Mäuse beschließen Blitzvergesellschaftung - Kann das gut gehen?

klingt nach einem 'Kommunikationsproblem': Je nach dem, wie Mäuse auf gewachsen sind und erzogen wurden, verstehen sie die Unterwerfungsgesten anderer Mäuse nicht richtig.

Mach erst mal ein Änderungsstop am Käfig. Normalerweise 'gewöhnen' sie sich innerhalb von 1-2 Tagen an die ihnen fremden Verhaltensweisen.
Oft ist es nur so, dass der Jäger eigentlich nur am Hintern schnüffeln möchte, das gejagte Tier aber gar nicht weiß, was von ihm eigentlich 'verlangt' wird. Also lässt es auch nicht einfach schnüffeln, und die Sache wäre vom Tisch.
Jette muss z.B. in der Sitution erst mal lernen, dass sie ihn einfach schnüffeln lassen muss, und das er ihr dann nichts tut. Wenn sie das kapiert hat, kommt ein großes Stück Ruhe in die Gruppe. Aktuell denkt sie wohl, wenn Kasimir will ihr was tun, udn sie flüchtet. Will er vermutlich gar nicht, aber bevor er nicht schnüffeln durfte, wird er keine Ruhe geben.
Wenn du in der Situation mit Inv und/oder Platz weiter machst, dann kommt es idR zur Eskalatin, und die gesamte VG kann sogar deswegen noch scheitern.

Die Mäuse entscheiden, wann die VG zu ende gehen kann. Da hast du keinerlei Einfluss drauf. Wenn du versuchst, ein Ende zu forcieren, kannst du höchstens wieder von vorne beginnen.
Eine VG dauert gut und gerne 4-6 Wochen. Evtl. sogar noch länger.

Edit: Auch Kasimir muss ggf. erst lernen, dass er ja eigentlich schnüffeln darf - ist ihm evtl. vom Verhalten von Jette auch gar nicht so wirklich bewusst. Alle Tiere müssen sich eben erst mal auf eine gemeinsame Körpersprache ein stimmen. Genau das soll sich durch die VG ergeben.
 
Last edited:
Danke für deinen Rat, ich werde dann die nächsten Tage nichts mehr verändern und gut beobachten.

Jette hat von Anfang an mit vielen Mäusen gelebt, bei mir ist sie seit November. In der Gruppe ist sie die "goldene Mitte" - moppelig, gemütlich und mit jedem verträglich.

Kasimir ist Ende November bei mir geboren und hat nach der Geschlechtertrennung drei Monate mit seinem Bruder gelebt (zeitger kastrieren ging aus verschiedenen Gründen nicht), drei Wochen Kastrationsquarantäne musste er leider allein absitzen.

Es kann schon sein, dass es da Kommunikationsprobleme gibt. Kasimir scheint mir vom Verhalten her noch ein richtiges Böckchen zu sein. Aber die ersten zwei Wochen gab es wirklich gar keinen Streit, das mit Jette fing erst später an, das hat mich verwundert. Dass Jette irgendwie rumzickt, kann ich mir kaum vorstellen, weil sie wirklich lieb ist. Kasimir scheint da eher der Auslöser zu sein, obwohl er ja tagsüber mit ihr klarkommt und es bei den anderen Mädels keinerlei Probleme gibt.

Zu der Möglichkeit, dass er nur schnuppern will: Gerade eben ist er aus einem guten Stück Entfernung auf Jette zugerannt und hat angefangen, sie zu jagen. Definitiv keine Schnupperabsicht. Danach hüpfte er wieder rum.

Soweit ich das sehe, ist auch die Rangordnung geklärt. Kasimir ist der neue Chef, danach folgen die Mädels in altbekannter Reihenfolge. Jette ist für ihn gar kein Streitpunkt, da sie genau in der Mitte steht.

Ganz "blöd menschelnd" gefragt:
Kann es sein, dass er einfach ein jugendlicher Stinkstiefel ist, der sich in der Hauptaktivitätszeit einen Spaß daraus macht, genau die Maus, die er augenscheinlich am wenigsten mag, zu ärgern? Ich habe wirklich das Gefühl, er hat Freude daran. Vielleicht mag er keine fetten Frauen? *Vogelzeig*
 
naja, ob er nur schnuppern wollte oder nicht könnte man nur fest stellen, wenn die zu Beschnuppernde Maus einfach still halten und ihn gewähren lassen würde - aber wer hält schon still, wenn da so ein Irrer mit Volldampf auf einen zugeschossen kommt...

Wenn die 'Zielmaus' aber verschreckt weg rennt, dann muss er zum beschnüffeln natürlich am Hintern klebend hinterher - und die vordere Maus legt besser noch mal 'nen Zahn zu, man weiß ja nie...
Und Kasimir gibt erst Ruhe, wenn er geschnüffelt hat - oder von irgend was Anderem abgelenkt wurde.

