Kleine, furchtlose, verrückte Maus

Fufu

mausgrau
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Hallo,
jetzt mache ich noch einen Thread auf - mit meiner Vergesellschaftung läuft soweit alles gut. Aber unter meinen Mäusen ist eine ganz seltsame Maus. Sie ist noch sehr jung, 6 Wochen alt und absolut furchtlos. Sowie mein Arm oder Kleider in die Nähe des Aquariums kommen, klettert sie an mir hoch und unter den Pulli. Es gibt zwar noch zwei andere Mäuse, die am Arm hoch laufen, aber die gehen, wenn sie genug haben auch freiwillig wieder zurück (ich lasse den Arm am Aqua). Die kleine, seltsame Maus kriecht unter meinen Pullover. Sie scheint vor nichts Angst zu haben, ist eine Artistin, sie klettert atemberaubend. Gestern - und das ist bitte kein fake - bin ich aufgewacht, weil die Maus an meinem Arm entlang kletterte, in meinem Bett (!!!!!) , eigentlich ist es ein Sofa in der Küche. Sie muß vom Aquarium 80 cm in die Tiefe gesprungen sein und dann an der herunter hängenden Bettdecke auf das Bett geklettert sein. Also habe ich sie wieder zurückbringen wollen. Dabei ist sie von meiner Schulter gesprungen und war dann erst mal weg. (Schulterhöhe 1.20). Nach 3 Stunden, es war gegen 4 Uhr morgens, ist sie wieder aufgetaucht und ich habe ihr den Arm hingehalten und sie ist nach kurzem Zögern darauf gelaufen. Natürlich habe ich dann das Aquarium ausbruchssicher mit Gitter oben abgedeckt. Wie schon die Tage zuvor, nur aber schlimmer - und das ist das eigentliche Problem - die Maus hängt den Bauch nach oben, unten am Gitter und klettert wie eine Irre im Kreis herum. Immer wieder steckt sie die Nase durch die Löcher. Irgendwann läßt sie sich einfach fallen. Ich habe schon alles raus geräumt, woran sie sich verletzen könnte. Das geht jetzt, mit Pausen von wenigen Minuten, seit 4 Stunden ununterbrochen so. Das hat sie schon voher gemacht, aber nicht in dieser Intensität. Langsam mache ich mir Sorgen, ob ich überhaupt imstande bin, dieser Maus den für sie offenbar notwendigen Freiraum zu ermöglichen. Abgesehen davon, daß die ständige im Kreis Kletterei eine ziemliche Unruhe in die Gruppe bringt. Die Zutraulichkeit hatte sie wohl von Anfang an. Die Frau, von der ich einen Teil der Mäuse habe, hat mir das gleich erzählt. Zu den anderen Mäusen verhält sie sich unauffällig, also nach meiner Einschätzung normal. Sie wird auch nicht gemobbt oder sonst irgendwie verjagt. Es ist recht schwer dabei zuzusehen, wie die Maus ständig im Kreis klettert und einen Ausgang sucht. Ich kann sie ja nicht in der Küche herum laufen lassen, abgesehen von allem anderen, würde sie ja dann nie Teil der Mäusegruppe werden. Irgendwie bin ich ziemlich ratlos. Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee, was dieses Verhalten auslöst und wie ich damit umgehen soll ...
LG Fufu
 
Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht was ich davon halten soll. Ich denke der drang nach Freiheit ganz normal,aber so extrem? Vielleicht musst du ihr einfach mehr Freilauf geben
 
Ja, leider bin ich mitten in der Vergesellschaftung, die läuft erst seit einer Woche. Ich hatte versucht, schon Klettermöglichkeiten reinzutun. Das mußte ich aber jetzt wieder entfernen, weil sich die Maus vom Gitter einfach fallen läßt und ich denke, wenn sie auf den Ast fällt, könnte sie sich verletzen. Vorher sind die kleinen Mäuse immer am Aquarand entlang ballanciert. Aber das geht auch nur, wenn keine runter springt und das hat diese Maus ja bereits getan. Ich weiß nicht, wie ich ihr mehr Auslauf geben soll.
 
