Hallo.
Zum Testen, ob etwas giftig ist oder nicht, werden doch im Normalfall als allererstes Tests mit Mäusen und/oder Ratten gemacht, oder nicht?
Jepp. Klar. Nur steht in der DIN EN 71-3 ja nirgendwo, dass die Sachen ungiftig sind - sie sind nur so wenig giftig, dass sie Menschen nicht schaden...
Zitat:
"Bei der Prüfung werden aus den Beschichtungen von Spielwaren die löslichen Stoffe unter Bedingungen extrahiert, die einem Verbleib im Verdauungstrakt nach dem Verschlucken entsprechen. Der Anteil der gelösten und damit bioverfügbaren Elemente wird quantitativ bestimmt, auf 1 kg Spielzeug umgerechnet und mit dem für jedes Element festgelegten Grenzwert verglichen. Die Anforderungen der DIN EN 71-3 sind erfüllt, wenn die Grenzwerte unterschritten werden."
Im Klartext (wenn ich es richtig verstehe): Spielzeug, das die DIN erfüllt, gibt im Verdauungstrakt nur so wenig möglicherweise schädliche Stoffe ab, dass ein Mensch 1 kg davon verschlucken könnte und die festgelegten Grenzwerte für diese Stoffe trotzdem nicht überschritten würden.
Für ein Kind wären also 1 kg verschlucktes Spielzeug, das DIN EN 71-3 entspricht, theoretisch ungefährlich - davon ab, dass es natürlich generell sehr ungesund wäre, 1 kg Spielzeug zu verschlucken.
Wie das bei Lack gerechnet wird, weiß ich natürlich nicht - 1 kg getrockneter Lack? Möglich.
Das Problem ist: Mäuse sind keine Menschen. Ich kann anhand der DIN EN 71-3 nicht beurteilen, ob der Lack auch nicht die für Mäuse zulässigen Grenzwerte an löslichen Stoffen übersteigt, wenn sie eine größere Menge davon aufnehmen...
Ich denke, man versteht, was mein Kritikpunkt ist. Niemand kann anhand der DIN definitiv sagen, dass dieser Lack für Mäuse ungefährlich ist, denn das weiß man erstmal nicht.
Übrigens im Gegensatz zu Terraristik-Epoxidharz - ich habe bei meinem eine Bescheinigung bekommen, dass es (auf Tiere bezogen) physiologisch unbedenklich ist... Natürlich kann aber auch abgeknabbertes, hartes Epoxidharz den Verdauungstrakt mechanisch verletzen.
Allerdings traue ich es nach wie vor Mäusen nicht zu, etwas anzuknabbern, das sogar Leguankrallen standhält...
Nochmal mein Aufruf an alle, die sich dessen nicht bewusst sind: Wird an lackiertem Holz geknabbert, entfernt das bitte aus dem Käfig oder sichert es.
Lack sollte kein Bestandteil der Mäuseernährung sein. ^^
Btw, ich war ganz baff, dass auch Farbis Aluschienen zernagen können. Bisher kannte ich solche Geschichten nur von Degus, die ja ein um einiges stärkeres Gebiss haben.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob/wie man ggf. lackiertes Holz überhaupt so absichern kann, dass es nicht mehr benagt werden kann...
LiGrü,
Mooni