Knochenkrebs an der Wirbelsäule?

Marina

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Gibts das?

Meine Bounty (knapp 21 Monate alt) hat schon seit längerem ca. 3 bis 4 nah beieinander liegende "Beulen" im Bereich der Wirbelsäule am Rücken. Meiner Meinung nach wachsen sie recht langsam. Sie sind fest und nicht verschiebbar, fühlen sich eben so ziemlich wie normale Knochen an. Aber es sind definitiv Beulen, die da nicht sein sollten.

Die Bewegungen der Kleinen werden zunehmend unsicherer. Sie "stolpert" öfters, läuft etwas wacklig und hat Probleme mit dem Klettern. Ich habe sogar das Gefühl, dass sie austestet, was sie noch kann. Ein paar Mal wäre sie dabei schon fast von der Kokosnuss-Schaukel geplumpst.

Ich nehme an, da werd ich nicht viel machen können, wie meistens bei Tumoren eben.

Mich würde nur interessieren, ob
1. schon mal jemand sowas hatte und
2. ob es möglicherweise doch etwas anderes (therapierbares?) sein könnte. Daran glaub ich aber eher nicht.

Vllt werd ich in den nächsten Tagen mal ein Foto davon machen, aber schätzungsweise sieht man's darauf nur schlecht.

lg Marina
 
Hallo Marina,

ich hatte vor einigen Jahren bei einer meiner Akazienratten ein in etwa vergleichbares Krankheitsbild.

Sie bekam über einen Zeitraum von circa 2 Monaten immer langsam, aber stetig, wachsende "Knubbel" oben auf der Wirbelsäule.

Beim damaligen Röntgen (bei einer Farbmaus wohl eher nicht durchführbar) stellte sich damals heraus, das es sich um Eiterabzesse handelte.

Woher diese kamen, konnte nie richtig geklärt werden, aber eine mangelnde Hygiene konnten wir damals ausschließen.

Sollte es sich bei Bounty um Abzesse handeln, so kann man sie einfach unter einer Gasnakose (bitte bei so kleinen Tieren keine Injektionsnakose, da sie zu schwer zu dosieren ist) eröffnen, ausräumen und spülen.

Allerdings können solche Eiterabzesse dann wieder kommen, da sie durch sogenannte Kugelbakterien ausgelöst werden, die sich im Gewebe verkapseln und wachsen.

Besonders an der Wirbelsäule ist eine Eröffnung natürlich nicht gerade ungefährlich, besonders bei Tieren, die kein starkes Immunsystem aufweisen und bei denen wenig OP-Erfahrung leider Standart bei den meisten Tierärzten ist.

Ich würde mal mit Bounty bei einem mäuseerfahrenen Tierarzt vorstellig werden und mit diesem mal die verschiedenen Möglichkeiten durch diskutieren.

Falls im Vornherein nicht genau bestimmt werden kann, ob es sich um Eiterabzesse, Fettablagerungen, Überbeine oder aber Tumore handelt, solltest Du, falls eine OP angeraten wird, darüber nachdenken, was der Tierarzt bei welcher Eventualität machen soll.

Bei meiner Samira damals, war die erste OP ein Erfolg, bei der zweiten war ein Ausräumen nicht mehr möglich, da die Bakterien auch die Knochenhaut der Wirbel infiziert hatten...

Wir drücken Dir auf alle Fälle ganz fest alle verfügbaren 96 Pfoten und 4 Daumen, daß Bounty noch eine Hoffnung hat.

Ganz liebe Grüße,
Claudia
 
Ach je ach je ;-(

Röntgen ... muss ich ihr das wirklich antun?
Sie ist ja doch schon ziemlich alt und wahnsinnig dünn ...
Da muss die Narkose ja ein Hammer sein.

Was wäre denn, wenn es Abszesse sind und ich nichts mache?
Kann man Abszesse wirklich nur durch Röntgen von Tumoren unterscheiden?

