Kurz vor Kastration Streitereien

jess.nager

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Hallo Leute,

bevor jetzt noch was schiefgeht paar Fragen an euch:

noch paar Tage bis zur Kastration, die jungs sind jetzt 10 Wochen alt und alle 4 über 30g.

bis vor 5 Tagen hatte ich sie auch 50*50 cm Eigenbau und bis auf kleinere Fiepereien ging es noch. Nur seit eben 4 Tagen gehen sie auf einander los und zwar recht heftig wie ich finde, der eine hatte schon eine kleine blutige stelle am Rücken. Zuerst hab ich die Fläche um die Hälfte verringert, dann quasi alles Inventar rausgenommen, bis auf Futter und Wassernapf. Gerade eben wars dann so heftig dass ich sie in die Transportbox gepackt habe; jetzt sind sie erst mal verwirrt aber streiten gerade nicht.

Sie sollen dann nach der Ausstinktzeit mit 6 Mädels eine Gruppe bilden... jetzt hab ich natürlich panik dass sie sich noch so verzanken , dass aus ner VG nichts mehr werden kann.

Ach ja die Tb ist mit eingestunkenem Klopapier ausgelegt und ich werd sie bis zum Tierarzt da drinlassen.
Soviel zur Vorgeschichte.

Reicht ihnen für den Transport ein grosses Stück Gurke zwecks Flüssigkeit?
Bin auch am Grübeln ob ich sie in der TB lasse bis die op-wunden verheilt sein werden oder sogar so lange bis sie ausgestunken haben und sie dann direkt aus der TB in die VG schicken soll. Was meint ihr dazu?
Fänd es schade wenn sie sich jetzt kurz vor dem Ziel noch zerstreiten, was könnte ich noch tun?

grüsse
 
Moinmoin,
erstmal denke ich, dass Du alles richtig gemacht hast :-)
Kleiner setzen und Inventar raus ist das Mittel der Wahl. Sollten sie sich jetzt immer noch fetzen, würde ich aber dennoch trennen, denn blutig gebissene Mäuse sind einfach blöd, die würd ich als TA weder in Narkose legen noch operieren wollen.
Ein Stück Gurke reicht, denke ich, sofern Du nicht vier Stunden oder so zum TA brauchst ;-)
Solltest Du die Herren der Schöpfung jetzt doch noch trennen müssen, mach Dir nicht zu viele Gedanken, dann stinken sie eben in zwei Gruppen aus. Da Mäuse sich nach einigen Tagen schon nicht mehr kennen, hat das auf die kommende VG meiner Meinung nach keinen allzu großen Einfluss (bzw wäre so, als hättest Du zwei komplett fremde Gruppen Kastraten).
Ich würde die Mäuse nicht länger als unbedingt nötig in der TB lassen, ist ja schon recht eng. Sobald die Harmonie nach der Kastra das zulässt, würde ich vergrößern.
 
Huhu,

also ich hab meine auch vergesellschaftet, nachdem sie sich zerstritten haben. Hab mir da aber auch große Sorgen gemacht, weil im Wiki ja steht, dass es danch sehr unwahrscheinlich funktionieren wird. Häng dich da nicht dran auf ;-)

Klar, nicht ewig in der Transortbox sitzen kassen, aber erlich gesagt, ein bis zwei Tage nach der Kastra würd ich sie noch darin schmoren lassen. Durch den ganzen Stress gab es bei mir nämlich auch ne ganz schöne Eskalation, wäre ich nicht da gewesen, als es los ging...*Angst*

Viel Erfolg dabei, und hoffentlich klappt jetzt alles!!! =)

LG
 
Danke euch beiden fürs Mut machen;
Morgen ist der Termin beim TA, bisher streiten sie sich nicht mehr in der TB dafür versuchen sie sich rauszunagen, so wie es aussieht noch 2 Tage und sie haben es dann auch geschafft... *Wand*
Von dem her werd ich sie nach der Op wohl in einen kleinen abgetrennten Bereich 25*25 cm setzen; hoffentlich bleiben sie friedlich sonst müssen sie alle einzeln ausstinken

drückt die Daumen, auch dann für die VG mit den Mädels
 
Meint ihr wirklich, dass es nötig ist, die Kinder nach oder vor der Kastraton in so einem engen Käfig sitzen zu lassen?