Normalerweise bekommen die Minis von den Älteren bei solchen Aktionen erst mal eins über gebraten und lernen so, dass man sich mäusisch zivilisiert zu verhalten hat. Das hat Kasimir vermutlich nie gelernt, und muss das nun erst mal nach holen. Seine Vorgeschichte spricht da doch ebenfalls sehr für meine Vermutung.
 
Guten Abend,

ich muss mich hier leider noch mal melden... *traurig*

Nach der Pause, die auch ziemlich friedlich verlief, habe ich angefangen, wieder Inventar zu geben. Zuerst ein Häuschen (das hat erstaunlicherweise viel Ruhe reingebracht), dann einen Hängekorb und am Dienstag eine kleine Ebene mit Laufrad. Alles friedlich.

Aber seit Donnerstag Abend ist dann alles schief gelaufen. Kasimir jagt wahllos alle Mädels durch die Gegend und die lassen sich von der allgemeinen Unruhe anstecken und zicken sich gegenseitig an.
Eigentlich wollte ich über´s Wochenende noch beobachten, weil am Montag Tierarzt ansteht. Da gibt es sowieso Stress und ich hätte in Ruhe überlegen können, wie es weitergeht.
Allerdings ist es heute Abend völlig eskaliert, es gab böse Kämpfe und ich hab alle Mäuse auf 60x30 gesetzt.

Nun bin ich einigermaßen ratlos. Ich finde einfach keine Erklärung für Kasimirs "arschiges" Verhalten. Wenn er mit vielen Mäusen nicht klarkommt oder irgendein "soziales Defizit" hat, hätte man das doch gleich am Anfang merken müssen, oder?

Mein Plan ist erst einmal, die Mäuse übers Wochenende im Aqua zu lassen. Am Montag sollen sie, wenn alles gut geht, auf die halbe Fläche des Endegeheges, also ca. 60x60. Und dann schön langsam alle Schritte noch mal durchziehen.

Habt ihr noch Tipps für mich?
 
Schade, dass hier keine Antworten kommen, eigentlich hatte ich mir noch ein paar Anregungen erhofft. Ich versuch es einfach noch einmal... ;-)

Der Neubeginn der VG hat leider nicht viel gebracht. Am Wochenende im Aqua war alles friedlich. Montag ging es dann ins Endgehege, auf ca. 40x60. Dann folgten eine Vergrößerung (ca. 60x60) und ein Häuschen. Das lief natürlich gut, die Mäuse kennen sich ja, viel Streit war nicht zu erwarten.
Gestern gab es keine Veränderung. Und prompt geht Kasimir wieder auf Jette los, das hat sich überhaupt nicht gebessert.

Mittlerweile denke ich, das ist tatsächlich so ein Fall, in dem Mäuse sich einfach nicht mögen. Die Frage ist nur, wie ich damit umgehe. So, wie es jetzt läuft, ist es dauerhaft stressig für alle. Und ich kann ja nicht ewig 7 Mäuse auf kleinster Fläche halten.

Folgende Varianten gäbe es jetzt:

1. Kasimir aus der Gruppe nehmen, für ihn neue Damengesellschaft besorgen
An sich wäre das möglich, allerdings ist das einfach eine Platzfrage (auf das Zimmer bezogen).

2. 1,2 oder 3 neue Mädels dazusetzen und hoffen, dass sich da noch was tut
Ich bezweifle aber, dass das sinnvoll ist. Am Ende mag Kasimir Jette immer noch nicht. Außerdem haben 4 Mädels jetzt schon 3 VGs hinter sich.

3. Kasimir aus der Gruppe nehmen und vermitteln
Das wäre die letzte Option. Der kleine Stinkstiefel ist bei mir geboren, ich habe ihn ins Herz geschlossen und wäre echt traurig.

Was sagt ihr, welche Variante könnte am ehesten funktionieren? *grübel*
 
Huhu!

Hmm, da bin ich leider auch erstmal ratlos *traurig*
Und wenn du die ganze VG nochmal von komplett neu beginnst?
Wie hast du enn das erste mal mit der VG angefangen?

Ich finde, wenn die VG einfach nicht klappt und alle mit ihrem Latein am Ende sind, würde ich am ehesten eine neue Mädelsgruppe vorschlagen. *grübel*

Viele liebe Grüße,
Izi

EDIT:

Sorry, hatte vergessen erstmal den ersten Beitrag zum Thema zu lesen *schäm* Also ist die 2. Frage total überflüssig.
Ich hätte vermutlicher mit dem Schritt zum Aqua noch was gewartet, oder vom Aqua ins größere... *grübel*
 
Last edited:
Wenn so eindeutig zu sehen ist, dass die Mäuse nicht miteinander können, dann würde ich auch trennen.

