Tut mir leid wegen deinen Mäuschen ;-(
Leider kann es alles sein, das hier ist reines Rätselraten. Tumor wäre noch ein "Klassiker", die können genauso unbemerkt im Inneren heranwachsen.
Wenn es bei einer Maus schon so weit ist, dass sie Nahrungsaufnahme verweigert und nicht mehr richtig laufen kann, unfreiwillige Dehydration etc ausgeschlossen werden kann, dann ist das Prozedere beim TA leider häufig das selbe: Blutabnahme nicht möglich, weil die Menge nicht genügen würde. Selbst wenn das Mengenproblem nicht wäre, ein Labor dauert i.d.R. länger als die Maus noch Zeit hat. Also wird auf Verdacht eine kleine Infusionslösung verabreicht, angereichert mit Vitaminen, usw. Vielleicht wird auf Verdacht noch ein Antibiotikum gespritzt. Das Resultat ist häufig ernüchternd, der Leidensweg verlängert. Oder der TA rät zum unverzüglichen Einschläfern. Die Maus hat in ihren letzten Lebensstunden gelitten, wurde ihrem Zuhause und ihren Mitmäusen entrissen. Bei derartig plötzlichen Krankheitsverläufen ohne ansatzweise erkennbare Ursache und ohne weitere Symptome ist die Prognose so schlecht, wie sie nur sein kann.
TROTZDEM: Ein erfahrener TA kann etwas sehen, das du nicht siehst. Wenn die Maus also nicht schon aus dem allerletzten Loch keucht und noch nicht definitiv präfinal ist, dann musst du als verantwortungsbewusster Mäusehalter alles tun, was der Maus möglicherweise helfen könnte. Sie lebt, sie ist auf dich angewiesen. Sie leidet wie jedes andere Lebewesen auch, hat Schmerzen, hat Angst. Aber abseits dieses Grundsatzes kennst du deine Mäuse am Besten, du kannst am ehesten beurteilen, ob du der Maus nur noch schadest, wenn du sie inmitten des "friedlichen" Sterbeprozesses aus allem herausreisst, was ihr heilig ist. Solltest du irgendeinen Verdacht haben, was es realistisch gesehen auch nur ansatzweise sein könnte, offene Fragen, die beantwortet werden und Aufschluss ergeben können, dann ist die Zeit für einen Besuch beim TA jedenfalls gegeben. Zum reinen Rätselraten (und das macht der TA bei einer Maus aufgrund mangelnder diagnostischer und anamnestischer Möglichkeiten in den meisten AKUTEN Fällen auch) ist es mMn besser, das hier im Forum zu veranstalten und die Maus in Frieden zu lassen. In deinen beiden Fällen war dein Verhalten lt. deiner Beschreibung mMn richtig. Bei einem dernaßen plötzlichen Abbau ist in den allermeisten Fällen bereits alles zu spät. Da ist jede friedliche Minute, die du der Maus gönnst, ein Segen für sie. Einzig über hochpotente Schmerzmittel würde ich nachdenken. Die Verabreichung dieser ist zwar häufig brutal, allerdings geht es bei schwachen Mäusen schnell. Du musst nur aufpassen, dass du sie richtig hältst und nur minimale Mengen nach und nach oral applizierst, damit keine Aspiration folgt. Das kannst aber auch nur du abwägen. Berate dich mit dem TA deines Vertrauens. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass du wieder eine ähnliche Situation kommst, ist solange gegeben, wie du Mäuse hast.
Wenn eine Maus verstirbt:
Ein Stündchen kannst du sie liegen lassen, damit sich die anderen Mäuse noch verabschieden können. Sofort herausreissen ist ein NoGo, denn die Mäuse werden nicht wissen, weshalb du ihre(n) Freund(in) plötzlich und für immer wegnimmst. Sollten sie schlafen, wecke sie. Danach in einem Gefrierbeutel in den Kühlschrank, KEINESFALLS ins Tiefkühlfach! Die wässrigen Zellen zerreisst es dann und es kann kein brauchbares Material mehr daraus gewonnen werden. Lediglich einen Tumor oder grobe Läsionen könnte man noch erkennen. Also in den Kühlschrank und diesen schön auf kalt stellen, nach Möglichkeit eher hinten lagern, da ist es am Kältesten. Solange die Temperatur noch deutlich über dem Gefrierpunkt ist, bist du auf der sicheren Seite. Aber nicht an die Wand des Kühlschranks anlehnen, es sollte kein Kontakt damit bestehen. Ein paar wenige cm im hinteren Teil des Kühlschranks ist ideal.
Wenn du deine Maus nicht zur Obduktion geben möchtest, dann lass sie zumindest zwei Stunden im Stall liegen nachdem die anderen Mäuse sie entdeckt haben. Giftig ist sie nicht, das dauert wesentlich länger. Bei Sommerhitze ist es vielleicht dennoch angebracht, den Vorgang zu beschleunigen, indem die anderen Mäuse zur traurigen Abschiednahme sanft geweckt werden.
Wenn du desinfizierst, dann nachher mehrmals und übertrieben gründlich abspülen. Holzinventar - das habe ich auch erst hier gelernt - ausbacken.
Für deine Mäuse wünsche ich dir alles Gute und ich bin sicher, wenn du deine Tiere wirklich liebst und eine Grundahnung von ihnen und Krankheiten im Allgemeinen hast, dann wird dir dein Gefühl stets den richtigen Weg weisen.