Kleine Feldmäuse gefunden

KleineBande

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Hallöchen :)

ich heiße Tabea, bin 22 Jahre alt und habe mich hier angemeldet, weil ich hoffe, hier gute Tipps zu erhalten :)
Ich habe gestern in unserem Gänsestall beim Ausmisten wohl ein Mäusenest zerstört. Am Ende purzelten 5 kleine Mäuse durchs Stroh. Sie haben schon Fell, teilweise sind die Augen aber noch geschlossen.
Nachdem der Bauer die Kleinen gesehen hat, wollte er sie erschlagen. Das konnte ich aber nicht zulassen und so sind die Kleinteile in meinem Badezimmer gelandet.
Sie sitzen in einer Box mit Wärmflasche und Zewa und sind ziemlich aktiv. *freu* Ich füttere sie mit Katzenaufzuchtmilch und Fencheltee, sie knabbern aber auch bereits an Haferflocken, Trockenobst und Gurke.
Mir wurde jetzt gesagt, die Mäuse an einen kühleren Ort zu stellen, wie Keller oä. und sie max. eine Woche weiter zu füttern und sie dann im Wald rauszusetzen.
Kann ich das so machen?
Was soll ich ihnen noch zu fressen anbieten? Wollte morgen mal frische Gräser und Löwenzahn mitbringen.
Soll ich weiterhin die Milch füttern oder kann ich die doch bereits weglassen?
Ich hoffe, ich habe nicht alles falsch gemacht und freue mich über Tipps =)

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Hallo Tabea,

hast du gut gemacht, die Kleinen vor dem Todschlag zu retten :D

Erstmal hört sich das gut an, dass die Kleinen schon alleine fressen. Mit Haferflocken und Katzenaufzuchtmilch liegst du ziemlich richtig.

Das Trockenobst würde ich lieber weg lassen, denn das entzieht dem Körper sicher Wasser. Gurke ist gut, und sie fressen auch gerne Salat. (meine gerne Eichblattsalat, Eisbergsalat, Romana-Salatherzen).

Du kannst einen Päppelbrei herstellen. Ich nehme dazu immer Babybrei, der milchfreier Getreidebrei sein muss. Es gibt welchen der heißt 5-Korn-Brei. Da kannst du noch was zum aufpäppeln beimischen. Auch Haferflocken können dort mit rein.

Ich füttere auch Baby-Knabberstangen (Dinkel-Stangen), könnte auch gut sein für die Kleinen.

Hier im Wiki steht auch etwas zum Thema Päppeln, schau mal rein:
farbmaus:paeppeln [Mausebande Wiki]

Sicherlich melden sich noch Experten, die sich besser auskennen als ich. Bin zwar schon einige Zeit dabei, aber das ist klar ein Experten-Thema,

Viel Glück und alles Gute ;-)
Hugo
 
Hallo Hugo,

vielen Dank für deine Antwort :) Dann werde ich morgen auf jeden Fall mal einkaufen gehen und was schönes für die Kleinen zusammenstellen :D
Hoffentlich fressen sie das dann auch, oder soll ich den Brei ebenfalls mit Spritze füttern?
Ich habe zwei Flaschendeckel mit einmal Wasser und einmal Tee reingestellt. Aber trinken tun sie nichts. Ist das normal? Reichen da etwa die Gurke und die Milch?
 
Hallo KleineBande,
bisher hast Du alles richtig gemacht. Bitte, die Mäuse brauchen Milch, mindestens solange die Augen geschlossen sind! Wenn sie beginnen anderes zu fressen, dann biete ich den Mäusekindern Päppelbrei an. Ich nehme gerne Holo Hafergold bio, der ist sehr fein und koche ihn mit Wasser auf, bis es breiig wird. Gerade am Anfang verühre ich den Brei dann mit der Katzenaufzuchtsmilch (zunächst eher flüssig, wenn die Mäuse größer sind, dann kann es auch richtig breiig sein.)

Bitte die Mäuse auf keinen Fall kühl stellen! Sie brauchen Wärme, solange sie noch Babies sind! Zum Glück können die Kleinen sich gegenseitig etwas wärmen. Du kannst ihnen aber ein Schraubglas mit 35 Grad warmem Wasser mit einer Socke umwickelt (Glas schließen!) in ihre Kinderstube tun.

Ob es wirklich Feldmäuse sind, zeigt sich vermutlich erst wenn die Mäuse größer sind. Ein wichtiger Hinweis aber ist die Schwanzlänge im Verhältnis zur Kopf-Rumpflänge. Dazu müßtest Du aber ein Mäuschen seitlich fotografieren, so daß man den Schwanz und den Körper gut sehen kann.

In einer Woche sind die Kleinen auf keinen Fall in der Natur überlebensfähig. Hochwahrscheinlich wäre es besser, die Mäuse bei Dir zu überwintern und dann im Frühjahr freizulassen.