Während der Vergesellschaftung würde ich vorsichtig sein mit Auslauf geben und auf den Menschen klettern lassen. Jedes Mal wenn du eine Maus anfässt wird dein Geruch auf diese übertragen und sie riecht dann anders, als die anderen Mäuse, dies kann während einer VG sehr kontraproduktiv sein.
 
Huhu =)

Wenn ich das richtig im Kopf habe, hast du doch Offenhaltung, oder nicht? Und dann nicht sonderlich "ausbruchsicher" (sofern Offenhaltung das je sein kann). Ich meine, die könnten doch locker am Sessel oder so runterklettern. Oder hab ich das gerade falsch im Kopf? *grübel*
Wenn das aber stimmt, dann wirst du diese Maus wohl dauerhaft im Haus rennen haben. Wenn sie schon einfach von deiner Schulter springt, ist sie nicht offenhaltungstauglich. Sie wird dir überall ausbrechen, sofern sie kann. Zumindest muss man aktuell davon ausgehen.

Dass sie aus dem Aqua raus will, finde ich nur verständlich. Sie hat jetzt einmal deine Wohnung erkundet und kennt die große weite Fläche, die es dort gibt. Und da will sie natürlich immer wieder hin, das winzige Aqua ist natürlich fürchterlich für sie *bätsch*

Es gibt Mäuse, die man auf Mindestfläche (oder etwas größer) nicht glücklich machen kann. Die brauchen viel mehr Platz und Beschäftigung. Dein Mausi könnte dazu gehören. Ist nur die Frage: Kannst du ihr das bieten?

Eventuell hilft da Auslauf. Aber das ist ja immer so eine Sache. Auslauf sollte immer freiwillig sein, also dass sie von selber rein und wieder raus geht, ganz wie sie mag. Bloß ist der Auslauf ja nicht dauerhaft zugänglich, eventuell randaliert die Nase dann, wenn sie sich auspowern will, aber nicht kann, weil der Auslauf gerade dann nicht geöffnet ist.

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Ja, das denke ich auch. Aber inzwischen weiß ich nicht mehr, wie ich es verhindern soll, daß sie an mir hochklettert. Ich muß ja den anderen Mäusen Antibiotika geben, Futter rein tun. Irgendwie kann ich die kleine Maus gar nicht mehr kontrollieren. Sie klettert sofort auf den Rand des Aquas und da muß ich fürchten, daß sie herunter springt und sowie sie einen Zipfel von mir erwischt, klettert sie an mir hoch, das kann man sich gar nicht vorstellen. LG
 
