Jungkastraten-VG

nekrotisches Gewebe und Entsorgung durch Fresszellen passt IMHO rein logisch sehr gut zhusammen...
 
Makrophagen waren ja nur geringgradig im Hirn enthalten. Kann es dann trotzdem zu so großen "Ausfallerscheinungen" kommen? Also dass das so derbst auf das zentrale Nervensystem schlägt?

Eine Frage bleibt hier gerade offen. Was ist eine Satellitose? Google kann mir da keine Definition für geben..
 
hmmm, direkt übersetzt bedeutet 'Satellit' so was wie 'Begleiter' - also dürft damit eine Ansiedlung von irgrend etwas in der Nähe bedeuten - also ähnlich wie Metastasen, aber räumlich dichter angesiedelt... oder Begleitinfektionen oder sowas...*grübel*

... da braucht man wirklich 'nen Übersetzer...
 
Also logisch klingt das auf jeden Fall.. Ich werde meinem TA nächste Woche mal einen Besuch abstatten, wenn er sich bis dahin noch nicht gemeldet hat, und mir das erklären lassen.

Da Rico "keimfrei" war, Tantors Schiefkopf komplett weg ist und auch sonst niemand irgendwelche Krankheitsanzeichen aufweist, durften die Jungs eben wieder in's 80er Aqua umziehen. Da habe ich mehr Möglichkeiten einzustreuen (um später genug eingestunkene Streu mit in den EB zu nehmen) und der Aufgang zum EB lässt sich dort wesentlich sicherer einsetzen.
Nest haben sie schon wieder aufgebaut und sind größtenteils am schlafen.

Inzwischen verwende ich einen kleinen Trick, wenn es neue Einstreu gibt.
Die Streu wird mit Kräutern, Blüten, Mehlis und Futter gemischt und dann erst zu den Mäusen gegeben. Dadurch sind alle erstmal mit Buddeln, Suchen und essen beschäftigt, dass das ganze quasi von allein Geruch annimmt.
Dadurch gibt es, zumindest bei dieser Gruppe, im Nachhinein viel weniger Streitigkeiten.
 
Morgen ziehen die beiden Labories von Melli hier ein und Samstag startet die "neue" VG.

Die Jungs sind im großen und ganzen einfach super. Gestern Abend hat George sich über 2 Stunden immer mal wieder auf einen der essener Binis gestürzt und gekugelt. Bini sitzt im Nest, George "identifiziert" sein Opfer und greift an. Anfangs waren es immer so 3 bis 4 Sekunden wildes Fuchteln, Kugelnl und Quietschen. Später ist George schon wieder abgezogen, wenn das Bini sich aufgestellt und kurz Gequiekt hat.
Ich hab fast die ganze zeit vorm Aqua gesessen und am Ende saßen sie friedlich nebeneinander und haben sich geputzt.

Die beiden haben das Nistmaterial aus dem Nest heraus auf kompletter Fläche verteilt und ein anderes Bini hat die Zeitungsschnipsel die ganze Zeit ganz eifrig wieder in's Nest getragen, damit George sie wieder verteilen konnte.

Sonst gibts hier nur Putzfiepen. Wenn heute Nacht ruhig bleibt, gibts morgen mal einen kleinen Teilwechsel vom Streu. Die Jungs müffeln ganz schön..
 
... also soweit ich diesen Befund verstanden habe, handelt es sich um eine eitrig nekrotisierende Entzündung des Mittelohres. Nekrotisierend heißt, das durch die Infektion Gewebe dort abstirbt. Das würde die Bewegungsstörung der Maus gut erklären und ist wohl letztlich als Todesursache anzunehmen.

Außerdem fand ich auffallend das Ödem im Lungengewebe mit Emphysem. Das bedeutet Wasser in den Lungenbläschen und kommt sowohl bei Herzschwäche (Herz aber hier unauffällig), aber auch bei einer Lungenentzündung vor. Emphysem bedeutet eine Überblähung der Lungenbläschen. Insgesamt ist eine Lungenentzündung möglich. Von dort aus könnten sich die Bakterien ins Mittelohr ausgebreitet haben. Eine andere Möglichkeit wäre eine Lungenentzündung infolge eines septischen Schocks, also ein Schock, der durch Ausbreitung von Bakterien im Körper ausgelöst wird.

Leider legt sich der Pathologe nicht fest, was die Blutung im Thorax (Brustraum) angeht und ich traue mir auch nicht zu, einzuschätzen, ob die Blutung nach dem Tod aufgetreten ist. Es könnte auch eine Schockfolge sein. Aber er schreibt auch, die Maus sei schon autolytisch gewesen, das bedeutet, das Gewebe beginnt schon sich aufzulösen.

Meiner Einschätzung nach ist die Maus wohl ursächlich infolge einer eitrigen Mittelohrentzündung gestorben. Möglicherweise hat sich ein septischer Schock entwickelt, eventuell mit Schocklunge oder der Lungenbefund erklärt sich durch eine ursächliche Lungenentzündung. Die Maus könnte entweder an Kreislauf- und/oder Atemversagen gestorben sein. Aber es sieht nicht so aus, als hätte sie eine Chance gehabt. *traurig*
 
Danke für die ausführliche Erklärung, Fufu *drück*

Ein paar medizinische Begriffe kannte ich ja auch schon, nur diese ganzen hochlateinischen Fachwörter waren zu viel.. Autolytisch habe ich nachgeschlagen, der Kleine ist ja Freitag Abends gestorben, lag bis Samstag früh mit Kühlakku im Keller (natürlich kein direkter Kontakt) und wurde dort erst Montag untersucht. Da kann natürlich schon ein Stück weit die Verwesung eingesetzt haben..
 
ja, gerne. *drück*

Mir ist vor einiger Zeit auch eine Maus mit denselben Symptomen verstorben.
Sie bekam sofort AB und Mittel gegen Protozoen, Vitamin B Komplex und was homöopathisches. Erst ging es innerhalb einer Woche total wieder weg. Nach Absetzen der Medikamenten traten wieder Beschwerden auf (Kopfschiefstellung). Habe also wieder Medikamente gegeben.
Diesmal wurde es nur sehr langsam besser. Als ich dachte, jetzt ist es überstanden, ist sie dann an einem Atemwegsinfekt verstorben, AB haben nicht geholfen. War so ein liebes, leises Mäuschen. *traurig*
 
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