Ich hatte auch schon 3x Mäuse in meiner Gruppe, die sich einfach nicht mochten. 1x war die Gruppe groß genug, dass die Mäuse sich aus dem Weg gingen und es gab nur kurzes Jagen, wenn sie sich doch begegneten (Gruppe schlief immer auf 2-3 Nester aufgeteilt, wechselnde Belegung, nur die zwei nie beieinander). Das habe ich einfach ausgesessen. Bei den anderen beiden Malen war es so schlimm, dass ich getrennt habe. 1x sind die Zicke und ihr bester Freund wieder zurück zur Vermittlerin und 1x hatte ich für einige Monate den EB geteilt und als die Gemobbte starb, hab ich beide Gruppen wieder zusammengeschmissen (+ein paar Neue).

Es wäre toll, wenn du die Möglichkeit hättest Kasimir zu behalten und ihm ne eigene Truppe bieten könntest. Zu einem späteren Zeitpunkt kannst du dann (wenn du denn nur eine Gruppe möchtest) die Gruppen wieder zusammenlegen. Entweder sind die Streithähne bis zur nächsten VG wesentlich älter und ruhiger oder evtl nicht mehr in der Gruppe.
 
So, nun bin ich seit ein paar Tagen zurück und kann wieder berichten.

Ich bin mir nach wie vor unsicher. Es fällt mir schwer, zu beurteilen, wie ernst die Situation ist. Ist eine Trennung notwendig oder können sich die Mäuse doch arrangieren? Streit gibt es eigentlich nur abends, den ganzen Tag über ist alles okay (obwohl sie oft wach sind). Geschlafen wird immer zusammen.

Gerade eben haben Kasimir und Jette zusammen im Futternapf gesessen und sich dabei auch beschnüffelt und ein bisschen um´s Futter gezankt - ganz gesittet. Kurz zuvor hat Kasimir Jette aber noch quer durch den Käfig gejagt, sie verkriecht sich dann, aber man hört das Gequieke im Nest auch noch. Da weiß ich einfach nicht, wie ich das einschätzen soll.

Am liebsten wäre es mir wenn ich die Gruppe so lassen kann. Kasimir ist ja friedlich an den Abenden mit Veränderung im Käfig. Vielleicht wäre es noch eine letzte Maßnahme, mal zu schauen, ob mehr Veränderungen Ruhe reinbringen? Kann ja sein, dass er sich nur langweilt.

Ich möchte den Mäusen wirklich keinen unnötigen Stress zumuten, aber Trennen wäre wirklich die aller- allerletzte Maßnahme...
 
Hey!

Hm. Du siehst die Mäuse vor dir. Wenn du die Lage so einschätzt, dass es für alle Mausis zumutbar ist, dann lass sie zusammen. Ich bin mir sicher, dass du sie gut im Auge hast und eingreifst (oder hier fragst), wenn es zu schlimm wird.

Es kann sein, dass es an zu viel Langeweile liegt. Die Mäuse sind seit dem 15.4. (richtig?) in der VG und du musstest immer wieder Schritte zurück gehen. Aktuell werden sie sicher auch nicht viel Platz und nicht viel Inventar haben, oder?

Vielleicht werden die Süßen auch ruhiger, wenn es weniger hin und her gibt. Das bringt ja auch viel Unruhe.

Ich denke, das kann klappen. Aber nur, wenn du sie gut im Auge hast und gut auf ihr Verhalten reagierst. Das kriegst du hin, oder? =)
Ich drück die Daumen!

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Wie schön - eine Antwort ganz nach meinen Wünschen... :D

Nicht falsch verstehen. Ein Ersatzkäfig steht bereit. Sollte sich Kasimir völlig daneben benehmen, würde er neue Gesellschaft bekommen. Aber das ist eben wirklich der letzte Ausweg.

Es gibt jeden Abend so 1-2 Streitereien mit Jagen und Quietschen. Tagsüber ist es aber ruhig, selbst wenn sich Jette und Kasimir über den Weg laufen.
Verhaltensänderungen (könnte ja ein Anzeichen von Stress sein) kann ich bei keinem Tier feststellen.

Nach mal wieder eine Woche ohne Veränderungen haben sie gestern die volle Grundfläche und heute einen Kletterast sowie Heu bekommen. Ich werde sie weiter beschäftigen, damit sie ausgelastet sind. Und wenn alles wie gehabt bleibt, steht ja dann der vollen Fläche mit Inventar bald nichts mehr im Weg.

*freu*
 
Hey!

Freut mich, dass ich ganz nach deinen Wünschen geantwortet habe :D

Sei jetzt aber nicht übereifrig und veränder zu viel auf einmal. Das kann sonst auch nach hinten losgehen und die Ruhe zerstören ;-)
Ich würde vor allem so Dinge wie Kletterkram geben. Das beschäftigt die Süßen normalerweise unheimlich, aber es gibt für gewöhnlich keinen Streit drum.

Ich drück weiterhin die Daumen =)

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Back
Top Bottom