Hey Fluse,
Deine Gedankengänge, das ist so ungefähr ähnlich dem, was mir im Kopf herum geht. Momentan ist Auslauf DAS Problem. Da die Maus unkontrolliert das Weite sucht, muß ich das Aquarium mit Gitter sichern. Damit sind alle Möglichkeiten für Auslauf, die mir eingefallen sind, gescheitert. Ich hatte eine große Wurzel aufs Aquarium gestellt. Alle Mäuse sind hoch und runter geklettert - diese ist abgehauen. Da sie ja noch vergesellschaftet werden muß, ist ein Auslauf mit Fluchtmöglichkeit nicht machbar. Ja, vermutlich wird sie aus der Offenhaltung problemlos raus können und in der Kücher herum laufen. Das fürchte ich auch gerade. Allerdings ist sie noch sehr jung. Mein älterer Kastrat ist als Jungspund auch irre ausgebüxt und es hat einmal 3 und einmal fast 5 Tage gedauert, ehe ich ihn wieder einfangen konnte. Inzwischen ist er (leider) fett und sehr ortstreu. Mein anderes Mäuschen, auch ein Kastrat, der inzwischen gestorben ist, der ist abends immer auf dem Fensterbrett entlang gelaufen und hat sich durchs Fliegengitter durchgenagt. Da kam er auf das Außen-Fensterbrett, was ein wirkliches Brett ist (Lärche), da ich dort Wildvögel füttere. Er hat den Vögeln die Nüsse weggefressen, kam aber immer nach ca 1 Stunde von selbst wieder rein. (Bin jedes Mal tausend Tode gestorben, aber er wirkte so glücklich danach). Also meine Bereitschaft Freiraum zu gewähren ist ziemlich groß. Wenn die Maus die Küche später manchmal zum Auslauf nützen würde, dann würde ich versuchen die Küche mäusesicher zu machen. Aber dazu müßte die Bindung an die Gruppe so eng sein, daß sie wieder in ihren Mäuse-Bereich zurückkehrt, der ja nicht klein ist (und ich kann und will noch erweitern). Aber wenn sie das nicht tut, sondern eine "Küchenmaus" werden will, dann - ist das echt ein Problem. Für alle, auch für die Maus. Ach, ich erinnere mich, es sind schon mehrere Mäuse abgehauen als sie sehr jung waren. Da habe ich einen Rückweg ins Aqua konstruiert und sie sind von selbst zurück, eben zu den anderen. Als sie etwas größer waren, kam es nicht mehr vor. Aber bei dieser kleinen Maus scheint es schon extrem. Vielleicht auch, weil sie von der Vorbesitzerin gewöhnt war, auf ihr herum klettern zu dürfen. Es ist ja auch zauberhaft. Aber wenn ich das weiter denke, wird mir etwas mulmig zu Mute. Hältst Du es für möglich, daß es sich bessert, wenn sie merkt, daß sie nicht mehr so einfach raus kommt? Aber dafür müßte ich sie extra einsperren, solange ich die anderen versorge, das kommt mir auch brutal vor. Eben hatte ich sie im Pulli, während ich die AB verteilt habe, einfach damit sie inzwischen nicht runter springt, jetzt randaliert sie wieder. Wenn das sich nicht legt, oder einen bestimmten Rahmen nicht überschreitet, was dann? Dann bräuchte diese Maus wahrscheinlich eine Vogel-Voliere, mindestens mannshoch. Ich hab echt Bauchschmerzen deswegen.
Liebe Grüße
Fufu
 
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Hey Liebes =)

Kann es denn auch ein Spunk sein? Die sind zwar eigentlich gar nicht zutraulich, aber der Drang nach Freiheit ist ja auch so groß. Das wäre wenigstens eine Erklärung *grübel*

Ich muss zugeben, dass ich so junge Mäuse nie in Offenhaltung hatte. Bei mir waren die mindestens 2 Monate alt, da ist dann auch keine gehüpft. Wobei mein 5-6 Wochen junger Pflegeburschi hier gestern auch auf meiner Hand saß und keine Anstalten gemacht hat, zu springen, obwohl er runter wollte (und natürlich sofort durfte, war eh nur zum Übersiedeln von TB in sein Heim). Ich weiß nicht, ob das mit dem Alter zusammenhängt. Wenn ja, ist das einerseits gut, weil dein Mausi dann irgendwann nicht mehr abhaut. Aber andererseits... Der Bewegungsdrang wird wohl nicht weniger werden, wie geht man dann damit um? Ich finde das schwierig.

Vielleicht braucht dein Mäuslein auch bloß ein paar Tage, um die große weite Welt zu "vergessen" und wieder im Aqua und bei den Mitmäusen anzukommen. Hm.

