... nein, es werden nur die hellen Spitzen der Krallen gekürzt.
Weiter "unten" sind sie ja durchblutet. Das kann man aber ganz gut sehen, wenn man darauf achtet. =)
https://www.shutterstock.com/image-photo/mouse-paw-closeup-222458491
Auf diesem Foto wären es ca. das oberste Drittel der Kralle, ehe es dunkler aussieht.
Sehr wahrscheinlich zeigt das verlinkte Foto die Unterseite der Vorderhand einer
toten Maus.
Hämolyse und Autolyse zerstören Gefäßwände. Infolge dessen kann/ wird sich Blut im Krallenbett und im Krallenhorn in der
Breite und in der Art und Weise verteilen, wie es das verlinkte Foto zeigt.
Das Krallenhorn und das mit feinen Blut- und Nervengefäßen versorgte Krallenbett einer
lebenden Maus würde
nicht so aussehen.
Nicht nur wegen anderer Gas-Sättigungs- und anderer Blut-Gerinnungsprozesse würde sich der rote "durchblutete" Bereich heller, feiner und dünner im/vom Horn abzeichnen. Bei der lebenden Maus sieht solch ein Bereich kontrastärmer aus ... in allen Ansichten. Wenn das Horn hell und durchscheinend und nahezu farblos ist, kann man die Details noch halbwegs ausmachen und sich beim Knipsen sicher fühlen.
Aber das Horn der Kralle einer gealterten Maus ist trübe, es streut das Licht diffus und absorbiert eine großen Teil. An solch einem Patient sind Kralle und Details (die kapilläre Blutlache in der Kralle) kaum noch zu erkennen. Den Bereich an der Kralle, wo man knipsen dürfte (und wo nicht mehr), erkennt man kaum noch, wenn es sich um eine Seniormaus handelt.
Das Krallenschneiden ist und bleibt schwer, wenn es sich um lebende und ältere Mäuse handelt. Wer bisher laut und gern große Mäusegruppen empfohlen hat, möge daran denken, dass dann viele Mäuse ins Alter kommen und dass jede der vielen Mäuse gut gepflegt werden möchte vom Mäusehalter. Krallenpflege und Krallenkürzen ist/wird nicht nur bei Kratzmäusen nötig. Wenn ältere Mäuse sich halbwegs gut fortbewegen können und nicht fortlaufend in kleinsten Schlingen hängen bleiben sollen, müssen deren Krallen auch beurteilt und gekürzt werden ... und das regelmäßig während vieler Lebenswochen, die man ja jeder Maus gönnen sollte. Unter den Mäuseliebhaber - auch unter den tierschutzorientierten wird es zwei Gruppen geben: die Leute, die die Mäuse stapeln aber nur einzelne ausgesuchte Individuen pflegen und die Leute, die genau so viele oder so wenige Mäuse halten, wie sie gut pflegen können.
Und ja, sammelt so etwas mal - Dokus mit Bildern von Mäusekrallen und ihrer Wachstums- und Abschliffdynamik. Ihr werdet sehen, dass es nicht aussieht wie auf dem verlinkten Bild mit dem Mauskadaver.
mfG