Luzie

Pesine

spät endeckte Mäuseliebe
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Am 06.05.2011 holte ich Dich mit Deiner Mama und Deinen 4 Schwestern aus dem Tierheim Bad Reichenhall zu mir nach Hause. Man sagte mir, daß Du ca. um den 15.03.2011 geboren wurdest, zumindest wurdest Du an diesem Tag entdeckt. Am 04.06.2011 durftest Du dann noch weitere 9 Freunde kennenlernen.

Du warst eher immer ein etwas scheues und vorsichtiges Mäuschen gegenüber mir, jedoch gegenüber mancher Deiner Freunde auch hin und wieder ganz schön zickig. Erst im Alter bist Du auch mir gegenüber nicht mehr ganz so schreckhaft geworden. Krank warst Du nie und ich war immer bemüht, so gut es ging, Deinen Gesundheitszustand regelmäßig zu überprüfen. Und so habe ich Dich am 06.09.2012 als Du im Futternapf saßt mal wieder ganz genau angeschaut und mir fiel leider eine winzig kleine Beule nach Deinem rechten Vorderpfötchen auf, ich mußte Dich wirklich ganz genau und lange betrachten um dies zu sehen. Leider warst Du ja von Deiner Mutter vorbelastet, auch diese mußte ich am 24.04.2012 wg. eines Tumors am rechten Vorderpfötchen einschläfern lassen. Ein paar Tage später war ich mit Dir bei der Tierärztin um auszuschließen, daß es nicht vielleicht doch nur ein Abszess ist. Doch leider ergab die Biopsie, daß es sich hierbei um einen aggressiven bösartigen Tumor handelt. *traurig* Die Tierärztin gab mir dann Metacam für Dich mit, in der Hoffnung, daß damit das Wachstum des Tumors noch etwas verzögert wird. Ich hatte dabei echt Bammel, daß ich es nicht in Dich reinbekomme, Medigabe kanntest Du bis dato ja nicht, aber ganz vorsichtig und mit viel Geduld hast Du es zuerst immer brav vom Löffel geschleckt. Nach einer Weile wolltest Du aber nicht mehr, dann hab ich es Dir einfach zwischen zwei Oblaten gepackt, die Du brav aufgeknuspert hast. Aber vor ein paar Tagen hast Du selbst diese nicht mehr gemocht und da ich wußte, daß Deine Zeit bald gekommen ist, habe ich Dir diese auch nicht mehr aufgezwängt. Bis Mittwoch konnte ich es noch verantworten zu warten, Dich auf Deine letzte Reise zu schicken. Deine Augen waren klar, Dein Fell glänzend und glatt, jedoch war Dein Appetit nicht mehr der größte. So habe ich mich schweren Herzens entschlossen Dich am Donnerstagabend zu erlösen. Als ich von der Arbeit nach Hause kam, habt ihr natürlich alle in eurem Häuschen geschlafen. Mir tat es so leid, Dich und Deine 3 Schwestern, welche ich als Begleitmäuse für Dich auserwählt habe, aus dem Schlaf reissen zu müssen. Ich habe Dich als erstes in die bereits vorbereitete Tierbox gesetzt und sah Dich noch ein letztes Mal Deine geliebten Waffeln knuspern, einerseits war ich sehr erfreut drüber, daß Du nicht hungrig von dieser Welt gehen mußt, aber andererseits kamen mir in diesem Fall natürlich auch Zweifel, ob es nicht doch noch zu früh ist. Aber mein Verstand sagte mir in dieser schweren Entscheidung, daß es der richtige Weg sei, denn mittlerweile war auch Dein Fell leicht struppig und etwas eingefallen wirktest Du auch schon, am Morgen hatte ich Dich gar nicht zu Gesicht bekommen. Während der Fahrt zur Tierarztpraxis sah ich Dich auch noch öfter auf der Weidenbrücke stehen und am Boxrand schnuppern so nach dem Motto „ich will noch nicht“. Nur gut, daß die Praxis ja eigentlich schon zu war und ich mich aber telefonisch noch angekündigt habe, denn ich weiß nicht, ob ich nicht sonst wieder umgekehrt wäre. Ich war wie gesagt hin- und hergerissen in meiner Entscheidung.

Die diensthabende Tierärztin hat Dich zuerst nochmal untersucht, da hast Du ihr nochmal ordentlich in den Finger gebissen. ;-) Während sie dann aus dem Nebenraum die Spritze holte, bist Du auf meinen Händen / Armen rumgekraxelt. Ich hielt Dich sanft zwischen meinen Händen fest, während sie Dir die Spritze setzte. Kaum war das Mittel fertig injiziert, lagst Du bereits regungslos in meiner Hand. Entweder hast Du einen Herzanfall erlitten oder sie hat direkt die entscheidende Stelle getroffen. Ich hoffe doch sehr, lieber zweiteres. Natürlich nahm ich Dich wieder mit nach Hause und hab mich noch ganz lange von Dir verabschiedet, Dich gestreichelt und geherzt. Und gestern Abend habe ich Dich im Garten meiner Eltern beerdigt. Für Deine Reise habe ich Dir noch jede Menge Deiner geliebten Waffeln und andere Leckerlies eingepackt.

Luzie, auch wenn Du nicht gerade die zutraulichste Maus warst, habe ich mich gefreut, Dich gut 16 ½ Monate beherbergen zu dürfen und ich hoffe auch Dir hat Deine Zeit bei mir etwas gefallen. Auch Du wirst immer in meinem Herzen bleiben. *Herz* Ich hoffe Deine 3 Schwestern dürfen noch eine Weile bei mir bleiben.

Komm gut im Regenbogenland an und grüße mir Deine Mami und Deine Schwester Julchen, von der Du bereits am 06.11.2011 Abschied nehmen mußtest. Jetzt könnt ihr wieder zusammen umhertollen... ;-)
 

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Wunderschön geschrieben! Gute Reise Luzie und fühl Dich gedrückt Pesine *drück*
 
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