hallo
Damit dieser Beitrag nicht ganz untergeht, will ich dazu gern etwas schreiben (dürfte der von Sieben auf einen Streich sein, wenn ich nicht alle usernames durcheinandner geworfen habe):
Ich habe 7 Böckchen im Alter von 3 Wochen aufgenommen, diese nicht kastriert und in einem einigermaßen großen Käfig gehalten.
Es gab zwar öfters kleinere Streitigkeiten, aber nie Verletzungen.
Und natürlich haben sie mehr gestunken als Weibchen, aber es war zum aushalten...
1. dass sie mit 3 Wochen weg von der Mutter mussten war keine Glanzleistung-entweder vom Tierheim oder vom Zooladen. Hab grad nicht im Kopf, woher genau die Tiere sind. Tut jetzt hinterher in dem Fall auch nichts zur Sache.
2. was heißt:"Relativ großer Käfig"? Hatten die Böcke sioviel Platz, wie sie kastriert hätten haben können?
ich habe auch mit zwei Böcken angefangen. Und der Gestank war durchaus aushaltbar. Aber 2 bzw deine 7 sind nicht vergleichbar mit einer 20 Mann-Gruppe. Es sind mehr Männer da, von denen jeder viel Revier haben will(bezüglich vorbeilaufender Weibchen...). Es wird also markiert, was das Zeug hält. Dadurch, dass die Böcke die gegenseitigen Grenzen immerwieder frisch markieren müssen, da ein anderer draufgepinkelt hat, steigert sich der Gestank ins Unendliche.
Kleinere Streitereien bedeuten Stress in der Gruppe. Stress ist nicht gesund und sollte daher vermieden werden.
Jetzt lebt noch einer von ihnen und ist 2 Jahre und 4 monate alt.
Das einzige Problem das ich mit der böckchenhaltung habe, ist dass mein Padfoot jetzt leider alleine leben muss.
Im Juli ist sein letzter Bruder gestorben und ich konnte nun natürlich keinen Bock dazusetzen und kein Weibchen....
Hätte man kastrieren lassen würde man nicht vor diesem Problem stehen. Das arme Tier muss nun den Egoismus des Halters ausbaden und darf den schlimmsten Tod streben, den sich eine Farbmaus vorstellen kann: Sie muss alleine sterben.
Natürlich beschäftigt man sich mit einem Einzeltier mehr, da es zutraulicher wird. Aber selbst wenn man 2 Stunden mit ihm spielt, muss er die restlichen 22 Stunden alleine schlafen, fressen, sich alleine putzen ... Das ist kein schönes Mäuseleben und es hätte durchaus anders ausgehen können. Schade für das Tier. Schade, dass der Bock leiden muss, weil man ihn nicht kastriert hat.
Aber ich denke, wenn sich diese Böcke im TH schon länger verstehen, dann wird es vielleicht auch weiterhin klappen???
Du bist Dir über die Unstabilität von Böckchengruppen bewusst, sonst hättest Du geschrieben: Sie werden sich ganz bestimmt weiter verstehen.
Aber so ist es nicht. Funktionierende Böckchengruppen, die artgerecht leben können sind eine extreme Ausnahme. Und selbst wenn man dieses Glück hat, sollte man sie kastrieren lassen. Am Ende bleibt sonst einer alleine und für den Gesellschaft finden wird sauschwer.
Die Gruppe wird bei hämokrit wohl nicht mehr funktionieren. Im Tierheim sitzen sie unter Platzmangel. Ein Tierheim hat ja auch nicht unendlich viel Platz. Die Tiere werden aufeinandergezwängt gehalten, deshalb verstehen sie sich einigermaßen.
Schattenschwinge hat ja schon gesagt, dass man die Jungs für 1 oder 2 Stunden maximal beobachtet hat. Aber man weiß nicht, was in den anderen 23 oder 22 Stunden und vorallem nachts passiert. Denn nachts sind Mäuse bekanntlich aktiv. und nachts gibts die harten Streitereien. tagsüber sind sie müde und wollen pennen.
Hämokrit, ich rate Dir wirklich von Böckchengruppen ab. Dein Engagement in allen Ehren: Nicht jeder will Böcke aufnehmen.
Aber das auch aus gutem Grund. Bei Böckchen darf man nicht viel falsch machen (eine Hand zuviel Einstreu gewechselt reicht für einen Großkrieg). Und selbst, wenn man alles richtig macht, können sie sich dennoch zerfleischen. Es ist toll, wenn Du diesen Tieren ein schönes Zuhause bieten möchtest, ein besseres, wie sie bisher hatten. Aber sie werden sich bei dir streiten und jagen und angreifen. Bei dir haben sie eine extreme Platzvergrößerung und damit können sie nicht umgehen.
Glaub mir, es ist wirklich nicht schön, wenn man halbtote Mäuse auffindet und der Rest, der noch einigermaßen beieinander ist weiterhin Mord und Totschlag begeht. Sowas ist nicht schön und das wünscht man niemanden. Wir möchten nicht, dass jemand die schmerzvolle Erfahrung machen muss, zerbissene Tiere gesund zu pflegen oder einschläfern lassen zu müssen.
es reicht, wenn hier 10 User mit Böckchengruppen schlechtste Erfahrungen gemacht haben, die musst Du nicht auch noch sammeln.
Es reicht, wenn 10 Kinder vor dir auf die heiße Herdplatte gefasst haben, das musst du nicht unbedingt auch machen.
Auch wenn die Streitereien der Böcke sich in kleinerem Rahmen halten würden, laufen die lautstark ab. Verfolgungsjagden werden durch starkes Fiepen, Schwanztrommeln (Wenn Maus gegen eine Holzwand trommelt, hört sich das an wie ein Schlagzeugsolo) und Einstreurascheln begleitet. die harten Kämpfe laufen lautlos ab. Man hört nicht mehr als ein rascheln...
Der Wunsch, Tiere zu halten ist okay. Aber im Sinne der Tiere rate ich dir, fang (wenn überhaupt! Denke daran, dass Du immernoch Deinen gesunden Schlaf brauchst) mit einer etwas kleineren Gruppe an. Fange mit 4 oder 5 Weibern an und evtl noch einem Kastraten. 5/6 Tiere sind im Notfall schneller in gute Heime vermittelt als 20.
Bedenke auch, dass 20 Tiere zwar viel Freunde machen, aber dass auch bei so großer Anzahl fast immer eine krank ist. Futter und Tierarztkosten sind bei 20 Tieren höher als bei 4.
ich hoffe, dass Du Dir nochmal alles durch den Kopf gehen lässt, dass Du eventuell bei Angelus (hat sie Dir ja angeboten) probeschläfst, evtl auch über längere Zeit, je nach dem was ihr ausmacht. So siehst Du, wie es ist mit Mäusen zu leben. Denk an die Tiere und ihr Wohl. Wenn Du dann immernoch Mäuse haben möchtest, warte, bis es eine geeignete Gruppe gibt und nimm nicht alles, nur weil es Fell, Schwanz und große Ohren hat.
Lumi