Das Bild sollte nicht zu Beweiszwecken dienen, sondern ich habs ursprünglich als Stoppuhr benutzt, um an Hand der Timestasmps der Aufnahmen die Einwirkdauer der Tropfen festhalten zu können. Aber im direkten Vergleich wurde dann sehr deutlich, dass da nichts eingezogen sein kann, und das Holz absolut keine Feuchtigkeit aufgenommen hat. Es veranschaulicht den Sachverhalt einfach eindrücklicher und unmissverständlicher, als man's mit Worten beschreiben kann. Und die Bilder waren wegen dem 'Versuchsaufbau' ja eh schon vorhanden.
Die Bilder sind also nicht deswegen da, weil ich befürchtet habe, dass mir jemand nicht glauben würde, sondern viel mehr, weil sie sehr gut dazu geeignet sind, dass sich jeder selber ein eigenes Urteil fällen kann.
Die Mäuse in dem Käfig waren sehr artig. Sie haben kaum bis gar nicht am Käfig genagt. Daher mach ich da nichts. Zumal die betroffenen Stellen auch normalerweise von Streu bedeckt sind und so nicht direkt eingepinkelt werden. Es zieht also auch so an den Stellen so gut wie gar nichts ins Holz.
Bei einer Nachbehandlung würde ich wenn der Käfig bewohnt ist, nicht ausquartieren. Beim Polymerisationsvorgang des Leinöls entstehen so weit mir bekannt keine giftigen Stoffe. Daher würde ich mich darauf beschränken, frisch nachbehandelte Stellen für 2 Tage mit z.B. Volierendraht abzusperren, als reine Ultravorsichtsmaßnahme. Leinölfirnis polymerisiert bei Raumtemperatur innerhalb von 24h, dann wäre noch ein Tag Sicherheitsabstand.
Ich bin mir sicher, ich könnte selber einige Schlucke Leinölfirnis zu mir nehmen, ohne dabei irgend welche gesundheitlichen Risiken einzugehen. Das wäre auf das Körpergewicht bezogen eine weitaus größere Dosis, als sie die Mäuse beim Annagen und schlucken absorbieren können. Aber bevor ich das nicht selber getestet habe, würde ich meine Mäuse als unfreiwillige Testkandidaten in jedem Fall von frisch behandelten Stellen fern halten.
Wie gesagt: ich bin mir sicher, dass es ihnen nicht schaden würde, aber etwas, was sie nicht aufnehmen, kann sie auch nicht negativ beeinflussen.
Zu dem Wiki-Artikel: der ist leider wirklich schon etwas älter und stammte noch aus der Zeit, zu der unter den Haltern als das einzig Wahre der Sabberlack mit der DIN EN 71-3 angesehen wurde - welche Leinölfirnis übrigens stoffartbedingt niemals tragen wird. Es hat eine ganze Weile und viele Diskussionen gedauert, bis diese Art der Oberflächenbehandlung die Mausebande-Feuertaufe endlich bestanden hatte. Seit dem ist allerdings zugegebenermaßen an dem Artikel nicht mehr viel passiert. Ein entsprechender Artikel zur Versiegelung und Desinfizierbarkeit der Oberfläche wäre sicher sehr sinnvoll, weil man damit eben auch dieses grausige Gerücht unterminieren kann, dass für Nager nur beschichtete Spanplatten geeignet seien. Für die Tiere wäre das IMHO ein riesiger Schritt voran.
Im Prinzip ist es ja 'nur' der selbe Schritt, der hier im Forum in den ca. 6 Monaten vor der Entstehung des existierenden Wiki-Artikels hier gemacht wurde. Auch da musste ich einiges an Überzeugungsarbeit leisten, bis Leinölfirnis allgemein auf breiter Basis als maustauglich anerkannt wurde.
Langer Rede kurzer Sinn: ich setz mich gern an einen Ergänzungsartikel zur Desinfizierung, aber das kann momentan ein wenig dauern. Wenn man sich ansieht, zu welchen Zeiten ich momentan hier im Forum poste, kann man sich sicher denken, dass ich dafür grade nicht so wahnsinnig viel Zeit habe.