Und selbst wenn ... alles aufmachen, wieder unter Narkose ... Es kann dabei was schief gehen, es kann hinterher was schief gehen (Infektion?) ... muss das denn wirklich sein?

+seufz+
 
Hallo Marina,

die Abzesse, wenn man sie nicht behandelt, wachsen stetig weiter, aber nur sehr langsam.

Solange sie ordentlich im Gewebe verkapselt sind, besteht keinerlei Risiko.

Gefährlich werden sie nur, wenn das Tier sich die Abzesse selber aufnagt oder der Abzess von alleine aufplatzt, weil der Innendruck zu hoch wird. ;-(

Wenn der Abzess nicht kontrolliert eröffnet wird, können die Bakterien das umgebende, noch nicht befallene, Gewebe verunreinigen und sich so neue Abzesse bilden; es kann im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen.

Man kann Abzesse auch mit Ultraschall untersuchen, allerdings besitzt kaum ein Tierarzt die kleinen Schallköpfe, die man für Kleinnager wie Farbmäuse benötigt; auch können sie meist nicht damit umgehen, und schallen ihre eigene Hand, statt dem Tier. *böse*

Im hohen Alter von 21 Monaten würde ich wohl eher nur eingreifen, wenn sich ein Abzess unkontrolliert öffnet, ansonsten würde ich dem Tier die Nakose nicht antun wollen; selbst eine Gasnakose hat natürlich eine Sterblichkeitsrate, sie ist halt nur geringer, als bei einer Injektionsnakose.

Abzesse im Frühstadium; ich weiß ja nicht, wie groß die Erhebungen schon sind und wie lange sie schon bestehen; kann man auch mit einem breitbandigen Antibiotika behandeln, wobei bei solchen medizinischen Keulen immer Bird Bene Bac zusätzlich gegeben werden sollte, um die Darmflora etwas zu entlasten.

Gerade in dem Alter mache ich mir doch große Sorgen, falls Durchfall auftreten sollte.

Zu den anderen Möglichkeiten, wollte ich auch noch kurz etwas schreiben.

Bei der Fettablagerung (bei Hamstern Fettnacken genannt; bei Mäusen weiß ich das leider nicht) ist das Gewebe bei Betastung eher gälertartig; ähnlich eines Coolpacks, wenn man drauf drückt.

Bei Überbeinen, also spontanem, übermäßigem Knochenwachstum, wird die Bewegungsfreiheit des Tieres schon im Frühstadium stark eingeschränkt, eine OP wäre in diesem Fall nicht wirklich von großem Erfolg gekrönt, da die Überlebenschance weit unter 15% liegt.

Ich würde mal am Montag, oder die nächsten Tage, einen Tierarzt aufsuchen, und ihm den bisherigen Krankheitsverlauf schildern: es gibt Tierärzte, die ein sehr gutes Auge haben, ob ein Tumor, oder ein Abzess vorliegt.

Natürlich drücken wir weiterhin ganz fest alle Pfoten und Daumen für Bounty.

Ganz liebe Grüße,
Claudia
 
Erst mal vielen Dank für die ausführlichen Infos, das hilft mir wirklich ungemein weiter.

Hmmh ... An Fettablagerungen glaube ich nicht, weil die Knubbel wie gesagt recht fest sind (aber auch nicht steinhart), eindrücken lassen sie sich gar nicht.

Bei Überbeinen hätte sie wohl schon viel schneller Probleme mit den Bewegungen bekommen müssen. Seit wann genau sie diese Ausbuchtungen hat kann ich leider nicht sagen, weil es anfangs nicht besonders auffiel und ich es erst für normale Knochen gehalten hatte, da sie ja so arg dünn ist. Aber es ist auf jeden Fall schon länger her.

Gut ... ich werde das wohl vorerst mal beobachten.
Ich berichte dann, wenn es was neues gibt.

lg Marina
 
Aaalso ...

Ich war heute mit Bounty beim TA zum Zähne kürzen und hab bei der Gelegenheit gleich mal die Knubbel anschauen lassen.
Die TÄ (die mir schon sehr mäusekompetent erscheint) hält es mit ziemlicher Sicherheit für Tumore (was mir ehrlich gesagt immer noch lieber ist als Abszesse).