Hier findest Du Informationen zur Ernährung von Feldmäusen: Feldmaus - Microtus arvalis - kleinsaeuger.at

Aus kleinsaeuger.at: "Die Feldmaus ernährt sich selektiv von in ihrem Gebiet vorkommenden Gräsern und Kräutern, wobei Löwenzahn und Klee besonders beliebt sind. Daneben frisst sie in geringerer Anzahl andere Pflanzenarten. Samen, unterirdische Pflanzenteile und Rindenstücke werden ausschließlich im Winter verzehrt. Häufig sammelt sie auch Nahrung in Eingängen und Vorratslagern. Insekten bilden phasenweise mit 20 % einen wichtigen Bestandteil in ihrer Ernährung."

Also kannst Du den Mäusen später auch Insekten anbieten. Aber warte erst mal, bis sie die Augen geöffnet haben. =)
Alles Gute für die Mäuschen!
Viele Grüße
Fufu
 
und sie dann im Wald rauszusetzen
.

Wieso "im Wald aussetzen"? Fixiere dich darauf doch bitte nicht. In Wäldern siedeln Rötelmäuse, Gelbhalsmäuse und Waldmäuse. Mäuse der Microtus-Arten leben nicht nur bodengebundener als die Mäuse anderer Arten. Gerade Habitate für Wühlmäuse (aber auch die für einige andere Mäuse und KleinSTsäuger) sollten eine dichte Bodenvegetation haben. Und dort, wo diese nicht ganzjährig besteht, sollten sie an Strauch-Zonen grenzen. 10m breite Feldraine können auch typischen Wühlmäusen (aber auch Zwergmäusen und Brandmäusen) Lebensraum und Lebensqualität bieten. Heutzutage bewirtschaften viele Landwirte ihre Nutzflächen auch nach ökologischen Gesichtspunkten. Sie wollen die Artenvielfalt an Beständen wirbelloser Tiere sichern oder sie erhöhen. Aber auch Wirbelltierarten finden in mit Gräsern und Gestrüpp bewachsenen Flurgrenzen gute Unterschlüpfe. Dass beim Schutz und bei der Ökologie hauptsächlich an Lobbytiere wie Feldhamster, Greife und Wild- und Honigbienen gedacht wird, ist nicht so schlimm; von gut strukturierten Feldrainen profitieren auch Wühlmäusebestände bzw. haben diese Strukturen Einfluss auf die Dynamik der Bestände dieser Arten; die fällt dann nicht mehr so arg von einem Extrem ins andere. Wenn du jetzt Bedenken hast, dass der Landwirt dir ja untersagen könnte, wildgeborene gepäppelte Mäuse in seinen Feldfluren auszuwildern: Auch Wälder haben ihre Eigentümer. Es geht in fast allen Fällen um Nutzflächen.
mfG
 
Ich schreibe und frage es nun doch: Wieviel spricht dagegen, jene Findlinge wieder in jenem Gänsestall frei zu entlassen ... demnächst - nachdem du sie gerettet und gepäppelt hast. Die halbwüchsig gewordenen Mäuse werden sicher fluchtbereiter geworden sein. Ja und ... ich verstehe eine Kleinigkeit nicht: es gibt "deinen Gänsestall" aber / UND "den Bauern", der die Mäuse erschlagen hätte oder sie hätte erschlagen dürfen? mfG
 
Last edited:
Sie sind jetzt ungefähr 12 Tage alt, das ist der Zeitpunkt, wenn sich die Augen öffnen und sie anfangen, festes Futter zu kosten. Die Zähnchen kommen einen Tag früher ans Licht. Sie brauchen aber trotzdem noch Milch bis sie 3 Wochen alt sind. Also immer beides anbieten.

Die linke Maus auf dem ersten Foto: der Schwanz deutet auf Wühlmaus hin, da er maximal 1/3 der Kopf-Rumpf-Länge ausmacht.

Deine Einschätzung "Feldmaus" basiert worauf? Wurden schon Feldmäuse von dem Bauern in dem Gänsestall gefangen?
 
... das wichtigste ist jetzt erst einmal, die Mäuse durchzubringen, bis sie selbständig Futter aufnehmen können. =) Über die Freilassung und die Mäuseart kann man sich dann Gedanken machen, wenn es soweit ist. Der Einwand von Bimsgestein ist aber insofern richtig, als Feldmäuse (wenn es denn Feldmäuse sind) im Wald sicher keinen geeigneten Lebensraum finden werden.
Viele Grüße
Fufu
 
Hallo Tabea,

herzlich willkommen bei uns in der Mausebande! =) Schön, dass du hergefunden hast.

Da du bei den Farbmäusen gelandet bist, habe ich deinen Thread mal zu den anderen Mäusearten verschoben.

Ich wünsche dir viel Erfolg für die Aufzucht der Kleinen!

Grüße trulla
 
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