Bei mir steht das Kastrieren auch demnächst für die mir verbliebenen 8 Mäusejungs an. Sie sind jetzt zwischen 9 und 6 Wochen alt und zwischen 25 und 45 gr. schwer. Bislang halte ich sie in einem sehr großen Aquarium, welches allerdings gar nicht so üppig eingerichtet ist.
Habe die Beobachtung gemacht, dass sie sich recht gut vertragen, wenn sie ordentlich toben, d.h. rennen können und habe deshalb so meine Schwierigkeiten damit, nachzuvollziehen, was hier so häufig bei Problemen geraten wird: Fläche verkleinern...

Nun habe ich erst seit drei Jahren Mäuschen und erst seit diesem Frühjahr ein paar mehr.
Will also gewiss nicht behaupten, dass meine Beobachtung immer und für alle Mäusegruppen richtig ist. Aber, ich sehe, wenn es mal Streit gegeben hat, dass gerade die nicht so ranghohen Tiere dann ihren Stress dringendst im Laufrad abbauen wollen. Da sich dann manchmal 5 kleine Jungs gleichzeitig bemühen, mitzufahren, habe ich ihnen ein zweites Laufrad gegeben. War offensichtlich eine gute Idee.

Auch stelle ich grundsätzlich 2 Futterschüsselchen hinein, weil es bei 8 Jungs dann doch an einer schon ganz schön eng wird und ich natürlich nicht haben will, dass die Schwächeren zu kurz kommen. ich kann einfach nicht beurteilen, ob dies grundsätzlich empfehlenswert ist, aber hier funktioniert es auf diese Weise recht harmonisch, kleine Streitereien blieben bislang harmlos.

Die gibt es bei meinen Mädchen auch mal - so lange keine Blessuren zu beklagen sind, nehme ich das auch nicht so ernst. Meine Hunde oder auch die Pferde keifen sich auch mal an....

Nun hatte ich eigentlich vor, die Jungen nach ihrer Kastration einfach wieder in ihr gründlich gereinigtes Aquarium zu setzen, aber eben ohne Spänestreu. statt dessen wollte ich alles mit Küchenpapier dick auslegen und mehrmals täglich auswechseln.
Habe ich hier nun einen Denkfehler drin? Aber eine kleinere Fläche scheint mir vom gesunden Menschenverstand her einfach konfliktträchtig und auch unhiegienischer zu sein.

Auch sonst habe ich mich hier schon manchmal über die Tipps erfahrener Mäusehalter gewundert, die z.B. dazu raten, nicht so oft die Streu zu wechseln und auch nicht so pingelig mit der Reinlichkeit zu verfahren....

An diesem Punkte kann ich nicht glauben, was andere sagen, weil es in krassem Gegensatz zu dem steht, was ich von anderen höheren Säugetieren seit Jahrzehnten weiß und verinnerlicht habe.
Zum Beispile war schon in der Antike bekannt, dass ein Pferdestall, helll, luftig und trocken sein müsse.
Meine Rösser, die im Gegensatz zu vielen Reitstall- und Gestütspferden vor Gesundheit nur so strotzen, sind mittlerweile 18,23 und 32 Jahre alt.
Diese werden niemals eingesperrt, d.h. sie haben immer einen großen Auslauf zur Verfügung, kommen tägich einige Stunden in die Weide und ganz wichtig: Offenstall, Auslauf und Weiden werden täglich gründlichst entmistet. Wenn alle Pferde so gesund wären, wie meine, könnten die Pferdeärzte nicht existieren.....

Bislang lebe ich mit der Überzeugung, dass für Mäuse nicht falsch sein kann, was für Pferde richtig ist. Aber, vielleicht weiß es hier jemand besser und kann es auch begründen?

Liebe Grüße
Jolie
 
hey

vorneweg: Ausnahmen bestätigen immer die Regel. Es gibt durchaus Böcke, die sich lang vertragen und nicht so aggressiv sind wie die große Menge. es gibt ja auch seltene Böckchengruppen, die ein lebenlang friedlich bleiben...

Meint ihr wirklich, dass es nötig ist, die Kinder nach oder vor der Kastraton in so einem engen Käfig sitzen zu lassen?
Ja. Aber nur, wenn sie sich so arg streiten, wie in diesem Fall.
Bei kleineren Streitereien muss man natürlich nicht unnötig den Platz reduzieren.

