte ich aber noch nicht dabei.


Angelus
 
Inzwischen war ich beim Tierarzt. Sie tippt auf Lungenentzündung und hat Bienchen einen Cocktail aus Antibiotikum, Entzündungshemmer und Nährflüssigkeit gespritzt; hat mir aber klar gesagt, dass es eventuell schon zu spät ist. Jetzt sitzt die Kleine unter der Wärmelampe und zehrt von ihrer Medizin. Das arme kleine Ding. Hoffentlich leidet sie nicht zu schlimm *seufz*

Liesl und Gerd bekommen auch Antibiotikum, oral. Liesl hat zwar auch ein wenig schlechteres Fell als normal, aber sie ist munter. Klettert, frisst, nimmt Leckerli.

Jetzt heißt es Daumen drücken für Bienchen.
 
Hallo,


hier sind die Daumen gedrückt. *drück*

Welches AB hat sie denn gespritzt bekommen?
Ich kenne bisher nur die Kombination Baytril und Prednisolon (das ist das Cortison, erwähnter Entzündungshemmer) oder Doxycyklin und Prednisolon.
 
Danke fürs Daumen drücken. Bienchen hat die Nacht überstanden und war heute früh sogar recht munter; also, sie ist herumgelaufen. =)
Gefressen hat sie aber nicht. Jetzt hat sie sich wieder AUF das Häuschen gesetzt und schläft dort. Ich habe ihr die Wärmelampe hin.

@vindoatus: Ich war gestern so besorgt, da habe ich ganz vergessen zu fragen. Aber ich gehe heute sowieso nochmal hin. Da werde ich das nachholen.
 
Juhu *freu* Bienchen scheint mir übern Berg zu sein. Gestern waren wir nochmal beim Tierarzt. Die waren dort alle (Tierärztin, Tierarzthelferin und Sprechstundenhilfe, eine tolle Praxis: Tierklinik Starnberg) ernsthaft begeistert, wie viel besser Bienchen aussieht. Sie hat noch einmal ihren Cocktail unter die Haut bekommt und sieht heute noch besser aus: Sie hat wieder Kraft, ihr Fell zu pflegen und zu fressen.

Jetzt bekommen alle drei noch für ein paar Tage (muss die Ärztin noch fragen, wie lange) Antobiotikum.
Vindoatus, es waren tatsächlich Baytril und Prednisolon.

Danke an alle für's Daumendrücken. =)
 
Grüß Euch, mal sehen, ob in den Thread noch jemand kuckt, wo es doch so aussah, als sei schon alles überstanden.
Es sah wohl nur so aus *seufz*

Bisher:
Letzten Dienstag Diagnose Lungenentzündung bei Bienchen. Dienstag und Mittwoch Abend gab's je eine Aufbauspritze (Antibiotikum - Entzündungshemmer - Nährstoffcocktail) bei der Tierärztin. Bienchen erholt sich, putzt sich wieder, Fell wird besser. Also Donnerstag, Freitag, Samstag nur noch AB von mir ins Mäulchen.

Jetzt:
Gestern Abend hing sie dann schon wieder so schlapp herum. Fell wieder ungepflegter, kein Interesse an Nutrical, isst nur wenig. Durch die Medikamentengabe ist sie wohl zusätzlich verschreckt, so dass sie vor meiner Hand wegrennt, auf die sie sich früher gern gesetzt hat.

Ich bin echt verzweifelt. Die Kleine tut mir so leid. Sie separiert sich von den anderen, sitzt immer außerhalb von den Nestern, teilweise erhöht, weicht den anderen aus. Meint Ihr, sie leidet sehr? Ich habe den Eindruck. *traurig*

Ich habe grad hauptsächlich eine Frage: Wie kann man der Kleinen Antibiotikum geben, ohne dass man sie stresst; aber mit der Sicherheit, dass sie es einnimmt. Ich gebe zu, bisher habe ich ihr es ins Mäulchen gespritzt. Doch leider putzt sie sich ja kaum und so lange von der Gruppe separieren will ich sie ja auch nicht. Wobei ich das ab heute wohl so machen werde: Nutri-AB-Mischung ins Fell, dann in Extra-Käfig.

So, jetzt die eigentliche Frage, die mir leider so schwer fällt. Will gar nicht dran denken. Aber: Habt ihr schon mal eine Maus von ihrem Leiden erlöst? *traurig*
 
Hallo,

Ich habe grad hauptsächlich eine Frage: Wie kann man der Kleinen Antibiotikum geben, ohne dass man sie stresst; aber mit der Sicherheit, dass sie es einnimmt.

Es gibt viele Methoden:

1) Vom Löffel schlecken lassen. Man vermischt das AB auf einem Löffel mit etwas Leckerem, zB Nutri oder einigen Tropfen Sahne oder Aufzuchtmilch. Die Maus schleckt alles vom Löffel, muß dafür weder eingefangen noch überhaupt angefaßt werden. Mäuse sind clever und lernen das nach zwei, drei Tagen.