Außerdem hatte ich gestern ein kleines Fotoshooting mit ihr :D
Auf ein paar Bildern sieht man die Knubbel recht gut:

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schöne bilder ...gutes stilleben wirklich
deformierte maus ;-(
aber vom gesichtsausdruck her sieht sie sehr fidel aus , scheint sie auch nciht besonders zu belasten ..

im zusammenhang mit der zahngeschichte denke ich mal das es kein tumor ist sondern eher eine art fehlfunktion des knochenwachstums oder was rachitisches

aber das ist rein spekulativ
ich weiß noch nciht mal ob sowas überhaupt möglich ist
bei menschen gibt es ja sowas .... *grübel*

hat sie das schon immer oder kam es nach und nach ???
 
Mensch Inge, mach mir keine Angst ;-(

Also, sie IST auch sehr fidel, die ganze Zeit am Rumturnen, auch wenn es sie dabei manchmal auf die Nase haut, weil sie langsam Probleme mit dem Gleichgewicht hat +sfz+

Schon immer hatte sie es auf keinen Fall ... Und das mit den Zähnen düfte ja auch noch nicht soo lange sein (zumindest im Verhältnis zu immer).

Sie fängt jetzt auch an sich zu kratzen, genau wie die beiden Tumormäuse, die ich schon hatte *böse* hab mir von der TÄ heute gleich noch 'ne Salbe mitgeben lassen, die den Juckreiz nehmen soll, damit das nicht in drei Tagen total offen ist wie bei den anderen ... Seufz.
 
wollte dir keien angst machen *Traurig*war ja nur ne idee .. fällt aber wohl aus
bitte sag nicht das sie sich anfängt zu kratzen *heul*
 
Nur weil sie sich kratzt muss ich sie aber noch nicht einschläfern lassen, oder? *Traurig*
Ich trau mich kaum fragen :(
 
Hach je, die Kleine hat auch ein Löwenherz.

Es sieht fast so aus, als würden die Tumore mittlerweile kreuz und quer in ihrem ganzen Körper wachsen. Am Rücken, an der Seite, an der Brust ... Aber ihr gehts so gut. Sie steht 2x am Tag pünktlich auf der Matte, um sich ihren Brei mit Haferflocken abzuholen, ist aktiv, klettert wie'n Affe - auch wenn sie's dabei ab und zu auf die Nase haut, weil sie ihr Gleichgeweicht nicht mehr richtig halten kann. Sie is einfach gut drauf, was ich kaum verstehen kann, wenn sie anschaue ... Überall Knubbel und Beulen. Ihre Zähne scheinen auch nicht mehr nachzuwachsen *sfz* muss ich heute abend mal mit Hilfe meines Vaters gucken (ich hab 'ne Hand zu wenig).
Gegen's Kratzen kriegt sie täglich zwei Klekse Salbe auf den Rücken. Ich finde zwar zwei kleine Krusten unter dem Fell, wenn ich ne Weile wühle, aber die sind meiner Meinung nach recht unwesentlich.

Und so besteht zur Zeit ja noch kein Grund, sie einschläfern zu lassen.
 
nein um gotteswillen ... sicher mußt du sie noch nicht einschläfern lassen
nicht so lange sie keine schmerzen hat alles andere ist egal .
wegen des kratzens auch nicht erst wenn sie sich ohne unterbrechung kratzt und deshalb auch nicht mehr schlafen kann
 
Na dann ist ja gut =)

Ich fürchte nur, dass es ihr irgendwann mit einem Schlag grottenschlecht gehen wird und genau dann kein TA zu erreichen ist =/ Aber malen wir nicht den Teufel an die Wand. Ich genieße einfach die Zeit, die ich noch mit ihr hab. Sie ist in den letzten Wochen so anhänglich geworden *Herz* Trotz der ganzen Am-Nacken-pack- und Einschmier-Aktionen.
 
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