Wird es aber blutig, wie eben hier, muss man handeln, da es sonst nur noch schlimmer wird.
Verringert man den Platz, werden so Aggressionen unterdrückt. Es findet keine gefährliche Revierbildung mehr statt.
Nimmt man Inventar raus, nimmt man Streitpotential raus. Oftmals streiten sich Böcke in Folge von "das ist meins, hau ab!". Haben sie nichts mehr, haben auch Streithammel zumindest schonmal eben kein Inventar mehr, das sie als Streitauslöser hernehmen können.

Wird nicht gezankt, muss man natürlich nix wegnehmen.

Da sich dann manchmal 5 kleine Jungs gleichzeitig bemühen, mitzufahren, habe ich ihnen ein zweites Laufrad gegeben. War offensichtlich eine gute Idee.

Auch stelle ich grundsätzlich 2 Futterschüsselchen hinein, weil es bei 8 Jungs dann doch an einer schon ganz schön eng wird und ich natürlich nicht haben will, dass die Schwächeren zu kurz kommen. ich kann einfach nicht beurteilen, ob dies grundsätzlich empfehlenswert ist, aber hier funktioniert es auf diese Weise recht harmonisch, kleine Streitereien blieben bislang harmlos.
Das kann bie manchen Gruppen helfen, v.a. wenn die Streitereien noch im Rahmen sind.

Wobei bei einer Weibchen/Kastratengruppe ein Futterplatz wichtig ist. Das stärkt die Gruppe, da würde ich also für die Zukunft nach einem größeren Napf Ausschau halten oder dann eben zwei Näpfe nebeneinander stellen (wenns nicht schon so ist).

Bei Gruppen, wo es schon kriselt, kann das aber ein Schuss nach hinten sein.
Der Chef wird auch das zweite Laufrad in Beschlag nehmen. Und wenn ein rangniedrigeres Tier denkt "Der Depp ist grad nicht da, dann lauf ich mal ne Runde. Der hat ja noch das andere Rad", kann da schon sehr schnell der Chef vorbeidüsen und dann gibts Kloppe...

Nun hatte ich eigentlich vor, die Jungen nach ihrer Kastration einfach wieder in ihr gründlich gereinigtes Aquarium zu setzen, aber eben ohne Spänestreu. statt dessen wollte ich alles mit Küchenpapier dick auslegen und mehrmals täglich auswechseln.
Habe ich hier nun einen Denkfehler drin? Aber eine kleinere Fläche scheint mir vom gesunden Menschenverstand her einfach konfliktträchtig und auch unhiegienischer zu sein.
Denkfehler zumindest beim mehrmals täglichen saubermachen.
Hygiene schön und gut.
Aber durch das sauber machen entfernst Du alle Markierungen und jeglichen Gruppenduft.
Daher schon einige Tage vor der Kastration Zewa und Co. dazugeben. Damit das schonmal eingemieft wird und nach Gruppenrevier riecht.

Riecht alles neu, denkt ein Frischkastrierter "Neues Revier, die Karten sind neu gemischt. Ich muss gleich mal zeigen, wer hier jetzt der Chef ist". Und zack, hast Du unter Umständen einen tollen Streit.
Außerdem stinkt es dann mehr.
Eine Farbmaus orientiert sich über den Geruch. Riecht alles neu, dann ist alles neu. Und dann wird markiert, so viel es geht.
Mistest Du dann noch mehrmals täglich aus, animierst Du die Jungs (und auch Mädels, ist bei denen nicht anders) dazu, noch mehr zu markieren. Es muss ja schließlich halten und beim letzten Markier-Gang wars wohl nicht genug, sonst wäre es ja jetzt noch da...

Daher: Seltener komplett sauber machen.
Du kannst natürlich stark verpieselte Zewastücke rausnehmen. Aber nicht flächendeckend alles.
Bei Pferden ist das was anderes, würde ich sagen. Die markieren nicht mit Urintropfen. und da wirst Du auch kaum den kompletten Rasen ausheben ;-) Sondern Du entfernst die Dreckstellen, oder?
Das kannst du bei den Mäusen ja auch machen: Gezieltes austauschen. Fällt dir was dreckiges aus, nimmst Du das raus.

Zum Reinigungsintervall: Ich habe hier im Schnitt 4-6 Mäuse auf 100x50x130. Da reinige ich größere Teile alle 6-8 Wochen (verwenden tu ich hochwertigeres Hanf und Leinenstreu. Das mieft bei weitem nicht so schnell wie Holzspäne). Pinkelecken dann, wenn sie auffallen (meist eine pro Woche. Ich lass aber immer ein paar Pinkelstreustücke zurück, damit sie ihre Toilette weiter als solche erkennen und sie die weiterhin nutzen).
Hätten sie keine Pinkelecken, müsste man etwas öfter ran.
Ich nehm immer nur die Hälfte einer Etage raus (restliche Etagen bleiben eh unberührt), und mische unter den Rest neue Streu unter.