Wenn das nicht geht, muß man auf andere Methoden ausweichen:

2) Napf in einer TB. Man mischt AB und etwas Leckeres in einem kleinen Napf, fängt die Maus raus, setzt sie und den Napf in eine TB und wartet, bis der Napf leer ist. Funktioniert nur selten, weil die Maus zu aufgeregt ist.

3) Ins Fell schmieren. Man vermischt auf einem Löffel AB und zB Nutri, nimmt alles mit einem Finger auf und schmiert es der Maus seitlich an die Flanke/den Hintern. Die Maus kommt in eine TB, die mit Streu aus dem Gehege eingerichtet ist, und bleibt drin, bis sie sich gründlich geputzt hat.
Länger als eine halbe Stunde sollte die Maus nicht separiert sein, nein...

4) Spritzen. Wenn das Tier partout nicht oral versorgt werden kann, muß es eben gespritzt werden. Immer noch besser, als an einem Infekt zu sterben.

Man sollte niemals eine Maus mit einer Hand in Rückenlage fixieren und Medikamente mit einer Spritze eingeben, weil das Tier sich verschlucken und ersticken kann.

Ich sehe deine kranke Maus nicht vor mir, Polilla, und weiß nicht, wie schlecht es ihr geht. Aber wenn sie bereits Besserung gezeigt hat und nun wieder Verschlechterung, nachdem du AB ins Maul gegeben hast bzw. das langsam schwierig wurde, ist es denkbar, daß die Maus in den letzten Tagen nicht die erforderliche Dosis an AB bekommen hat. Dann wäre es sinnvoll, sie vom TA erneut versorgen zu lassen (Spritze).

So, jetzt die eigentliche Frage, die mir leider so schwer fällt. Will gar nicht dran denken. Aber: Habt ihr schon mal eine Maus von ihrem Leiden erlöst?

Ich habe im Laufe der Zeit viele Mäuse erlösen lassen müssen und rate dir, den TA genau zu fragen, wie er einschläfert. Frag konkret, welche Medikamente er nimmt bzw. wie er vorgeht. Man kann auf verschiedene Arten ein Tier einschläfern. Kleiner Leitfaden:

- Die Maus reist mit mausigen Kumpels zum TA, damit sie nicht allein ist (zB zwei Begleitmäuse)
- Die TB ist mit Material aus dem Gehege eingerichtet und mit einem Teil vom Nest bzw. dem ganzen Nest.
- Die Maus sollte nach Möglichkeit nicht direkt in der Menschenhand sterben müssen. Festgehalten zu werden, ist für eine Maus mit Angst verbunden.
- Nach der Spritze wird die Maus zurück in die TB ins Nest zu ihren Artgenossen gesetzt. Manchmal wird sie dann noch geputzt von den anderen. Manchmal verkriecht sie sich und erlebt ihre letzten Momente wenigstens in vertraut riechender Umgebung und nicht in einer Menschenhand oder auf einem nach Desinfektionsmitteln riechenden Edelstahltisch.

Sag klar zur TA-Helferin: "Ich möchte, daß die Maus sofort nach der Spritze zurück in die TB ins Nest gesetzt wird." Besteh darauf.


Wenn der TA mit T61 einschläfert, muß er das Tier vorher sedieren.
Viele TÄ geben aber einfach eine Überdosis Injektionsnarkose, zB Nacoren.
Für superscheue Mäuse, vielleicht Halbwilde, für die jeder Handkontakt schon ein herzanfallwürdiger Superstress wäre, fände ich Einschläfern mit Isofloran (Narkosegas) eine Überlegung wert. Nachteil ist, daß die Maus dann allein in der TB sitzt, Vorteil, daß man sie mit etwas Isofloran auf einem Tupfer sedieren kann.

Das beste ist natürlich, wenn eine Maus zu Hause eingeschläfert werden kann, aber diese Möglichkeit ergibt sich nur selten. Wenn dein TA Hausbesuche macht, frag ihn. Dann würde die Maus nach der Spritze zurück ins Nest gesetzt werden, wo sie dann keine Angst hat.
Ansonsten bleibt, sie in vertraut riechendem Nest in einer TB und nicht allein sterben zu lassen.

Alles Gute für euch!
 
Vielen Dank, Vindoatus für die ausführlich Antwort.

Ich werde heute Abend die Methode Nurti-AB-Mischung ins Fell schmieren und sie daweil in den kleineren Käfig setzen. Das mit dem Napf im kleineren Käfig würde wohl nicht funktionieren, da sie nur sehr wenig und zaghaft frisst. Das Einspritzen in den Mund (nicht in Rückenlage sondern aufrecht) werde ich ihr also ersparen.
Morgen geht's dann wieder zum TA. Da ich eh nur drei Mäusels habe, kommen alle drei mit. (Muss sie tagsüber in die Arbeit mitnehmen, um dann abends beim TA vorbeizuschauen. Hab dafür nen 45-65-35 Mausekäfig mit Gruppenstreu.)

Lieb ist, wie Liesl sich hin und wieder neben das kranke Bienchen kuschelt, da letztere ja nicht ins Häuschen will. *drück*
 
Back
Top Bottom