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Hey Du, auch Liebe =),
Spunk ist ausgeschlossen, genetisch, außer im Geiste (!). Aber kann ja sein, daß irgendwann irgendeine komische genetische Kombination zu solchen Ausnahme-Wesen führt. Seit 11.30 ist Ruhe. Sie schlafen. ALLE. Vielleicht ist es auch eine Kombination aus furchtlos-zutraulich, großem Freiheitsdrang und ?? Angst vielleicht? Vielleicht ist der kleinen das alles zuviel, die zwölf anderen Mäuse, die weitgehend größer sind als sie. Obwohl, sie setzt sich eigentlich schon ziemlich durch. Aber vielleicht zuviele Mäuse auf zu engem Raum? Daß sie mich als Fluchtbrücke mißbraucht ist ja nachvollziehbar, aber warum sie dann nach dem Ausbruch wieder auf meinen Arm gelaufen ist? Weil´s vertraut war? Sooo glücklich wirkte sie nicht draußen unter der Kiste, eher viel ängstlicher als gewohnt. Meine Hoffnung ist, daß die Gruppenbindung stärker wird als der absolute Freiheitsdrang. Vom Mäusestandpunkt her ist die große Kiste mit Inventar eigentlich schöner und sicherer als die Küche, wo ständig jemand rumläuft. Wenn es gar nicht geht, dann muß ich mich nach irgendeiner anderen Wohnmöglichkeit umsehen, vielleicht wirklich jemand der eine RIESEN-Anlage hat. Aber - ich werde jetzt so wenig wie möglich stören, nur zur Futter- und AB-Gabe, erst mal nichts mehr verändern und beobachten, ob es sich bessert und wie die Maus sich weiter entwickelt. Wenn ich merke, daß es nicht geht, dann muß ich mich nach einer optimalen anderen Lösung für die Maus umsehen. Aber daß die Maus zu mir ins Bett kommt und auf den Arm, das war zwischen erschreckend und berührend. Das ist ein merkwürdiges Wesen, diese Maus. Ich hoffe, daß sie noch bei den anderen Mäusen ankommt, das ist das Wichtigste für sie...
Liebe Grüße
Fufu
 
Ab Mittag hat sie bei den anderen geschlafen bis 20 Uhr. Sie klettert zwar noch am Gitter herum aber nicht mehr ununterbrochen, momentan frißt sie mit den anderen. Etwas Hoffnung keimt auf. Heute kam mir die Idee, ob es nicht bei Mäusen, analog zu Hunderudeln, verschiedene Stellungen in der Gruppe gibt. Schließlich sind Mäusegruppen ja auch hochsoziale Verbände. Ob es da nicht vielleicht so eine Art "Kundschafter" gibt, die besonders mutig und risikofreudig sind und neue Gebiete oder Futterstellen auftun. Und andere, die so eine Art zentrale Stellung haben und für Ordnung in der Gruppe sorgen. Bei meiner alten, großen Mäusegruppe ist damals die ganze Harmonie zerbrochen, als eine der beiden bestimmenden Mäuse in eine andere Gruppe kam (ich war so blöd damals). Die zweite Maus hat sich danach nie wieder so eng an eine Maus angeschlossen, wie an ihre damalige Freundin. Sie stand danach immer etwas abseits. Mein damaliger Kastrat, der nun gestorben ist, hat sich vom absoluten Mobbing-Opfer zu einer Art Freund und liebevoller Begleiter für alle kranken Mäuse entwickelt und war zum Schluß sehr souverän. Wie ein zentraler Freund, ohne Anweisungsbefugnis, aber von allen anerkannt und geliebt. Hat jemand schon mal ähnliche Überlegungen angestellt? Fände ich sehr spannend! LG
 
Naja, ich würde sagen, es gibt weniger Rudelpositionen (von der Hierarchie in der Gruppe mal abgesehen), als viel mehr einfach unterschiedliche Charakterzüge bei den Mäusen. Manche sind mutig, manche neugierig, manche gemütlich, manche fürsorglich, ... Jede Maus tickt eben anders.
Natürlich führt das schon dazu, dass die Neugierigen z.B. Nahrungsquellen zuerst erschließen, und dne Weg für die Ängstlichen ebnen, die sich auf Grund des bereits entstandenen Geruchs auf den Pfaden dort dann sicherer fühlen, und die z.B. Nahrungsquellen dann mit in Anspruch nehmen.


Off Topic:
ich find deine Postings unglaublich umständlich bzw. anstrengend zu lesen. Könntest du bitte hin und wieder mal Absätze bilden? Das würde das Lesen enorm erleichtern - und dir so vermutlich auch deutlich mehr Antworten ein bringen...
 
Off Topic:
ich find deine Postings unglaublich umständlich bzw. anstrengend zu lesen. Könntest du bitte hin und wieder mal Absätze bilden? Das würde das Lesen enorm erleichtern - und dir so vermutlich auch deutlich mehr Antworten ein bringen...

... echt kein Problem, mach ich glatt. thanks! :D
 
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