Bislang lebe ich mit der Überzeugung, dass für Mäuse nicht falsch sein kann, was für Pferde richtig ist. Aber, vielleicht weiß es hier jemand besser und kann es auch begründen?
Die Ansicht ist prinzipiell so falsch und wird bei Mäusen schnell gefährlich.
Du kannst nicht von einer Tierart auf die andere schließen.
Das geht nicht mal bei näher-verwandten Tieren wie z.B: Farbies und Renner, oder Farbies und Ratten.
Die sind gerade im Sozialverhalten (und in Folge dazu in der Haltung) so unterschiedlich!
Renner kann man bekannterweise nur in 2erTeams halten, Farbis lieben größere Gruppen.
rennerböcke gehen auch unkastriert zusammen, Farbijungs nicht.
Renner vertragen sich nicht mit artfremden Mäusen, Farbis hingegen schon.
Und daraus resultiert immer ein anderer Anspruch an die Haltung.
Und Mäuse haben ein anderes Revierverhalten als Pferde, und deswegen muss man da einfach auch aufpassen in Sachen Saubermachen und Co.
 
Ein ganz wichtiger, nicht zu vernachlässigender Punkt bei den Böcken ist folgender:
Zwischen" Friede, Freude, Eierkuchen" und "eine Maus liegt mit tödlichen Verletzungen irgendwo zerfetzt im Streu" liegen normlerweise weniger als 5 Minuten.
Wie Lumi schon sagte: dieser Fall muss nicht zwangsläufig eintreten. Aber er kann, es ist eben eine tickende Zeitbombe. Und wenn eben innerhalb dieser 5 Minuten nicht jemand vor dem Käfig sitzt und einschreiten kann, dann war's ds für mindestens eins der Tiere - oft auch gleich für mehrere.

Die Bockkämpfe sind nicht mit Weibchenzickereien vergleichabr: Es sind Territorilkämpfe. Die Böcke gehen mit einer Tötungsabsicht aufeinander los, bei der in der freien Natur der Unterlegene rechtzeitig aus dem Revier abwandern würde. Das kann er aber im Käfig nicht, die Kämpfe gehen daher schnell bis zum bitteren Ende.
 
Die Jungs haben die OP gut überstanden *freu*

Sie scheinen sich auch besser zu verstehen, habe sogar schon gesehen dass sie sich auf einmal gegenseitig putzen.
Werde ihnen jetzt langsam ein bischen mehr Platz geben und hoffe dass sie friedlich bleiben. Kann es kaum erwarten mit der VG starten zu können *Herz*
 
Das ist schön zu lesen! Super, dass du ihnen ein artgerechtes Leben ermöglichst *drück*

Sei aber immer noch vorsichtig. Die Hormone verschwinden erst nach und nach, das kann noch böse krachen. Also immer gut ein Auge drauf haben und nichts im Käfig verändern, wenn du nicht danach auch Zeit hast, um sie eine Weile zu beobachten. Wenn sie sich zoffen, musst du wieder mindestens einen Schritt zurück, eben so lang, bis sich die Lage wieder entspannt.
Viel Erfolg dabei =)
 
Wie ist das eigentlich wenn die erste Woche auf zellstoff rum ist, setz ich die kleinen auf frisches Streu oder nehm ich da altes eingestunkenes?

acha ja ich weiss jetzt warum das Ausstinzeit heist...
 
:D
Das heißt Ausstinkzeit, weil die Jungs während der Zeit immer weniger stinken ;-)
Aber das ist nicht Sinn und Zweck der Zeit, sondern in der Zeit könnten sie noch einen "goldenen Schuss" haben, mit dem sie ein Mädel schwängern könnten. Das ist der eigentliche Grund für die "Quarantäne" ;-)

Hast du denn noch altes eingemuffeltes Streu? Dann würd ich das nehmen. Es riecht zwar nicht mehr 100%ig nach den Jungs, aber das dürfte besser sein als komplett neues Streu =)

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Ja ich hab, als ich mit zellstoff ausgelegt habe das alte streu in eine tüte gepackt; dan kriegen sie das wieder
 
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